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rheinform 01/2012 - RheinischeMuseen.de

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Museumsportraits<br />

rheinblick<br />

29<br />

Perspektiven<br />

MUSEUMS-INFO<br />

Siebengebirgsmuseum<br />

<strong>de</strong>r Stadt Königswinter<br />

Kellerstr. 16<br />

53639 Königswinter<br />

Tel.: 02223 3703<br />

Mail: info@siebengebirgsmuseum.<strong>de</strong><br />

Web: www.siebengebirgsmuseum.<strong>de</strong><br />

Die neue Dauerausstellung <strong>de</strong>s Siebengebirgsmuseums<br />

arbeitet eine Vielzahl von<br />

Erscheinungsformen rund um das Thema<br />

<strong>de</strong>r (Kultur-)Landschaft am regionalen Beispiel<br />

heraus. Durch <strong>de</strong>utliche Verweise auf<br />

konkrete Orte und landschaftliche Bezugspunkte<br />

kann das „museale“ Bild an Aussagekraft<br />

gewinnen und zu<strong>de</strong>m Interesse<br />

dafür wecken, eben diese Landschaft intensiver<br />

zu erleben. Die Ausstellung liefert <strong>de</strong>n<br />

Besuchern somit nicht nur nachträgliche Erklärungen<br />

zu bereits bekannten Phänomenen<br />

o<strong>de</strong>r Erscheinungsformen, son<strong>de</strong>rn gibt<br />

auch Anregungen zu gezielten Erkundungen.<br />

Das beson<strong>de</strong>re Potenzial <strong>de</strong>s Siebengebirges,<br />

landschaftliche Eigenart als das<br />

Ergebnis eines Wechselspiels von kulturellen<br />

und natürlichen Einflüssen zu ver<strong>de</strong>utlichen,<br />

kann so nutzbar gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Für <strong>de</strong>n Umgang vor allem mit historischen<br />

Inhalten be<strong>de</strong>utet dies eine neuartige<br />

Herangehensweise. An die Stelle chronologischer<br />

Systematik und Zuordnung o<strong>de</strong>r<br />

auch übergreifen<strong>de</strong>r Sinnzusammenhänge<br />

treten Einzelthemen, <strong>de</strong>ren Auswahl zunächst<br />

<strong>de</strong>m Sammlungsbestand geschul<strong>de</strong>t<br />

ist, dann aber auch <strong>de</strong>ssen landschaftliche<br />

Verbun<strong>de</strong>nheit belegt. Die Darstellung solcher<br />

Einzelthemen folgt <strong>de</strong>r Zufälligkeit und<br />

Bruchstückhaftigkeit <strong>de</strong>s Objektbestan<strong>de</strong>s.<br />

Der Zeugniswert <strong>de</strong>r einzelnen Objekte gewinnt<br />

dabei aber eine neue Dimension, <strong>de</strong>ren<br />

Vermittlung darauf setzt, <strong>de</strong>n „Reiz <strong>de</strong>r<br />

Dinge“ bei <strong>de</strong>n Besuchern zu wecken 1 und<br />

über diesen Zugang übergreifen<strong>de</strong> Strukturen<br />

<strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n zu lassen.<br />

In <strong>de</strong>r musealen Praxis eröffnet diese<br />

Metho<strong>de</strong> vielschichtige Möglichkeiten <strong>de</strong>r<br />

Vermittlung. Das Spektrum <strong>de</strong>r „Erzählformen“<br />

reicht dabei weit über die einfache<br />

Präsentation von Objekten hinaus und erlaubt<br />

sowohl abwechslungsreiche Gestaltungen<br />

in Form von bildhaften o<strong>de</strong>r auch<br />

stilisierten Inszenierungen als auch <strong>de</strong>n<br />

Einsatz von Mo<strong>de</strong>llen, Hörstationen o<strong>de</strong>r<br />

Medien mit Inhalten wie Bildcollagen, 3-D-<br />

Animationen, Filmsequenzen o<strong>de</strong>r Zeitzeugenberichten.<br />

Dabei zielt die Königswinterer<br />

Präsentation auf eine klare und<br />

übersichtliche Struktur, die an vielen Stellen<br />

Raum lässt für Vertiefungsebenen. Den<br />

Besuchern wird so die Möglichkeit sowohl<br />

zu kurzweiliger Unterhaltung, als auch zu<br />

intensiverer Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit einzelnen<br />

Themenbereichen geboten. Erste<br />

Erfahrungen scheinen zu belegen, dass diese<br />

Herangehensweise bei Besuchern unterschiedlicher<br />

Altersgruppen auf fruchtbaren<br />

Bo<strong>de</strong>n fällt.<br />

Mit <strong>de</strong>r neuen Dauerausstellung präsentiert<br />

sich das Museum – mehr noch<br />

als bisher – als optimaler Ausgangspunkt<br />

für Exkursionen, wie sie bereits seit einigen<br />

Jahren als „Historische Wan<strong>de</strong>rungen“<br />

angeboten wer<strong>de</strong>n. Für die Zukunft<br />

ist eine Ausweitung dieses Programms in<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>r in Königswinter – in<br />

<strong>de</strong>r Vorburg von Schloss Drachenburg – ansässigen<br />

„Stiftung Naturschutzgeschichte“<br />

geplant. In Fortführung <strong>de</strong>r skizzierten<br />

konzeptionellen Leitgedanken soll dabei die<br />

Landschaft aus <strong>de</strong>r jeweiligen Perspektive<br />

bei<strong>de</strong>r Häuser im Zentrum thematischer<br />

Wan<strong>de</strong>rungen stehen – als „Routen <strong>de</strong>r<br />

Natur:Kultur“.<br />

Anmerkung<br />

1 Vgl. Mathil<strong>de</strong> Jamin und Frank Kerner<br />

(Hg.): Die Gegenwart <strong>de</strong>r Dinge<br />

– 100 Jahre Ruhrmuseum, Essen<br />

2004 (zur gleichnamigen Ausstellung<br />

im Ruhrlandmuseum, 5.12.2004–<br />

27.2.2005), S. 28 ff.<br />

Elmar Scheuren | Das neu eröffnete Siebengebirgsmuseum<br />

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