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rheinform 01/2012 - RheinischeMuseen.de

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64<br />

rheinschnuppern<br />

weitere Kurznachrichten<br />

Kleve<br />

Ikone mittelalterlicher<br />

Skulptur vom Nie<strong>de</strong>rrhein<br />

für das Museum Kurhaus<br />

Kleve gesichert<br />

Eine Ikone mittelalterlicher Skulptur<br />

konnte für das Museum Kurhaus<br />

Kleve gesichert wer<strong>de</strong>n: das Relief<br />

<strong>de</strong>r „Anbetung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s“, das zu<br />

<strong>de</strong>n Hauptwerken <strong>de</strong>s um 1500 in<br />

Kleve tätigen Bildschnitzers Dries<br />

Holthuys zählt, einem <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Künstler <strong>de</strong>r Spätgotik am Nie<strong>de</strong>rrhein.<br />

Überhaupt erst möglich<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Freun<strong>de</strong>skreis Museum<br />

Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve<br />

e. V. diese Erwerbung dank <strong>de</strong>r Hilfe<br />

<strong>de</strong>r Kulturstiftung <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r<br />

Ernst-von-Siemens-Kunststiftung<br />

und <strong>de</strong>r Karl-und-Maria-Kisters-<br />

Stiftung, Kleve, sowie <strong>de</strong>r Unterstützung<br />

durch eine Stifterfamilie.<br />

Da Werke von ähnlicher Qualität<br />

auf <strong>de</strong>m Kunstmarkt äußerst rar<br />

sind, muss es als großes Glück<br />

gewertet wer<strong>de</strong>n, dass ein <strong>de</strong>rart<br />

wichtiges Beispiel mittelalterlicher<br />

Skulptur für die Öffentlichkeit bewahrt<br />

wer<strong>de</strong>n konnte. Das Museum<br />

Kurhaus Kleve verfügt über eine<br />

hochrangige Sammlung nie<strong>de</strong>rrheinischer<br />

Skulptur <strong>de</strong>s späten<br />

14./15. Jahrhun<strong>de</strong>rts, in das sich<br />

die Neuerwerbung perfekt einfügt.<br />

Neben weiteren Arbeiten von Dries<br />

Holthuys umfasst sie u. a. Werke so<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Künstler wie Meister<br />

Arnt von Kalkar und Zwolle, Henrik<br />

Douverman und Arnt van Tricht.<br />

Dries Holthuys’ „Anbetung <strong>de</strong>s<br />

Kin<strong>de</strong>s“ ist aus Holz geschaffen<br />

und hat die Maße 37 × 45 × 16,8 cm.<br />

Wahrscheinlich gehörte sie zu einem<br />

kleinen privaten Altarschrein.<br />

Das Relief zeigt eine komplexe Auffassung<br />

<strong>de</strong>s wohl schönsten Themas<br />

<strong>de</strong>r christlichen Kunst und besticht<br />

durch einen stupen<strong>de</strong>n Realismus<br />

in <strong>de</strong>n Details. Die Darstellung folgt<br />

einer Vision <strong>de</strong>r Hl. Birgitta von<br />

Schwe<strong>de</strong>n (1303–1373), die in <strong>de</strong>r<br />

spätmittelalterlichen Kunst nördlich<br />

<strong>de</strong>r Alpen vielfach aufgegriffen wor<strong>de</strong>n<br />

ist: Maria kniet am Bo<strong>de</strong>n, versunken<br />

ihr Kind anbetend. Holthuys<br />

hat die Weihnachtsszene in<strong>de</strong>s noch<br />

um ein sehr seltenes Motiv bereichert,<br />

einen Engel, <strong>de</strong>r das schadhafte<br />

Dach <strong>de</strong>s mit Stroh ge<strong>de</strong>ckten<br />

Stalls ausbessert. Der Künstler hat<br />

sprechen<strong>de</strong>n Details viel Aufmerksamkeit<br />

geschenkt – Joseph etwa<br />

trägt Fäustlinge gegen die bittere<br />

Kälte – und zu einer ungewöhnlichen<br />

Raumorganisation gefun<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m<br />

