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Festschrift 40 Jahre Regionalverband Mittlerer Oberrhein

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14 Planung als Aufgabe zur Gestaltung der Zukunft<br />

ausdehnen? Kluge Köpfe<br />

sagten, man müsse die berühmte<br />

Ökonomie mit der Ökologie in Einklang<br />

bringen.<br />

In den 1970er <strong>Jahre</strong>n hatte sich die Ökologie -<br />

bewegung entwickelt, es gab Forderungen nach<br />

Bürgerbeteiligung. Sind die Planer Folge dieses<br />

Aufbruchs in der Gesellschaft?<br />

Als ich 1970 die Leitung der Regionalen Planungsstelle<br />

übernahm, wurde die neue Aufgabe der<br />

Raumplanung wesentlich beflügelt durch die neuen<br />

grünen Bewegungen, sowie die Anti-Akw-Proteste.<br />

Beflügelt aber sicher auch durch die 1968er Studentenbewegung,<br />

die ja auch mit manchem, was sich so tat<br />

in der Nachkriegsentwicklung, nicht zufrieden war,<br />

und die wohl spürte, dass nicht nur das Kapital Entscheidungen,<br />

über Standortfragen etwa, treffen darf,<br />

sondern dass hier auch gesamtgesellschaftliche Inte-<br />

„Ich habe die Ehre und die<br />

Freude, als Leiter der Rechtsaufsichtsbehörde<br />

über die Regionalverbände heute das<br />

Startzeichen für den <strong>Regionalverband</strong> <strong>Mittlerer</strong><br />

<strong>Oberrhein</strong> geben zu dürfen. – Mit dem heutigen Tag geht<br />

dazu. Man hat sich<br />

ressen zu bewerten Welches Gewicht hat dabei das Papier, der Plan<br />

gewissermaßen die Sonne der Planung über der Region<br />

gefragt, wie soll es<br />

sind. Gerade wenn also. Ist dieses Papier einklagbar, wenn eine<br />

auf (...) nachdem ihr, wenn ich so sagen darf, als Morgenstern<br />

bereits die Regionale Planungsgemeinschaft Zen-<br />

weitergehen, wo<br />

es um industriellgewerbliche<br />

An-<br />

Das Papier hat sein eigenes Gewicht. Der Regio-<br />

Gemeinde sich an Vorgaben nicht hält?<br />

wollen wir hin?<br />

trales <strong>Oberrhein</strong>gebiet vorausgegangen war“.<br />

Können wir uns<br />

siedlungs- und Nutzungsfragen<br />

in grö - worden, sondern er hat auch das Siegel der Genehminalplan<br />

ist ja nicht um seiner selbst willen geschrieben<br />

Dr. Werner Munzinger zur ersten konstituierenden Sitzung<br />

nun einfach ins<br />

der Verbandsversammlung am 29. November 1973<br />

Blaue hinein auch in<br />

(Munzinger war 1963 bis 1974 Karlsruher<br />

ßerem Umfang geht. gung durch die staatlich legitimierte Landesplanungsbehörde<br />

– dem zuständigen Fachministerium in der Fläche noch weiter<br />

Regierungs präsident).<br />

Stutt-<br />

Die Pläne, die sie entwickelt gart. Er ist einklagbar. Ein aktuelles Paradebeispiel<br />

haben, sind auf Papier festgehalten<br />

– Papier ist geduldig. Welche Rolle lung eines IKEA-Verkaufszentrums in Rastatt. Ein<br />

ist sicherlich die Klage gegen die geplante Ansied-<br />

spielt bei der Arbeit der Planer der Faktor Mensch? Verfahren, das am Ende auch Erfolg hatte für die<br />

Der Planer ist gefragt, wenn die Ideen, die Vor gaben Raumordnung. Bei früheren Fällen, zu meiner Zeit,<br />

zu Papier gebracht, auf Karten festgehalten werden. scheute man sich manches Mal, den Klageweg zu<br />

Der Faktor Mensch ist gefragt, wenn es an die Umsetzung<br />

geht. Man muss mit dem Rahmenplan täglich Entdergrund<br />

stehen.<br />

gehen. Der Rechtsstreit sollte ja auch nicht im Vorscheidungen<br />

treffen gegenüber den nachgeordneten<br />

Planungen. Man muss die Vorgaben, die Richtlinien des Alles das, was Planung umfasst, findet in einer<br />

Regionalplans, umsetzen. Der Fachmann auf Regionsebene<br />

erörtert das mit dem Planer oder Bauamtsleiter Neues, im Grunde musste erstmal definiert werden,<br />

Region statt. Das war ja zu Anfang auch etwas<br />

auf Gemeindeebene. Man muss auch<br />

was eine Region ist?<br />

die Politik mitnehmen und über-<br />

Eine unserer ersten Aufgaben war<br />

zeugen. Wir gingen zu meiner<br />

Zeit häufig in Gemeinderäte,<br />

haben unsere Visionen<br />

vorgestellt und da -<br />

für geworben.<br />

„Es ist nicht vermessen, zu<br />

sagen, dass die Träger der Regionalplanung,<br />

die seinerzeitigen Planungsgemeinschaften,<br />

und die heutigen Regionalverbände,<br />

mit die ältesten Grünen in unserem Lande<br />

sind. Es war insbesondere die Regionalplanung,<br />

die sich bei Abwägungsfragen, bei der Auseinandersetzung<br />

um den Umweltschutz, Verdienste<br />

erworben hat.“<br />

Dietrich Schmidt in: INFO 1/1984<br />

des <strong>Regionalverband</strong>s<br />

es sicherlich, den Begriff der Region<br />

mit Leben zu füllen, zu<br />

erklären, und erlebbar zu<br />

machen. Dass man dieses<br />

Zusammengehörigkeits-

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