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MEDIEN, MÄRKTE, MACHER<br />

DAS MAGAZIN VON PUBLISUISSE<br />

DEZEMBER 2005<br />

Fernsehen und<br />

Design: Wie man<br />

ein TV-Programm zu<br />

einer Marke macht<br />

MEDIEN > 04<br />

Feiertagszauber:<br />

Warum die Festzeit<br />

so viele Zuschauer vor<br />

den Bildschirm zieht<br />

L’Oréal und Rivella:<br />

Was unterscheidet<br />

internationale von<br />

nationaler Werbung?<br />

MÄRKTE > 10<br />

MACHER > 16


AGENDA<br />

DIESE TERMINE SIND ZWINGEND<br />

GENF > 9. JANUAR 2006<br />

TSR: START NEUES CD,<br />

NEUE NEWSSENDUNGEN,<br />

NEUE ZEITSCHIENE AUF TSR2<br />

| www.tsr.ch<br />

2. MAI 2006<br />

BUCHUNGSERÖFFNUNG SOMMER 2006<br />

| www.publisuisse.ch<br />

DA GEHEN MEDIENLEUTE HIN<br />

> 18. JANUAR 2006<br />

WERBER DES JAHRES<br />

EGON-PREISVERLEIHUNG<br />

| www.werbewoche.ch<br />

ZÜRICH > 29. JANUAR 2006<br />

ADC-PREISVERLEIHUNG<br />

Restaurant Kaufleuten | www.adc.ch<br />

BERN > 8./9. MÄRZ 2006<br />

PLUSFORUM Der Seniorenmarkt –<br />

Marketing und Personal<br />

Zentrum Paul Klee | www.plus.ch<br />

LUZERN > 14. MÄRZ 2006<br />

SCHWEIZER MARKETINGTAG (SMC)<br />

9. MARKETING-TROPHY<br />

Kultur- und Kongresszentrum | www.marketingtag.ch<br />

> 23. MÄRZ 2006<br />

EFFIE-PREISVERLEIHUNG | www.effie.ch<br />

ZÜRICH > 23. MÄRZ 2006<br />

BSW-MITGLIEDERVER<strong>SA</strong>MMLUNG<br />

| www.bsw.ch<br />

ZÜRICH > 22.–24. AUGUST 2006<br />

X’06 – DIE MESSE FÜR MARKETING,<br />

KOMMUNIKATION UND EVENT<br />

Messe Zürich | www.xpage.ch<br />

ZÜRICH > 31. AUGUST 2006<br />

RADIODAY 2006 | www.radioday.ch<br />

GEHÖRT IN JEDE AGENDA<br />

BERN > 20. JANUAR 2006<br />

DIPLOMFEIER MARKETINGLEITER<br />

Hotel Bellevue Palace | www.sw-ps.ch<br />

ZÜRICH > 30. MÄRZ 2006<br />

SWA-JAHRESMEETING<br />

GENERALVER<strong>SA</strong>MMLUNG | www.swa-asa.ch<br />

ZÜRICH > 5. APRIL 2006<br />

GFM-TAGUNG, MARKETING TREND TAGUNG<br />

Kongresshaus | www.gfm.ch<br />

> 21. APRIL 2006<br />

TAG DER WERBUNG,<br />

SW-MITGLIEDERVER<strong>SA</strong>MMLUNG<br />

Gastreferent: Bundesrat Christoph Blocher<br />

| www.sw-ps.ch<br />

> 12. MAI 2006<br />

ASW-GENERALVER<strong>SA</strong>MMLUNG | www.asw.ch<br />

CANNES > 18.–24. JUNI 2006<br />

53. INTERNATIONALES WERBEFESTIVAL<br />

| www.canneslions.com<br />

LOCARNO > 2.–12. AUGUST 2006<br />

59 TH LOCARNO INTERNATIONAL FILM FESTIVAL<br />

Piazza Grande | www.pardo.ch<br />

MEETING POINT<br />

Was machen «Black ’n’ Blond» nach der Sendung?<br />

Sie feiern – mit den Special Guests von publisuisse<br />

Montag, 7. November 2005: vierte Auflage der SF-zwei-Late-Night-Show «Black ’n’ Blond». Dabei auch 20 Gäste<br />

von publisuisse aus Werbung und Marketing. Und sie blieben dabei, als nach der Show mit den Freunden von Roman<br />

Kilchsperger und Chris von Rohr im Zürcher Maag-Areal die Post abging. Bei Tischfussball, Table Dance, Musik<br />

von der Banana Boat Late Night Band und Marianne Cathomen war man sich einig: Das junge SFzwei, das bringts.<br />

Nach der Show mit den Kumpels durch<br />

die Zürcher Nacht: Roman Kilchsperger<br />

von «Black ‘n’ Blond», Biker und Motorräder<br />

des Harley-Davidson Club Zürich.<br />

Miriam Ryser<br />

Ausgelost und eingeladen:<br />

Miriam Ryser, The Phone House,<br />

Helena Maly, Mediaplanerin,<br />

Mediaschneider.<br />

Jürg Dinner<br />

Helena Maly<br />

«Ein Format wie ‹Black ’n’ Blond› hat bei SF gefehlt»:<br />

Jürg Dinner, Leiter Unternehmenskommunikation, Swiss<br />

International Airlines, beim Tischfussball im Team mit<br />

Marianne Cathomen, Sängerin und Gast in der Late Night Show.<br />

Roman Kilchsperger<br />

Jan Tanner<br />

«SFzwei hat jetzt sein Profil gefunden»:<br />

Jan Tanner, Managing Director von<br />

Tanner Communications,<br />

Georg Redlhammer, Director Marketing<br />

von Volvo Automobile Schweiz.<br />

Marianne Cathomen<br />

«Klare Positionierung vereinfacht die<br />

Platzierung»: Daniela Baer, Leiterin<br />

Corporate Communications von Schweiz<br />

Tourismus, Chris von Rohr, Rocker.<br />

Georg Redlhammer<br />

Daniela Baer<br />

Marie-Therese Schmid<br />

Andrea Hilber<br />

«Die Verjüngung von SFzwei<br />

ist positiv»: Andrea Hilber,<br />

Brand Manager Kraft Foods<br />

Schweiz, Nathalie Bösiger, Geschäftsführerin<br />

Mediaxis MPG.<br />

Willi Fegble<br />

Chris von Rohr<br />

Nathalie Bösiger<br />

Annina Flückiger<br />

Transport ins Maag-Areal per<br />

VW-Bus-Oldtimer: Marie-Therese Schmid,<br />

Marketingleiterin Alno, Willi Fegble,<br />

Zentrales Marketing, National Versicherung,<br />

Annina Flückiger, Beraterin, Lowe.<br />

EDITORIAL<br />

Eine klare Positionierung nützt uns allen: Machern,<br />

Vermarktern, Werbetreibenden und Konsumenten<br />

TV-Programme sind Produkte mit hohem emotionalem Charakter. Je eigenständiger und klarer sie<br />

sich positionieren, desto mehr Chancen haben sie im Markt. Zuschauerinnen und Zuschauer wollen<br />

wissen, was sie erwartet. Und Unternehmen, die im Fernsehen werben, müssen sicher sein, dass<br />

sie die gewünschte Zielgruppe auch erreichen. Etwas banal, diese Aussagen, denken Sie jetzt vielleicht.<br />

Banal schon, aber werden diese einfachen Theorien in der Realität auch wirklich umgesetzt?<br />

Ja, sie werden: Der Umbau der Deutschschweizer TV-Programme der SRG SSR ist ein gutes Beispiel<br />

dafür. SF wird zur starken Marke, SF 1 und SF zwei bekommen je ein unverwechselbares Gesicht und<br />

klar definierte Inhalte. Logos, Farben und Studiodesign sind dabei zwar nur Verpackung, aber sie<br />

senden eindeutige Signale aus. SF zwei wird urbaner, jünger, dynamischer; SF 1 ist, wie bisher,<br />

der sichere Wert mit der breiten Abdeckung. Und auch die Programme von TSR bekommen im<br />

Januar 2006 einen neuen Auftritt.<br />

Diese Strategien überzeugen mich. Und sie geben uns noch bessere Instrumente und Argumente<br />

in die Hand. Und Sie als Vertreter von werbetreibenden Unternehmen und von Agenturen können<br />

ebenfalls von der neuen Ausrichtung profitieren. Auch davon bin ich überzeugt.<br />

PROGRAMM<br />

04<br />

10<br />

16<br />

TV-DESIGN. Das Schweizer Fernsehen zeigt, wie man ein Programm zur Marke macht > 04<br />

SF ZWEI. Das zweite Deutschschweizer Programm sorgt mit neuen Formaten für Furore > 07<br />

SERVICE. Lebenshilfe vom Fernsehen in Sachen Konsum, Medizin, Kochen und Familie > 08<br />

FEIERTAGE. Die Werbung ist im Winterschlaf, im TV folgt Highlight auf Highlight > 10<br />

WERBEWIRKUNG. Auch die Studie 2005 zeigt, welchen Effekt die Werbemenge hat > 11<br />

PUBLISUISSE.CH. Die Website ist eine Fundgrube für Werbeprofis und für Amateure > 12<br />

H&M. Die junge Kleidermarke ändert ihre Strategie und setzt voll auf Fernsehwerbung > 13<br />

MAKING OF. Viel Detailarbeit bei der Herstellung eines Spots – das Beispiel Balena > 14<br />

GESPRÄCH. Béatrice Guillaume-Grabisch von L’Oréal, Michael Brodbeck von Rivella > 16<br />

ORGANI<strong>SA</strong>TION. Die Verkaufsteams von publisuisse, der direkte Draht zu den Kunden > 19<br />

Martin Schneider, Direktor publisuisse<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeberin publisuisse, Giacomettistrasse 15,<br />

