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einzubüßen. Byzanz übernahm schließlich allein die Herrschaft und wurde somit zum Erben <strong>des</strong> in<br />
seiner Ausdehnung gewaltigen römischen Imperiums. Durch den Angriff der barbarischen Vandalen<br />
und die Übernahme der Macht verschlechterte sich die Lage Roms, was sich natürlich auf das<br />
Christentum, das sich im Schöße Roms entwickelt hatte, auswirkte. Unter jener Herrschaft mussten<br />
die, die an Jesus glaubten, unter größten Opfern Tyrannei ertragen.<br />
zum Inhalt<br />
Die christlichen Sekten<br />
Die Glaubensrichtungen dieses Christentums begannen immer zahlreicher zu werden, und jede dieser<br />
Glaubensschulen spaltete sich im Laufe der Zeit in Sekten und Parteien, wovon jede andere<br />
Vorstellungen über die Prinzipien der Religion und ihre Grundlagen hatte. Diese Gruppierungen<br />
stritten sich heftig aufgrund ihrer unterschiedlichen Ansichten, was sich zu persönlicher Feindschaft<br />
auswuchs, wo auch immer Charakterschwäche und Mangel an Verstand sich in ihre Seelen<br />
einschlichen. Und schnell wurden daraus Einschüchterung, blinder Fanatismus und mörderische<br />
Verhärtung. Unter den christlichen Gruppierungen gab es zu jener Zeit einige, die bestritten, dass<br />
Jesus einen Körper besessen habe, der mehr war als ein Scheinbild, durch das er sich den Menschen<br />
zeigte. Andere stellten zwischen seiner Person und seiner Seele eine geistige Verbindung her, die zu<br />
begreifen es einer gewaltigen Anstrengung der Vorstellungskraft und <strong>des</strong> Geistes bedarf. Wieder<br />
andere beteten Maria an, während einige leugneten, dass sie <strong>nach</strong> der Geburt Christi noch Jungfrau<br />
geblieben war. So spiegelte die Auseinandersetzung unter den Anhängern Jesu das Stadium der<br />
Auflösung wieder, wie sie in jeder Nation und jedem Zeitalter auftritt: sie gründete sich auf<br />
Aussprüche und Aufzählungen, denen Bedeutungen und Geheimnisvolles zugeschrieben und die mit<br />
Vorstellungen angereichert wurden, denen es an Logik mangelte und die nur endlose sophistische<br />
Diskussionen erlaubten.<br />
Einer der Mönche der Kirche berichtete: "Sämtliche Außenbezirke der Such waren voll von<br />
Auseinandersetzungen; man konnte dies auf den Märkten beobachten, bei den Verkäufern von<br />
Bekleidung, den Geldwechslern und den <strong>Leben</strong>smittelhändlern. Man möchte ein Stück Gold<br />
eintauschen und findet sich bei einer Auseinandersetzung darüber wieder, was erschaffen wurde und<br />
was nicht. Man erkundigt sich <strong>nach</strong> dem Brotpreis, und der Gefragte gibt Antwort: "Der Vater ist dem<br />
Sohn unterlegen, und der Sohn ist ihm untergeordnet. Man fragt <strong>nach</strong> seinem Bad und ob das Wasser<br />
warm ist, und der Diener gibt zur Antwort: "Der Sohn wurde aus dem Nichts erschaffen""<br />
Diese Auflösung, die dem Christentum plötzlich widerfuhr und bewirkte, dass es in Gruppen und<br />
Sekten zersplitterte, blieb jedoch ohne merkliche Auswirkung auf den politischen Bestand <strong>des</strong><br />
Römischen Reiches. Es blieb mächtig und gefestigt, während die Sekten unter seinem Schutz weiter in<br />
einer Art Wettstreit lebten, mit Wortstreitereien und unergiebigen Konferenzen, die zur Entscheidung<br />
der einzelnen Streitpunkte einberufen wurden. Keine dieser Gruppen verfügte über das nötige<br />
Durchsetzungsvermögen, um ihre Entscheidung den anderen aufzwingen zu können. <strong>Das</strong> Imperium<br />
schützte sie ausnahmslos und gewährte ihnen die Freiheit zur Auseinandersetzung, wodurch die Macht<br />
<strong>des</strong> Kaisers zunahm, ohne dass sein religiöses Ansehen geschmälert wurde. Jede Sekte stützte sich auf<br />
sein Wohlwollen und war davon überzeugt, dass er ihr Schirmherr sei. Diese Festigkeit im Bestand<br />
<strong>des</strong> Reiches war es, die es dem Christentum gestattete, sich bis in die entferntesten Winkel<br />
auszubreiten. Vom römischen Ägypten gelangte es <strong>nach</strong> Abessinien, dem unabhängigen Verbündeten<br />
Roms, und gab dem Becken <strong>des</strong> Roten Meeres die gleiche Wichtigkeit wie dem <strong>des</strong> Mittelmeeres.<br />
Von Syrien und Palästina verbreitete es sich, <strong>nach</strong>dem es ihre Einwohner sowie die Araber von<br />
Ghassan, die dorthin ausgewandert waren, angenommen hatten, bis hin zu den Ufern <strong>des</strong> Euphrat.<br />
Dort bekehrte es die Einwohner von Hira und die Banu Lachm und Banu Mundhir. Letztere waren aus<br />
der unfruchtbaren Wüste dorthin eingewandert und hatten sich in den fruchtbaren und gedeihenden<br />
Städten niedergelassen. Nachdem sie zunächst unabhängig gewesen waren, wurden sie später von<br />
Persien und seinem Mazdaglauben beherrscht.<br />
zum Inhalt<br />
Der Niedergang <strong>des</strong> Mazdaglaubens<br />
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