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Zur Zur Zeit Zeit der Entstehung der Entstehung der Diplomarbeit hatten die Künstler der Leipziger<br />
HGB der sich, Diplomarbeit den Auffassungen hatten der die DDR entsprechend, der gegenständlichen<br />
Darstellungsweise Künstler der Leipziger verschrieben. HGB Die dort ansässigen Vertreter der so genannten<br />
Leipziger Schule, darunter auch Rauchs Lehrer Bernhard Heisig und Arno<br />
sich, den Auffassungen der<br />
Rink, verwendeten zwar expressive Elemente, die eine rein mimetische Abbildungsweise<br />
überschritten, erreichten aber dennoch nie den Zustand vollstän-<br />
DDR entsprechend, der gegenständlichediger<br />
Abstraktion.<br />
Darstellungsweise<br />
verschrieben. Die dort<br />
ansässigen Vertreter der so<br />
genannten Leipziger Schule,<br />
darunter auch Rauchs Lehrer<br />
Bernhard Heisig und Arno Dennoch kommt Neo Rauch in<br />
Rink, verwendeten zwar expressive<br />
Elemente, die eine der DDR-Regierung propagierten<br />
seiner Arbeit, entgegen der von<br />
rein mimetische Abbildungsweise<br />
überschritten, erreichten die informelle Kunst sei aufgrund<br />
Ansichten, nicht zu dem Schluss,<br />
aber dennoch nie den Zustand der ihr zugeschriebenen „Subjektivität,<br />
Launigkeit, fehlenden<br />
vollständiger Abstraktion.<br />
Verbindlichkeit und ihren Chaotischen<br />
Eigenheiten“ als irrelevant<br />
zu betrachten, sondern betrachtet<br />
sie eher als Durchgangsstadium,<br />
das zur letztlich figurativen Darstellungsweise<br />
zurückführe. Er<br />
erkennt in ihr vor allem dekorative<br />
Funktionen, und sieht sie<br />
als Möglichkeit, „das Form- und<br />
Farbbewusstsein der realistischen<br />
Malerei zu stärken“. Die zum Teil<br />
spirituellen und mystischen Bedeutungen,<br />
die abstrakten Werken<br />
zugeschrieben werden, kritisiert<br />
er hingegen als Bedeutungsüberhöhungen,<br />
und betont, dass die<br />
den Bildern innewohnenden Bedeutungen<br />
als subjektiv auf den<br />
ausführenden Künstler zu beziehend<br />
zu betrachten seien.<br />
Dieses Hintergrundwissen ermöglicht<br />
einen ganz anderen<br />
Blick auf das Oeuvre Rauchs,<br />
in dem sich ab 1993 die Figuren<br />
langsam aus den abstrakten Bildgründen<br />
herauszubilden scheinen,<br />
und liefert eine Erklärung<br />
für die immer wieder auftauchenden,<br />
ungegenständlichen Elemente<br />
in den realistisch dargestellten<br />
Sujets. Zudem lassen sich mit<br />
der Formalismusdebatte im Hinterkopf<br />
einige Bildelemente, wie<br />
häufig dargestellte Leinwände mit<br />
abstrakt wirkenden Darstellungen,<br />
im Bezug auf die bis heute<br />
anhaltende Diskussion um den<br />
Wert figurativer Malerei in der<br />
zeitgenössischen Kunst deuten.<br />
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