Postfach 610, 3000 Bern 31, Telefon 031 358 31 11,<br />

Telefax 031 358 31 00, www.publisuisse.ch<br />

IMPACT erscheint mehrmals jährlich in Deutsch und Französisch<br />

Redaktion Martin Bürki (m.buerki@publisuisse.ch),<br />

Katrin Aeschlimann (k.aeschlimann@publisuisse.ch),<br />

Bänz Lüthi (<strong>impact</strong>@archipress.ch)<br />

Gestaltung schwerzmannrothenfluh.com<br />

Fotos SFDRS, TSR, TSI, Sabine Dreher, Keystone, tpc,<br />

Beck&Friends, Pia Zanetti, swiss-image.ch<br />

Druck Ritz AG Print und Media, Bern<br />

Urheberrecht Die Verwendung von IMPACT-Beiträgen ist nur<br />

mit Quellenangabe gestattet.<br />

Abonnement IMPACT kann unter www.publisuisse.ch abonniert<br />

werden.<br />

Leserbriefe bitte per E-Mail an <strong>impact</strong>@publisuisse.ch<br />

Lassen Sie Ihre Finger<br />

zählen: In jeder IMPACT-<br />

Ausgabe bieten wir<br />

Ihnen ein Daumenkino.<br />

Diesmal aus dem Spot<br />

von Geberit Balena.<br />

IMPACT DEZEMBER 2005<br />

02 | 03


IMPACT<br />

MEDIEN<br />

Swiss made:<br />

Der Name<br />

von SF ist das<br />

Programm<br />

Aus SF DRS wird Schweizer Fernsehen (SF), ein<br />

Kommunikationsunternehmen mit revidiertem<br />

Erscheinungsbild und mit zwei klar positionierten<br />

Programmen. Logos und Studios machen klar:<br />

In Zürich hat die neue TV-Zeit begonnen.<br />

ZEITGESCHICHTE<br />

IN TV-FORM<br />

Zeugen aus einem<br />

halben Jahrhundert TV-<br />

Geschichte: Auf den<br />

«Schweizer Fernsehdienst»<br />

in den Fünfzigern<br />

folgte «tv» als stilisiertes<br />

Schweizerkreuz, dann<br />

das als «Schliessmuskel»<br />

verspottete Logo, die<br />

glitzernde Kühlerfigur<br />

von 1985 und zuletzt das<br />

TV-DRS-Signet von 1993.<br />

Von aussen ist vieles häufig einfacher. Weilten<br />

seine Journalistinnen und Journalisten<br />

im Ausland, erzählte TSR-Direktor Gilles<br />

Marchand vor zwei Jahren im Impact-Gespräch,<br />

würden sie dort immer als Repräsentanten<br />

des Schweizer Fernsehens angesehen.<br />

Auf Reportage oder bei der Arbeit an einem<br />

Dok-Film, weit weg von zuhause, spielt die<br />

regionale Herkunft keine Rolle: Dass der TV-<br />

Macher aus der Schweiz kommt, zählt.<br />

Kaum hingegen, ob aus dem östlichen, westlichen<br />

oder südlichen Teil des Landes.<br />

In der Deutschschweiz ist diese Tatsache seit<br />

dem 5. Dezember bereits umgesetzt. Das bisherige<br />

SF DRS heisst jetzt Schweizer Fernsehen<br />

(SF). Vom Attribut DRS nahm man ohne<br />

viel Wehmut Abschied. Marktforschung<br />

und Umfragen haben ergeben, was Schweizerinnen<br />

und Schweizer hinter dem Kürzel<br />

DRS vermuten. Die Antworten waren insgesamt<br />

ernüchternd. Kaum jemand konnte die<br />

drei Buchstaben richtig zuordnen. Am meisten<br />

Mühe machte den Befragten das R –<br />

viele brachten es mit dem Radio in Verbindung.<br />

Kein Wunder, kommen doch fast alle<br />

täglich über den Lautsprecher in Kontakt<br />

mit DRS 1, DRS 2 oder DRS 3.<br />

«Der Zusatz DRS machte uns kleiner, als wir<br />

sind», meint SF-Direktorin Ingrid Deltenre.<br />

Zum Namenswechsel gehört natürlich auch<br />

ein neuer optischer Auftritt. Der soll betonen,<br />

dass aus Zürich zwei eigenständige<br />

Programme mit eigenen Zielgruppen auf<br />

zwei separaten Kanälen verbreitet werden.<br />

«Bisher war die Differenzierung schwach,<br />

konkrete Erwartungen an Inhalte wurden<br />

kaum geweckt», sagt Alex Hefter, der Creative<br />

Director von SF.<br />

DIE BEIDEN PROGRAMME bekommen<br />

auch ein eigenes emotionales Profil. Im<br />

Programm von SF 1, mit der roten stilisierten<br />

1 im Logo, soll das Publikum «die<br />

Schweiz spüren», sagt Hefter. Das gelbe<br />

SF zwei hingegen signalisiert internationale<br />

Inhalte und einen «kosmopolitischen Blick<br />

auf die Schweiz». So seien für die TV-Macher<br />

unterschiedliche Inszenierungen möglich,<br />

für die Werbetreibenden andererseits mache<br />

dies eine differenzierte Planung möglich.<br />

Auch die Signete der einzelnen Sendungen<br />

sollen für den Inhalt stehen und Identifikation<br />

schaffen. Die nüchternen Logos der<br />

Newsgefässe, rote SF-Marke mit angehängtem<br />

Schriftzug «Tagesschau» zum Beispiel,<br />

machen klar, dass man sich in der Informationsfamilie<br />

befindet.<br />

Die Dachmarke des TV-Unternehmens, das<br />

weisse SF im roten Quadrat, ist nicht spektakulär.<br />

Das wissen auch die Macher. «Wir<br />

wollten bewusst weg vom Modischen und<br />

vom Zeitgeist», sagt Hefter. Das neue SF-Erscheinungsbild<br />

hat die Londoner Agentur<br />

Dunning Eley Jones entwickelt. Sie ist spezialisiert<br />

auf TV-Design und hat bereits dem<br />

britischen Mehrkanalnetzwerk UKTV einen<br />

einheitlichen Auftritt verpasst.<br />

Einen Monat nach SF treten auch die Romands<br />

im neuen Kleid auf. Am 9. Januar<br />

2006 hat das frische CD des heutigen TSR<br />

Premiere – mit eigener Marke und umgebauten<br />

Studios.<br />

Marketingfachleute und Werber wissen, wie<br />

schwierig es ist, einer Marke ein eindeutiges<br />

Gesicht zu geben. Da reicht es nicht, dass<br />

potenzielle Kunden beim ersten visuellen<br />

Kontakt «Oh!» oder «Ah!» ausrufen.<br />

So geschehen auch nach der Präsentation<br />

des neuen Corporate Design des Schweizer<br />

Fernsehens. In den «Blick»-Leserspalten<br />

zum Beispiel reichten die Urteile von «Absolut<br />

super! Gratulation dem Gestaltungsteam!»<br />

bis zu «bünzlig, konservativ und<br />

trocken wie ein Zwieback».<br />

«Die Schweiz ist ein Design- und Architekturland»,<br />

weiss SF-Direktorin Ingrid Deltenre.<br />

Diesen Standortvorteil wollte man<br />

nutzen, vor allem bei der Neugestaltung des<br />

News-Studios, aus dem nun sowohl «Tagesschau»<br />

wie «10vor10» zu sehen sind. Zum<br />

Zug kam dabei nach einem Wettbewerb die<br />

Zürcher Designagentur ZED. Deren Gründer,<br />

Hannes Wettstein, sagt: «Architektur schafft<br />

eine Markenkultur, eine sendertypische<br />

Identität, und sie betont die Kompetenz des<br />

Absenders.» Wettstein wollte das Newsstudio<br />

nicht nur möblieren, sondern «einen Raum<br />

schaffen, der als Ganzes wirkt». So verleiht<br />

die Rückwand, durch deren Fenster während<br />

der Sendungen Grafiken und Karten zu<br />

sehen sind, dem Studio Tiefe. Der lange<br />

Korpus, an dem die Moratorinnen und<br />

Moderatoren stehen, gibt dem Raum eine<br />

zusätzliche Dimension.<br />

UNTERSTÜTZUNG VON AUSSEN holten<br />

sich bereits vor eineinhalb Jahren die Tessiner.<br />

Mario Botta, der Star unter den Südschweizer<br />

Architekten, half damals, das Studio<br />

für das «Telegiornale» von TSI neu zu<br />

gestalten. «Im Gegensatz zu meiner sonstigen<br />

Arbeit ging es hier um eine virtuelle<br />

Welt», sagt Botta. «Der Zuschauer kann den<br />

Raum nicht betreten, ihn nicht körperlich<br />

erleben.» Ein Kubus als zusätzliches Ele-<br />

EINFACH UND<br />

EINPRÄG<strong>SA</strong>M<br />

Als «quadratisch, praktisch,<br />

gut» qualifizierte ein Werber<br />

das neue Logo von SF.<br />

Für typografisch Interessierte:<br />

Zur Anwendung<br />

kommt im ganzen Corporate<br />

Design die Neue Helvetica.<br />

Sie ist, nicht nur<br />

dem Namen nach, ein reines<br />

Schweizer Produkt.<br />

Gezeichnet hat sie 1957 der<br />

Zürcher Max Miedinger im<br />

Auftrag der Basler Schriftgiesserei<br />

Haas. Die Helvetica<br />

ist seither zu einer<br />

Standardschrift in der Werbung<br />

geworden.<br />

IMPACT DEZEMBER 2005<br />

04 | 05


IMPACT<br />

MEDIEN<br />

NEWSLINE<br />

Das Profil von SF zwei: Spitzensport,<br />

Top-Serien, Hollywood-Highlights<br />

Aktiv, jung, urban: So präsentiert sich in Zukunft das zweite Deutschschweizer<br />

TV-Programm. Fussball, Filmpremieren und heisse Serien<br />

sind die Grundpfeiler des frischen Konzepts.<br />

ment verleiht nun dem TSI-Studio Tiefe, ein<br />

beleuchteter Korpus gibt dem Moderator<br />

mehr Präsenz. Wechselnde Farben sorgen<br />

für eine zusätzliche Dramaturgie während<br />

der Sendung.<br />

Das 13 Jahre alte «Tintenfass», so der interne<br />

Name des bisherigen «Tagesschau»-<br />

Studios, habe den Geist der Neunzigerjahre<br />

verströmt, sagte Ueli Haldimann bei der<br />

Präsentation der Zürcher Studioräume. Das<br />

holzgetäferte Provisorium diente früher<br />

dem TV-Ballett als Übungsraum. Der SF-<br />

Chefredaktor konnte erleichtert feststellen:<br />

«Nun sind wir definitiv im 21. Jahrhundert<br />

angekommen». «Luftig, hell, dynamisch»:<br />

So beurteilt Direktorin Ingrid Deltenre<br />

das frische Interieur. Das lang gezogene<br />

Moderatorenpult mit Nussbaumfurnier und<br />

rotem Fussteil, die riesigen seitlichen<br />

Flachbildschirme und die zwei Meter hohe<br />

Projektionsfläche hinter der Trennwand setzen<br />

nicht nur optische Akzente.<br />

«Tagesschau» und «10vor10» haben einen<br />

dynamischeren Auftritt. «Das neue Studio<br />

gibt uns das Gefühl, freier zu sein», meint<br />

Stephan Klapproth. «Die Rolle des Moderators<br />

wird gestärkt», sagt Haldimann. «Neue<br />

journalistische Formen sind möglich, wir<br />

sind viel flexibler.»<br />

«Die Rolle des Moderators wird<br />

gestärkt»: Franz Fischlin präsentiert<br />

die «Tagesschau», eingeblendet ein<br />

Bundeshauskorrespondent.<br />

Kamerafahrten, bisher ein Ding der Unmöglichkeit,<br />

bringen Leben in die häufig trockene<br />

Newswelt. Studiogäste, die zuvor verschämt<br />

am winzigen Moderatorenpult klebten,<br />

bekommen Ellbogenfreiheit. Und die<br />

zugeschalteten Korrespondenten werden zu<br />

kompetenten Besuchern im Studio. Dank<br />

den neuen Möglichkeiten finden sich auch<br />

die Zuschauer besser zurecht. Ihnen werden<br />

die Informationen in Form von Bildern und<br />

Moderationen präsentiert und gleichzeitig<br />

mit Grafiken und Schriftbalken erklärt. Die<br />

Farben wurden bewusst reduziert. «Das Programm<br />

ist bereits ein Blumenstrauss»,<br />

meint Alex Hefter.<br />

AUCH HINTER DEN KULISSEN ist alles anders:<br />

Parallel zum Studioumbau hat man<br />

im Leutschenbach die Technik neu bestückt.<br />

Bisher bildeten Studio und Regie jeweils eine<br />

Einheit – was zu entsprechenden Engpässen<br />

führte. Nun war das Ziel auch hier:<br />

mehr Flexibilität. Zwei identische, unabhängige<br />

Regieeinheiten sind entstanden,<br />

über die zehn verschiedene Sendungen gesteuert<br />

werden – von «Meteo» über «Glanz<br />

& Gloria» und «Wort zum Sonntag» bis zu<br />

kompletten Sondersendungen.<br />

«Das Gefühl, freier zu sein»:<br />

Im rechten Teil des neuen Newsstudios<br />

führt Moderator Stephan Klapproth<br />

stehend durch «10vor10».<br />

«TAGESSCHAU»: VOM SPRECHER<br />

ÜBERS DREIERTEAM ZU ANCHOR-<br />

WOMAN UND ANCHORMAN<br />

1985 bedeutete die rote Aufnahmelampe<br />

für die Journalistinnen und Journalisten der<br />

«Tagesschau» jeweils eine Zwangspause. Denn<br />

Schreibmaschinengeklapper hätte die Ausstrahlung<br />

der Newssendung empfindlich gestört. Der<br />

Grund für die verordnete Untätigkeit war eine<br />

damals neue Form der Moderation. Moderator,<br />

Sprecher und der Kollege aus dem Bereich Sport<br />

teilten sich ein Pult – platziert mitten im Grossraumbüro<br />

der Redaktion.<br />

In den Anfangszeiten des Schweizer Fernsehens<br />

mussten die täglichen News noch<br />

ganz ohne Sprecher oder Moderator auskommen.<br />

Die Sendung wurde zentral in Zürich<br />

hergestellt und parallel ausgestrahlt –<br />

mit Kommentaren in Deutsch, Französisch<br />

oder Italienisch. 1966 gabs für Tagesschau/Téléjournal/Telegiornale<br />

ein<br />

eigenes Studio. Gesendet wurde nun gestaffelt,<br />

was für die drei Regionen Livemoderationen<br />

möglich machte. Die welsche<br />

Redaktion zog aber erst 1981 nach<br />

Genf, die Tessiner blieben gar bis 1988 an<br />

der Limmat.<br />

Dann kam die grosse Zeit der Sprecher.<br />

Paul Spahn (Bild) und Leon Huber wurden<br />

zu regionalen Berühmtheiten – mit oder ohne<br />

Hunde. Ein Wehklagen ging durch die<br />

Schweiz, als die Jobs der nachrichtensprechenden<br />

TV-Stars ersatzlos gestrichen wurden.<br />

Ihren Platz nahmen Moderatorinnen<br />

und Moderatoren aus dem Kreis der<br />

Newsredaktion ein.<br />

Heute sind am Bildschirm starke Journalisten-Persönlichkeiten<br />

gefragt. Sie führen als<br />

Anchorwoman oder Anchorman durch<br />

das tägliche Informationsangebot.<br />

«Virtuelle Welt körperlich erleben»:<br />

Maurizio Canetta moderiert das<br />

«Telegiornale sera» von TSI im Studio,<br />

das Mario Botta gestaltet hat.<br />

1575000 wählten am Abend dieses denkwürdigen 16. Novembers 2005 SF2.<br />

Marktanteil: 66,5 Prozent. Das waren die höchsten Werte für eine Sportsendung,<br />

