Festschrift 40 Jahre Regionalverband Mittlerer Oberrhein

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20 „Söllingen hat die besten Karten“ für die Region Mittlerer Oberrhein. Vorneweg sprach die 3.000 Meter lange Landebahn für Söllingen. Mit einem rund 200 Seiten starken, im Oktober 1993 vom Verband vorgelegten „Weißbuch“ (Untertitel: „Materialien zur Vorbereitung ziviler Nutzungen auf dem Areal des ehemaligen Militärflughafens Söllingen“) plante die Region im Detail die Konversion. Dazu wurde, erstmals in der Geschichte des Regionalverbands, eine eigene Tochterunternehmung, die Entwicklungsgesellschaft Söllingen GmbH gegründet – nach ersten planerischen Überlegungen des Regierungspräsidiums. Den Vorsitz der Gesellschaft übernahm Karlsruhes Rathauschef Prof. Gerhard Seiler, die Geschäftsstelle wurde im HAUS DER REGION, beim Regionalverband, angesiedelt. Der 1951 von den Kanadiern gebaute Flugplatz, der auch Ausweich-Airbase für das pfälzische Ramstein war, sollte bald schon zum neuen badischen Regionalflughafen werden; mit dem Träger des Regionalluftverkehrs, einer neu zu gründenden „Baden- Airport GmbH“. Gleichzeitig wollte man den bislang in Forchheim und Oos abgewickelten gewerbsmäßigen Luftverkehr nach Söllingen verlagern. Das Land Baden-Württemberg erklärte sich bereit, die Konversion mit 25 Millionen Mark Investitionshilfen zu unterstützen und weiteren zehn Millionen Zuschuss für die Erschließungsmaßnahmen zum Gewerbepark. Der Flughafen selbst sollte bereits 1996 in Betrieb gehen. Die Zahl der Flugbewegungen schwankt seit der Jahrtausendwende zwischen 45.000 und 50.000. Ein – später durchaus als zweifelhaft angesehener – Durchbruch kam dabei mit dem finanziellen Einstieg mehrerer Unternehmen, darunter zeitweilig als Hauptinvestor die Flowtex GmbH von Manfred Schmider und Klaus Kleiser in Ettlingen. Nachdem im Februar 2000 beide aufgrund Betrugs in großem Stil festgenommen wurden, beschloss die Region den mehrheitlichen Einstieg der Landesfllughafen Stuttgart GmbH bei der Baden-Airport GmbH. Ab dem Jahr 2003 wurde das Kapitel „Steigflug“ aufgeschlagen, 2003 gab es erstmals Linienverkehr nach London – ab 2005 wieder regelmäßig Direktflüge nach Berlin. Ein sich zeitweilig anbahnender regionaler Konkurrenzkampf mit dem privat betriebenen Flughafen Lahr (ebenfalls ein ehemaliger Militärstandort) ist längst wieder Geschichte. 2006 überschritt die Passagierzahl in Söllingen die Marke von 800.000, sechs Jahre später, 2012 waren es fast 1,3 Millionen Passagiere: deutlich mehr als in Friedrichshafen/Bodensee, aber freilich immer noch unterhalb Stuttgart/Echterdingen. Der Regionalverband war dabei – im Rückblick auf die Jahre des Beginns – maßgeblich treibende Kraft bei der Neuordnung des Luftverkehrs in der Region am Oberrhein. (SJ)
21 „Der Regionalverband stellte die entscheidenden Weichen“ Nach langem Ringen eröffnete 2003 die Neue Messe Karlsruhe.
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