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04 radio orange politik orange Unterwegs für eine starke Sache Wir begleiten die 100 jungen Medienmacher vom Hessentagsradio auf ihrem Weg durch das Radio- Abenteuerland - echt stark: Radio Stark. Von Antonia Otto Engagement erfordert Kraft, doch woher soll die genommen werden, wenn man nur knapp fünf Stunden geschlafen hat, aber um acht wieder auf den Beinen sein muss? „Kaffee, Red Bull und vor allem immer überall sein“, antwortet Benjamin, Reporter von Radio Stark. Der 19-Jährige ist auf der Suche nach Berichten und macht trotz des Schlafmangels einen sehr agilen Eindruck. Er ist, wie der gleichaltrige Christoph und die 17- jährige Corinna auch nur auf dem Sprung zwischen Interviewpartnern, Events und dem Neusten vom Hessentag. Das von der Evangelischen Kirche und der Stadt Heppenheim organisierte Veranstaltungsradio ist über zwei UKW- Frequenzen und weltweit über Livestream im Internet zu hören. Es wird abwechselnd aus zwei Studios gesendet. Von 9- 18 Uhr aus dem „Gläsernen Studio“ direkt von der Landesaustellung und die restliche Zeit aus dem „Haus der Kirche“, das gleichzeitig das Hauptsendezentrum bildet. Das Team besteht aus bunt gemischten Mitarbeitern, bei denen nicht das Alter, sondern das Können zählt. So sitzen auch Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 in der Technik oder sprechen Nachrichten, die sie vorher selbst recherchiert und weiterverarbeitet haben. Um die durchschnittlichen Sendekosten von ungefähr 25.000 Euro wöchentlich bezahlen zu können, wird der Radiosender zum einen durch die Stadt Heppenheim und zum anderen durch tatkräftige Sponsoren unterstützt. Um das Wichtigste bei der Organisation eines solchen Projektes nicht außer Acht zu lassen, berichtet im folgenden Michael Volkmar über seine Arbeit. Wie wurde Radio Stark gegründet und seit wann besteht es? Auf dem Hessentag 2001 in Dietzenbach wurde von „Radio Ear“ (Evangelische Antenne Rodgau) ein Veranstaltungsradio gestartet. Mitarbeiter von „Radio ÜKW“, ein anderes Projekt der evangelischen Kirche, waren in Dietzenbach dabei und haben die Ausführung des Radioprojektes weitgehend mitgestaltet. Dort entstand dann die Idee solch ein Projekt auch auf dem Hessentag 2004 in Heppenheim zu organisieren. Wer hat hauptsächlich die Idee in die Tat umgesetzt? Die Projektleitung lag größtenteils bei Arne Wilhelms, Tim Schons und bei mir. Wir haben Kontakt mit der Stadt Heppenheim aufgenommen und sind in die genauere Planung gegangen. Im Mai letzten Jahres haben wir nach einem Gespräch mit Herrn Schwab, dem Hessentagsbeauftragten der Stadt Heppenheim, endlich grünes Licht bekommen. Dann kam auch die Zusage der Stadt Heppenheim, dass das „Radio ÜKW“ gemeinsam mit Radio Stark den Hessentag als Veranstaltungsradio begleiten sollte. Wer macht bei eurer Sendung mit, bzw. wie und nach welchen Kriterien wurden die Mitarbeiter ausgesucht? Wir haben uns zuerst in einer kleinen Runde, der so genannten Projektleitung, zusammengesetzt und überlegt welche Aufgabengebiete intern verteilt werden >> Vor und hinter den Kulissen: Reporterin Antonia mit Michael Volkmar vor dem Haus der Kirche und ein Blick in Studio 1. müssen. Nachdem wir die einzelnen Leute angesprochen hatten, wurden die jeweils passenden Verteilungen vorgenommen. Später sind wir an die Öffentlichkeit gegangen: über den Jugendtreff und das Jugendzentrum von Heppenheim haben wir Jugendliche darauf angesprochen, bei dem Radioprojekt mitzuarbeiten. Weiterhin haben Plakate für Infoveranstaltungen zusätzlich zur Werbung beigetragen. Wurden die Moderatoren auf ihr Können getestet oder wie wurde ausgewählt, wer dabei sein darf? Wir haben Castings durchgeführt und dort vor allem auf Fähigkeiten wie Ausdrucksvermögen, freies Reden und Kreativität geachtet. War der Zulauf an Bewerbern denn groß und wie wurde das Projekt weiter bekannt gemacht? Beim ersten Casting hatten wir um die 20 Teilnehmer. Außerdem haben wir auch Mitarbeiter aus dem Bekanntenkreis von vornherein mit eingespannt. Beim zweiten Mal waren es