seit es Telecontrol gibt. Wenn sportliche Hauptevents anstehen, ist<br />

SFzwei der Favorit. Mit spektakulären Serien macht das zweite Programm<br />

schon seit Monaten den Montag für bisherige TV-Muffel zum Fernsehtag. Es<br />

begann mit «Desperate Housewives», «Lost», «Nip/Tuck» und «Six Feet<br />

Under», und es geht jetzt weiter mit der dritten Staffel von «Monk» und der<br />

vierten von «Twenty Four» – als Free-TV-Premiere.<br />

Attraktives gibts jedoch nicht nur während der normalen Primetime. Das<br />

zweite SF-Programm verlängert die Nacht für jene, denen der Sinn noch nicht<br />

nach Bettruhe steht. Am Montag etwa nach «Sport aktuell» mit der Schweizer<br />

Late Night Show «Black ’n’ Blond», am Freitag ist eine veritable Kinonacht<br />

angesagt. So beginnt zum Beispiel der Abend des 16. Dezembers, ein<br />

Freitag, um 20 Uhr mit dem ersten «Harry Potter» (der zweite folgt eine<br />

Woche später als Free-TV-Premiere). Ab 23 Uhr sind während knapp dreier<br />

Stunden Brad Pitt und Anthony Hopkins in «Meet Joe Black» zu sehen,<br />

anschliessend auch noch John Carpenters «Vampires».<br />

WEGE ZUM GLÜCK SIND<br />

WEGE ZUR QUOTE<br />

Das Happyend ist programmiert,<br />

doch die Wege dorthin sind lang und<br />

verschlungen – sie ziehen sich über<br />

200 Folgen. Telenovelas, so heissen<br />

diese Geschichten um Herz und<br />

Schmerz, sind äusserst beliebt.<br />

«Bianca – Wege zum Glück», die<br />

erste solche von SFDRS zusammen<br />

mit ZDF und ORF produzierte Serie,<br />

erreichte am Vorabend auf SF2 bis<br />

zu 200000 Zuschauer. Ebenfalls von<br />

Grundy UFA in Potsdam wird die Folgeserie<br />

«Julia» hergestellt. Sie beginnt<br />

seit dem 3. Oktober werktags<br />

bereits um 16.55 Uhr auf SF1 und<br />

erreicht bei den Frauen Marktanteile<br />

um die 15 Prozent.<br />

Anfang 2006 gibts fürs jüngere Publikum<br />

auch auf SFzwei eine Telenovela-Fortsetzung:<br />

Die verliebte<br />

junge Frau wird diesmal Tessa heissen<br />

und ein «Leben für die Liebe»<br />

führen.<br />

Serienweise Zweisamkeit:<br />

Nach «Bianca – Wege zum Glück»<br />

gibts jetzt «Julia – Wege zum Glück».<br />

IMPACT DEZEMBER 2005<br />

06 | 07


IMPACT<br />

MEDIEN<br />

NEWSLINE<br />

Geld, Gesundheit,<br />

Gaumenfreuden:<br />

TV liefert Rezepte<br />

fürs Leben<br />

Die Konsumentenmagazine «Kassensturz» und «A bon entendeur»<br />

waren die Vorreiter. Heute haben Sendungen, die Hilfe für den Alltag<br />

bieten, Konjunktur. In SF, TSR und TSI wird Service gross geschrieben.<br />

Ihre Kollegen nannten sie liebevoll «Madame<br />

petits pois-carottes». Frau Erbsli-<br />

Rüebli, Isabelle Moncada, zog jeden Dienstagabend<br />

kurz nach acht Uhr gegen 300 000<br />

Zuschauerinnen und Zuschauer vor den<br />

Bildschirm. Zu dieser Zeit, direkt nach den<br />

News, steht «A bon entendeur» (ABE) auf<br />

dem Programm von TSR1. Regelmässiger<br />

Marktanteil: um die 50 Prozent. Die Konsumentensendung<br />

ABE ist damit mit Abstand<br />

das erfolgreichste TV-Magazin in der Romandie.<br />

Aber auch das älteste: ABE feierte in<br />

diesem Jahr den 30. Geburtstag – in aller<br />

Frische. Isabelle Moncada verlässt nächstes<br />

Jahr ABE (siehe Sideline). Die Sendung wird<br />

dann neu von Manuelle Pernoud präsentiert.<br />

Bereits 2004 konnte der «Kassensturz» auf<br />

drei Jahrzente Wirken zurückblicken. Eine<br />

erfolgreiche Zeit, gespickt mit Highlights.<br />

Einige gehen zurück auf den ersten Redaktionsleiter,<br />

Roger Schawinski. Der erlebte<br />

seinen ersten Berühmtheitsschub, als er uns<br />

Konsumentinnen und Konsumenten am<br />

Bildschirm erklärte, was die Büchsen-Ravioli<br />

so alles enthalten.<br />

Die Sendung versteht sich als Sprachrohr<br />

der Konsumenten. Wer zu hohe Krankenkassenprämien<br />

verrechnet oder fürs Telefonieren<br />

zu viel verlangt, wird in der Sendung<br />

aufgedeckt, ebenso wer Gutgläubige mit dubiosen<br />

Arzneimitteln über den Tisch ziehen<br />

will. Das alles macht den «Kassensturz» –<br />

wie sein welsches Pendent ABE – zum Dauerbrenner.<br />

Die Sendung zieht durchschnittlich<br />

ein Publikum von 780 000 an. Marktanteil:<br />

43,6 Prozent.<br />

Im Süden der Schweiz sind Hintergründe<br />

und praktische Ratschläge zu Wirtschaftsthemen<br />

jeweils am Donnerstag um 22.35<br />

Uhr zu haben. Seit Oktober steht bei TSI 1<br />

«MicroMacro» auf dem Programm.<br />

Doch Probleme gibts nicht nur beim Einkaufen<br />

und am Arbeitsplatz. Genauso viele<br />

Sorgen bereitet Schweizerinnen und Schweizern<br />

die Gesundheit. Und auch da bietet das<br />

Fernsehen Hilfe an. «Puls», das Magazin<br />

am Montagabend kurz nach der Spielshow<br />

«Eiger, Mönch & Maier», porträtiert Patienten,<br />

interviewt Experten und zeigt Entwicklungen<br />

in der Medizinforschung auf. Das<br />

Interesse ist gross: 600 000 sind es, die sich<br />

am Bildschirm wöchentlich Informationen<br />

und Rat holen. «Die Patienten brauchen<br />

Hilfe, denn sie sind dem Medizinsystem ausgeliefert»,<br />

sagt «Puls»-Redaktionsleiter Gerald<br />

Tippelmann.<br />

Am Wochenende ist auf SF zwei die Reihe an<br />

Presse-TV. Service gibts dort in den Wirtschaftssendungen<br />

«Cash TV» und «Cash<br />

Talk», in «Konsum TV» und dem Patientenratgeber<br />

«Gesundheit Sprechstunde». Vom<br />

nächsten Jahr an bieten auch TSR und TSI<br />

Gesundheitssendungen an (siehe Sideline).<br />

«AKTUELLE THEMEN und Fragen des<br />

menschlichen Zusammenlebens»: So umschreibt<br />

die Redaktion des Livemagazins<br />

«Quer» auf SF 1 ihr Angebot. Gezeigt wird<br />

die Sicht der Betroffenen. Zum Beispiel: Wie<br />

reagieren Kinder auf eine psychische Erkrankung<br />

ihrer Eltern? Solche Themen<br />

finden am Freitagabend um halb neun für<br />

gut 70 Minuten über eine halbe Million<br />

Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer<br />

interessant.<br />

Ebenfalls lehrreich, aber weniger ernsthaft,<br />

ist die Stunde zwischen acht und neun Uhr<br />

abends jeden zweiten Montag auf SF 1. Da<br />

wird in «al dente» der Kochlöffel geschwungen,<br />

aber auch viel gelacht. Sven Epiney<br />

lockt mit der fröhlichen Kulinarik häufig<br />

über 700 000 vor den Bildschirm. «al dente»,<br />

mit Sébastien Rey, gibts auf TSR1 ab<br />

26. August 2006 auch wieder wöchentlich<br />

am Samstagabend.<br />

Nicht allein ums Kochen gehts am Sonntag<br />

um 11 auf TSR1. Das Familienmagazin<br />

GESUNDHEIT: AB<br />

2006 AUCH BEI TSR<br />

UND TSI EIN THEMA<br />

Neue Aufgabe für Isabelle<br />

Moncada, den Star von «A bon<br />

entendeur»: Vom nächsten<br />

Jahr an präsentiert sie ein Mal<br />

pro Monat, jeweils mittwochs<br />

um 20.30 Uhr, «36,9», das Gesundheitsmagazin<br />

auf TSR1.<br />

Ab 20. Januar 2006 sind jeden<br />

Freitagabend auf TSI1 um<br />

21 Uhr Medizinexperten zu<br />

Gast. «Check Up» wird präsentiert<br />

von Valeria Bruni.<br />

Nützliche Hilfe für<br />

den Alltag:<br />

«A bon entendeur»<br />

(mit dem bisherigen<br />

Aushängeschild<br />

Isabelle Moncada),<br />

«Kassensturz»,<br />

«Puls», «al dente»,<br />

«Quer», «C’est tous<br />

les jours dimanche»,<br />

«Scènes de ménage».<br />

«C’est tous les jours dimanche» macht alles<br />

im und ums Haus zum Thema. Die Moderatorin<br />

Muriel Siki und ihr Team geben Tipps<br />

für den Garten, helfen Ausflüge planen, sie<br />

zeigen, wie man sich gut anzieht und welche<br />

Frisur zu wem passt. Und das Menü für<br />

den sonntäglichen Mittagstisch wird natürlich<br />

auch vorgestellt.<br />

EINMAL IM MONAT, jeweils an einem Mittwoch<br />

um 20.15 Uhr, geht TSR1 während einer<br />

Stunde noch näher an die Menschen<br />

ran. In «Scènes de ménage» kommt das intime<br />

Zusammenleben zur Sprache: Liebeskummer,<br />

Frust im Ehebett, Ärger mit den<br />

Kindern oder den Eltern – präsentiert in<br />

Form von Reportagen, gestellten Szenen<br />

und Gesprächen. Das ist echte Lebenshilfe.<br />

TV-Zukunft: publisuisse untersucht,<br />

wohin sich das Medium entwickelt<br />

Die Vermischung von Fakten, Meinungen und Visionen führt zu einem diffusen<br />

Bild der Fernsehzukunft. Was bringen die neuen Techniken, wie reagiert<br />

der Konsument, welche Szenarien sind realistisch? Solche Fragen<br />

will publisuisse mit Hilfe einer umfangreichen Untersuchung beantworten.<br />

Wissenschaftliche Studien, Befragungen im Markt und eine genaue Analyse<br />

der gegenwärtigen Situation sollen zur Gesamtschau beitragen. Bereits<br />

liegen erste Ergebnisse vor.<br />

Kabelnetzbetreiber und Mobilfunkanbieter<br />

treten als neue Player im TV-<br />

Markt auf; die Digitalisierung ist nicht<br />

aufzuhalten; Geräte wie PVR erobern<br />

die Wohnstuben; Interaktivität wird<br />

möglich: Dies alles wird das Nutzungsverhalten<br />

der Fernsehkonsumenten verändern.<br />

Doch auf welche Art und in welchem<br />

Zeitraum?<br />

Um solche Fragen beantworten zu können,<br />

braucht es zunächst eine genaue<br />

Analyse der Fakten und des Status quo.<br />

Erst diese Grundlage erlaubt es, Meinungen<br />

von Fachleuten und Konsumenten<br />

richtig einzuordnen. Die Aufarbeitung<br />

der gegenwärtigen Situation ist<br />

daher ein wichtiger Teil der umfassenden<br />

publisuisse-Studie zur TV-Zukunft.<br />

Sie wird von der St. Galler Marketingberatungsfirma<br />

zehnvier durchgeführt.<br />

HDTV: DAS TPC IST BEREIT<br />

FÜR NEUEN STANDARD<br />

TV-Bilder für die Euro 2008 müssen<br />

hoch auflösend sein – der Weltmarkt<br />

verlangt HDTV-Signale. Das tv productioncenter<br />

Zürich (tpc) macht sich auf<br />

den Weg: Mit dem Übertragungswagen<br />

HD-1 von Sony, darin alles, was es für<br />

die vollständige HDTV-Produktion<br />

braucht. Weil die Verbreitungstechnik<br />

fehlt, müssen Schweizer Zuschauer vorläufig<br />

auf HDTV verzichten. An den<br />

Olympischen Winterspielen in Turin hingegen<br />

werden die Alpin-Speedrennen<br />

der Herren hoch auflösend produziert.<br />

Und auch im Opernhaus Zürich entstehen<br />

HDTV-Bilder – für Japan.<br />

Technik,<br />

Konsum,<br />

Markt:<br />

Logo des<br />

Projekts<br />

von publisuisse.<br />

Welche Auswirkungen haben die<br />

technische Entwicklung und das veränderte<br />

Konsumverhalten auf das TV als<br />

Werbemedium? Da werden verschiedene<br />

Perspektiven untersucht – jene der<br />

Technik, der Konsumenten, der Werbewirtschaft,<br />

des Heimmarktes Schweiz<br />

und der Wissenschaft. Eine Delphi-Studie,<br />

Fokusgruppen, Befragungen, Experteninterviews<br />

und Sekundärforschung<br />

sind nur einige der Mittel, die im Rahmen<br />

der publisuisse-Untersuchung eingesetzt<br />

werden.<br />

Erste Resultate liegen bereits vor. Sie<br />

wurden im Rahmen der publisuisse-Studie<br />

zur Kundenzufriedenheit erhoben.<br />

So ist die grosse Mehrheit der Vertreter<br />

von Werbeauftraggebern, Media- und<br />

Kreativagenturen der Meinung, dass die<br />

Bedeutung der mobilen Kommunikationsträger<br />

wie Handy und PDA für die<br />

Werbung stark zunehmen wird, ebenso<br />

der Anteil der Sonderwerbeformen wie<br />

das Sponsoring von TV-Sendungen.<br />

Zurückhaltender sind die Antworten zur<br />

technischen Zukunft. Die Mehrheit<br />

denkt, dass sich digitale Aufnahmegeräte<br />

wie PVR nur zögernd durchsetzen,<br />

und dass vor allem die privaten ausländischen<br />

TV-Programme ihre Anwendung<br />

spüren werden.<br />

Vorerst nur Bilder fürs Ausland:<br />

Übertragungswagen HD-1 des tpc.<br />

IMPACT DEZEMBER 2005<br />

08 | 09


IMPACT<br />

MÄRKTE<br />

NEWSLINE<br />

Während der Feiertage schlägt das<br />

Fernsehen Tannenbaum und Feuerwerk<br />

STICK VIEW<br />

85% 78% 70% 65% 67% 69% 65% 63%<br />

Verkehrte Welt: Während sich die TV-Werbung rar macht,<br />

erleben die Zuschauerzahlen um Weihnachten<br />

und Neujahr ein Jahreshoch. Die Spitzenratings sind kein Zufall,<br />

denn in den Programmen folgt Höhepunkt auf Höhepunkt.<br />

SF1 SF2 RTL RTL2 Pro7 Kabel1 <strong>SA</strong>T1 VOX<br />

IST DER WERBEBLOCK KURZ, SCHAUT MAN IHN GANZ: Programme mit weniger Werbezeit<br />

erreichen die besten Stick-View-Werte. Die sagen aus, wie viele Zuschauer alle Spots schauen.<br />

Weniger ist mehr: Das erhärtet die zweite<br />

publisuisse-Studie zur Werbewirkung<br />

Gibt Omar Sharif den «Doktor Schiwago»,<br />

dann bleibt kein Auge trocken. Die Saga aus<br />

den Weiten Russlands zu Zeiten der Revolution,<br />

begleitet von herzerweichender Musik,<br />

passt ausgezeichnet in die besinnliche Saison.<br />

Der grosse Hollywood-Spielfilm von 1965<br />

macht denn auch auf SF 1 den Auftakt des<br />

heurigen Feiertagsreigens. Zu sehen am Donnerstag,<br />

22. Dezember, am späten Abend.<br />

Auf SF zwei kommen die Taschentücher gleichentags<br />

schon etwas früher zum Einsatz.<br />

Dort steht eine Love Story aus Südostasien auf<br />

dem Programm: das prunkvolle Remake von<br />

«Anna und der König» mit Jodie Foster.<br />

Wieder Bürgerkrieg mit eingebetteter gefühlvoller<br />

Liebesgeschichte, diesmal aus<br />

dem Süden der U<strong>SA</strong>, gibts am Weihnachtstag<br />

kurz nach dem Mittagessen, ebenfalls auf<br />

SF zwei: Clark Gable spielt den Rhett Butler<br />

in «Vom Winde verweht». Nicht fehlen im<br />

romantischen Reigen darf natürlich Sissi.<br />

Romy Schneider versüsst den Heiligabend<br />

auf SF 1 in «Mädchenjahre einer Königin».<br />

Auch für Sience-Fiction-Nostalgiker gibts<br />

zum Jahresabschluss einen Leckerbissen:<br />

Die «Raumpatrouille Orion» mit Dietmar<br />

Schönherr kurvt in der Kinofassung durchs<br />

All. Und natürlich werden, wie jedes Jahr zu<br />

Weihnachten, die «Drei Haselnüsse für<br />

Aschenbrödel» serviert – ein Fixstern am<br />

TV-Himmel für kleine und grosse Kinder.<br />

Dies sind nur einige Beispiele aus dem filmischen<br />

Festtagsmenü von SF. Auch die Information<br />

hat Besonderes zu bieten. So beleuchtet<br />

«Reporter Hintergrund» vom 26.<br />

bis 29. Dezember auf SF 1 die Folgen des<br />

Seebebens in Südostasen – ein Jahr nach<br />

dem Tsunami.<br />

Ganz zu schweigen von den cineastischen<br />

Feuerwerken auf TSR und TSI. Die Südschweiz<br />

hat gar ein Extra-Leckerli im<br />

Programm. Mit «Harry Potter und der Gefangene<br />

von Askaban» zeigt TSI in der<br />

Weihnachtszeit das dritte Abenteuer des<br />

Zauberlehrlings. Gezaubert wird auch in der<br />

Deutschschweiz, abends um acht am 23. Dezember.<br />

«Harry Potter und die Kammer des<br />

Schreckens», als Free-TV-Premiere, soll die<br />

ganze Familie vor den Fernseher locken.<br />

«Die Feiertage sind auch für uns eine spezielle<br />

Zeit», sagt Beny Kiser, Leiter Programmdienste<br />

von SF. «Da geben alle Sender<br />

Vollgas und powern mit grossen Stars<br />

und mit Premieren.»<br />

Am Jahresende herrscht bei Schweizerinnen<br />

und Schweizern allenthalben Feststimmung,<br />

man geniesst ein paar freie Tage oder<br />

hat gar Ferien. Urlaub macht die Politik,<br />

Highlights im<br />

Festtagsprogramm:<br />

«Harry Potter und<br />

die Kammer des<br />

Schreckens»<br />

(grosses Bild), «Vom<br />

Winde verweht»,<br />

«Doktor Schiwago»,<br />

«Anna und der König»,<br />

«Raumpatrouille<br />

Orion» und<br />

Spengler Cup.<br />

Funkstille herrscht in der Wirtschaft, eingeschlossen<br />

die Branche Werbung: TV-Spots<br />

sind rarer als sonst.<br />

MACHT DAS PUBLIKUM also auch Ferien<br />

vom Fernsehen? Mitnichten. Dazu ein paar<br />

Beispiele aus der Feiertagsperiode des vergangenen<br />

Jahres. Sie zeigen, dass nicht nur Spezialprogramme<br />

mobilisieren, sondern dass<br />

auch normale Sendungen ein überdurchschnittlich<br />

grosses Publikum anziehen.<br />

Montag, 27. Dezember 2004, SF DRS: Abends<br />

um sieben haben 874 000 Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer in der Schweiz SF1 auf dem<br />

