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Arabien vor dem Islam<br />
Die Wiege der menschlichen Kultur<br />
Die Erforschung von Ursprung und Geschichte der Menschheit ist bis heute noch nicht abgeschlossen.<br />
Lange nahm man an, dass Ägypten vor mehr als sechstausend Jahren die Wiege der menschlichen<br />
Kultur gewesen sei. Alles Davorliegende weise auf ein vorgeschichtliches Zeitalter hin, <strong>des</strong>sen genaue<br />
wissenschaftliche Erforschung nicht möglich sei. Derzeit haben Archäologen im Irak und in Syrien<br />
jedoch erneut mit Ausgrabungen begonnen, um den Ursprung der mesopotamischen und phönizischen<br />
Kultur zu entdecken. Aber auch, um das Alter beider Kulturen vergleichen zu können und,<br />
insbesondere, um festzustellen, ob sie länger als die pharaonische ägyptische Kultur existierten und<br />
auf sie einwirkten oder umgekehrt. Wie auch immer die Resultate der archäologischen Forschungen<br />
über diese geschichtliche Epoche ansehen mögen, ein Faktum, das nie durch eine Forschung in China<br />
oder im Fernen Osten bezweifelt wurde, bleibt bestehen: die Wiege der ersten menschlichen Kultur,<br />
ob nun in Ägypten, Phönizien oder Mesopotamien, stand in Verbindung mit dem Mittelmeer. Und<br />
Ägypten als mächtigstes Zentrum gab diese Kultur an die Griechen und Römer weiter.<br />
Selbst die heutigen Kulturen der Welt sind noch immer eng mit jener ersten verknüpft. Die Forschung<br />
im Fernen Osten über die Kulturgeschichte jener Region kann bislang keinen bestimmten Einfluss auf<br />
die Kulturen Ägyptens, Griechenlands und Mesopotamiens <strong>nach</strong>weisen.<br />
Es ist gar keine Frage, dass diese Kulturen und ihre Entfaltung von der Kultur <strong>des</strong> Islam beeinflusst<br />
wurden. Sie wirkten aufeinander ein und formten sich gegenseitig. Und die Kultur der Welt, die die<br />
Menschheit gegenwärtig beherrscht, ist das Erbe jener wechselseitigen Einflussnahme.<br />
zum Inhalt<br />
Die Becken <strong>des</strong> Mittelmeeres und <strong>des</strong> Roten Meeres<br />
Jene Kulturen, die sich vor einigen Jahrtausenden über die Mittelmeerküste bzw. über das anliegende<br />
Ägypten, Mesopotamien und Griechenland erstreckten, standen in einer Blüte, die selbst heute noch<br />
die Verwunderung und das Erstaunen der Welt hervorruft; sei es auf dem Gebiet der Wissenschaft, <strong>des</strong><br />
Handwerks, der Landwirtschaft, <strong>des</strong> Handels, der Kriegsführung oder irgendeines sonstigen Zweiges<br />
menschlicher Aktivitäten.<br />
Immer war die Religion der Boden, aus dem die Kulturen entstanden und ihre Stärke bezogen. Gewiss<br />
wandelte sich diese Grundlage von der Dreieinigkeitslehre <strong>des</strong> alten Ägypten, wie sie in den Mythen<br />
von Osiris, Isis und Horus <strong>des</strong> Weiterbestehens <strong>des</strong> <strong>Leben</strong>s im Tod und Wiederauferstehens und der<br />
ewigen Fortdauer durch die Generationen hindurch geprägt war, bis zum griechischen Heidentum, das<br />
in der empfindsamen Darstellung von Wahrheit, Güte und Schönheit, die der Beobachtung der<br />
Schönheit im <strong>Das</strong>ein entsprang, zum Ausdruck kam; die sich da<strong>nach</strong> aber derart veränderte, dass sie in<br />
den Zeiten <strong>des</strong> Zerfalls ins Weltliche absank. Trotz allem blieb die Religion stets Grundlage dieser<br />
Kulturen, die das Schicksal der Welt bestimmten; und sie wirkt auch auf unsere Zeit deutlich ein.<br />
Unsere Zivilisation versucht zwar, sich zuweilen von der Religion loszusagen und ihr mit Nachdruck<br />
entgegenzutreten; dennoch wendet sie sich ihr von Zeit zu Zeit wieder zu. Und wer weiß! Vielleicht<br />
wird sie früher oder später einmal erneut in ihr aufgehen. In diesem <strong>Leben</strong>sraum, den die Menschen<br />
seit Tausenden von Jahren mit der Religion als Grundlage bewohnten, traten die Verkünder der<br />
Botschaft mit den bis heute wohlbekannten Religionen auf.<br />
In Ägypten erschien Moses; er wurde im Haus <strong>des</strong> Pharao aufgezogen und unterrichtet. Unter der<br />
Obhut seiner Priester und der Religionsgelehrten Ägyptens lernte er die göttliche Einheit und die<br />
Geheimnisse <strong>des</strong> Seins kennen. Als Allah (t.) * ihn zur Rechtleitung seines Volkes im Land, in dem er<br />
lebte, aufrief, erklärte Pharao seinen Untertanen: "Ich bin euer höchster Herr." ** Moses stritt<br />
unaufhörlich mit Pharao und seinen Zauberern, bis er dann schließlich gezwungen war, mit den<br />
Kindern Israels <strong>nach</strong> Palästina auszuziehen. Dort erschien Jesus, der Geist Allahs (t.) und SEIN Wort,<br />
das ER der Maria gegeben hatte. Als Allah (t.) Jesus, den Sohn der Maria, zu sich erhoben hatte *** ,<br />
riefen seine Jünger weiter zum Christentum, das er verkündet hatte, auf. Die Jünger und ihre Anhänger<br />
gerieten jedoch in schwerste Bedrängnis. Als Allah (t.) das Christentum sich schließlich verbreiten<br />
ließ, nahm sich der Kaiser von Rom **** , damaliger Weltherrscher, seiner an. <strong>Das</strong> Römische Reich<br />
bekannte sich zur Religion Jesu, und das Christentum breitete sich <strong>nach</strong> Ägypten, Syrien und<br />
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