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Ausgabe - 41 - 2012 - Produktion

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38 · Finanzierung · <strong>Produktion</strong> · 11. Oktober <strong>2012</strong> · Nr. <strong>41</strong><br />

Kfw-Kreditmarktausblick<br />

Bedingungen<br />

bleiben günstig<br />

Die KfW, die diese<br />

Kreditprognose<br />

erstellt hat, fördert<br />

derzeit verstärkt<br />

Investitionen<br />

in erneuerbare<br />

Energien und<br />

in Energie-Effizienz.<br />

Christian Hornberg, Kfw<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>41</strong>, <strong>2012</strong><br />

Das von der KfW ermittelte Kreditneugeschäft der deutschen Banken<br />

mit Unternehmen und Selbstständigen dürfte im dritten Quartal <strong>2012</strong><br />

gegenüber dem Vorjahr moderat expandieren. Im vierten Quartal folgt<br />

voraussichtlich eine Abkühlung.<br />

Landsberg (gk). Die günstigen<br />

Angebotsbedingungen für die Unternehmen<br />

werden sich kaum verschlechtern.<br />

Zwar erwarten die<br />

Banken laut dem ‚Bank Lending<br />

Survey‘ der Bundesbank vor dem<br />

Hintergrund der konjunkturellen<br />

Verlangsamung eine Verschärfung<br />

der Kreditrichtlinien. Insbesondere<br />

für stark exportorientierte Unternehmen<br />

erwartet die KfW eine<br />

Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen.<br />

Zudem ziehen<br />

die Konditionen für großvolumige<br />

Kredite bereits seit Frühjahr an.<br />

Die expansive Geldpolitik der EZB<br />

und die Refokussierung deutscher<br />

Banken auf ihren Heimatmarkt<br />

sorgen aber dafür, dass die Finanzierungsbedingungen<br />

für Unter-<br />

nehmen auf Sicht günstig bleiben<br />

werden.<br />

Deutlicher als von der Angebotsseite<br />

dürfte der Kreditmarkt von<br />

der Nachfrageseite her dämpfende<br />

Impulse erhalten. Deutschlands<br />

Konjunktur hat sich deutlich abgekühlt.<br />

Für <strong>2012</strong> erwartet die KfW<br />

ein BIP-Wachstum von nur noch<br />

1 %, nach 3,1 % 2011. Noch deutlicher<br />

ist die Verlangsamung bei den<br />

Investitionen der Unternehmen<br />

und damit deren Nachfrage nach<br />

langfristigen Krediten. Allerdings<br />

wird das niedrige Zinsniveau noch<br />

für einige Zeit Investitionen und<br />

Kreditnachfrage stützen – vor allem<br />

in binnenmarktorientierten<br />

Branchen. Im zweiten Quartal hat<br />

das Kreditneugeschäft mit Unternehmen<br />

und Selbstständigen dagegen<br />

um 3,2 % zugelegt. Damit<br />

war das Kreditneugeschäft im ersten<br />

Halbjahr überraschend stabil<br />

und lag am oberen Rand des Prognosekorridors.<br />

Kreditzugang ist<br />

verhältnismäßig leicht<br />

Ursache dafür waren vor allem<br />

Entwicklungen auf der Kredit-<br />

Nachfrageseite: Die Unternehmensinvestitionen<br />

nahmen trotz<br />

einer sich abschwächenden Konjunktur<br />

im ersten Halbjahr noch<br />

einmal leicht um 1,3 % gegenüber<br />

dem Vorjahr zu. Viele Firmen wollten<br />

sich die historisch günstigen<br />

Finanzierungsbedingungen am<br />

deutschen Kreditmarkt sichern.<br />

Die Ifo-Kredithürde beschrieb mit<br />

einem Quartalsdurchschnitt von<br />

19,7 % (Vorquartal: 21,4 Punkte)<br />

erneut ein Rekordtief. Insbesondere<br />

traditionell am Kreditmarkt eher<br />

benachteiligte Branchen wie Bau<br />

und Handel sowie sehr kleine Unternehmen<br />

profitieren von einem<br />

verhältnismäßig leichten Kreditzugang.<br />

Damit ergeben sich für<br />

diese Unternehmen auch Spielräume<br />

für eine erhöhte Liquiditätshaltung.<br />

Zudem könnten sie die relativ<br />

günstigen Finanzierungsbedingungen<br />

für den Einsatz von Bankkrediten<br />

zur Betriebsmittelfinanzierung<br />

anstelle von Leasing oder<br />

Factoring nutzen. All dies führte zu<br />

der soliden Expansion des Kreditneugeschäfts.<br />

Während deutsche<br />

Unternehmen auf relativ gute Rahmenbedingungen<br />