schon 50 und durch weitere Werbung hat es sich dann, auch durch Mundpropaganda, rumgesprochen. Inzwischen sind wir ein festes Team von 100 Mitarbeitern. Von wann bis wann wird auf UKW 92,3 und 94,6 MHz gesendet? Wir sind seit dem 16. Juni auf Sendung und machen rund um die Uhr Musik. Welche Zielgruppe will Radio Stark erreichen? Es kommt auf die Uhrzeit und natürlich auf die Wochentage an. Im Grunde senden wir gleichermaßen für Jung und Alt. Jedoch setzten wir zu verschieden Sendezeiten auch unterschiedliche Schwerpunkte. Wann werden die Zuhörer wieder mit einer Sendung eurerseits rechnen können? Genaues ist noch nicht geplant, aber ich bin jederzeit wieder bereit an solch einem Projekt mitzuarbeiten, wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme. politikorange bedankt sich für das Gespräch und wünscht weiterhin noch viel Spaß und Gelingen für die restliche Sendezeit. fruchtfleisch Harry, 24 Michelle, 18 Tim, 21 Jenny, 14 Ich bin zum ersten Mal richtig beim Hessentag dabei, als Moderator bei Radio Stark. Im Vorfeld habe ich dort auch mitorganisiert. Insgesamt ist es richtig klasse. Bei meiner Arbeit als Chef vom Dienst will ich am liebsten nicht gestört werden. Mein Arbeitstag ist super lang: die Schicht heute geht noch bis 22 Uhr und vorher war ich auch schon unterwegs und habe O-Töne eingesammelt und geschnitten. Ich bin jetzt echt müde, aber die Arbeit ist gut und macht mir Spaß. Später möchte ich weiter beim Radio arbeiten, doch es ist echt schwer ohne Beziehungen. Hessentag bedeutet für mich dieses Jahr sehr wenig Schlaf. Letzte Nacht waren es immerhin 5 Stunden. Jetzt fühle ich mich fit, richtig gut, ich werde nachher auch noch mal über den Hessentag ziehen. Leider bin ich bei Radio Stark auch Mädchen für alles, daher weigere ich mich auch ab sofort Interviews zu geben. Ich arbeite als Chef vom Dienst beim Hessentagsradio. Deswegen muss ich viele Anrufe entgegennehmen und das ist anstrengend und stressig.
Zeitung zum Hessentag 2004 18. bis 27. Juni 2004, Heppenheim Alles bleibt anders Seit mehr als 15 Jahren gibt es Jugendpresseverbände in Hessen. Der HSJV und die HJP leben von der Veränderung - doch jetzt wird alles anders. Von Daniel Protzmann obstkorb 05 Langeweile ist ein Fremdwort für die Aktiven der hessischen Jugendpresseverbände. „Es gibt immer etwas Interessantes zu tun und spannende Leute zu treffen“, so Joel Cohen (27), Geschäftsführer der Hessischen Jugendpresse. Er hat 1995 als Schülerzeitungsredakteur seinen Weg in den Verein gefunden und investiert seitdem einen Teil seiner Freizeit in Arbeit für junge Medienmacher. „Klar gibt es auch langweilige Verwaltungsarbeiten, aber dafür entschädigen zum Beispiel spannende Recherchefahrten“, meint er. In den vergangenen Jahren hat er auf diese Weise zum Beispiel das Europaparlament Verfügung. Schulungen zu Grundlagen der Zeitungs- und Radioarbeit sind Standard für die jungen Multiplikatoren. Um auch Wünsche nach spezielleren Themen wie z.B. Rhetorikseminaren abdecken zu können, kooperieren die Verbände mit anderen Bildungsträgern. Auch Schulungsmaterial wird Interessierten zur Verfügung gestellt. „In Zusammenarbeit mit anderen Landesverbänden der Jugendpresse Deutschland können wir unter anderem das Jugendpressehandbuch zur Verfügung stellen, das von der Gründung einer Redaktion über das Schreiben von oder Orientierungshilfe zum Studium des Journalismus geleistet. Um die anfallenden Arbeiten besser bewältigen zu können und noch mehr für junge Medienmacher leisten zu können, haben sich die Mitgliederversammlungen beider Vereine im letzten Jahr beschlossen, eine gemeinsame Zukunft anzustreben. Inzwischen steht die Fusion der beiden Vereine kurz bevor. Auf den Vollversammlungen im Juli soll die von beiden Vorständen gemeinsam erarbeitete Verschmelzung endgültig beschlossen werden. „Selbst wenn die neuen Redaktionen kein Mitglied in unserem Verein werden wollen, helfen wir gerne weiter“ meint Janina Salden (19), die im letzten Jahr über den Hessischen Schülerzeitungswettbewerb zu der Gruppe gestoßen ist. >> Jugendpresse unterwegs: Die Delegation der Hessischen Jugendpresse im Europaparlament (mit Thomas Mann, MdEP und Mitarbeitern, rechts) >> einfach ausspannen: Beim Jugendpresse-Grillfest (rechts) in Strasbourg kennengelernt und selbst eine Recherchefahrt zu Warner Brothers Movieworld organisiert. „Mich hat schon immer interessiert, wie es hinter den Kulissen eines Freizeitparks aussieht. Die Hessische Jugendpresse hat mir die Möglichkeit gegeben, das mit anderen gemeinsam zu erfahren.