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02 ausgepresst politik orange impressionen saftig Heppenheim, Ausstieg in Fahrtrichtung rechts. Vom Bahnhof bis zum „Haus am Maiberg“, unserem vorübergehender Unterbringung, vorbei an holländischen Pommes, Currywurst, an Caipirinhamach-Dir-Deine-Mischung-selbst-Ständen, an leeren Bühnen und Schildern mit „Wir-begrüßen-Sie-zum- Hessentag-in-Heppenheim-Slogans“; diesen Weg mussten alle po-Mitarbeiter noch vor der offiziellen Eröffnung des „Tages der Hessen“ beschreiten. Auf dieser Reise erblickten wir eine offene Tür, dahinter ein Licht, das zum Eintreten einlädt. Gesagt, getan und schon befanden wir uns plötzlich in einem hektischen Gewimmel blau-behemdeter, verkabelter Jugendlicher, deren Gesichter von Frust geprägt nach Antworten zu Örtlichkeiten, Veranstaltungen und Arbeitseinteilungen suchen. Hier war Aktion, hier wurde gearbeitet. Und schnell war klar: Das Innenleben des Hauses mit der Plakatierung „Radio Stark“ hatte eine Mission zu erfüllen. Radio mit Jugendlichen und für Jugendliche (und mit der Jugendpresse), vom Hessentag und über den Hessentag und von zwölf bis Mittag, also immer. Aber warum? Aus Spaß an der Freude, aus dem Drang heraus, etwas zu bewegen und aus dem Glauben heraus, der jungen Generation die Arbeit mit Medien näher zu bringen. Moment! Teilen nun also die Macher, Gründer und Organisatoren dasselbe Schicksal wie wir, die Aktiven der Jugendpresse? Ja, so war es und vielleicht war der Einsatz für die gute Sache an sich der Grund dafür, dass die Kollaboration der Jugendpresse Hessen und Radio Stark zustande kam. Der Deal war der Folgende: Die po-Redakteure der Hessentagsprojekts rissen sich zweimal am Tag von ihrer inneren Schreibwut los und fingen Fakten und Meinungen zu der ganzen Veranstaltung ein und versorgten die Radioshows mit Informationen, um im Gegenzug für das eigene Projekt zu werben und auch selbst Radio mitzugestalten. In 2 ½ Beiträgen erzählten und stellten wir vor, was uns auf der Seele brannte – dass niemand von uns vorher wusste, wie lang 190 Sekunden wirklich sein können, wurde uns manchmal zum Verhängnis. In Zeiten des Notstands im Hauptzentrum oder im „Gläsernen Studio“ des regionalen Radios halfen wir aus, schrieben Nachrichten zur vollen Stunde und funktionierten sogar einen unserer Redakteure in einen ihrer Moderatoren um, der nun zu den unmöglichsten Tages- und Nachtzeiten auf Sendung ist (Ihn in dieser Zeit mit Mails von seiner Fangemeinde zu beglücken und auf deren Verkündung zu warten, erleichterte uns so manchen Arbeitsprozess). Im Endeffekt machte die Zusammenarbeit mit dem Rundfunk fataler Weise jedoch soviel Spaß, dass die Zeitungsarbeit niemals ganz, aber oftmals ein wenig in den Hintergrund rückte. Das ist auch der Grund dafür, dass unser Vorwort in unserem Büro verfasst wird, während sich draußen die Vögel schon zum Morgengesang treffen, der Himmel sich erhellt und das momentan bunte Dasein der Stadt Heppenheim hervorhebt. Positiv denken- je später die Zeitung fertig ist, desto mehr Treiben und Stimmung finden ihren Platz im Printmedium der Jugendpresse. Und wir versprechen, dass die Zeit, die wir auf Ohren- und Augen-Aufspannen verwendet haben, sich gelohnt hat und sich in unserem Ergebnis wiederspiegelt. Mittlerweile war der Hessentag endlich eröffnet und als im Laufe sogar der Zeit Petrus die Wasserpumpe abgestellt hatte, konnte die eigentliche Arbeit beginnen. Besucherströme eroberten das Festgelände, man aß Currywurst, investierte Geld in holländische Pommes, trank Caipirinha und rockte zu der Liveperformance von Coverbands und den großen, leuchtenden Sternen des Musikhimmels. Endlich gab es etwas zu berichten. Und je weiter im Wochenende und je später der Abend, desto gesprächiger die Menschen- man fragt