Sesam öffne Dich! Eingangstüren im Holzhaus - Quadriga
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Innerer Sperrwert ist<br />
völlig ausreichend<br />
Bei näherer Betrachtung des<br />
Details kann man erkennen,<br />
dass innenseitig alle relevanten<br />
Schichten des Bodenanschlusses<br />
hohe Diffusionssperrwerte<br />
aufweisen<br />
(s d,Estrich+Fliesen = 2 m, s d,Folie<br />
ca. 20 m, s d,Edelstahl = ∞).<br />
Wasserdampfmoleküle haben<br />
daher kaum eine Chance,<br />
per Diffusion nach außen<br />
in die kritischen Zonen zu<br />
gelangen. Außerdem sind<br />
die in Frage kommenden<br />
Flächen der äußeren „Tauwasserfalle“<br />
so gering, dass<br />
schädliche Kondensatmengen<br />
auch aus diesem Grunde<br />
kaum entstehen können.<br />
Ein viel wichtigeres Diffusionsproblem<br />
ist allerdings,<br />
dass der Hohlraum unter der<br />
Schwelle allseitig so dampfdicht<br />
ist, dass eine Verdunstung<br />
von „außerplanmäßigen<br />
Befeuchtungen“ (Schulze)<br />
kaum möglich ist. Lediglich<br />
bei Einbau einer Eichenschwelle<br />
kann man von nennenswerten<br />
Trocknungsreserven<br />
ausgehen. Um so wichtiger<br />
ist es, in der Bauphase<br />
darauf zu achten, dass keine<br />
Nässe mit eingebaut wird.<br />
Dampfkonvektion –<br />
diesmal kein Thema<br />
Der Nebeneffekt dieser „heilsamen“<br />
Strömung sind allerdings<br />
Schnupfen fördernde<br />
kalte Füße durch die Bildung<br />
von Kaltluftseen und unterkühlte<br />
Bodenbereiche!<br />
Oberflächentauwasser:<br />
Warum nicht mehr<br />
passiert<br />
Diese vorherrschende Strömungsrichtung<br />
am tiefsten<br />
Punkt des Gebäudes ist auch<br />
der Grund dafür, warum<br />
Tauwasserbildung an kalten<br />
Türschwellen in der Praxis<br />
weniger vorkommt, als die<br />
obigen Wärmebrückenberechnungen<br />
oder auch die<br />
lokale Temperaturmessungen<br />
befürchten lassen.<br />
Weil die unteren Haustüranschlüsse<br />
meist sehr undicht<br />
sind, strömt <strong>im</strong> Winter<br />
stets Luft ein, deren Dampfgehalt<br />
(absolut gesehen) und<br />
damit deren Taupunkt-Temperatur<br />
deutlich niedriger ist<br />
als die der normalen Raumluft.<br />
Nun kann man aber<br />
einem Bauherrn (bzw. einem<br />
Richter) sicher schwerlich<br />
vermitteln, dass über<br />
den einen Baumangel (Undichtheit)<br />
die Auswirkung<br />
des anderen (niedrige Oberflächentemperatur)<br />
beseitigt<br />
werden soll. Deshalb sollte<br />
man stets versuchen, beide<br />
Anforderungen normgerecht<br />
einzuhalten.<br />
● Eine Aufkantung zur Verhinderung<br />
des Eintreibens<br />
von Regen und Oberflächenwasser<br />
fehlt –<br />
Putzlappen ahoi!<br />
● Das Alu-Schwellenprofil<br />
hat keine thermische<br />
Trennung und der Estrich<br />
keine Randdämmung –<br />
am besten den Putzlappen<br />
täglich auswringen (wg.<br />
Kondensat)!<br />
● Die Fuge zwischen Fußbodenbelag<br />
und Anschlagschiene<br />
ist mangelhaft (zu<br />
geringer Abstand, keine<br />
Hinterfüllung)! – Abriss<br />
vorprogrammiert.<br />
● Es fehlt eine ordnungsgemäße<br />
Abdichtung auf<br />
der Bodenplatte und seitlich<br />
davon!<br />
Also nun wirklich – SO<br />
NICHT! Das Schl<strong>im</strong>me ist:<br />
Vielleicht nicht <strong>im</strong>mer in<br />
dieser Ballung, aber entsprechend<br />
dem Motto „Mehr als<br />
zwei sind eine Gruppe“ treten<br />
diese Mängel in der<br />
Praxis wirklich gruppenweise<br />
auf.<br />
Es hat lange gedauert, bis<br />
Deutschlands Baufachleute<br />
das besonders hohe Tauwasserrisiko<br />
durch Luftströmung<br />
(Dampfkonvektion) als<br />
ernstes Problem erkannt<br />
haben. Leider schießt mittlerweile<br />
so mancher über<br />
das Ziel hinaus. Nicht jeder<br />
Leckagepunkt führt zu Tauwasserrisiken.<br />
Der Sockelpunkt<br />
am allerwenigsten.<br />
Denn <strong>im</strong> Winterhalbjahr<br />
werden dort liegende Undichtheiten<br />
in Folge der<br />
Thermik fast <strong>im</strong>mer von<br />
außen nach innen durchströmt.<br />
Selbst wenn die<br />
Außenluft dampfgesättigt ist<br />
(z. B. bei Nebel und Regen),<br />
wird diese sich auf dem Weg<br />
nach innen <strong>im</strong>mer von<br />
ihrem „Taupunkt“ entfernen,<br />
da sie sich auf dem Strömungsweg<br />
erwärmt.<br />
Der (fast) max<strong>im</strong>ale<br />
Sündenfall –<br />
das SO NICHT-Detail<br />
Im SO NICHT-Detail haben<br />
wir uns diesmal wirklich angestrengt,<br />
alle möglichen<br />
Sünden zusammenzufassen:<br />
● Der Unterbau der Pflasterung<br />
wird einfach mal auf<br />
die Schwelle geschüttet –<br />
da der Belag nicht wasserdicht<br />
ist, stellt dies die<br />
max<strong>im</strong>ale Feuchtezufuhr<br />
dar. Auch mit vorbeugend<br />
chemischem Holzschutz:<br />
Diese Schwelle<br />
wird schneller faulen als<br />
das Türblatt neue Farbe<br />
braucht!<br />
● Der Estrich wird fast<br />
ohne Zwischendämmung<br />
auf die Schwelle geführt –<br />
Verformung mit Ansagen!<br />
So nicht!<br />
6/2002 37