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rheinform 01/2012 - RheinischeMuseen.de

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56 rheinkommen und -gehen Personalia<br />

Bestandskatalogen publiziert wur<strong>de</strong>. Daneben<br />

ist das Museum Schnütgen das erste<br />

Museum in Köln und eines <strong>de</strong>r ganz wenigen<br />

in Deutschland, das sämtliche Werke in<br />

einer Datenbank mit <strong>de</strong>n wichtigsten Angaben,<br />

einer Zustandsbeschreibung und mit<br />

Abbildungen erfasst hat.<br />

„Himmelslicht“ haben die Besucher nicht<br />

nur in <strong>de</strong>r herausragen<strong>de</strong>n Ausstellung zur<br />

frühen Glasmalerei im Domjubiläumsjahr<br />

gespürt. Auch Ausstellungen wie „Der<br />

Schatz von Nivelles“, „Himmel, Hölle, Fegefeuer“,<br />

„Joseph Beuys und das Mittelalter“,<br />

„L’Oro di Siena“ und „Zum Sterben schön“<br />

haben zahlreiche Besucher inspiriert und<br />

neue Forschungen ermöglicht.<br />

Während ihrer Zeit am Museum Schnütgen<br />

ist die Sammlung sehenswert erweitert<br />

wor<strong>de</strong>n. Dazu gehören Spitzenstücke wie<br />

die Anbetung <strong>de</strong>r Könige <strong>de</strong>s Arnt von Kalkar<br />

und Zwolle, das Brüsseler Passionsaltärchen,<br />

die vier Kabinettscheiben mit Szenen<br />

aus <strong>de</strong>m Leben <strong>de</strong>s Tobias, die französische<br />

Kalksteinmadonna aus <strong>de</strong>r 1. Hälfte<br />

<strong>de</strong>s 14. Jahrhun<strong>de</strong>rts o<strong>de</strong>r die Muttergottes<br />

von Gabriel Grupello. Dauerleihgaben sind<br />

hinzugekommen, wie jüngst die stattliche<br />

Anzahl von 80 Skulpturen aus <strong>de</strong>r Sammlung<br />

Rau für UNICEF. Und es wur<strong>de</strong>n zahlreiche<br />

Werke, die zuvor noch nie gezeigt<br />

wer<strong>de</strong>n konnten, restauriert und so <strong>de</strong>r<br />

Öffentlichkeit wie<strong>de</strong>r zugänglich gemacht.<br />

Als Forscherin für mittelalterliche Bronze-<br />

und Goldschmie<strong>de</strong>kunst ist sie international<br />

anerkannt und gera<strong>de</strong> ihre weltweiten<br />

guten Kontakte zu an<strong>de</strong>ren Wissenschaftlern<br />

sind <strong>de</strong>m Haus sehr oft zu Gute<br />

gekommen. Die engen Kooperationen mit<br />

an<strong>de</strong>ren großen Museen Europas, wie z. B.<br />

<strong>de</strong>m Pariser Musée <strong>de</strong> Cluny, <strong>de</strong>m Victoria<br />

and Albert Museum in London o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />

Metropolitan Museum in New York, haben<br />

das Museum Schnütgen immer wie<strong>de</strong>r auf<br />

die internationale Bühne gehoben. Auch die<br />

rege Forschungstradition im Haus wur<strong>de</strong> in<br />

<strong>de</strong>n 19 Jahren Ihrer Amtszeit immer weiter<br />

fortgeführt und vertieft: Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler aus zahlreichen<br />

Län<strong>de</strong>rn sind an diesem Ort miteinan<strong>de</strong>r ins<br />

Gespräch gekommen und haben auf zahlreichen<br />

Kolloquien neue, oft bemerkenswerte<br />

Überlegungen zur mittelalterlichen<br />

Kunst angestellt. Gera<strong>de</strong> hat sie alle Texte<br />

für <strong>de</strong>n großen Corpusband zu <strong>de</strong>n Weihrauchfässern<br />

fertiggestellt – ein ehrgeiziges<br />

Projekt mit über 800 Werken, das sie<br />

fast dreißig Jahre lang begleitet hat.<br />

Als Chefin hat sie ihren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern <strong>de</strong>n Freiraum gegeben,<br />

<strong>de</strong>r die Arbeit im Museum Schnütgen so<br />

wertvoll und spannend macht. Dabei hat<br />

sie nie gezögert, sich von ihrer menschlichen<br />

Seite zu zeigen. Das Team <strong>de</strong>s Museum<br />

Schnütgen ist eines, das wirklich diesen<br />

Namen verdient.<br />

Die stärkste Strahlkraft aber hatte Ihre<br />

bedingungslose Liebe zur Kunst <strong>de</strong>s Mittelalters,<br />

zu ihrer Schönheit, ihren Geheimnissen,<br />

ihrer Kraft und ihren Geschichten. Je<strong>de</strong>r,<br />

<strong>de</strong>r Hiltrud Westermann-Angerhausen<br />

kennt, sei es als Wissenschaftlerin, als Chefin<br />

o<strong>de</strong>r als Mensch, weiß, dass diese Liebe<br />

untrennbar zu ihr gehört. Die Kunst gibt ihr<br />

immer wie<strong>de</strong>r „Luft unter die Flügel“ und<br />

dies nicht nur im Museum, son<strong>de</strong>rn auch in<br />

ihrer Tätigkeit als Professorin für die Heinrich<br />

Heine Universität Düsseldorf. Darum<br />

haben Andrea von Hülsen-Esch und Dagmar<br />

Täube im Namen aller Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen <strong>de</strong>s Museum Schnütgen<br />

und <strong>de</strong>s Kunsthistorischen Seminars <strong>de</strong>r<br />

Universität Düsseldorf eine Festschrift mit<br />

diesem Titel herausgegeben. 23 Autoren,<br />

internationale Kolleginnen und Kollegen,<br />

die sie lange Jahre begleitet haben, aber<br />

auch solche, die noch ganz jung sind, war<br />

es ein Anliegen, sie in dieser Weise zum<br />

Abschied nach 19 Jahren Dienstzeit im Museum<br />

Schnütgen zu ehren.<br />

Dass sie <strong>de</strong>r Kunst und <strong>de</strong>n Museen auch<br />

zukünftig auf höchstem Niveau treu bleibt,<br />

zeigen beispielsweise ihre dreimonatige<br />

Gastprofessur am New Yorker Metropolitan<br />

Museum und eine weitere am J. Paul Getty<br />

Center in Los Angeles sowie Vorträge an<br />

<strong>de</strong>r Princeton University.<br />

MUSEUMS-INFO<br />

Museum Schnütgen -<br />

Kunst <strong>de</strong>s Mittelalters<br />

Cäcilienstr. 29–33<br />

50667 Köln<br />

Tel.: 0221 22122310 o<strong>de</strong>r 22123620<br />

Mail: museum.schnuetgen@stadtkoeln.<strong>de</strong><br />

Web: www.museenkoeln.<strong>de</strong>/<br />

museum- schnuetgen/<br />

<strong>rheinform</strong><strong>01</strong>/2<strong>01</strong>2<br />

Dagmar Täube | Zum Abschied von Hiltrud Westermann-Angerhausen

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