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Es ist der 26. April 1986,<br />
ein ganz normaler Samstag<br />
im Norden der Ukraine, als<br />
etwas außer Kontrolle gerät, was<br />
von Natur aus schon schwer zu<br />
kontrollieren ist. Bei einem Routinetest<br />
werden massive Fehler gemacht, die<br />
dazu führen, dass zwei umliegende Orte<br />
evakuiert werden müssen. Eine radioaktive<br />
Wolke breitet sich über Europa aus und die<br />
Orte Prypjat mit circa 50.000 Bewohnern<br />
und Tschernobyl mit rund 100.000 Bewohnern<br />
werden für kommende Generationen<br />
unbewohnbar.<br />
28 Jahre später sind Tschernobyl und das<br />
Atomkraftwerk Ziel neugieriger Touristen.<br />
Schon 2002, 16 Jahre nach dem Super Gau,<br />
wurden die Schranken geöffnet und Touristen<br />
können seither legal in die Sperrzone<br />
einreisen. Verschiedene Reiseveranstalter<br />
bieten geführte Eintagestouren für Gruppen<br />
an und organisieren den kompletten<br />
Aufenthalt. Um in die Sperrzone zu gelangen,<br />
die 30 Kilometer um den Reaktor<br />
liegt, ist eine Zugangsberechtigung nötig.<br />
Die Besucher reisen meist von Kiew mit<br />
dem Bus an, können den Reaktor 4 sowie<br />
Prypjat und umliegende Dörfer besuchen.<br />
Der Sarkophag, der den Reaktor umhüllt,<br />
ist nicht direkt zu erreichen. Er wird täglich<br />
repariert – wegen der hohen Strahlung.<br />
Besucher müssen 500 Meter Sicherheitsabstand<br />
wahren. Er soll angeblich verhindern,<br />
dass Besucher die kritische Menge<br />
an Strahlung erhalten. Das Bundesamt für<br />
Strahlenschutz weist auf seiner Seite darauf<br />
hin, dass Plätze mit hoher Strahlenbelastung<br />
abgesperrt sind. Trotzdem ist es<br />
den Touristen möglich in diese Sperrzone<br />
einzureisen.<br />
Jeder Reiseveranstalter, wie zum Beispiel<br />
auch tour2chernobyl.com weist deshalb darauf<br />
hin, dass keine Haftung im Falle einer<br />
Verstrahlung übernommen wird.<br />
Auch Prypjat befindet sich auf der Tagesordnung.<br />
Eine Stadt, die erkennbar in<br />
großer Eile verlassen wurde, damals vor<br />
80 Jahren. Spielzeug und andere materielle<br />
Wertsachen jener Zeit, die noch nicht geplündert<br />
wurden, zeigen, dass diese Stadt<br />
früher einmal sehr ansehnlich und wohlhabend<br />
war. Besucher werden heute an verlassenen<br />
Gebäuden, Schulen und am Kulturpalast<br />
vorbeigeführt, welcher als Highlight<br />
auf der Tour gilt. Farbe blättert von den<br />
Wänden und fast alle Gebäude sind einsturzgefährdet.<br />
Die Propagandasprüche<br />
der UdSSR sind noch zu erkennen. Zeugen<br />
des alten Regimes. Betonierte Wege sollten<br />
die Besucher allerdings nicht verlassen, da<br />
Pflanzen und Bäume die Radioaktivität viel<br />
länger speichern.<br />
Eine unsichtbare Gefahr umhüllt<br />
diesen Ort.<br />
Beim Verlassen der Stadt<br />
ist dies den Touristen<br />
auch anzumerken.<br />
Tschernobyl