Ruanda Revue 02/2009 - Partnerschaft Ruanda
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Täglicher Fußmarsch<br />
zur Schule<br />
Schüler und Lehrer machen<br />
jeden Tag diesen Fußmarsch,<br />
um zur Arbeit zu kommen,<br />
täglich zwei bis drei Stunden<br />
in der Sonne oder im Regen.<br />
Die Lehrer erhalten ein monatliches<br />
Gehalt von 25.000<br />
FRW, etwas mehr als 30 Euro.<br />
Ein Kilo Reis kostet auf dem<br />
Markt circa ein Euro, ein Kilo<br />
Zucker circa 1,30 Euro. Strom<br />
kann sich kein Lehrer leisten,<br />
aber es gibt in der Umgebung<br />
ohnehin keine Stromverbindung.<br />
Ein noch größeres Problem<br />
ist die Wasserversorgung,<br />
es ist extrem trocken. Wasser<br />
muss täglich von den oft weit<br />
entfernten Wasserstellen in<br />
Kanistern besorgt werden. Ein<br />
Lehrer erzählt mir, dass er nach<br />
einem solchen Arbeitstag, oft<br />
noch den Unterricht vor- oder<br />
nachbereiten muss, obwohl<br />
er eigentlich nur noch essen<br />
und schlafen möchte. Mir geht<br />
es nach halber Strecke gerade<br />
ähnlich. Gemeinsam mit<br />
einigen Lehrern starten wir<br />
unseren Rückweg. Insgeheim<br />
träume ich von einem Helikopter,<br />
der uns einsammelt. Ich<br />
wünsche mir etwas zu trinken<br />
und dass das Auto in Sichtweite<br />
kommt. Immerhin sind wir<br />
endlich bei dem Baumstamm<br />
angekommen, über den wir<br />
balancieren müssen- bloß jetzt<br />
nicht noch abrutschen! Auch<br />
wenn es abenteuerlich klingt,<br />
ich war an meiner Leistungsgrenze<br />
angekommen. Händchenhaltend<br />
bewältigten wir<br />
das letzte Stück, vorbei an den<br />
Arbeitern, die stetig weiter<br />
den Boden bearbeiteten und<br />
schon ein beachtliches Stück<br />
Neugierige Blicke erwarteten uns.<br />
Jean-Baptiste meisterte jede Hürde.<br />
Ein traumhafter Blick über das Land der tausend Hügel.<br />
vorangekommen waren, zum<br />
Auto. War das ein Genuss,<br />
nach insgesamt drei Stunden<br />
Fußmarsch und Schulbesuch<br />
endlich zu sitzen. Nun wollten<br />
wir nur noch irgendwo etwas<br />
trinken, bevor wir weiter<br />
zur nächsten Schule fuhren.<br />
Alles in allem passte unser<br />
Fußmarsch zur Schule doch<br />
gut mit dem Benefizlauf der<br />
Grundschule Alzey-Weinheim<br />
zusammen (siehe S. 11)! Die<br />
Spende trifft mit Sicherheit die<br />
richtigen Empfänger, und die<br />
Schule hat betont, wie sehr sie<br />
sich über Unterstützung freut<br />
und wie wichtig es ist! n<br />
Das Schild vor der Schule<br />
26<br />
RUANDA REVUE · <strong>02</strong>/<strong>2009</strong>