sich warum-, desto leichter die Arbeit, desto länger die Nächte, desto besser die Stimmung und desto lecker die Caipis. Wir, ausgestattet mit Mikrofon, Kamera und Aufnahmegerät, stürzten uns ins Getümmel (wir vergaßen zwar manchmal auf den Aufnahmeknopf zu drücken und verwechselten jenen mit der Löschtaste, aber das tat dem Ganzen keinen Abbruch). Unser Abenteuer ging jedoch noch ein Stück weiter. Das „Haus am Maiberg“, das für uns in der Zeit der redaktionellen Arbeit ein zu Hause, also die Verpflegung am Tag und die Ruhe in der Nacht, war, wurde während des Hessentages Heimstätte einer multikulturellen Jugendbegegnung. Bewohner der hessischen Partnerregionen Europas begrüßten uns auf Polnisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Russisch. Sie diskutierten über Gott und die Welt, über die einzelnen Kulturen, über Zukunft und vor allem über internationale Verständigung. Wir, schon allein durch die gemeinsamen Essen (die übrigens fünfmal am Tag stattfanden, welch Luxus) in das Geschehen mit eingebunden, verbrachten mit ihnen viel laue Abendstunden, um ein bisschen multikulturelle Luft zu schnuppern, uns vom Computer zu lösen und gebrochenes Französisch, Englisch oder Italienisch aufzubessern. Wir vergaßen dabei natürlich die Arbeit nicht, sondern versuchten, alles Interessante mitzuschneiden und zu verwursten. „Verwursten“ wurde in diesen Zeiten der Konzentration zu unserem Lieblingswort, denn wettkampfmäßig gaben wir uns mehr als nur Mühe, jedes Wort, das Neuigkeiten versprach, in so vielen Medien wie möglich unterzubringen. Natürlich nicht, weil wir Leser und Hörer unendlich langweilen wollten, sondern weil der Zeitdruck manchmal einfach zu groß oder aber das V-Wort uns mit der Zeit einfach zu lieb geworden war. Naja, die Zeit war jedenfalls wie immer unser größter Feind. Denn natürlich hat der Tag zu wenig Stunden, um sich jedem Event mit vollster Konzentration oder sich ihm überhaupt zu widmen. Trotzdem haben wir viel Vitamin C für euch besorgt, viel Fruchtfleisch und Informationen ausgepresst und nebenbei auch noch ein bisschen altes und verdorbenes Obst für euch kommentiert. Wir hoffen, dass ein Bruchteil der Stimmung, die der diesjährige Hessentag verbreitet euch erreicht und dass ein Funke Spaß, der uns diese Arbeit vor Ort bereitet hat, auf euch überspringt.
Zeitung zum Hessentag 2004 18. bis 27. Juni 2004, Heppenheim Multikulti in Heppenheim Die Partnerregionen Hessen treffen sich im Haus am Maiberg. Experten diskutieren über internationalen Jugendaustausch - doch der hat längst begonnen... Von Joel Cohen fruchtfleisch Aude, 21 multivitamin 03 Im Rahmen des 44. Hessentags in Heppenheim fand in der Akademie für politische und soziale Bildung„Haus am Maiberg“ eine internationale Jugendbegegnung statt. Teilnehmer waren Jugendliche aus den hessischen Partnerregionen der Länder Russland, Polen, Frankreich und Italien. Die Jugendlichen lernten die jeweils anderen Kulturen und Bräuche kennen und hatten auch Zeit, um sich von der Feierfähigkeit der Hessen überzeugen zu lassen. Florence aus Bordeaux gefällt besonders die Art, wie die Hessen in der Disco tanzen. Sie seien sehr ungehemmt und die meisten könnten richtig gut Party machen. Caroline aus Polen war sehr daran gelegen, möglichst viele neue Kontakte zu knüpfen und mit gleichaltrigen aus anderen europäischen Ländern zu kommunizieren. Die meisten Gespräche wurden so auch auf Englisch geführt. Sophia aus Italien beherrschte nicht nur perfektes Englisch sondern glänzte auch mit sehr guten Französischkenntnissen. Alles Je trouve que la ville est très mignonne, les gens sont assez ouverts et cést vraiement très bien parce que nous sommes bien accuéis Je pense que tout le monde est content. Lámbiance est très bonne. On a aussi la chance de rencontrer plusieurs