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Sesam öffne Dich! Eingangstüren im Holzhaus - Quadriga

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Schallschutz und Brandschutz<br />

Anforderungen an den Schallschutz von Haustüren<br />

sind nicht ausdrücklich mit Mindestwerten für<br />

die Tür selbst festgelegt. Sie müssen jedoch ausreichend<br />

schalldämmend sein, um gegen Außenlärm<br />

zu schützen. DIN 4109 fordert in Tabelle 8<br />

in Abhängigkeit von dem Außenlärmpegel ein<br />

best<strong>im</strong>mtes resultierendes Schalldämm-Maß der<br />

Außenfläche, das sich aus den Schalldämm-Maßen<br />

der einzelnen Bauteile zusammensetzt.<br />

Bezüglich des Brandschutzes bestehen an Haustüren<br />

keine besonderen Anforderungen. Dies kann<br />

jedoch bei Wohnungseingangstüren in Mehrfamilienhäusern<br />

anders sein, insbesondere dann,<br />

wenn es sich um Türen zu offenen Laubengängen<br />

handelt.<br />

Nicht ganz ohne<br />

Anforderungen<br />

Bei einschalig ausgebildeten<br />

Türblättern hängt das bewertete<br />

Schalldämm-Maß <strong>im</strong><br />

wesentlichen von der flächenbezogenen<br />

Masse und<br />

der Biegesteifigkeit der einzelnen<br />

Schichten ab; es lassen<br />

sich Schalldämm-Maße<br />

von ca. 40 dB erreichen.<br />

Mehrschalig ausgebildete<br />

Türblätter können Schalldämm-Maße<br />

von bis zu 50 dB<br />

erbringen. Hierbei sollten<br />

die beiden äußeren Schalen<br />

ein möglichst hohes Gewicht<br />

aufweisen, gleichzeitig<br />

jedoch möglichst dünn<br />

und biegeweich sein und ein<br />

Min<strong>im</strong>um an starren Verbindungen<br />

aufweisen. Dabei<br />

sollte der Schalenabstand<br />

möglichst groß und der Hohlraum<br />

mit porösem, schallabsorbierendem<br />

Material gefüllt<br />

sein.<br />

Die geprüften Schalldämm-<br />

Maße sind insbesondere bei<br />

erhöhten Anforderungen von<br />

den Herstellern zu erfragen.<br />

Sie sind durch Prüfzeugnisse<br />

dafür zugelassener Stellen zu<br />

belegen. Besonders zu beachten<br />

ist, dass die in Prüfzeugnissen<br />

angegebenen<br />

Werte R w,P für die gesamte<br />

Türkonstruktion durch ein<br />

Vorhaltemaß von ca. 5 dB<br />

abzumindern sind, um die<br />

bauüblichen Nebenwege zu<br />

berücksichtigen. Sollten nur<br />

Prüfwerte für die Türblätter<br />

vorliegen oder die Dämmmaße<br />

der Türblätter aufgrund<br />

von Literaturangaben<br />

abgeschätzt werden, empfiehlt<br />

sich ein Vorhaltemaß<br />

von 10 dB (!) zu berücksichtigen.<br />

Als Mindestmaß für die Luftschall-Dämmung<br />

ist damit<br />

von R’ w = ca. 25 dB auszugehen.<br />

Damit kann auf der<br />

sicheren Seite liegend das Gesamtdämm-Maß<br />

der Wand<br />

nach DIN 4109:1989-11<br />

Tabelle 10 ermittelt werden.<br />

Sofern Türen in Mehrfamilienwohnanlagen<br />

eingesetzt<br />

werden (vgl. auch die Ausführungen<br />

zum Brandschutz),<br />

sind die Mindest-<br />

Luftschalldämmmaße der<br />

Tabelle 3 aus DIN 4109 (Zeilen<br />

16 und 17) einzuhalten.<br />

Brandschutzanforderungen<br />

Hier wird es nur kritisch,<br />

wenn bei außenliegenden<br />

Laubengängen nur ein ortsfester<br />