Bildschirm. Zu sehen ist «Leben wie zu Gotthelfs<br />

Zeiten», die Winterabenteuer aus dem<br />

Sahlenweidli. Die Hauptausgabe der «Tagesschau»<br />

mit Jahresrückblick um 19.30 Uhr<br />

erreicht ein Publikum von 1,39 Millionen –<br />

bedeutend mehr als im Jahresdurchschnitt.<br />

13 Minuten nach acht: Auf SF2 wird Eishockey<br />

geboten. 329 000 sind dabei, während<br />

723 000 das Quiz «Eiger, Mönch &<br />

Kunz» verfolgen – Marktanteil der beiden<br />

SF-DRS-Programme zu diesem Zeitpunkt:<br />

knapp 48 Prozent. «Reporter» auf SF1 erreicht<br />

467 000, «10vor10» 680 000, und<br />

402 000 sind es noch bei der Gotthelf-Zusammenfassung<br />

um halb elf.<br />

DAUERBRENNER:<br />

DIE SENDUNG MIT<br />

DEM TIGERFELL<br />

Jeder will ihn stolpern sehen, auch<br />

wenn und vor allem weil er es<br />

sich schon Dutzende von Malen zu<br />

Gemüte geführt hat. Von Butler<br />

James ist die Rede und vom Tigerfell,<br />

die seit über 40 Jahren feste<br />

Bestandteile des TV-Festprogramms<br />

sind. «Dinner for One»<br />

heisst der 11-minütige Sketch in<br />

Schwarzweiss, 1963 in der<br />

Schweiz gedreht. Neben dem<br />

Tigerfell kennt die Kurzkomödie<br />

nur zwei Darsteller: Freddie Frinton<br />

als Diener und May Warden als<br />

Miss Sophie. Heuer stellt Frinton<br />

die entscheidende Frage «The<br />

same procedure as every year?»<br />

an Silvester um 19.40 Uhr auf SF1.<br />

Ein ähnliches Bild in den anderen Landesteilen.<br />

Zwei Tage nach Weihnachten informieren<br />

sich in der Romandie abends um<br />

halb acht 427 000 mit «le 19:30» – 65,7<br />

Prozent Marktanteil –, das «Telegiornale<br />

sera» um acht auf TSI 1 bringt es auf gut<br />

85 000 Zuschauerinnen und Zuschauer.<br />

Den Erfolg kann der Planer erklären: «Wir<br />

programmieren über die Festtage ganz klar<br />

nach den Bedürfnissen des Publikums», sagt<br />

Beny Kiser, «auf SF 1 eher klassisch, behäbig,<br />

auf SF zwei frech, jung und sportlich.»<br />

Sportliches Pièce de Résistence in der Woche<br />

zwischen Weihnachten und Neujahr ist das<br />

Eishockeyturnier von fünf internationalen<br />

Top-Teams um den Spengler Cup in Davos.<br />

Heuer machen am Montag, 26. Dezember,<br />

nachmittags um drei Uhr die Mannschaften<br />

von Sparta Prag und Davos den Auftakt. Pro<br />

Tag sind immer zwei Spiele angesetzt, die<br />

beide live auf SF zwei, TSR2 und TSI 2 übertragen<br />

und anschliessend analysiert werden.<br />

Eine solch geballte Hockeyladung macht die<br />

Zuschauer müde, könnte man meinen. Weit<br />

gefehlt: Die Nachmittagsspiele finden regelmässig<br />

ein Publikum von total gut 100 000,<br />

am Abend sind gegen 250 000 dabei, und<br />

wenn an Silvester im Final um den Pokal<br />

gekämpft wird, gar weit über 300 000.<br />

Je weniger Werbeblöcke in einem Programm ausgestrahlt werden und je<br />

kürzer die Blöcke sind, desto besser können sich die Zuschauer an die<br />

einzelnen Spots erinnern. Die Ausgabe 2005 der Werbewirkungsstudie von<br />

publisuisse stützt und erhärtet die Resultate der ersten Untersuchung.<br />

Verschiedene Umfragen zeigen, dass<br />

TV-Werbung nicht immer auf Anklang<br />

stösst. Dass Spots am Fernsehen – in<br />

richtiger Dosierung – sehr wohl goutiert<br />

werden, bestätigt hingegen die zweite<br />

Auflage der Studie zur Werbewirkung<br />

von publisuisse.<br />

Wiederum wurden die TV-Programme<br />

der SRG SSR mit ausländischen Privatprogrammen<br />

verglichen – anhand der<br />

Telecontrol-Daten im Zeitraum Juni<br />

2004 bis Mai 2005. Spitzenreiter bei<br />

der Werbedauer pro Tag ist RTL2 mit<br />

3 Stunden 55 Minuten. SF1 bringt es<br />

auf 56 Minuten. Der überwiegende Teil<br />

der Werbezeit entfällt bei den Privaten<br />

auf Blöcke mit einer Dauer von über<br />

drei Minuten. Auf SF1 dauert ein Block<br />

durchschnittlich 152 Sekunden.<br />

Dies hat direkte Auswirkungen auf den<br />

Stick View, also darauf, ob sich die<br />

Zuschauer den ganzen Werbeblock ansehen<br />

(siehe Grafik).<br />

Im zweiten Teil der Studie wurde die<br />

Kontaktqualität untersucht. Zwei<br />

Gruppen von Probanden bekamen in einer<br />

Wohnzimmersituation denselben<br />

Spielfilm vorgesetzt, mit einem Werbeblock<br />

am Anfang und einem am<br />

Schluss. Für die Gruppe «SFDRS»<br />

wurde der Film ein Mal für Werbung<br />

unterbrochen, für die Gruppe «Private»<br />

drei Mal. Diese Versuchsanordnung<br />

entspricht einem typischen und durchschnittlichen<br />

Fernsehabend in der<br />

Deutschschweiz.<br />

Die Resultate bestätigen auch hier jene<br />

der ersten Studie. Häufige Unterbrechungen<br />

werden als negativ empfunden.<br />

Mit den entsprechenden Auswirkungen:<br />

Aus der Gruppe «Private» gaben<br />

90 Prozent an, die Werbemenge<br />

sei «klar zu gross». Und so ist denn auch<br />

die spontane Erinnerung an einzelne<br />

Spots und Marken bei der Gruppe<br />

«SF DRS» bedeutend höher als bei der<br />

Gruppe «Private».<br />

Wissenschaftliche Grundlagen und<br />

ausführliches Zahlenmaterial zur<br />

Werbewirkung im IMPACT DOSSIER,<br />

Ausgabe Mai 2004. Es lässt sich unter<br />

www.publisuisse.ch/publikationen<br />

bestellen.<br />

IMPACT DEZEMBER 2005<br />

10 | 11


IMPACT<br />

MÄRKTE<br />

NEWSLINE<br />

KLEINER RUNDGANG<br />

DURCH DIE WEBSITE VON<br />

PUBLISUISSE<br />

«TV-Werbung»: Wie viel<br />

kostet ein Spot, wie viele<br />

Personen erreicht er?<br />

«Sponsoring»: Was bieten<br />

die Sendungen in<br />

Radio und Fernsehen?<br />

«Zahlen und Studien»:<br />

Welchen Marktanteil für<br />

SF zwei in der Primetime?<br />

«Infos und Tools»: Welche<br />

Milieus lieben<br />

Autorennen am meisten?<br />

«Über uns»: Wer von<br />

publisuisse ist in Zürich<br />

für mich zuständig?<br />

publisuisse.ch: Auf in<br />

die weite Welt der<br />

elektronischen Medien<br />

Die Website publisuisse.ch ist eine Fundgrube für Profis und für<br />

Amateure. Wer sich über Werbe- und Sponsoringauftritte am Bildschirm<br />

informieren will, findet dort alles: vom Angebot über Zahlen, Fakten,<br />

Studien und Dokumentationen bis zum grössten Spot-Archiv der Schweiz.<br />

Ein schönes Schaufenster ist eine prima Sache. Doch den Gang<br />

durchs Geschäft erspart es nicht. Denn die Auslage verschafft einen<br />

kleinen Überblick, macht vielleicht Lust auf mehr – doch was drinnen<br />

alles geboten wird, ist selten klar. Eine gut gestaltete Homepage<br />

im Internet ist ebenfalls eine prima Sache. Sie ist quasi das virtuelle<br />

Schaufenster eines Unternehmens, eine freundliche Einladung.<br />

Dies alles gilt auch für www.publisuisse.ch: «Für uns ist die Website<br />

das zentrale Informationsinstrument und bedeutend mehr als nur<br />

ein Image-Instrument», sagt Martin Bürki, Leiter Kommunikation<br />

der Medienvermarkterin. Das Web soll Angebot und Preise enthalten,<br />

Fragen zu den aktuellen Programmen und ihrem Publikum beantworten,<br />

Analysen ermöglichen, die Tools und Hilfsmittel erklären,<br />

aktuelle Marktdaten und Fallstudien zeigen und Hintergründe<br />

zu Fernsehwerbung und TV- und Radio-Sponsoring erleuchten.<br />

PUBLISPOT:<br />

DAS ARCHIV MIT<br />

ÜBER 60000 FILMEN<br />

DAS ZIELPUBLIKUM IST BREIT. Es umfasst die werbetreibenden<br />

Unternehmen, die sich direkt einen Überblick über die Werbemöglichkeiten,<br />

deren Kosten und Wirkung verschaffen wollen. Mediaagenturen<br />

benützen das Internet vor allem fürs schnelle Nachschlagen<br />

von Fakten, Kreative für die Ideensuche, Medienschaffende als<br />

Schlüssel zur Branche.<br />

Schluss mit der Theorie – machen wir einen kleinen Rundgang:<br />

Das erste Menü zum wohl wichtigsten Bereich «TV-Werbung» ist bereits<br />

auf der Homepage geöffnet. Da wirds unter «Preise und Programm»<br />

gleich ganz konkret. Wann sind im aktuellen Programm<br />

Werbeblocks geplant? Was kostet dort ein Spot? Wie viele Zuschauer<br />

in einer bestimmten Zielgruppe erreiche ich damit? Was genau beinhalten<br />

die Sendungen rund um den Block? All dies wird beantwortet.<br />

Doch Spot ist nicht gleich Spot: All die Varianten einer Präsenz am<br />

Bildschirm sind unter «Werbemöglichkeiten» erklärt – vom Monoblock<br />

über den Event-Spot bis zur kundenindividuellen Spot-Innovation<br />

und aktuellen Spezialangeboten. Anfänger in Sachen TV-Werbung<br />

bekommen Tipps unter «Ihr 1. Mal». Da wird Schritt für Schritt<br />

gezeigt, wie auch ein bescheidenes Budget im Fernsehen viel Wirkung<br />

entfaltet und welche Schritte für einen reibungslosen Planungsablauf<br />

einer Kampagne nötig sind.<br />

«Sponsoring» wird immer wichtiger. Entsprechend ist das Angebot<br />

gewachsen: Neben den 13 Radioprogrammen der SRG SSR gehören<br />

auch TSR1, TSR2, TSI 1 und TSI 2 dazu. In diesem Bereich sind alle<br />

entscheidenden Informationen zu finden – Beschreibungen der Sendungen,<br />

Zuschauerstrukturen und Preise der Auftritte inbegriffen.<br />

Wer exakte Fakten und Hintergründe erfahren will, wählt in der oberen<br />

Menüleiste den Punkt «Zahlen und Studien». Da lassen sich<br />

zum Beispiel unter «Abfragen» Marktanteile einzelner Programme<br />

für eine Zeitschiene und ein Publikumssegment grafisch darstellen<br />

oder Zuschauerzahlen von Sendungen für ein gewähltes Datum anzeigen<br />

und herunterladen. Wissenswertes zur Mediennutzung und<br />

zur Werbebranche gibts unter «Märkte», Fallbeispiele unter «Studien».<br />

Das Thema «Werbewirkung» ist in Form von Forschungsergebnissen<br />

und Fachreferaten erläutert.<br />

Was macht die Konkurrenz? Das fragen sich Werber und Marketingleute häufig.<br />

Die Antwort ist einfach zu finden: bei publispot. Das ist das Archiv mit mehr als 60000<br />

Werbefilmen aus den letzten zwölf Jahren, einfach erreichbar unter publispot.ch und publisuisse.ch.<br />

Da lassen sich Spots mit Suisa-Nummer, Produkt- oder Firmennamen suchen und<br />

abspielen. Diese Basisversion ist gratis zugänglich. Für Profis stehen im Abonnement weitere<br />

Möglichkeiten offen – suchen nach Stichworten, Branchen, Firmen- und Produktnamen,<br />

Ausstrahlungsdaten und auch der Spot-Download in Präsentationsqualität.<br />

PRÄFERENZEN DER SINUS-MILIEUS, Grundlagen zu den Planungstools<br />

publiplan und mediaoptimizer, eine Liste der Spotproduzenten:<br />

Das sind nur einige Details aus dem Serviceangebot<br />

im Website-Bereich «Infos und Tools». Hier lassen sich auch Publikationen<br />

wie IMPACT, IMPACT DOSSIER, Sinus-Broschüre, Angebotsdokumentation,<br />

TV-Guide und die Newsletter publisuisse.update<br />

(darin die Last-Minute-Buchungsmöglichkeiten zu speziellen Konditionen)<br />

und publisuisse.news (mit Aktualitäten aus dem TV- und<br />

Radiomarkt) kostenlos bestellen oder abonnieren.<br />

«Über uns»: Da steht natürlich publisuisse im Mittelpunkt. Mit der<br />

Erfolgsgeschichte von 40 Jahren TV-Werbung zum Beispiel, zudem<br />

mit Organigrammen und Jobangeboten. Hier kommen auch Presseleute<br />

auf ihre Rechnung – mit Geschäftsberichten, Communiqués<br />

und einem Lexikon mit Fachbegriffen. «Die Benutzer bestätigen<br />

uns, dass wir im Internet die Branchenbesten sind», sagt Bürki.<br />

Doch auf den Lorbeeren will man sich in Bern nicht ausruhen. «Ziel<br />

fürs nächste Jahr sind der technische und der inhaltliche Ausbau –<br />

alles zum Nutzen unserer Kunden. Mehrwert wird jedoch nicht<br />

durch Menge erreicht, sondern durch die sinnvolle Verknüpfung der<br />

Inhalte», sagt Rainer Binggeli, der Webmaster von publisuisse.ch.<br />

«Produktion der Spots wird schneller»: Start der Stella-McCartney-Kollektion<br />

von H&M (zu sehen unter publispot.ch, Suisa-Nummer 175 273).<br />

«Viel flexibler»: Warum H&M zu TV als<br />

Hauptmedium für die Werbung wechselt<br />

Junge Schweizerinnen stürmten am 10. November die H&M-Läden. Grund:<br />

erster Verkaufstag der Kollektion von Stella McCartney. Ähnlicher Ansturm<br />

am 12. 11. 2004 bei der Premiere der Karl-Lagerfeld-Teile. Beide Male wurde<br />

das Ereignis mit grossen Werbekampagnen im Fernsehen propagiert.<br />

Man hatte sich bereits an die regelmässig wechselnden Auftritte der internationalen<br />

Laufstegstars gewöhnt. Sie priesen im Grossformat von den Plakatwänden die neuen<br />

Produkte des Textilmultis H&M an. Nun wird fast alles anders. Am Hauptsitz in<br />

