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Das Leben des Propheten Muhammad (s.a.s.) nach M. H. Haikal

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vorausgegangenen <strong>Propheten</strong> getan hatten. Und sie finden darin Rückhalt bei jenen arabischen<br />

Historikern und Muslimen, die nichts vom <strong>Leben</strong> <strong>des</strong> arabischen <strong>Propheten</strong> wissen wollten, was nicht<br />

vom Verstand erfasst werden kann. Sie betrachten solche Überlieferungen als unvereinbar mit dem, zu<br />

dem der Qur´aan hinsichtlich der Betrachtung von Allahs (t.) Schöpfung aufruft; und unvereinbar<br />

damit, dass es in den Gesetzen Allahs (t.) keine Veränderung gibt. Sie sehen darin keine<br />

Übereinstimmung mit den Worten <strong>des</strong> Qur´aan an die Polytheisten, dass diese nicht begreifen, dass sie<br />

keine Herzen hätten, mit denen sie zur Einsicht kämen.<br />

*Geisteswesen aus reinem Feuer erschaffen (Qur´aan, Sura 72, Aya 14); es gibt unter ihnen Gläubige<br />

und Ungläubige.<br />

** Qur´aan. Sura 94, Ayat 1-3.<br />

zum Inhalt<br />

<strong>Muhammad</strong> (s.a.s.) in der Wüste<br />

<strong>Muhammad</strong> (s.a.s.) blieb bis zu seinem fünften <strong>Leben</strong>sjahr bei den Banu Sad und atmete mit der<br />

reinen Wüstenluft den Geist der Freiheit und der seelischen Unabhängigkeit ein. Er lernte von diesem<br />

Stamm die Sprache der Araber in mustergültiger Form, so dass er später zu seinen Gefährten sagte:<br />

"Ich bin der Arabischste von euch; ich bin ein Kuraisch und wurde bei den Banu Sad Ibn Bakr<br />

gestillt."<br />

Diese fünf Jahre hinterließen in seinem Wesen die schönste und dauerhafteste Spur, so wie Halima<br />

und ihre Angehörigen sein <strong>Leben</strong> lang der Gegenstand seiner Liebe und Ehrerbietung blieben: Nach<br />

der Heirat <strong>Muhammad</strong>s (s.a.s.) mit Chadidscha traf die Menschen eine Dürre. Halima kam zu ihm und<br />

kehrte von ihm mit einem wassertragenden Kamel und einer vierzigköpfigen Schafherde aus dem<br />

Besitz Chadidschas zurück. Je<strong>des</strong> Mal wenn sie zu ihm kam, breitete er für sie als Zeichen der<br />

Hochachtung seinen Umhang aus, damit sie sich darauf setze. Ihre Tochter Asch Schaima war unter<br />

denen, die <strong>nach</strong> der Belagerung von At Taif zusammen mit den Banu Hawazin gefangengenommen<br />

wurden. Als sie vor <strong>Muhammad</strong> (s.a.s.) gebracht wurde und er sie erkannte, ehrte er sie und ließ sie<br />

ihrem Wunsch entsprechend zu ihren Angehörigen zurückkehren.<br />

zum Inhalt<br />

In der Obhut seines Großvaters Abdul Muttalib<br />

Nach diesen fünf Jahren kehrte er zu seiner Mutter zurück. Es ist überliefert, Halima habe ihn gesucht,<br />

als sie mit ihm zu seinen Angehörigen gehen wollte, ihn aber nicht gefunden. Sie sei zu Abdul<br />

Muttalib gekommen und habe ihn unterrichtet, dass sie ihn im oberen Teil Mekkas verloren habe. Er<br />

sandte aus, ihn zu suchen, bis ihn den Berichten zufolge Waraka Ibn Naufal zurückbrachte. Abdul<br />

Muttalib sorgte für seinen Enkel, brachte ihm große Liebe entgegen und schenkte ihm all seine<br />

Aufmerksamkeit. Diesem alten Mann, dem Oberhaupt der Kuraisch und von ganz Mekka, pflegte im<br />

Schatten der Kaba ein Polster ausgebreitet zu werden, und seine Söhne saßen aus Ehrerbietung für<br />

ihren Vater darum herum. Wenn dann <strong>Muhammad</strong> (s.a.s.) kam, zog ihn Abdul Muttalib an sich und<br />

ließ ihn auf dem Polster sitzen, er streichelte ihm den Rücken und zeigte Zeichen der Zuneigung, was<br />

<strong>Muhammad</strong>s Onkel hinderte, ihn an ihren Platz zurückzuziehen.<br />

zum Inhalt<br />

<strong>Das</strong> Verwaistsein<br />

Die Liebe <strong>des</strong> Großvaters für seinen Enkel nahm zu, so dass Amina mit ihrem Sohn <strong>nach</strong> Medina<br />

ging, um den Jungen dort den Onkeln seitens seines Großvaters bei den Banu An Naddschar<br />

vorzustellen. Sie nahm Umm Aiman mit sich, die Dienerin, die Abdullah zurückgelassen hatte. Als sie<br />

dort waren, zeigte sie dem Jungen, wo sein Vater gestorben und begraben war. Dies war das erste<br />

Gefühl von Verwaistsein, das sich in der Seele <strong>des</strong> Jungen einprägte. Vielleicht erzählte ihm seine<br />

Mutter ausführlich von diesem geliebten Vater, der sie <strong>nach</strong> wenigen Tagen, die er mit ihr verlebte,<br />

verließ und bei seinen Onkeln vom Tod überrascht wurde. Der Prophet erzählte <strong>nach</strong> seiner Hidschra<br />

seinen Gefährten die Geschichte dieser ersten Reise mit seiner Mutter <strong>nach</strong> Medina und die<br />

Geschichte <strong>des</strong>sen, der Medina liebte und um seine Angehörigen, die in den dortigen Gräbern lagen,<br />

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