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Festschrift 40 Jahre Regionalverband Mittlerer Oberrhein

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„Söllingen hat die besten Karten“<br />

19<br />

In Karlsruhe starteten schon in 1920er <strong>Jahre</strong>n des vergangenen Jahrhunderts Flugzeuge im Linienflugverkehr.<br />

Davon zeugt der „Alte Flugplatz“ im Norden der ehemaligen badischen Residenz, der nach dem Krieg von<br />

alliierten US-Truppen genutzt, und nach einer längeren Zeit der Brache vor kurzem erst als hochwertiges FFH-<br />

Schutzgebiet ausgewiesen wurde. Mit dem zunehmenden Geschäftsreiseverkehr etablierten sich in der Region<br />

ab den 1960er <strong>Jahre</strong>n an dessen Stelle Verkehrslandeplätze in Rheinstetten-Forchheim (südlich der Karlsruher<br />

Gemarkungsgrenze, ab 1957) und in Baden-Baden/Oos (der in seinen Ursprüngen schon seit etwa 1910 bestand).<br />

Der Platz in Forchheim wurde bis 2000 betrieben von der Karlsruher Flughafen GmbH. Die wirtschaftliche<br />

Bedeutung stand für beide regionalen Landeplätze stets außer Frage.<br />

Das Gelände des ehemaligen Verkehrslandeplatzes<br />

Forchheim – der für die Wirtschaft in der Region<br />

noch wichtiger war, als Baden-Baden/Oos – lag<br />

unmittelbar an der B36, einer der Hauptzufahrten in<br />

das Stadtgebiet Karlsruhe. Die Situation des Flugverkehrs<br />

in der Region gehörte von Anfang an immer<br />

wieder zu den Themen in den Gremien des neu gegründeten<br />

<strong>Regionalverband</strong>s. Zu Beginn der regionalen<br />

Planungsarbeit rangierte Forchheim mit 78.000<br />

Starts und Landungen im Jahr 1973 an dritter Stelle<br />

aller cirka 150 Verkehrslandeplätze in<br />

Deutschland. Davon waren zehn<br />

Mit einer frühen Anfrage Prozent gewerblicher Verkehr.<br />

erkundigte sich das noch recht junge Die Flugbewegungen gingen<br />

später zurück, doch<br />

– damals 29-jährige – Verbandsversammlungsmitglied<br />

Jürgen Morlock, nach Ausbaumöglichkeiten<br />

der Verkehrslandeplätze. Dieteil<br />

des Airports auf bis zu<br />

stieg der gewerbliche Anselbe<br />

Person wurde mehr als 20 <strong>Jahre</strong> später, einem Drittel.<br />

1996, zum ersten Chef eines neuen Regionalflughafens<br />

in Söllingen.<br />

Aus den Protokollen der Verbandsversammlung,<br />

1.Wahlperiode –<br />

im Jahr 1974<br />

Baden-Baden/Oos zählte 1973 noch 53.000 Bewegungen,<br />

beide zusammen genommen, Forchheim<br />

und Oos, überrundeten damit den einstmals verkehrsreichsten<br />

Landeplatz Deutschlands Egelsbach bei<br />

Frankfurt. Weder Forchheim noch Oos galten jedoch<br />

seit jeher als ausbaufähig bezüglich des Status linienmäßig<br />

betriebenen Regionalluftverkehrs. Dazu hätte<br />

man eine Startbahn von mindestens 1.500 Metern benötigt.<br />

Auch aus Lärmschutzgründen war ein Ausbau<br />

in unmittelbarer Stadtnähe nicht denkbar. Ein erweiterter<br />

Luftverkehr kam daher lange Zeit nicht in Frage.<br />

Es gab natürlich auch Ängste vor Bürger protesten bei<br />

einem Neu- oder Erweiterungsbau.<br />

Vor diesem Hintergrund war – nach dem Fall der<br />

Mauer und Ende des kalten Krieges, aus regionaler<br />

Sicht – die absehbare Räumung der militärischen<br />

Flugbasen entlang der badischen Rheinschiene „wie<br />

ein Gewinn im Lotto“. Die Kanadier, so stand es 1993<br />

unter dem Titel „Söllingen hat die besten Karten“ in<br />

der hauseigenen Zeitschrift des <strong>Regionalverband</strong>s,<br />

wollten innerhalb von zwei <strong>Jahre</strong>n – bis 1995 – militärisch<br />

genutztes Gelände verlassen. Auch vor dem<br />

Hintergrund des Frankfurter Startbahn-West-Kon -<br />

fliktes hatte nach Ansicht von Experten und der<br />

Landesregierung die Airbase südwestlich von Baden-<br />

Baden und Rastatt-Iffezheim die besten Voraussetzungen<br />

zur Schaffung eines neuen Regionalflughafens

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