Schweden wurde im Sommer entschieden, dass TV zum Hauptwerbemedium wird.<br />

TV habe Vorteile, sagt Verena Cottier, verantwortlich für Marketing und Kommunikation<br />

von H&M in der Schweiz: «Wir sind viel flexibler.» Vor allem die Produktion<br />

der internationalen Spots lasse sich schneller abwickeln als die Herstellung von<br />

Plakaten in unterschiedlichen Formaten: «Alle Spots sind weltweit gleich.» Für die<br />

Schweiz werden nur Preise und Artikelbezeichnungen geändert.<br />

Die TV-Kampagne begann Ende August. H&M tritt in allen drei Sprachregionen<br />

auf. Die Spots werden häufig in der Primetime geschaltet, bei SF1 zum Beispiel im<br />

Umfeld von «Eiger, Mönch & Maier», «10vor10» und «Meteo».<br />

SPORT, EVENTS, KULTUR:<br />

WO SPONSORING BLÜHT<br />

Unter den Sponsoringsparten<br />

nimmt der Sport den Spitzenplatz<br />

ein. Dies ist eines der Resultate des<br />

«Schweizer Sponsoring-Barometers<br />

2004/2005». Stark zugelegt hat in<br />

den letzten Jahren das Event-Marketing,<br />

ebenso das Sponsoring von<br />

Kunst und Kultur.<br />

Unter den Sportarten schwingt<br />

der Fussball obenauf, gefolgt von<br />

Eishockey, Tennis und der Gruppe<br />

Golf/Polo. Zulegen konnten in jüngster<br />

Zeit Trendsportarten. Eingesetzt<br />

wird an erster Stelle die Bandenwerbung,<br />

wichtig ist auch das Sponsoring<br />

von Vereinen und Mannschaften.<br />

Unter den Medien als Sponsoringplattform<br />

werden von den Befragten<br />

für die Zukunft Handy/PDA, das Internet<br />

und TV mit Programm- und<br />

Gewinnspielsponsoring favorisiert.<br />

SPONSORING HAT<br />

NOCH VIEL POTENZIAL<br />

UBS ist der bekannteste Sponsor<br />

der Schweiz, vor CS, Migros, Rivella,<br />

Swisscom und Raiffeisen. Dies ergab<br />

eine Studie der MPM Sponsoring<br />

Consulting. Mit dem Sponsoring<br />

sei ein hoher Imagetransfer verbunden,<br />

die Konsumenten würden aber<br />

klar zwischen passendem und unpassendem<br />

Engagement unterscheiden.<br />

MPM stellte fest, dass das<br />

Sponsoringpotenzial noch nicht ausgeschöpft<br />

ist.<br />

IMPACT DEZEMBER 2005<br />

12 | 13


IMPACT<br />

MACHER<br />

«Milena rennt»: Der lange<br />

Weg zum kurzen Spot<br />

Ein sportliches Model, eine Sportlerin, die als Model durchgeht?<br />

Bei der Produktion von TV-Spots liegt viel Arbeit im Detail.<br />

Wie viel, zeigt das Beispiel des Werbefilms für das Dusch-WC von Geberit Balena.<br />

