10.06.2014 Aufrufe

Das Leben des Propheten Muhammad (s.a.s.) nach M. H. Haikal

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Handel, der Mekka zum Wallfahrtszentrum der Götzenanbetung machte! Würden sie also die Religion<br />

ihrer Väter aufgeben und die Stellung ihrer Stadt dem aussetzen, dem sie ausgesetzt wäre, wenn<br />

niemand mehr an der Götzenanbetung festhalten würde?! Sodann, wie sollten ihre Herzen vom<br />

Schmutz der Leidenschaften gereinigt und befreit werden und von dem Verlangen, sich darin zur<br />

Befriedigung ihrer Brutalität herabzulassen, während er die Menschen ermahnte, sie sollten sich über<br />

ihre Leidenschaften und über ihre Götzen erheben? Und wenn sie ihm nicht glaubten, was könnte er<br />

tun? <strong>Das</strong> war die große Frage!<br />

zum Inhalt<br />

<strong>Das</strong> Ausbleiben der Offenbarung<br />

<strong>Muhammad</strong> (s.a.s.) wartete auf Rechtleitung durch die Offenbarung an ihn und damit auf Erhellung<br />

seines Weges. Als die Offenbarung aber ausblieb und Gabriel nicht zu ihm herabkam und Stille und<br />

Schweigen um ihn herum waren, bewirkte dies, dass er sich von den Menschen und sich selbst<br />

zurückzog. Er kehrte zur selben Furcht zurück, die er vor der Herabsendung der Offenbarung gehabt<br />

hatte. Es wird berichtet, Chadidscha habe zu ihm gesagt: "Wie mir scheint, verabscheut dich dein<br />

Herr." Angst und Furcht überkamen ihn und trieben ihn erneut in die Höhle Hira zurück, wo er sich<br />

mit seiner ganzen Seele auf seinen Herrn ausrichtete und IHN fragte, warum ER ihn verabscheue,<br />

<strong>nach</strong>dem ER ihn erwählt habe. Chadidscha war nicht weniger besorgt und ängstlich als er. Er hätte<br />

sich aufrichtig den Tod gewünscht, wäre ihm nicht bewusst gewesen, was ihm anbefohlen war, so dass<br />

er zu sich selbst und dann zu seinem Herrn zurückkehrte. Es heißt, er habe daran gedacht, sich vom<br />

Gipfel <strong>des</strong> Berges Hira oder Abu Kubais zu stürzen. Was war dieses <strong>Leben</strong> noch wert, wenn diese<br />

seine größte Hoffnung verblüht und am Ende war!<br />

zum Inhalt<br />

Offenbarung der Sura Ad Duha<br />

Er war von jenen Ängsten erfüllt, als die Offenbarung <strong>nach</strong> langem Ausbleiben wieder zu ihm kam<br />

und die Rede <strong>des</strong> Erhabenen auf ihn herabgesandt wurde: "Beim Vormittag und bei der Nacht, wenn<br />

sie still ist. Dein Herr hat dich nicht verlassen und dich nicht verabscheut. Und das Jenseits ist gewiss<br />

besser für dich als das Diesseits. Und geben wird dir dein Herr gewiss, und du wirst zufrieden sein.<br />

Hat ER dich nicht als Waise gefunden und Obdach gegeben und fand dich irrend und zeigte den<br />

rechten Weg, und fand ER dich nicht in Armut und gab Reichtum? Was aber die Waise betrifft, so<br />

unterdrücke sie nicht, und was den Fragenden betrifft, so weise ihn nicht zurück. Und was die Gnade<br />

deines Herrn betrifft, so berichte!" *<br />

Bei Allahs Herrlichkeit! Welche Beruhigung der Seele, Beglückung <strong>des</strong> Herzens und Entzückung <strong>des</strong><br />

Inneren! <strong>Muhammad</strong>s (s.a.s.) Befürchtungen zerstreuten sich und all sein Schrecken schwand, auf<br />

seinen Lippen zeichnete sich das Lächeln der Zufriedenheit ab, und seine Zunge löste sich im<br />

Ausdruck <strong>des</strong> Lobpreisens und im Zeichen der Verehrung und Anbetung. Es blieb nichts von dem,<br />

was Chadidscha befürchtet hatte, dass nämlich Allah (t.) ihn verabscheue, und es blieb kein Platz für<br />

seine Angst und Beunruhigung. Vielmehr hatte Allah (t.) ihn und sie unter SEINEN Schutz<br />

genommen. Alle Furcht und Zweifel wichen von ihm.<br />

*Qur´aan, Sura 93, Ayat 1-11<br />

zum Inhalt<br />

Der Ruf zur alleinigen Wahrheit<br />

Keine Ratlosigkeit also, sondern ein <strong>Leben</strong> <strong>des</strong> Rufens zu Allah (t.), und nur zu Allah (t.). Zu Allah<br />

(t.), dem Erhabenen, Großen, vor DEM sich die Stirn neigt und vor DEM sich alles niederwirft, was in<br />

den Himmeln und auf Erden ist. ER allein ist die Wahrheit, und alles, zu dem außer ihm gerufen wird,<br />

ist Falschheit. Zu IHM allein wendet sich das Herz, auf IHN allein soll sich die Seele beziehen, und in<br />

IHM allein soll der Geist aufgehen, "und das Jenseits ist gewiss besser für dich als das Diesseits." <strong>Das</strong><br />

Jenseits, in dem die Seele das gesamte Sein in der Vollkommenheit seiner Einheit umfasst, in dem Zeit<br />

und Raum aufhören und die Bekümmernisse <strong>des</strong> minderwertigen diesseitigen <strong>Leben</strong>s vergessen sind.<br />

<strong>Das</strong> Jenseits, in dem der Vormittag und das Leuchten seiner strahlenden Sonne sowie die Nacht und<br />

48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!