er Innen und Außen, Stall und Landschaft<br />

miteinan<strong>de</strong>r verschränkte.<br />

Hinter <strong>de</strong>r Stadtmauer Bethlehems<br />

ist eine nie<strong>de</strong>rrheinisch anmuten<strong>de</strong><br />

Giebelarchitektur zu erkennen.<br />

Museum Kurhaus Kleve/tm<br />

MUSEUM<br />

www.museumkurhaus.<strong>de</strong><br />

Mettmann<br />

Zeitzeugen und Material<br />

für Filmdokumentation<br />

gesucht<br />

2<strong>01</strong>2 feiert das Nean<strong>de</strong>rthal Museum<br />

sein 75-jähriges Bestehen.<br />

Zwar gibt es das neue Nean<strong>de</strong>rthal<br />

Museum „erst“ seit 1996, bis zu<br />

<strong>de</strong>ssen Eröffnung allerdings leistete<br />

nur wenige hun<strong>de</strong>rt Meter vom<br />

Fundort <strong>de</strong>s Nean<strong>de</strong>rthalers entfernt<br />

bereits seit <strong>de</strong>m 1. Mai 1937<br />

ein kleines Nean<strong>de</strong>rthal Museum<br />

seinen beschei<strong>de</strong>nen, aber engagierten<br />

Beitrag zur Dokumentation<br />

<strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s Nean<strong>de</strong>rthalers<br />

und seiner Heimat.<br />

Heute beherbergt das Gebäu<strong>de</strong><br />

die Steinzeitwerkstatt <strong>de</strong>s neuen<br />

Museums. Viele Menschen jedoch<br />

erinnern sich noch gut an frühere<br />

Zeiten, als sie mit ihrer Familie o<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>r Schulklasse im Nean<strong>de</strong>rtal<br />

unterwegs waren und auch im alten<br />

Museum Station machten. Genau<br />

diese Menschen sind jetzt gefragt.<br />

Anlässlich <strong>de</strong>s Jubiläums plant das<br />

Nean<strong>de</strong>rthal Museum nämlich die<br />

Produktion eines Films über die Museumsgeschichte.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Materialsammlung<br />

für <strong>de</strong>n Film wen<strong>de</strong>t<br />

sich das Museumsteam auch an die<br />

Bevölkerung und fragt, wer eventuell<br />

alte Fotos, Berichte, vielleicht sogar<br />

Filmmaterial o<strong>de</strong>r Erinnerungen an<br />

beson<strong>de</strong>re Begebenheiten rund um<br />

das alte Museum, das Wildgehege<br />

und das Nean<strong>de</strong>rtal beisteuern kann.<br />

Wer das Filmprojekt mit seinem<br />

Material unterstützen möchte,<br />

kann sich noch bis En<strong>de</strong> Januar<br />

beim Nean<strong>de</strong>rthal Museum mel<strong>de</strong>n.<br />

Kontakt: Saskia Adolphy, Tel.<br />

02104/979716, adolphy@nean<strong>de</strong>rthal.<strong>de</strong>.<br />

Stadt Mettmann/Nean<strong>de</strong>rthal<br />

<br />

Museum, Mettmann/tm<br />

MUSEUM<br />

www.nean<strong>de</strong>rthal.<strong>de</strong><br />

Wuppertal<br />

Neues Schmuckstück für<br />

das Historische Zentrum<br />

Zum zweiten Advent gab es im<br />

Historischen Zentrum schon Bescherung:<br />

Seit <strong>de</strong>m 4. Dezember<br />

2<strong>01</strong>1 ist das Historische Zentrum<br />

Wuppertal um ein weiteres Ausstellungsstück<br />

reicher. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

um eine historische Balancier, eine<br />

Dampfmaschine aus <strong>de</strong>m Jahr 1853<br />

und damit genau aus <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r<br />

Industrialisierung, die im Museum<br />

an <strong>de</strong>r Engelsstraße lebendig wird.<br />

Das Exponat wur<strong>de</strong> in England<br />

gebaut und in einer Zuckerfabrik<br />

in Brünn (Böhmen) eingesetzt.<br />

Hier leistete es wertvolle Arbeit bis<br />

zum Konkurs <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

vor <strong>de</strong>m Ersten Weltkrieg. Danach<br />

<strong>rheinform</strong><strong>01</strong>/2<strong>01</strong>2 weitere Kurznachrichten | Seiten 64 bis 67

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