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Abkunft, wie sie zu den Leuten ging, die für sie Handel trieben. Es handelte sich um Salma Bint Amr<br />
vom Stamm der Chazradsch. Sie gefiel Haschim und er fragte sie, ob sie mit jemandem verheiratet sei.<br />
Er erfuhr, dass sie geschieden war und dass sie keinen Gatten akzeptiere, es sei denn, sie bliebe<br />
unabhängig. Er stellte ihr direkt einen Heiratsantrag, und sie war einverstanden, da sie seine Stellung<br />
bei seinem Volk kannte. Eine Zeit lang blieb sie mit ihm in Mekka; dann kehrte sie <strong>nach</strong> Medina<br />
zurück und gebar ihm einen Sohn namens Schaiba, der bei ihr in Jathrib blieb.<br />
*Tarid ist ein Gericht aus eingeweichtem Brot, Fleisch und Brühe<br />
zum Inhalt<br />
Al Muttalib<br />
Einige Jahre später starb Haschim auf einer seiner Sommerreisen in Ghazza, und sein Bruder Al<br />
Muttalib wurde in seinen Ämtern sein Nachfolger. Al Muttalib war zwar jünger als sein Bruder Abdu<br />
Schams, stand aber bei seinem Volk in hohem Ansehen und hoher Wertschätzung. Die Kuraisch<br />
nannten ihn wegen seines Großmutes und seiner Güte den "überaus Freigebigen". Aufgrund dieses<br />
seines Prestiges war es nur natürlich, dass sich auch weiterhin alles ruhig und gedeihlich entwickelte.<br />
Eines Tages dachte Al Muttalib an den Sohn seines Bruders Haschim. Er reiste <strong>nach</strong> Jathrib und bat<br />
Salma, sie möge ihm den inzwischen erwachsen gewordenen Jungen überleben. Al Muttalib setzte den<br />
Jungen hinter sich auf sein Kamel und kam so mit ihm in Mekka an. Die Kuraisch hielten ihn für einen<br />
seiner Diener und nannten ihn Abdul Muttalib *. Al Muttalib sagte: "Wehe euch! Es ist der Sohn<br />
meines Bruders Haschim, mit dem ich von Jathrib gekommen bin!" Aber der Spitzname für den<br />
Jungen setzte sich durch, und der Name Schaiba, mit dem er seit seiner Geburt gerufen worden war,<br />
geriet in Vergessenheit.<br />
* <strong>Das</strong> arabische Wort "Abd" bedeutet "Diener, Sklave".<br />
zum Inhalt<br />
Abdul Muttalib (495 n. Chr.)<br />
Al Muttalib wollte seinem Neffen Haschims Vermögen zurückgeben, aber Naufal weigerte sich und<br />
nahm es für sich selbst in Beschlag. Als Abdul Muttalib stark geworden war, bat er seine Onkel in<br />
Jathrib um Beistand gegen seinen Onkel in Mekka, ihm sein Recht zu verschaffen. Achtzig Reiter von<br />
den Chazradsch kamen ihm aus Jathrib zu Hilfe und zwangen Naufal, ihm sein Vermögen<br />
zurückzugeben. Nach dem Tode seines Onkels Al Muttalib übernahm Abdul Muttalib Haschims<br />
Ämter, nämlich die Sikaja und die Rifada. Bei der Ausübung dieser Ämter, insbesondere bei der<br />
Sikaja, traf er auf nicht geringe Schwierigkeilen, da er außer Al Harith keine weiteren Söhne hatte.<br />
Seitdem Zamzam versiegt war, wurde das Wasser für die Tränkung der Pilger verschiedenen, verstreut<br />
um Mekka gelegenen Brunnen entnommen und in Wasserbecken nahe der Kaba gefüllt. Eine Vielzahl<br />
von Kindern war sicher eine Hilfe für die Erleichterung und Überwachung dieser Arbeit. Da nun<br />
Abdul Muttalib aber nur einen Sohn hatte, bereitete ihm diese Angelegenheit Sorgen und ließ ihn<br />
intensiv darüber <strong>nach</strong>denken.<br />
zum Inhalt<br />
Die Ausgrabung Zamzams<br />
Die Araber dachten unaufhörlich an die Zamzam-Quelle, die Mudad Ibn Amr Al Dschurhumi<br />
Generationen zuvor zugeschüttet hatte, und wünschten, sie könnte wieder zum Fließen gebracht<br />
werden. Mehr noch als alle anderen grübelte aufgrund seiner Stellung Abdul Muttalib und hoffte, dass<br />
sie wieder fließen möge. Dieser Wunsch quälte ihn so sehr, bis ihm im Schlaf jemand zurief und ihn<br />
drängte, er solle <strong>nach</strong> der Quelle graben, die unter den Füßen seines Ahnen Ismael entsprungen war.<br />
Die Hartnäckigkeit <strong>des</strong> Rufenden ließ ihn vermuten, dass sie noch vorhanden war. Er bestand nun<br />
seinerseits darauf, Zamzam zu suchen, bis er es schließlich zwischen den beiden Götzen Isaf und Naila<br />
fand. Unterstützt von seinem Sohn Al Harith fing er an zu graben, bis das Wasser hervorsprudelte und<br />
die beiden Gazellen aus Gold und die Schwerter Mudads von den Dschurhum zum Vorschein kamen.<br />
Die Kuraisch wollten einen Anteil am Brunnen und an dem, was er darin gefunden hatte. Da sagte er<br />
zu ihnen: "Nein! Lasst uns vielmehr zu einer gerechten Lösung zwischen mir und euch kommen. Wir<br />
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