“ Die Vereine leben von den Ideen und vom Engagement ihrer Mitglieder. Und glücklicherweise kommen immer wieder neue Leute mit neuen Ideen, die selbst die alten Hasen überraschen. Sonst wäre es nahezu unmöglich, so ein breit gefächertes Angebot für junge Medienmacher zu präsentieren. Neben den vielfältigen Veranstaltungen steht nicht nur den Mitgliedern eine breite Palette von Servicedienstleistungen zur Artikeln bis hin zum Layout geht“, erzählt Marlene Küster (20), stellvertretende Vorsitzende der Hessischen Jugendpresse. „Ansonsten umfasst unser Angebot aber auch Informationsschriften wie einen Glossar zu Medienbegriffen oder das „Jugendpressematerial Datenschutz“.“ Ganz praktisch werden junge Die Aktiven haben in den letzten Monaten nicht nur eine gemeinsame Satzung erarbeitet und viel Überzeugungsarbeit geleistet. Für den Start des neuen Vereins wurden eine neue Internetseite und Informationsmaterial erstellt. Ab Anfang August, spätestens jedoch nach der ersten Mitgliederversammlung des Dieser Wettbewerb, den der Hessische Schüler- und Jugendzeitungsverein in diesem Jahr zum 15. Mal veranstaltet, hat im vergangenen Jahr schon eine gewaltige Aufwertung erfahren: Inzwischen ist er Landeswettbewerb des Schülerzeitungswettbewerbs des Bundespräsidenten. >> kopfüber: Besuch bei Warner-Brothers Moviworld in Bottrop >> arbeitsam: Mitgliederversammlung der Jugendpresse Deutschland(rechts) Medienmacher durch die Ausstellung eines Jugendpresseausweises unterstützt. Seit kurzem gibt es dazu eine Kooperation mit dem Deutschen Journalistenverband (DJV) und der Deutschen Journalistenunion in ver.di (dju). Weil damit junge Medienmacher bei ihrer Arbeit unterstützt werden sollen, gibt es genaue Vergaberichtlinien für den Jugendpresseausweis. Nur wer nachweisen kann, dass er journalistisch arbeitet, kann diesen beantragen. Eine weiteres Element der Arbeit für junge Medienmacher erläutert Astrid Poensgen (28), Vorstandsmitglied: „Viele Probleme, vor denen junge Medienmacher bei ihrer täglichen Arbeit stehen, lassen sich nicht kategorisieren. Deswegen stehen wir dafür per Telefon und eMail Rede und Antwort.“ Viele dieser Anfragen gehen bei den Vereinen ein. Häufig wird dann Starthilfe bei der Gründung von Schülerzeitungen „neuen“ Vereins soll alles anders werden. Verwaltungsabläufe, die bislang nicht immer optimal funktionierten, werden dann neu strukturiert, denn sonst könnten die Reibungsverluste bei mehr als 200 Mitgliedern schnell zu groß werden. Doch die Aktiven haben auch noch ambitioniertere Ziele: endlich möchte man sich den langgehegten Wunsch nach eigenen Büroräumen erfüllen, „Und vielleicht schaffen wir es auch, Fördermittel für unsere Arbeit zu bekommen.“, so Joel Cohen. „Wir würden gerne regelmäßiger Seminare anbieten und helfen, neue Schülerzeitungen zu gründen“. Denn Nachwuchsgewinnung fängt für die Jugendpresse nicht erst bei der Mitgliedergewinnung an. Um langfristig das Bestehen des Vereins zu sichern, wollen sie Jugendliche bei der Gründung eigener Medien unterstützen. Es bleibt zu hoffen, dass auch den anderen Projekten so eine rosige Zukunft vergönnt ist und die Jugendpresse in Hessen weiter getreu dem Motto „bleibt alles anders“ arbeiten kann. Nähere Informationen zu den Hessischen Jugendpresseverbänden: www.hsjv.org www.hessische-jugendpresse.de www.jp-hessen.de Oder per Tel & Fax: 0700 / 457 457 457
Seite 1 und 2: politik orange Zeitung zum Hessenta
Seite 3: Zeitung zum Hessentag 2004 18. bis
Seite 7 und 8: Zeitung zum Hessentag 2004 18. bis

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