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Ich vermute sehr stark, dass es dieser Polytheismus ist, der schwache Menschen zu jeder Zeit - auch in<br />
unserer heutigen - heftig <strong>nach</strong> dem Heidentum verlangen lässt. Denn ein willensschwacher Mensch ist<br />
am wenigsten fähig, sich hoch genug zu erheben, um mit dem umfassenden Sein in Berührung zu<br />
kommen, auf dass er die Einheit <strong>des</strong> totalen Seins erfasse, die Einheit, die repräsentiert wird durch das,<br />
was größer ist als alles Existierende, nämlich durch Allah (t.), den Erhabenen. Und dieser schwache<br />
Mensch bleibt stehen vor einer äußeren Erscheinungsform dieses Seins, wie z.B. der Sonne, dem<br />
Mond oder dem Feuer; seine Vorstellungskraft reicht nicht aus, diese Erscheinungsform als Teil <strong>des</strong><br />
Ganzen zu betrachten.<br />
Diese schwachen Menschen begnügen sich mit einem Götzenbild, in dem sich für sie eine unklare<br />
Bedeutung manifestiert und das Sein und die Einheit verloren gehen lässt; sie treten mit ihm in eine<br />
Beziehung und verleihen ihm den Anschein von Heiligkeit. <strong>Das</strong> ist in allen Ländern der Welt immer<br />
wieder anzutreffen, obwohl diese Welt wissenschaftlichen Fortschritt und ein hohes kulturelles Niveau<br />
für sich in Anspruch nimmt. Ein Beispiel sehen diejenigen, die die St.-Peter-Kathedrale in Rom<br />
besuchen: sie sehen ein Standbild eines Heiligen, <strong>des</strong>sen Fuß von den Gläubigen in Verehrung geküsst<br />
und dadurch so abgenutzt wird, dass er von der Kirche von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden muss.<br />
Im Bewusstsein <strong>des</strong>sen müssen wir jenen Menschen, die Allah (t.) noch nicht zum wahren Glauben<br />
geführt hat und die die Zerstrittenheit ihrer christlichen Nachbarn und die Überbleibsel <strong>des</strong><br />
Heidentums unter ihnen sahen und an der Anbetung von Götzen festhielten, die bereits ihre Väter<br />
angebetet hatten, mit Nachsicht begegnen und dürfen sie nicht verurteilen. Wie sollten wir es ihnen<br />
auch nicht <strong>nach</strong>sehen, da doch dieser Zustand in der Welt ein bis heute tief verwurzeltes Relikt<br />
geblieben ist, das je<strong>des</strong> Heidentum erklärt und selbst heutige Muslime in ihrer Religion billigen,<br />
obwohl es doch gerade der Islam ist, der jeder Götzenanbetung den Krieg ansagte und jeder Anbetung<br />
neben der Anbetung Allahs (t.) , <strong>des</strong> Erhabenen, ein Ende bereitete!<br />
zum Inhalt<br />
Anbetung der Götzen<br />
Die heute schwer <strong>nach</strong>zuvollziehen sind. Der Prophet zerschlug die Götzen und befahl seinen<br />
Gefährten, sie zu zerschlagen, wo immer sie sie auch fänden. Die Muslime nahmen davon Abstand,<br />
über Götzen zu sprechen, <strong>nach</strong>dem sie ihre Spuren beseitigt und in der Historie und in der Literatur<br />
alles, was mit ihnen in Verbindung stand, entfernt hatten. Was vom Götzen turn im Qur´aan erwähnt<br />
wird und was die Geschichtsschreiber im zweiten Jahrhundert <strong>nach</strong> der Hidschra * darüber<br />
berichteten, zeugte vom hohen Stellenwert, den es vor dem Islam hatte, und von seinen verschiedenen<br />
Formen und weist darauf hin, dass die Götzen sich im Grad der Heiligkeit voneinander unterschieden.<br />
Jeder Stamm hatte seinen eigenen Götzen, den er anbetete. Die altheidnischen Abgötter unterteilten<br />
sich in Götzenbilder aus Metall oder Holz, die menschliche Gestalt hatten, in solche, die ihre Gestalt<br />
in Stein zeigten und in Steingötzen, die Felsbrocken ohne bestimmte Gestalt waren. Einige Stämme<br />
gaben ihnen einen anbetungswürdigen Rang, da sie ihnen himmlischen Ursprung zuschrieben; denn es<br />
handelte sich um vulkanisches Gestein oder <strong>des</strong>gleichen. Die am feinsten gearbeiteten Statuen besaßen<br />
die Bewohner <strong>des</strong> Jemen, was nicht verwundert, denn deren kultureller Fortschritt war weder den<br />
Bewohnern <strong>des</strong> Hedschas noch denen von Nedschd und Kinda bekannt. Dennoch teilen die Werke<br />
über Götzen nichts Genaues über die Gestalt jener Abgötter mit. Nur über Hubal wird berichtet, dass<br />
er in Menschengestalt und aus Karneol gearbeitet war und dass sein Arm einst zerbrach und die<br />
Kuraisch ihn gegen einen aus Gold auswechselten. Hubal war der Oberste von den Göttern der Araber<br />
und hatte seinen Standort in der Kaba zu Mekka; die Menschen pilgerten zu ihm aus allen Richtungen.<br />
Die Araber begnügten sich mit diesen großen Götzen, denen sie ihre Gebete und Opfer darbrachten,<br />
keineswegs; vielmehr nahmen die meisten von ihnen ein Götzenbild oder einen Steingötzen in ihre<br />
Häuser, den sie umschritten, wenn sie zu einer Reise aufbrachen und von ihr zurückkehrten. Und sie<br />
führten ihn bei ihren Reisen mit sich, wenn er ihnen diese erlaubt hatte. All diese Götzen, ob sie sich<br />
in der Kaba oder um sie herum oder an verschiedenen Orten Arabiens bzw. bei verschiedenen<br />
Stämmen befanden, wurden als Mittler zwischen ihren Verehrern und dem obersten Gott betrachtet.<br />
Deshalb sahen die Araber die Götzenverehrung als Einschmeichelei bei Allah (t.) an, wenn sie auch<br />
über die Verehrung jener Abgötter die Anbetung Allahs (t.) vergessen hatten.<br />
*Die Auswanderung <strong>des</strong> <strong>Propheten</strong> <strong>Muhammad</strong> (s.a.s.) von Mekka <strong>nach</strong> Medina, die den Beginn der<br />
islamischen Zeitrechnung bildet.<br />
zum Inhalt<br />
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