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von Herrn Reinhard Wilms - ICBM

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EINLEITUNG<br />

Profile über mehrere Jahrzehnte und über mehreren Metern Tiefe aufbauen können (Böttcher<br />

et al., 2000).<br />

Da die sulfatreduzierenden Prokaryoten und die methanogenen Archaeen zum Großteil<br />

dieselben Elektronendonatoren nutzen (Schimel, 2004), haben Sulfatreduzierer einen<br />

energetischen Vorteil gegenüber den Methanogenen und können diese auskonkurrieren.<br />

Dadurch kommt es zu einer Schichtung der Sulfatreduzierer oberhalb der methanogenen<br />

Archaeen. Diverse Arbeiten konnten aber zeigen, dass beide Prozesse auch simultan auftreten<br />

können (Oremland & Taylor, 1977; Oremland & Polcin, 1982). Diese Koexistenz beider<br />

physiologischer Gruppen ist aber eher untergeordnet zu sehen, wenn es um eine Bilanzierung<br />

der Stoffwechselaktivitäten geht. So sind z. B. größere Mengen an Methan nur dort zu<br />

detektieren, wo Sulfat verbraucht worden ist und somit zum limitierenden Faktor für die<br />

Sulfatreduzierer wird. Erste nähere Untersuchungen dieser physiologischen Gruppen ergaben,<br />

dass Sulfatreduzierer in den ersten 20 cm des Wattenmeersedimentes nur einen Anteil <strong>von</strong><br />

20 Prozent an der Gesamtanzahl der Bakterien haben (Llobet-Brossa et al., 2002). Somit ist<br />

der weitaus größere Teil der Bakteriengemeinschaft <strong>von</strong> fermentativ lebenden Bakterien<br />

geprägt, deren Vielfalt noch nicht weiter untersucht wurde (Schink, 2002). Thomsen et al.<br />

konnten in einem nahegelegenen marinen Küstenhabitat der Aarhus Bay mit<br />

molekularbiologischen Methoden zeigen, dass Sulfatreduzierer und auch methanogene<br />

Archaeen noch in mehreren Metern Tiefe vorkommen (Thomsen et al., 2001). Dabei sind<br />

Methanogene molekularbiologisch sehr viel einfacher nachzuweisen als sulfatreduzierende<br />

Bakterien, da die physiologische Diversität der Archaeen gegenüber der der Bakterien<br />

deutlich geringer ist (Madigan et al., 2003). Dennoch sind sämtliche Untersuchungen der<br />

„subsurface“ des Wattenmeeres noch auf molekularbiologische Untersuchungen angewiesen,<br />

da zwar erste Kultivierungsansätze erfolgreich waren (Köpke et al., 2005), sich aber z. B.<br />

bisher keine Archaeen kultivieren ließen.<br />

1.4 Gezielte Detektion <strong>von</strong> sulfatreduzierenden Prokaryoten und<br />

methanogenen Archaeen<br />

Für eine molekularbiologische Quantifizierung sulfatreduzierender Prokaryoten und<br />

methanogener Archaeen versucht man, Gene <strong>von</strong> Schlüsselenzymen der jeweiligen<br />

physiologischen Prozesse zu detektieren. Für die Sulfatreduktion ist das die dissimilatorische<br />

Sulfit Reduktase (dsr) und für die Methanogenese die Methyl Coenzym M Reduktase (mcr).<br />

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