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Didot-Typomaß [dd]<br />

DTP-Typomaß [pt]<br />

Pica-Point-Typomaß [pc]<br />

-> in der Bleisatzzeit aus Metall<br />

-> ist in Pica-Point eingeteilt<br />

-> aus durchsichtigem Kunststoff<br />

Schauß zeigt nicht nur das eigene Werk, er berichtet<br />

über die Arbeitswelt der Verlage: Welche<br />

Auflagen verkauft wurden. Wie Jahrespläne entstanden<br />

und vergingen. Wie Schauß Künstlerischer<br />

Leiter wurde ohne Parteizugehörigkeit. Wie<br />

manchmal der primitive Staat doch eingriff, etwa<br />

zum 500. Geburtstag Albrecht Dürers im Jahr<br />

1971: Schauß hatte den Plakatwettbewerb gewonnen<br />

mit einem Selbstporträt Dürers als Motiv.<br />

Kulturminister Klaus Gysi wollte aber arbeitende<br />

Bevölkerung haben, „Die drei Bauern“ von 1496<br />

mussten es sein. Oder wie die FDJ den Verkauf<br />

von Gedichten junger Lyriker trotz Druckgenehmigung<br />

des Kulturministeriums behinderte.<br />

Schauß erzählt, wie man Materialmangel ausglich:<br />

Im Jahr 1963 hatte er ein Volksbuch von 1509<br />

mit Reprints der Originalholzschnitte auszustatten.<br />

Holzfreies Papier stand nicht zur Verfügung.<br />

Schauß nahm ein geripptes Vorsatzpapier für den<br />

Inhalt und steckte den Leinenband in einen farbigen<br />

Schuber – die Buchhändler fanden den Ladenpreis<br />

gering für eine so bibliophile Ausgabe.<br />

Privat und Beruf waren bei Schauß nicht getrennt,<br />

die reife Liebe zum Beruf sieht man seinen<br />

Werken an. Wehmut packt einen, daß es nicht<br />

mehr viele Grafiker dieses Schlages gibt – Meister<br />

der Schwarzen Kunst.<br />

Hans-Joachim Schauß: Rückblick auf rund 45 Jahre Gebrauchsgrafik in 365 Abbildungen,<br />

begleitenden Erinnerungen sowie zwei Texten von Axel Bertram und Gerhard Oschatz.<br />

Naunhof-Press, Leipzig, 2001. 320 Seiten, 25 Euro. Selbstverlag, zu beziehen von Schauß,<br />

Markgrafenstraße 41, 10117 Berlin.<br />

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