treffen, haben<br />

Kreditnehmer in vielen anderen<br />

Ländern Europas mit großen<br />

Schwierigkeiten zu kämpfen.<br />

Deutsche Banken haben ihre Kreditforderungen<br />

gegenüber ausländischen<br />

Adressen seit Ausbruch<br />

Bild: Fotolia, Thomas<br />

Becker<br />

der Finanzkrise um knapp 25 % reduziert<br />

und ihr Neugeschäft weitgehend<br />

auf den Heimatmarkt verlagert.<br />

Auch ausländische Banken<br />

suchen verstärkt Geschäft in<br />

Deutschland.<br />

Fazit: Deutschlands Kreditmarkt<br />

profitiert in der Krise vom Liquiditätsrückfluss<br />

aus dem Ausland und<br />

den derzeit niedrigen Zinsen. Die<br />

Bedingungen am für Unternehmenskredite<br />

sind nach wie vor gut.<br />

Allerdings wird sich Deutschland<br />

den rezessiven Wirkungen nicht<br />

entziehen können. Das BIP-<br />

Wachstum, die Unternehmensinvestitionen<br />

und auch die Kreditnachfrage<br />

werden in den letzten<br />

Monaten des Jahres nicht mehr an<br />

Dynamik gewinnen.<br />

Aktienrückkauf<br />

„Niedrigste Zinskosten“<br />

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Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>41</strong>, <strong>2012</strong><br />

Siemens finanziert seinen Aktienrückkauf<br />

zu Rekordkonditionen<br />

im Bondmarkt. Das Unternehmen<br />

hat seit Anfang August Aktien für<br />

rund 1,1 Mrd Euro zurückgekauft.<br />

MÜNCHEN. Siemens hat mit seiner<br />

Anleihe-Emission über insgesamt<br />

rund 2,7 Mrd Euro nach eigenen<br />

Angaben die bisher niedrigsten<br />

Zinskosten am europäischen<br />

Kapitalmarkt erzielt. Die<br />

Anleihen, die am 30. August begeben<br />

wurden, dienen hauptsächlich<br />

der Finanzierung des Anfang August<br />

gestarteten Aktienrückkaufprogramms.<br />

Bis Ende <strong>2012</strong> will<br />

Siemens eigene Aktien im Wert von<br />

bis zu 3 Mrd Euro zurückkaufen.<br />

Das Unternehmen hat bereits die<br />

Summe von rund 1,1 Mrd Euro für<br />

den Rückkauf eigener Aktien ausgegeben.<br />

Günstige Konditionen<br />

langfristig gesichert<br />

„Unsere Absicht, teures Eigenkapital<br />

mit historisch preiswertem<br />

Fremdkapital zu ersetzen, wird<br />

umfänglich umgesetzt. Dabei<br />

konnten wir diese extrem<br />

günstigen Konditionen für<br />

unser Haus auch langfristig mit<br />

Festzinssätzen absichern“, sagte<br />

Joe Kaeser, Finanzvorstand von<br />

Siemens.<br />

Die Anleihe-Emission ist in vier<br />

Tranchen aufgeteilt. Die zweijährige<br />

Anleihe über 400 Mio Euro trägt<br />

einen Zinskupon von 0,375 %, und<br />

die 7,5jährige Anleihe über 1 Mrd<br />

Euro bietet dem Investor 1,5 % Zin-<br />

Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser<br />

ersetzt teures Eigenkapital durch<br />

preiswertes Fremdkapital. Bild: Siemens<br />

sen. Die 13-jährige Anleihe über<br />

350 Mio Pfund Sterling trägt einen<br />

Zinskupon von 2,75 % und bei der<br />

30-jährigen Anleihe über 650 Mio<br />

Pfund bekommen die Anleger<br />

jährlich 3,75 % Zinsen. Das sind<br />

nach Angaben von Siemens die<br />

niedrigsten Zinsen, die sich ein<br />

Unternehmen für die entsprechenden<br />

Laufzeiten bei Euro- und<br />

Pfund-Anleihen bisher sichern<br />

konnte. Knapp zwei Drittel der<br />

Euro-Anleihen gingen an deutsche<br />

und französische Investoren. Britische<br />

Investoren erhielten mehr als<br />

80 % der Pfund-Anleihen.<br />

Alle Tranchen werden von der<br />

Rating-Agentur Standard & Poor‘s<br />

mit A+ und von Moody‘s mit Aa3<br />

bewertet.<br />

Insgesamt erzielte Siemens im<br />

vergangenen Geschäftsjahr, das<br />

am 30. September 2011 endete, auf<br />

fortgeführter Basis einen Umsatz<br />

von 73,5 Mrd Euro und einen Gewinn<br />

nach Steuern von 7 Mrd Euro.<br />

Ende September 2011 hatte das<br />

Unternehmen auf dieser fortgeführten<br />

Basis weltweit rund 360 000<br />

Beschäftigte.

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