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von Herrn Reinhard Wilms - ICBM

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EINLEITUNG<br />

(Valentine, 2002). Aerob kann es dabei durch methanothrophe Bakterien abgebaut werden<br />

(Hanson & Hanson, 1996). Erste Untersuchungen zeigten auf, dass ein Abbau des Methans<br />

auch anaerob gekoppelt mit einer Sulfatreduktion erfolgen müsste (Iversen & Jorgensen,<br />

1985; Höhler et al., 1994). Dies wurde anhand gegenläufiger Profile des Sulfats und des<br />

Methans postuliert. Man nimmt heute an, dass bis zu 90 Prozent des gebildeten Methans in<br />

marinen Habitaten anaerob wieder abgebaut wird (Barnes & Goldberg, 1976; Hinrichs &<br />

Boetius, 2002). Boetius et al. konnten im Jahr 2000 mittels Fluoreszenz in-situ<br />

Hybridisierung (FISH) Konsortien <strong>von</strong> Sulfatreduzierern und Methanogenen (ANME)<br />

detektieren, die bis heute für den anaeroben Abbau des Methans verantwortlich gemacht<br />

werden (Boetius et al., 2000). Solche Konsortien sind in der Folgezeit in vielen marinen<br />

Habitaten detektiert worden (Orphan et al., 2001; Ishii et al., 2004). Dennoch konnte bis jetzt<br />

kein eindeutiger Beweis erbracht werden, dass es zu einem Austausch <strong>von</strong><br />

Elektronendonatoren zwischen den einzelnen Vertretern der Konsortien gekommen ist. Der<br />

einzige Beweis zur Feststellung einer Beteiligung <strong>von</strong> methanogenen Archaeen an der<br />

anaeroben Oxidation <strong>von</strong> Methan wurde indirekt geführt. So geht die biologische Oxidation<br />

<strong>von</strong> Methan mit einer Isotopenfraktionierung einher. Dabei wird das leichtere Isotop 12 CH 4<br />

gegenüber dem schwereren 13 CH 4 bevorzugt oxidiert. Die <strong>von</strong> den methanoxidierenden<br />

Prokaryoten gebildete Biomasse weist demzufolge niedrigere 13 C- zu 12 C-Verhältnisse auf als<br />

das im umgebenden Medium gelöste Methan (Burns, 1998). Solche erniedrigten delta 13 C-<br />

Werte ließen sich nun auch in für Archaeen charakteristischen Lipid-Biomarkern<br />

(Archaeolen) an den entsprechenden Standorten nachweisen (Elvert et al., 2000; Pancost et<br />

al., 2000). Die gleichzeitig auftretende starke Dominanz spezieller Archaeen (ANME 1-3) in<br />

den aktiven Sediment-Horizonten machte diese zu wahrscheinlichen Kandidaten für den<br />

methanoxidierenden Part in einer syntrophen Gemeinschaft (Hinrichs et al., 1999; Michaelis<br />

et al., 2002; Teske et al., 2002). Ähnliche niedrige delta 13 C-Werte in charakteristischen Lipid-<br />

Biomarkern der assoziierten sulfatreduzierenden Bakterien sprechen für das Vorhandensein<br />

eines in der reversen Methanogenese entstehenden Intermediates. Dies dient wahrscheinlich<br />

in der Folge den syntrophen Sulfatreduzierern als Elektronendonator. Aktuelle Modelle<br />

favorisieren in diesem Zusammenhang eine Reaktion, bei der die Übertragung des Methan-<br />

Kohlenstoffes auf Acetat bei gleichzeitiger Bildung <strong>von</strong> molekularem Wasserstoff erfolgt<br />

(Boetius et al., 2000; DeLong, 2000). Durch Laborversuche mit Konsortien in Sedimenten<br />

<strong>von</strong> Hydrate Ridge konnte 2001 gezeigt werden, dass diese unter anoxischen Bedingungen bei<br />

Oxidation definierter Mengen <strong>von</strong> Methan äquimolare Mengen an Sulfid produzieren<br />

(Nauhaus et al., 2002). Trotz all dieser Erkenntnisse ist der Sachverhalt, dass die anaerobe<br />

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