CASTING:<br />

Wer verkörpert<br />

die Idealfigur?<br />

LOCATIONS:<br />

Welches ist<br />

die beste<br />

Kulisse?<br />

STYLING:<br />

Welche Kleider<br />

unterstützen<br />

die Idee?<br />

DIE FERTIGE GESCHICHTE VORNEWEG.<br />

So, wie sie sich den Zuschauerinnen und<br />

Zuschauern präsentiert – in Form eines 30-<br />

Sekunden-Werbespots:<br />

Ein Paar unterhält sich im Restaurant beim<br />

Kaffee. Sie (jung, schön, elegant) schaut<br />

ihm (graumeliert, dynamisch, gelassen)<br />

verliebt in die Augen, faltet die Serviette,<br />

steht auf, verlässt das Lokal. Kaum in der<br />

Tür, beginnt sie zu rennen. Es eilt, so scheint<br />

es. Um die Hausecke, eine lange Treppe<br />

hoch, über eine futuristische Brücke, vorbei<br />

an staunenden Passanten, durch eine ruhige<br />

Quartierstrasse zu einem schicken Einfamilienhaus.<br />

Dort, in der Toilette, wartet die<br />

Erlösung: das Balena Dusch-WC. Close-up<br />

auf den reinigenden körperwarmen Wasserstrahl.<br />

Insert: Geberit www.balena.ch. Ton:<br />

«Die Quelle des Wohlbefindens.» Voilà.<br />

Die Auftraggeberin ist mit dem Resultat sehr<br />

zufrieden. Es ging vor allem darum, den Bekanntheitsgrad<br />

der Marke zu steigern – bei<br />

Bauherren und potenziellen Endverbrauchern.<br />

«Dafür eignet sich das Medium Fernsehen<br />

besonders gut», sagt Sabine Widmann,<br />

Marketingleiterin von Geberit Balena. Nach<br />

der Ausstrahlung des Spots stiegen die Besucherzahlen<br />

auf der Balena-Website markant.<br />

Doch von der Idee, im TV für das Dusch-WC<br />

zu werben, bis zum gezeigten Werbefilm war<br />

es ein langer Weg. Der begann bei der Agentur<br />

von Balena, der St. Galler GFS Communications.<br />

Und bereits zu Beginn war auch<br />

die Filmproduktion in den Prozess integriert.<br />

«WERBUNG FÜR EIN WC – das ist keine einfache<br />

Sache», sagt Peter Beck von Beck &<br />

Friends. Er bezeichnet seine Zürcher Firma<br />

mit fünf Angestellten als mittelgrossen Player<br />

in der Schweiz. Aber gross genug, um als<br />

Generalunternehmer in Sachen Filmproduktion<br />

aufzutreten – von der Kreation bis<br />

zur Post-Production. «Das hat für den Kunden<br />

und für die Agentur Vorteile: Sie müssen<br />

sich nur mit einem Partner herumschlagen<br />

und haben auch die Kosten immer im<br />

Griff», meint Beck.<br />

Die Idee für den Balena-Spot: Eine Frau<br />

muss mal. Doch das Geschäft will sie nicht<br />

irgendwo erledigen, sondern zuhause in der<br />

gewohnten Umgebung und mit entsprechendem<br />

Komfort. Thema: Es pressiert, aber<br />

pressieren lohnt sich. «Der Film ‹Lola<br />

rennt› stand bei der Kreation Pate», gibt<br />

Beck zu. 20 Versionen der Story wurden geschrieben,<br />

die Zahl für die erste Präsentation<br />

auf zehn reduziert, drei davon kamen in<br />

die engere Wahl. Ein Storyboard der gewählten<br />

Fassung bildete die Grundlage für die<br />

Kostenkalkulation. Für die Realisation des<br />

Spots wurden zwei Drehtage mit Aussenaufnahmen<br />

und ein Tag Studio eingeplant.<br />

Nun gings an die Pre-Production mit der<br />

Wahl der Locations, dem Casting, dem Styling.<br />

DREHORT SCHWEIZ? Kommt nicht in Frage,<br />

denn zur geplanten Aufnahmezeit, im<br />

Januar, ist mit Minustemperaturen zu rechnen,<br />

mit Nebel und mit Atemfahnen. Südafrika?<br />

Linksverkehr, mittlerweile zu teuer<br />

und zu wenig europäisches Ambiente. Also<br />

Spanien, Barcelona. Dort scheint auch im<br />

Winter die Sonne, Strassen, Plätze und Häuser<br />

gehen als schweizerisch durch.<br />

Vor Ort machten sich die Scouts auf den Weg<br />

– mit dem Storyboard in der Hand, darin jede<br />

Einstellung genau definiert. Sie suchten<br />

das passende Restaurant, ein belebtes Strassenstück,<br />

eine geeignete Treppe, eine imposante<br />

Brücke (gewählt wurde die Calatrava-<br />

Konstruktion), einen ruhigen Quartierweg,<br />

ein repräsentatives Wohnhaus.<br />

DER SPOT:<br />

Alles ständig<br />

in Bewegung.<br />

DER BESTE SPOT<br />

WIRD ZUM «EDI»<br />

Über 30 Filmproduktionsfirmen<br />

sind in der Swissfilm<br />

Association organisiert.<br />

Sie vergibt unter<br />

dem Patronat des Eidgenössischen<br />

Departements<br />

des Innern (EDI) jährlich<br />

den «Edi» als Preis für die<br />

besten kommerziellen Filme.<br />

Im Wettbewerb 2005<br />

gabs einen eindeutigen<br />

Sieger: Die Mini-Sitcom<br />

«Beck & Bondi» von<br />

Swisscom Fixnet holte<br />

Gold in der Kategorie<br />

Commercials. Als Partnerin<br />

unterstützt publisuisse<br />

den «Edi»-Wettbewerb.<br />

Gleichzeitig gings los mit der Drehplanung.<br />

Jede Film-Location braucht eine Bewilligung,<br />

Hausbesitzer wollen Geld sehen, bei<br />

Aussenaufnahmen will der Sonnenstand berücksichtigt<br />

sein.<br />

Dann das Casting. Die Hauptdarstellerin<br />

muss der Zielgruppe entsprechen, entsprechend<br />

elegant auftreten und sich bewegen<br />

können. Entscheidend jedoch ein zusätzliches<br />

Kriterium: Die Akteurin musste rennen<br />

können. Nicht einfach im Stil der gelegentlichen<br />

Joggerin – da sollte bedeutend mehr<br />

Energie und Dynamik zu spüren sein.<br />

Also ein Model, das richtig rennen kann?<br />

Oder doch eine Sportlerin, die sich als elegantes<br />

Model eignet? Birgit, Juliane, Jasmine,<br />

Blanca, Manuela und Elke fielen aus<br />

der Wahl – im Fach Rennen schlossen sie<br />

mit «mässig» ab. Die Idealbesetzung: Barbara<br />

Bellino, hübsch, elegant, passionierte<br />

und durchtrainierte Freizeitsportlerin. Auf<br />

sie wartete ein hartes Pensum Laufarbeit.<br />

WEITER MIT DEM STYLING. «Wo bekommen<br />

wir im Winter eine Frühlingskollektion?»<br />

fragte sich Peter Beck. An die Kleider wurden<br />

hohe Qualitätsansprüche gestellt, nur die besten<br />

Marken waren gut genug – entsprechend<br />

der Positionierung des Produkts. Milena sollte<br />

aber nicht nur gut aussehen, sie musste im gewählten<br />

Outfit auch durch die Strassen von<br />

Barcelona rennen können.<br />

Dann Action. «Jede Einstellung im Film ist<br />

bewegt», so Peter Becks Begründung für den<br />

Aufwand während des Drehs. Gefilmt wurde<br />

von einer Krangondel (wenn Milena aus<br />

dem Restaurant rennt), vom Dolly und von<br />

einer Autoplattform (während der Strassenszenen),<br />

mit der Steady Cam (auf Treppe<br />

und Brücke) – alles wie geplant. Fast alles.<br />

Ein spanischer Grafiker bastelte in aller Eile<br />

ein St. Galler Autonummernschild und<br />

tilgte so die letzten Zweifel an der Authentizität<br />

des Schauplatzes – die Geberit Balena<br />

AG ist schliesslich in Bütschwil zuhause, die<br />

Geberit selber in Jona.<br />

JETZT FEHLT NUR NOCH das Entscheidende:<br />

das Produkt. Im Studio wurden die WC-<br />

Aufnahmen gefilmt, die Details anhand eines<br />

aufgeschnittenen Modells. Und der perlende,<br />

wohltuende Wasserstrahl? Den komponierte<br />

und animierte der Computer von<br />

Beck & Friends. Das Resultat der ganzen, aufwändigen<br />

Geschichte: ganz einfach ein lebendiger<br />

TV-Spot von 30 Sekunden Länge.<br />

IMPACT DEZEMBER 2005<br />

14 | 15


IMPACT<br />

MACHER<br />

«National oder international:<br />

Kommunikation beginnt immer<br />

lokal beim Konsumenten»<br />

Wie wirbt ein multinationales Unternehmen, wie<br />

ein rein schweizerisches? Béatrice Guillaume-Grabisch<br />

von L’Oréal und Michael Brodbeck von Rivella über<br />

Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Strategien.<br />

MICHAEL BRODBECK Rivella ist eine<br />

Schweizer Marke, das Getränk ist in der<br />

Schweiz erfunden worden und 85 Prozent<br />

der Produktion werden auch in der Schweiz<br />

umgesetzt. Unser Fokus ist also klar auf die<br />

Schweiz gerichtet, auch was die Kommunikation<br />

betrifft. Im Export suchen wir das<br />

Wachstum im grenznahen Ausland – hier<br />

jedoch mit einer eigenständigen Kampagne.<br />

BÉATRICE GUILLAUME-GRABISCH Wenn<br />

ich hier von L’Oréal spreche, meine ich nur<br />

den Massenmarkt und die drei grossen Marken<br />

L’Oréal Paris, Garnier und Maybelline.<br />

Man hört es schon den Namen an: Nicht alle<br />

sind französische Marken. Maybelline ist<br />

amerikanisch. Unsere Aufgabe in der<br />

