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Unterrichtsmaterialien_Hexenverfolgung höhere Auflösung

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<strong>Unterrichtsmaterialien</strong> zum Thema „<strong>Hexenverfolgung</strong> im Stift Verden und in den Herzogtümern Bremen-Verden“ 11<br />

ausgehändigt mit dem Hinweis, den Text zu lesen. Da dies kaum möglich ist,<br />

erhalten sie als Transkriptionshilfe das Alphabet zu dieser Kanzleischrift des 17.<br />

Jahrhunderts. Die SchülerInnen erkennen, dass es für den Laien fast unmöglich<br />

ist, Schriftstücke aus dieser Zeit zu entziffern. Danach wird die „Übersetzung“<br />

(19.c) ausgegeben und der Inhalt besprochen.<br />

Unter „Urgichten“ versteht man die Geständnisse der Opfer. Die Geständnisse<br />

von Alke Bocksack und Catharina Panning werden hier buchstabengetreu in<br />

Auszügen abgedruckt. Darin werden typische Hexereivergehen zugegeben. Bei<br />

der Urgicht von Alke Bocksack kann sehr gut der Ablauf des Verhörs<br />

nachvollzogen werden. Am 4. April gesteht sie mit und ohne Einsatz der Folter.<br />

Am nächsten Tag musste ihr das Geständnis vom Vortag „gütlich“ (also ohne<br />

Folterdrohung) vorgelesen werden. Der Stadtschreiber vermerkte dann am<br />

linken Rand des Protokolls ihre Bestätigung mit „Affirmat“ (Bajahung) oder, falls<br />

sie widerrief, mit „Negat“ (Verneinung). Leugnete sie einzelne Vergehen, die sie<br />

am Tag zuvor gestanden hatte, dann wurde sie am nächsten Tag (hier: 6. April)<br />

wieder gefoltert, bis sie nicht mehr widerrief. Interessant ist bei dieser Urgicht,<br />

dass der Schreiber auch ihren Ausruf „habe es aus Schmerz und Pein gesagt“<br />

protokollierte.<br />

Unter Punkt 22 werden die wichtigsten Prozesse zusammengefasst, die wieder in<br />

Gruppen (z. B. „Puzzlegruppen“) bearbeitet werden können.<br />

Eine Zusammenstellung aller Opfer mit einer kurzen Darstellung ihrer Schicksale<br />

gibt einen guten Überblick zu den Verfolgungen in den Ämtern Verden und<br />

Rotenburg und bietet sich zur Auswertung an.<br />

Das Informationsblatt „Schneeballsystem“ zeigt, wie schnell eine einzige<br />

Aussage zu einem Sammelprozess führen konnte.<br />

Und dass sich SS-Chef Heinrich Himmler mit der <strong>Hexenverfolgung</strong> in Deutschland<br />

beschäftigte, bietet Ansätze zu weiteren Themenbereichen.<br />

Zum Schluss zeigt die Statistik für das Stift Verden, dass die meisten Opfer auch<br />

hier wieder Frauen waren.

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