Rettungsweg zur Verfügung<br />

steht, ein Fluchtweg<br />

also zwangsweise an einer<br />

Außentür vorbeiführt. Die<br />

Tür müsste dann einen Feuerwiderstand<br />

T 30 aufweisen<br />

und den entsprechenden<br />

Kl<strong>im</strong>aklassen und Schallschutzanforderungen<br />

zuzuordnen<br />

sein. Da uns ein derartiges<br />

Produkt zur Zeit<br />

nicht bekannt ist, sollte also<br />

<strong>im</strong> Rahmen eines Brandschutzkonzeptes<br />

z.B. über<br />

ausreichende Fluchtalternativen<br />

eine derartige Anhäufung<br />

von Anforderungen<br />

vermieden werden.<br />

Konstruktion und Montage – der Türeinbau<br />

Die Tür einschließlich der Befestigungsmittel muss<br />

alle Einwirkungen aus Eigenlast, Windlast und<br />

mechanischer Beanspruchung aufnehmen und an<br />

den Baukörper abgeben können. Be<strong>im</strong> Einbau<br />

bedarf insbesondere der untere Anschluss besonderer<br />

Beachtung – und der condetti ® -typischen<br />

Liebe zum Detail.<br />

Montagetechnische<br />

Anforderungen<br />

Die mechanische Beanspruchung<br />

von Türen erfolgt<br />

durch äußere, sich zumeist<br />

wiederholende Einwirkungen<br />

(z.B. harte und weiche<br />

Stöße, Erschütterungen durch<br />

extremes Zuschlagen bei<br />

Zugwind etc.). Die seitliche<br />

Verschraubung hat in einem<br />

Abstand von max. 700 mm<br />

zu erfolgen, der Abstand von<br />

der Rahmeninnenecke sollte<br />

100 mm betragen (in Anlehnung<br />

an RAL-Richtlinie GZ<br />

996 sowie den „Leitfaden zur<br />

Montage“ (Stand 2002-05)<br />

der Gütegemeinschaft Fenster<br />

und Haustüren). Bei<br />

größeren Türen sollten <strong>im</strong><br />

Hinblick auf die mechanische<br />

Beanspruchung (auch<br />

durch Einbruchversuche)<br />

geringere Abstände gewählt<br />

werden.<br />

Anmerkung: Diese o.g.<br />

Schriften wurden für den<br />

Massivbau entwickelt. Ein<br />

spezieller Leitfaden für den<br />

Holzbau ist also noch zu erarbeiten.<br />

Anzumerken bleibt<br />

weiterhin, dass die Richtlinie<br />

GZ-996 bereits aus dem Jahre<br />

1987 stammt und in beiden<br />

Schriften der untere<br />

Türanschluss nur sehr unzureichend<br />

behandelt wird.<br />

Eine wirksame und erprobte<br />

Methode zur gleichzeitigen<br />

mechanischen Entkopplung<br />

oder der Dämpfung von<br />

Erschütterungen ist uns leider<br />

noch nicht begegnet.<br />

Auch hier besteht Entwicklungsbedarf.<br />

Der seitliche Anschluss<br />

Fangen wir bei der Betrachtung<br />

des Türeinbaus mit<br />

dem Einfachen an – dem<br />

seitlichen Anschluss. Dieser<br />

entspricht <strong>im</strong> wesentlichen<br />

einem Fensteranschluss (vgl.<br />

dnq Heft 3 & 4/2001). Es ist<br />

eine möglichst breite Überdämmung<br />

durch das WDV-<br />

System zur Verminderung<br />

der Einbau-Wärmebrücke vorgesehen<br />

(Min<strong>im</strong>um: 30 mm<br />

n. DIN 4108 Beibl.2, besser<br />

50 mm). Die verbleibende<br />

Restbreite des Blendrahmens<br />

außen muss aber noch für<br />

eine sichere <strong>Dich</strong>tung des<br />

Putzanschlusses mittels Andichtprofil<br />

ausreichen.<br />

38<br />

6/2002

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