Unterrichtsmaterialien_Hexenverfolgung höhere Auflösung
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<strong>Unterrichtsmaterialien</strong> zum Thema „<strong>Hexenverfolgung</strong> im Stift Verden und in den Herzogtümern Bremen-Verden“ 92<br />
Jahr Name Vorwürfe und Schicksal<br />
1647<br />
bis<br />
1649<br />
Catharine Meyer<br />
(Schnitker)<br />
Gesche Rönneke<br />
Ilse Ditmar<br />
Gebbeke Harden<br />
Catharine Schlez<br />
(Schwarter)<br />
Baumgartens Ehefrau<br />
Gesche Nordende<br />
Engel Wehland<br />
geb. Panning<br />
Fortsetzung Sammelprozess 1647-1649:<br />
Sie gab zu, an der Brunnenvergiftung des Verdener<br />
Bürgermeisters Johann Cordes (1640/41) mitgewirkt<br />
zu haben. Vor ihrem Tod im Gefängnis denunzierte<br />
sie noch Verdener Ratsfamilien.<br />
Den beiden Frauen wurde von inhaftierten Frauen<br />
vorgeworfen, auf den Hexentanzplätzen mit dem<br />
Teufel gebuhlt (Geschlechtsverkehr) zu haben. Auf<br />
dem Weg zum Richtplatz stießen sie „leichtfertige“<br />
Flüche aus und verschmähten die an sie<br />
gerichtete Trostreden. Beide Lebendig verbrannt.<br />
Sie bekannte sich auf der Folter als Hexe. Sie starb<br />
im Gefängnis.<br />
Sie verlangte die Wasserprobe, bestand sie aber<br />
nicht und konnte deshalb gefoltert werden. Sie<br />
bekannte sich als Hexe, tanzte mit elf Hexen und<br />
ihrem Buhle (Teufel) „Franz Morian“ auf dem<br />
Steinweg. Sie starb im Gefängnis.<br />
Ihr Buhle hieß „Hans Dupe“. Schicksal unbekannt.<br />
Ihrer Urgicht, dem Geständnis auf der Folter, ist zu<br />
entnehmen: Verleugnung der Dreifaltigkeit,<br />
Geschlechtsverkehr mit dem Teufel, Anbetung des<br />
Teufels durch das Hexen-Vaterunser, Missbrauch<br />
des hl. Nachtmahls zur Beschädigung des Viehs. Ihr<br />
Todesurteil wurde von der Universität Rinteln<br />
ausgesprochen. Das Verfahren führte der<br />
Magistrat der Norderstadt. Auf dem Richtplatz<br />
sprach sie den Wunsch aus, es möge den Reichen<br />
dasselbe widerfahren, was ihr widerführe.<br />
Lebendig verbrannt.<br />
Witwe des ehemaligen Bürgermeisters Woldeke<br />
Wehland (1626-1628). Sie war die Schwester des<br />
Ratsherrn Franz Panning und die Mutter von<br />
Catharine Wolpmann. Die Familie Wehland<br />
gehörte der Zunft der Gewandschneider<br />
(Tuchhändler) und Kramer an (Große Straße 65),<br />
hatte aber auch einen Bauernhof (Hofname<br />
„Reisens“) in Borstel. Unter den Zünften galten die<br />
Tuchhändler als die vornehmste Zunft. Und da sie<br />
auch in starkem Maße Ackerbau und Viehzucht<br />
betrieben, galten sie alle als „vornehme und<br />
bemittelte Leute“. Da in der Norderstadt ein<br />
adliges Patriziat fehlte, lag die Führung der<br />
Gemeinde daher in ihren Händen. Viele<br />
Bürgermeister und Ratsherren sind aus ihren Reihen<br />
hervorgegangen. Engel Wehland stand unter der<br />
Jurisdiktion des Domkapitels (Süderstadt), konnte<br />
aber flüchten.