Schweiz ist also: mit unterschiedlichen Marken<br />

verschiedener Herkunft aktiv zu sein.<br />

Das haben schon meine Vorgänger gut gemacht.<br />

L’Oréal hat hier, weltweit gesehen,<br />

die höchste Penetration pro Kopf. Darauf<br />

sind wir sehr stolz.<br />

Natürlich ist die Schweiz ein spezieller<br />

Markt – wie jedes Land. Doch unsere Strategie<br />

ist überall dieselbe. Sie fängt immer bei<br />

der Konsumentin, beim Konsumenten an.<br />

Das Verständnis des Landes und seiner Endverbraucher<br />

ist die Voraussetzung dafür,<br />

dass man ein Produkt richtig anbieten<br />

kann. Natürlich werden unsere Marken international<br />

vertrieben. Schaut man jedoch<br />

die Kampagnen an, dürfen die auch einen<br />

nationalen Zuschnitt haben. Ein Beispiel:<br />

Die US-Marke Maybelline wird zwar international<br />

vertrieben, in den TV-Spots sind aber<br />

verschiedene Gesichter und Spokespersons<br />

zu sehen, adaptiert auf das einzelne Land.<br />

BRODBECK Wir haben beide dieselbe Ausgangslage:<br />

Auch bei uns steht die Kenntnis<br />

des Konsumenten ganz klar im Vordergrund.<br />

Unser Vorteil ist, dass wir unsere Instrumente<br />

genau auf den Markt zuschneiden<br />

können. Wir haben keine internationalen<br />

Vorgaben und konzentrieren unsere<br />

Kommunikationsmassnahmen speziell auf<br />

die Schweiz. Die Kampagnen sind von A bis<br />

Z auf den Schweizer Konsumenten ausgerichtet.<br />

GUILLAUME Das tun wir auch, zum Beispiel<br />

mit dem Wording. Jeden Ausdruck, den wir<br />

in einem Spot verwenden, überprüfen wir<br />

genau auf seine lokale Bedeutung. Denn<br />

wichtig ist nicht nur, welches Produktkonzept<br />

wir kommunizieren wollen, sondern<br />

auch, wie es vom Verbraucher in seinem<br />

Land verstanden wird. Jeder von uns ist<br />

schon mal über ein einzelnes Wort in der<br />

Werbung gestolpert.<br />

In der Schweiz mit ihren drei Sprachen ist<br />

dieser Aspekt besonders wichtig. Wenn man<br />

denkt, man könne in der Romandie einfach<br />

den Text aus der französischen Werbung<br />

übernehmen, stimmt das nicht. Hier bei uns<br />

kann dasselbe Wort viel härter wirken als<br />

anderswo – wir müssen es also in einen<br />

sanfteren Ausdruck konvertieren. Deshalb<br />

brauchen wir das lokale Know-how, um eine<br />

Kommunikation von Mensch zu Mensch<br />

aufbauen zu können.<br />

BRODBECK Wir lernen viel aus unseren direkten<br />

Kontakten zu den Konsumenten. Wir<br />

kennen sie nicht nur aus der Marktforschung<br />

und zum Beispiel aus Gruppendiskussionen.<br />

Besonders wichtig sind unsere<br />

rund 400 Events pro Jahr. Dort treten wir direkt<br />

mit unserer Zielgruppe in Kontakt und<br />

erfahren viel über deren Bedürfnisse und<br />

Verhalten.<br />

GUILLAUME Uns liefert der Consumer Service<br />

viele gute Informationen direkt von den Verkaufspunkten.<br />

Dort sagen die Konsumentinnen<br />

offen, was ihnen gefällt und was nicht.<br />

Etwa was die Farbgebung unserer Produkte<br />

betrifft. Denn alles, was wir anbieten, ist mit<br />

«High Involvement» verbunden: Jede Frau<br />

weiss zum Beispiel, welche Bedeutung die Farbe<br />

ihrer Haare für ihre Persönlichkeit hat und<br />

wie sie damit auf ihre Umgebung wirkt.<br />

Ein weiterer Informationskanal sind die internationalen<br />

Studien. Da sehen wir die Ge-<br />

BÉATRICE GUILLAUME-GRABISCH<br />

WIR BRAUCHEN DAS LOKALE KNOW-<br />

HOW, UM EINE KOMMUNI-<br />

KATION VON MENSCH ZU MENSCH<br />

AUFBAUEN ZU KÖNNEN.<br />

meinsamkeiten und auch die speziellen Situationen<br />

der einzelnen Märkte. Der französische<br />

Touch von L’Oréal Paris etwa wirkt<br />

überall gleich. Die Wirkung der Produkte<br />

kann aber unterschiedlich sein. So heisst<br />

unser jüngst lanciertes Fond de Teint in der<br />

Schweiz «Perfect Match», in Frankreich<br />

«Accord parfait». Das hätte bei uns kaum jemand<br />

richtig verstanden, nicht mal in der<br />

Romandie.<br />

BRODBECK Diese Detailarbeit ist ein wichtiger<br />

Prozess, auch bei uns. Wir wollen unsere<br />

Produkte bei den Konsumenten zum Leben<br />

erwecken.<br />

GUILLAUME Den schweizerischen Aspekt<br />

berücksichtigen wir schon beim Angebot.<br />

Die Palette von L’Oréal wird ja nicht speziell<br />

für dieses Land hergestellt, aber wir wählen<br />

daraus das Geeignete für unseren Markt.<br />

Speziell ist jeweils die Verpackung – sie ist<br />

auf die schweizerischen Bedürfnisse zugeschnitten.<br />

Wir bekommen jeweils einen<br />

Rohdiamanten, das international entwickelte<br />

Produkt, und geben ihm dann den<br />

nationalen Schliff.<br />

BRODBECK Bei uns kommen noch regionale<br />

Unterschiede hinzu. Die Basiskampagnen<br />

sind zwar für die ganze Schweiz konzipiert.<br />

Aber jüngst hatten wir für die Westschweiz<br />

die Rockband Sens Unik und Emilie Boiron<br />

auf den Plakaten. In der Westschweiz nutzen<br />

wir auch stärker das Kino, um unsere Zielgruppe<br />

zu erreichen. Mit dem Sponsoring<br />

von «Box office» auf TSR1 haben wir zudem<br />

eine Plattform geschaffen, um unsere Konsumenten<br />

aktiv zu involvieren. Wir spüren<br />

Unterschiede zwischen der Deutschschweiz<br />

und der Romandie in der Wahrnehmung der<br />

Marke Rivella.<br />

GUILLAUME Die drei Sprachregionen haben<br />

je einen starken Bezug zu den angrenzenden<br />

Ländern. Solche Gemeinsamkeiten nutzen<br />

wir. So wirkt die deutsche Schauspielerin Iris<br />

Berben als Spokesperson und Botschafterin<br />

für Garnier – sie kommt in der Schweiz sehr<br />

gut an, auch in der Romandie. In Frankreich<br />

hingegen kennt man sie kaum.<br />

BRODBECK Wenn wir mit Personen zusammenarbeiten,<br />

sind das immer Schweizerinnen<br />

oder Schweizer – mit der Ausnahme von<br />

Boris Becker. Für uns ist natürlich die<br />

schweizerische Mentalität ein wichtiges Element.<br />

Rivella ist immerhin das Schweizer<br />

Nationalgetränk …<br />

GUILLAUME Eine Marke bekommt auch<br />

durch ihre Präsenz ein Gewicht in einem<br />

Land. Wenn ein Produkt am Point of Sale<br />

stark positioniert ist, wird es zum Teil des<br />

Einkaufsorts und damit Teil des Alltags.<br />

Denn Coop, Migros und Manor sind ein Teil<br />

der Schweiz. Auch eine internationale Marke<br />

erhält so einen lokalen Bezug.<br />

BRODBECK Rivella ist in der Schweiz stark<br />

verankert – sei dies als Sponsor von nationalen<br />

Verbänden, an über 400 Veranstaltungen,<br />

an Tausenden von Verkaufspunkten …<br />

GUILLAUME Unser Engagement mit Maybelline<br />

bei «MusicStar», mit Fructis bei der<br />

MICHAEL BRODBECK<br />

AN EVENTS TRETEN WIR<br />

MIT DEN KONSUMENTEN IN<br />

VERBINDUNG UND ERLEBEN<br />

UNSERE ZIELGRUPPE LIVE.<br />

Street Parade, an der Lake Parade in Genf:<br />

Das sind schweizerische Events mit Schweizer<br />

Akteuren. So werden die Produkte von<br />

L’Oréal zu einem Teil des Landes. Da fragt<br />

niemand mehr, ob es sich um eine internationale<br />

oder eine nationale Marke handelt.<br />

Internationale Kommunikationskonzepte<br />

lassen sich also erst entwickeln, wenn man<br />

die nationalen und regionalen Konsumenten<br />

genau kennt. Wer versucht, allein seine<br />

Marktmacht auszuspielen, wird sehr grosse<br />

Schwierigkeiten haben.<br />

BRODBECK Wer am Konsumenten vorbei<br />

agieren will, ist zum Scheitern verurteilt.<br />

GUILLAUME Das Angebot in den einzelnen<br />

Produktkategorien ist so gross, dass man<br />

den Verbrauchern kaum eine Marke aufzwingen<br />

kann. Wer sagt: «Hier bin ich, jetzt<br />

nimm mich», ist arogant. Wir müssen sagen:<br />

«Ich verstehe dich und deine Bedürfnisse,<br />

und ich kann sie befriedigen.» Wir<br />

fragen uns: Wo informiert sich der Konsument,<br />

wie informiert er sich? Was tut er im<br />

Laufe eines Tages? Wie bewegt er sich? Fährt<br />

er im Zug, im Auto, im Bus?<br />

IMPACT DEZEMBER 2005<br />

16 | 17


IMPACT<br />

MACHER<br />

NEWSLINE<br />

«Wir werden schneller und flexibler»:<br />

die Verkaufsteams von publisuisse<br />

«Verkäufer müssen in Lösungen denken und Projektleiter des Kunden werden», sagt Beatrice Kniel,<br />

Leiterin Verkauf von publisuisse. Die Abteilung wurde ausgebaut, neu strukturiert und umfasst nun<br />