nationalités et de pouvoir se retrouver et sámuser. Daniel, 20 >> hoher Besuch: Bendedikt Widmaier, Leiter des „Haus am Maiberg“, freut sich, Prof. Vittorio Prodi begrüßen zu können. Hier ein Auszug des Interviews mit Vittorio Prodi in der englischen Originalfassung: What were your impressions during your first day at the Hessentag here in Heppenheim so far? Yesterday for instance I droped into the pavillion of the Land Hessen and I met a friend I would say Ministerpresident Roland Koch. After greeting him he was then available for answering questions from the citicenship. That was very nice I would say! Let me ask you about your social engagement: You have founded the “scuole di pace” in Monte Sole, what is this about? This is to promote this foundation. It is named after the place where the massacer during September and Oktober 1944 took place. I think that we have to call it an aktive memory to study the mechanisms of developement of violence and so we ware comitted to study these mechanisms of violence and be able to recognize violence where itdevelopes - so we have a motivation to work for peace. Das Wetter war dieses Jahr leider schlecht, aber die Stände sind ziemlich cool und die Leute sind echt gut drauf. Sophia, 19 in allem herrschte eine lockere, entspannte Atmosphäre zwischen den Teilnehmern. Bei internationalen Tischtennisturnieren im Gesellschaftsraum wurde sich auf sportlicher Ebene gemessen. Höhepunkt der multinationalen Begegnung war ein buntes Abend-Buffet, um eine Vorstellung der kulinarischen Vielfalt der andren Kulturen zu bekommen. Jede Nationalität hatte für sie typischen Speisen und Getränke mitgebracht und zubereitet. Beim Verzehr überzeugten sich die Teilnehmer von der Köstlichkeit der opulenten Gerichte. Das Mahl war sehr reichhaltig und hätte sicher für eine doppelt so große Anzahl an Personen gereicht. Zeitgleich zur Jugendbegegnung fand eine Tagung mit internationalen Gästen statt. Benedikt Widmaier, Leiter des „Hauses am Maiberg“ freute sich, als besonderen Gast Vittorio Prodi, den Bruder des amtierenden Präsidenten der Europäischen Kommission, Romano Prodi, begrüßen zu können. Vittorio Prodi ist Professor in Italien und Gründer der Stiftung „Scuole di Pace“, die sich für Völkerverständigung und für in Konflikt geratene Völker engagiert. I know you have a connection to Hessen. You have been studying physics in Darmstadt – is this correct? No, not really physics. I was already in Darmstadt and I had connectons in Germany in general already with the Fraunhofer Gesellschaft and more specifically with the “Ökologie und Umweltforschung”. This Department is located in Hannover. But I have been working several summers when that was in Sauerland bei Grafschaft. That was a very important time for me to work with my german collegues. I of course learned some german but unfortunately when we were in a hurry we switched to english but in any case it has been extremly important. Thank you Mr. Prody for this interview. >> multikulti: Teilnehmer aus fünf Nationen an einem Tisch Qui ci sono delle belissime case, sempra ad un piccolo paese delle favole e veramente molto ordinato e polito. E poi la festa e tanto carina. Se vede che gli tedesci hanno molto per la festa. Stefan, 33 Ich arbeite hier auf dem Hessentag und finde ihn sehr verregnet. Ich würde gerne mehr mitfeiern aber da wir morgens schon sehr früh hier anfangen, habe ich nicht so viel die Gelegenheit dazu. Die Leute sind sehr freundlich, zuvorkommend und trotz des vielen Alkohols überhaupt nicht aggressiv. Ein Tipp vielleicht ohne einen Kater am nächsten Morgen aufzustehen: einfach durchmachen!
Seite 1: politik orange Zeitung zum Hessenta
Seite 5 und 6: Zeitung zum Hessentag 2004 18. bis

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