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12 geschält
politik orange
Orangen - haut - ab!
Ein zweizeiliger Vorspann kann überhaupt nicht erfassen, was im darunter befindlichen Text zu finden ist.
Deswegen lasst den Vorspann Vorspann sein, aber lies weiter! Von Antonia Otto und Joel Cohen
Eine Gruppe junger, saftiger und
übermütiger Früchtchen zog aus, die weite
Welt zu erobern. Auf ihrem Weg durch
die Republik kamen sie im weltbekannten
Heppenheim vorbei. “Hier ist ja ne
Menge los!“, sagte Ora, die Orange. Und
tatsächlich, es wimmelte um sie herum nur
so von Menschen, die alle wissensdurstig
von Veranstaltung zu Veranstaltung
hasteten. Plötzlich spürte sie den harten
Tritt eines profilverstärkten Schuhs, der sie
bis ins Mark erschütterte. Sie wusste nicht
wie, geschweige denn wohin, aber sie flog.
Würde sie ihre artverwandten Zitrusfrüchte
je wieder sehen? Unwahrscheinlich!
Alleine lag sie
nun neben dem
Bordsteinrand
und ihre traurige
Zukunft in der
Mülltonne war
so gut wie sicher.
Nichts diesem
schmerzhaften
Verlust zum Trotz,
ging das Leben
für die restlichen
Orangen weiter.
Es muss hier
erwähnt werden,
dass Orangen
alles andere als
sozial eingestellte
Artgenossen sind. Die kleine Gruppe
bewegte sich in geschlossener Formation
weiter und kam an einem Caipirinha-Stand
vorbei. Ihnen kam das Grauen. Wie konnten
sie den Massenexodus der hilfebedürftigen
Limetten stoppen? Da blieb nur eins:
die öffentliche Demonstration gegen die
weitere (Er-) Pressung von Limetten als
Genussmittel der Menschheit. Leider
hatte der Orangenverband einen herben
Verlust zu verzeichnen. Es traf die mutigste
unter ihnen- Orc, die Kämpfernatur.
Der Barkeeper machte kurzen Prozess
und achtelte sie brutal mit einem Saft
verschmierten Messer. Sie verlor die
Besinnung und wurde in Alkohol ertränkt.
Für den Rest ging es gnadenlos weiter…
Die Gruppe hatte genug
von Kampf und Tod.
Schließlich waren sie alle
gekommen, um auch
etwas zu lernen. Was war
nahe liegender, als zum
Stand des „Haus am
Maiberg“ zu gehen! Dort
informierten sie sich
über die Möglichleiten
eines internationalen
Erfahrungsaustausches.
Doch zu viel der
Wissensbegierde strafte
Ord, die Streberin der
Gruppe, mit dem
Bildungstod.
Nach den
aufregenden
Stunden suchten
sie nun Schutz bei
der Bundeswehr.
Unterstützt durch
die anfeuernden
Zurufe ihrer
Kameraden
entschied sich Ore
für den langen
und steinigen Weg
zum „Gläsernen
Studio“. Dort angekommen bekam sie
das verlockende Angebot als Moderatorin
zu arbeiten. Sie nahm an. Schließlich
bewähren.
Es kam, wie es in jeder guten Geschichte
kommen musste.
Eine dramatisch,
verherende
Liebesgeschichte
bahnte sich an. Als
die Orangenfraktion
auf ihrem Weg
durch Heppenheim
weiterrollte,
kamen sie an einer
Wurstbude vorbei.
Die Currywurst hatte
es der durch Scham
geröteten Orange stark
angetan. Ihr Zuckergehalt
stieg ins Unermessliche,
der pH-Wert nahm
beträchtlich
zu. Es war
um sie
geschehen.
S i e
entschied
sich für die
Liierung
mit einer, wie sich jedoch
erst später herausstellte, halb
verbrannten Currywurst, was
ihr Leben grundlegend ändern würde
- denn wie kann die Zukunft solch einer
Liebe langfristig Früchte tragen?! Der Tag
neigte sich dem Ende zu. Die Besucher
des Hessentags verzogen sich von den
Straßen, tauchten ab in eine andere Welt
von Musik, Tanz und Partylaune. Es
herrschte eine ausgelassene Stimmung. Die
Orangen fielen gar nicht weiter auf und so
gelang es ihnen auch sich geschickt an der
Security vorbeizuquetschen. Sie kullerten
vor bis in die erste Reihe und lagen nun
im Pressegraben, wo sie „Fettes Brot“
live zur Schale bekamen. Sie schmissen
vor Begeisterung ihre letzten Blätter auf
die Bühne und waren gar nicht mehr zu
bändigen.
Die Poren voller guter Musik und wieder
auf ihrem Zug durch die Straßen spürten sie
das plötzliche Verlangen nach einem kühlen
Bad. Gut zu wissen, dass der DLRG-Stand
sein Schwimmbecken nur tagsüber bewachte
und sie also ungebremst ins Wasser rollen
konnten. Nach dieser Erfrischung war
dieser erlebnisreiche Tag nur noch schwer
zu übertreffen. Und da „frucht“ aufhören
soll, wenn es am Schönsten ist, machten
sie sich auf den Rückweg zum Obststand,
zogen ihre Schalen aus und stiegen reich an
Erfahrung wieder zurück in die Kiste.
konnte sie damit den Aufstieg
der Orangen in eine höhere
Berufsschicht sichern und hatte
damit außerdem die Chance
erhalten sich in dem weltweit
zu empfangenden Radio zu