46 Spezialistinnen und Spezialisten in Zürich, Genf, Lausanne und Lugano.<br />

Verkaufsleitung<br />

BÉATRICE GUILLAUME-GRABISCH<br />

MIT SPONSORING ÖFFNET MAN<br />

NUR EINE TÜR. MAN MUSS MIT<br />

WEITEREN MITTELN ERKLÄREN,<br />

WOFÜR EINE MARKE STEHT.<br />

MICHAEL BRODBECK<br />

WIE KÖNNEN WIR IN ZUKUNFT<br />

DIE KONTAKTQUALITÄT HOCH<br />

HALTEN? WIE BRINGEN WIR UNS<br />

IN EINZELNE GEFÄSSE EIN?<br />

Mercato italofono<br />

KAM deutschsprachiger<br />

Raum<br />

KAM Direktkunden<br />

(KMU)<br />

Sponsoring und<br />

Crossmedia *<br />

Diese lokalen Gewohnheiten sind auch entscheidend<br />

bei der Wahl der Werbemedien.<br />

Dass die TV-Werbung in der Schweiz im internationalen<br />

Vergleich einen tiefen Stellenwert<br />

hat, erklärt sich zum Teil aus dem sehr<br />

grossen Medienangebot. Der Schweizer Konsument<br />

ist gewohnt, seine Produktwahl innerhalb<br />

einer grossen Zahl von Informationsmöglichkeiten<br />

zu treffen. Zwar schauen<br />

die Schweizer pro Tag nicht viel weniger<br />

Fernsehen als die Deutschen, doch der gesamte<br />

Medienkonsum ist hier sehr hoch und<br />

auch breit gestreut.<br />

Fernsehen wirkt natürlich ganz anders als<br />

andere Medien. Eine Botschaft lässt sich<br />

schnell und breit kommunizieren. Die Kombination<br />

von Bild und Ton macht es uns zudem<br />

möglich, zum Beispiel Farbeffekte unserer<br />

Kosmetikprodukte zu zeigen. So erzeugen<br />

wir zusätzliche Emotionen. Die Bedeutung<br />

des Fernsehens wird sich aus diesen<br />

Gründen auch in der Schweiz erhöhen. Das<br />

zeigen ja bereits die Zahlen.<br />

BRODBECK Dort wo sich unser Konsument<br />

bewegt, wollen wir uns auch mit der Werbung<br />

bewegen. TV ist deshalb für uns in der<br />

klassischen Kommunikation ein Basismedium,<br />

das uns die emotionale Positionierung<br />

erlaubt. Das Fernsehen nutzen wir im Bereich<br />

Sponsoring stark. Wir sind zum Beispiel<br />

Swiss Olympic Leading Partner: Dieses<br />

Engagement können wir über TV sehr gut<br />

kommunizieren. Das Medium kann Sportanlässe<br />

wie Olympische Spiele sehr emotional<br />

inszenieren – anders als eine Zeitung,<br />

die erst am nächsten Tag die Resultate abdruckt.<br />

Die Fernsehnutzung nimmt ständig<br />

zu, aber auch die Art der Nutzung ändert<br />

sich. Das grosse Angebot macht es jedem<br />

möglich, sein Programm sehr individuell<br />

zusammenzustellen. Je nach Zielgruppe<br />

sind so die Kontaktkosten sehr hoch. Die<br />

Streuverluste sind hoch. Die Fragen stellen<br />

sich: Wie können wir in Zukunft die Kontaktqualität<br />

hoch halten? Wie bringen wir<br />

uns in einzelne Gefässe ein? Welche kombinierten<br />

Auftritte sind möglich?<br />

GUILLAUME Wenn eine Marke einen Event<br />

sponsert, dann öffnet man damit nur eine<br />

Tür. Es braucht dann Ergänzungen. Man<br />

muss erklären können, wofür eine Marke<br />

steht. Nutzt man etwa den Werbeblock zuvor<br />

auf intelligente Weise, ergeben sich Synergien.<br />

Füge ich noch die Internetadresse bei<br />

oder eine Telefonnummer, stosse ich eine<br />

zweite Tür auf: Der Konsument erfährt so, wie<br />

und wo er sich weiter informieren und wie<br />

und wo er das Produkt ausprobieren kann. Im<br />

Fernsehen können wir ja keine Kosmetikamuster<br />

einkleben wie bei einer Zeitschrift.<br />

BRODBECK Der Ansatz ist oft crossmedial.<br />

Unser Sponsoring wird mit Promotionen<br />

verbunden. Wir nutzen gleichzeitig die verschiedensten<br />

Kanäle. Das Fernsehen bleibt<br />

dabei ein wichtiges Medium – vor allem bei<br />

der Übermittlung der Emotionen eines<br />

Events. Es braucht aber rundherum viele Aktivitäten,<br />

damit wir den Konsumenten einbeziehen<br />

und aktiv beteiligen können.<br />

GUILLAUME Genau. Wir haben dies am Beispiel<br />

«MusicStar» gezeigt. Das war ein perfektes<br />

Umfeld für unsere Produkte der dekorativen<br />

Kosmetik. Wir nutzen aber ebenfalls<br />

internationale Events. Auch in der Schweiz<br />

wird über das Filmfestival von Cannes berichtet.<br />

Und da ist L’Oréal Paris natürlich als<br />

Sponsor präsent. Es ist aber nicht so, dass<br />

unser Mediamix vom Ausland bestimmt ist.<br />

Gleich wie wir die Produkte und ihre Verpackung<br />

wählen können, die wir den Schweizer<br />

Konsumenten anbieten wollen, wählen<br />

wir die geeigneten Medien für die Werbung.<br />

Natürlich gilt auch für uns der Satz: So global<br />

als möglich, so lokal als nötig.<br />

In der Schweiz gibt es zusätzlich eine Besonderheit,<br />

die es weder in Frankreich noch in<br />

Deutschland oder Grossbritannien gibt: den<br />

Overspill, also TV-Werbung, die hier konsumiert<br />

wird, obschon sie ursprünglich für die<br />

Konsumenten in einem anderen Land konzipiert<br />

und ausgestrahlt wurde. Davon profitieren<br />

wir natürlich. Und wir richten unsere<br />

Mediastrategien danach aus, wann in<br />

Deutschland, Frankreich und Italien Werbung<br />

für L’Oréal-Produkte geschaltet wird,<br />

die dann auch in der Schweiz zu sehen ist.<br />

Das ergibt für uns Synergien. Als zum Beispiel<br />

unsere Produktlinie Perfect Slim in<br />

Italien stark beworben wurde, sind unsere<br />

Verkäufe im Tessin markant gestiegen. Das<br />

ist einer der Vorteile von internationalen<br />

Marken: Wir können auch mal über den Tellerrand<br />

schauen und von dem profitieren,<br />

was dort passiert.<br />

BRODBECK Der Overspill bringt internationalen<br />

Unternehmen sicher etwas. Wir sehen<br />

das an den Zahlen unserer Konkurrenten.<br />

Ich beobachte aber gleichzeitig, dass ausländische<br />

Sender den Overspill eindämmen,<br />

indem sie fürs Ausland statt Spots Trailer<br />

senden.<br />

GUILLAUME Die Overspillsituation existiert<br />

ja nur in der Schweiz, in Österreich und in<br />

Belgien. Für ein internationales Unternehmen<br />

ist es deshalb kein grosses Phänomen.<br />

Hinzu kommt, dass für die Schweiz und für<br />

Österreich Werbefenster in ausländischen<br />

Programmen zur Verfügung stehen.<br />

BRODBECK Ich bin sicher, dass in einem internationalen<br />

Unternehmen für die Produktion<br />

von TV-Spots mehr Geld zur Verfügung<br />

steht als bei uns. Aber punkto Qualität müssen<br />

wir trotzdem mithalten können. Und<br />

auch in der Art der Konzepte, der Vorbereitung<br />

und der Produktion gibt es wahrscheinlich<br />

kaum Unterschiede. Gegen internationale<br />

Konkurrenten können wir nicht<br />

mit Handgestricktem antreten. Aber wir haben<br />

dafür den Vorteil, dass alles in unserer<br />

Hand liegt.<br />

GUILLAUME Klar, bei uns wird bei der Spotproduktion<br />

zuerst auf Gemeinsamkeiten der<br />

Länder geschaut und ein zentrales Konzept<br />

erstellt. Aber es werden immer verschiedene<br />

Varianten hergestellt, die in den einzelnen<br />

Regionen einsetzbar sind.<br />

BRODBECK Wie geht das? Wird das von einem<br />

zentralen Kopf gesteuert?<br />

GUILLAUME Eine internationale Abteilung<br />

ist für die Entwicklung der Kommunikationskonzepte<br />

verantwortlich – für den roten<br />

Faden. Dabei stützen sich diese Leute aber<br />

auf den Input aus den einzelnen Ländern,<br />

ähnlich wie bei der Entwicklung der Produkte.<br />

Wir sind die Fürsprecher der lokalen<br />

Konsumenten.<br />

DIE AKTEURE UND<br />

DER SCHAUPLATZ<br />

Béatrice Guillaume-Grabisch ist Directrice<br />

Générale von L'Oréal Suisse <strong>SA</strong>,<br />

Michael Brodbeck ist Marketingleiter von<br />

Rivella. Das Gespräch wurde in Jack’s<br />

Brasserie in Bern geführt.<br />

Marché<br />

francophone<br />

«Wir haben mittlerweilen ein breites<br />

Portfolio anzubieten: Neben<br />

unserem Kerngeschäft TV-Werbung<br />

umfasst es auch Radio- und<br />

TV-Sponsoring sowie Screens in<br />

der Westschweiz. Auch Crossmedialösungen<br />

gehören dazu», sagt<br />

Verkaufsleiterin Beatrice Kniel.<br />

Gefragt sind heute komplette<br />

Kommunikationslösungen. Sie<br />

umfassen meist mehrere Werbeformen,<br />

und die gilt es für die Kunden<br />

von publisuisse zu bündeln.<br />

«Vernetztes Denken muss zu unseren<br />

Stärken gehören», sagt Beatrice<br />

Kniel. Voraussetzung dafür<br />

sind genaue Kenntnisse der Branche,<br />

des einzelnen Unternehmens<br />

und seiner Produkte. «So können<br />

wir schneller und flexibler agieren<br />

und auf die formulierten Bedürfnisse<br />

reagieren.» Auf den verschiedenen<br />

Entscheidungsebenen<br />

sind die publisuisse-Accountund<br />

Key-Account-Manager bei ihren<br />

Kunden direkt in die Projekte<br />

eingebunden.<br />

Der Bereich Verkauf von publisuisse<br />

ist neu in drei Key-Account-<br />

Teams, eine Abteilung Sponsoringund<br />

Crossmedia und in die Abteilung<br />

Verkaufssupport gegliedert.<br />

Der Verkaufshauptsitz ist in Zürich.<br />

KAM<br />

Deutsche Schweiz<br />

Verkaufssupport **<br />

Die Aufteilung der Key-Account-<br />

Teams ist nach den Kundenbedürfnissen<br />

erfolgt. Jene, die bei publisuisse<br />

über eine an das Planungstool<br />

publiplan angeschlossene<br />

Agentur buchen, werden durch das<br />

Key-Account-Management<br />

(KAM) deutschsprachiger<br />

Raum (inklusive internationale<br />

Kunden in Deutschland und Österreich)<br />

oder durch das Key-Account-Management<br />

Deutsche<br />

Schweiz beraten und betreut. Ein<br />

eigenes Team bilden die Betreuer<br />

der Direktkunden in der Deutschschweiz.<br />

Dazu zählen vor allem<br />

kleine und mittlere Unternehmen,<br />

aber auch Kreativ- und Mediaagenturen,<br />

die für ihre Mediaplanung<br />

nicht direkt auf publiplan<br />

zugreifen. KMU, die erstmals in<br />

elektronischen Medien werben<br />

wollen, unterstützt das Team mit<br />

Beratung und Lösungsvorschlägen.<br />

Der französischsprachige<br />

Markt wird von einem Key-<br />

Account-Team in Genf betreut, der<br />

italienischsprachige Markt<br />

durch ein eigenes Key-Account-<br />

Team von Lugano aus.<br />

Ein zunehmend wichtigerer Bereich<br />

ist das Sponsoring. Dazu<br />

gehören sowohl die Vermarktung<br />

der 13 Radioprogramme der SRG<br />

* Leitung Sponsoring<br />

und Crossmedia<br />

vakant<br />

** ProjektmanagerIn<br />

Verkaufssupport<br />

und Strategische/r<br />

MediaplanerIn<br />

vakant<br />

SSR wie auch die Sendungen von<br />

TSR und TSI. Dieses Team erarbeitet<br />

für seine Kunden ebenfalls<br />

Crossmedialösungen. Die Vernetzung<br />

von verschiedenen Plattformen<br />

der elektronischen Medien<br />

gewinnt bei Werbekampagnen<br />

laufend an Bedeutung. Für nationale<br />

Sponsoringangebote arbeitet<br />

publisuisse eng mit dem Sponsoring<br />

von SF zusammen.<br />

Neu in den Bereich Verkauf von<br />

publisuisse gehört auch der Verkaufssupport.<br />

Die Spezialisten<br />

im Hintergrund verfügen über profunde<br />

Kenntnisse des Werbemarkts,<br />

der einzelnen Branchen,<br />

Kunden und deren Produkte. So<br />

können sie die Frontleute bei der<br />

Vorbereitung von Geschäften mit<br />

Analysen und Fallstudien unterstützen.<br />

Das Team steht in engem<br />

Kontakt zum Marketing von publisuisse.<br />

IMPACT DEZEMBER 2005<br />

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