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von Herrn Reinhard Wilms - ICBM

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ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zusammenfassung<br />

In der vorliegenden Arbeit wurden Sedimente des Rückseitenwatts der Insel Spiekeroog bis<br />

zu einer Tiefe <strong>von</strong> 5,5 Metern molekularbiologisch untersucht. Dabei wurden die mikrobiellen<br />

Gemeinschaften der Bakterien, Archaeen und Eukaryoten mit Domänen-spezifischen PCR-<br />

Primern analysiert. Die erhaltenen Amplifikate konnten mittels der DGGE aufgetrennt und<br />

anschließend sequenziert werden. Die Sequenzen lieferten einen umfangreichen Einblick über<br />

die Zusammensetzungen der mikrobiellen Gemeinschaften innerhalb der Sedimentsäulen<br />

verschiedener Standorte des Wattenmeeres. So zeigte sich, dass die Oberflächen der<br />

Sedimente <strong>von</strong> Proteobakterien dominiert werden, wohingegen in tieferen und älteren<br />

Sedimentschichten vornehmlich Vertreter der Chloroflexi detektiert wurden. Mit<br />

zunehmender Sedimenttiefe kommt es somit zu einer Verschiebung der dominierenden<br />

Bakterien zu Organismen, die bisher hauptsächlich in Habitaten der „Tiefen Biosphäre“ (deep<br />

biosphere) gefunden wurden. Methanogene Archaeen konnten über die gesamte<br />

Sedimentsäule detektiert werden, wobei Vertreter der Klasse Methanosarcina in sämtlichen<br />

Sedimentschichten detektierbar waren und somit eine Coexistenz mit sulfatreduzierenden<br />

Bakterien aufzeigen. Dies wurde auch durch das aufgenommene Methanprofil bestätigt, da in<br />

sämtlichen Sedimentschichten Methan zu detektieren war. Sequenzen <strong>von</strong> Eukaryoten wurden<br />

ebenfalls über die gesamte Länge der untersuchten Kerne gefunden. Überraschenderweise<br />

wurde bei dieser Analyse ab 160 cm Tiefe ein neues Cluster innerhalb der Euryarchaeota<br />

entdeckt (TF1-Cluster), obwohl ein Eukaryoten-spezifischer PCR-Primer verwendet wurde.<br />

Zusätzlich zu den Sequenzierungen wurden die zu verschiedenen Jahreszeiten<br />

gewonnenen Sedimentkerne mittels real-time PCR untersucht. Dabei wurden die Bakterien<br />

und Archaeen anhand ihrer 16S rRNA Gene quantifiziert. Die sulfatreduzierenden und<br />

methanogenen Prokaryoten wurden über die Schlüsselenzyme der Sulfatreduktion und<br />

Methanogenese, die dissimilatorische Sulfit Reduktase (dsr) bzw. die Methyl-Coenzyme M<br />

Reduktase (mcr), quantifiziert. In den lokalisierten Sulfat-Methan-Übergangszonen, wo<br />

möglicherweise eine anaerobe Oxidation <strong>von</strong> Methan (AOM) stattfinden könnte, wurden<br />

dabei nicht nur erhöhte Zellzahlen für die Domänen der Bakterien und Archaeen detektiert,<br />

sondern auch erhöhte Kopieanzahlen für dsr und mcr. Bei den Sequenzierungen <strong>von</strong><br />

entsprechenden DGGE-Banden wurden die für AOM postulierten Organismen (ANME) zwar<br />

nicht detektiert, aber die erhöhten Kopie- und Zellzahlen lassen dennoch auf diesen Prozess in<br />

den Sulfat-Methan-Übergangszonen schließen. Eine genaue Bestimmung der beteiligten<br />

Organismen war jedoch nicht möglich.<br />

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