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Kleingruppenhaltung - in Rheinland-Pfalz

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Umweltbelastung<br />

Emissionen<br />

Alle <strong>in</strong>tensiven Eiererzeugungssysteme haben „signifikant nachteilige Auswirkungen auf die<br />

Wasser-, Luft- und Landschaftsqualität“ (EG-Kommission 2008, S. 4). Besondere Nachteile<br />

entstehen, wenn sehr hohe Tierzahlen auf engem Raum konzentriert werden, wie es e<strong>in</strong>igen<br />

Regionen mit Intensivtierhaltung <strong>in</strong> Deutschland typisch ist (z.B. Weser-Ems-Gebiet). Da <strong>in</strong><br />

Nicht-Käfigsystemen durchschnittlich deutlich ger<strong>in</strong>gere Tierbestände gehalten werden (vgl.<br />

Kap. 7), besteht hier e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Belastung der Umwelt. (Vgl. Neser (2001, S. 121): „Die<br />

Legehennenhaltung trägt zur Gesamtemission an NH3 <strong>in</strong> der BRD nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Umfang<br />

bei. Die Hauptproblematik liegt <strong>in</strong> der räumlichen Konzentration der Stallanlagen und den<br />

hieraus resultierenden hohen punktuellen Belastungen. Sensible Ökosysteme werden durch<br />

die hohen Schad- bzw. Nährstofffrachten gestört.“ Vgl. Tierschutzbericht der<br />

Bundesregierung 2003, S. 46; ebenso die amtl. Begr. zur Ersten Änderungsverordnung zur<br />

Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, BR-Drucks. 429/01, S. 14).<br />

Emissionen <strong>in</strong> die Umwelt von Schadgasen (Ammoniak, Methan, Lachgas) oder Staub<br />

können durch den E<strong>in</strong>bau von Luftfiltern bzw. Luftwäschern sehr stark gesenkt werden. Zur<br />

Reduzierung der Konzentrationen im Stall helfen Maßnahmen wie e<strong>in</strong>e höhere<br />

Entmistungsfrequenz oder Kottrocknung durch Belüftung der Kotbänder. Solche<br />

Möglichkeiten gehören heute zum technischen Standard von Volierenhaltungen (vgl. auch<br />

LayWel Deliverable 7.1, Tab. S. 22, s. Tab. 35 im Anhang: Risiko für die Entstehung von<br />

Ammoniak-Gasen <strong>in</strong> ausgestalteten Käfigen und Nicht-Käfigsystemen jeweils gleich).<br />

Staubbelastung<br />

Die Stallstaubbelastung hängt neben der Menge der E<strong>in</strong>streu auch von der Qualität des<br />

Stallmanagements und der Betriebsführung ab. Als M<strong>in</strong>derungsmaßnahmen kommen <strong>in</strong><br />

Betracht die Verh<strong>in</strong>derung der Stallstaubentstehung (z.B. durch Vermeidung von besonders<br />

fe<strong>in</strong> zerteilten E<strong>in</strong>streumaterialien und von großen Fallhöhen, sowie durch E<strong>in</strong>richtung von<br />

Kaltscharrräumen), die stärkere Sedimentation des Staubs (z.B. durch Wasservernebelung im<br />

Stall oder Ionisation der Stallluft) und das Entfernen von Staub (z.B. durch Lüftungsanlagen<br />

mit Filtern).<br />

Würde man auf die E<strong>in</strong>streumatten der <strong>Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung</strong>skäfige solche Mengen an<br />

Futtermehl ausbr<strong>in</strong>gen, dass – e<strong>in</strong>mal davon abgesehen, dass die Fläche dafür nicht ausreicht<br />

– e<strong>in</strong> vollständiges Staubbaden der Hennen möglich würde, so würde die Staubbelastung dort<br />

beträchtlich ansteigen. Darüber h<strong>in</strong>aus besteht aufgrund der höheren Besatzdichte (mehr Tiere<br />

je Stallgrundfläche) e<strong>in</strong>e höhere Staubentstehung durch die Tiere selbst (Haut- und<br />

Gefiederpartikel).<br />

Tierbetreuung<br />

Unter diesem Kriterium können sowohl die Möglichkeiten für die tägliche Tierkontrolle,<br />

als auch der hierfür erforderliche Zeitaufwand verstanden werden. Sicherlich gibt es sowohl<br />

<strong>in</strong> Alternativhaltungen, als auch <strong>in</strong> größeren Käfiganlagen Erschwernisse für die tägliche<br />

Tierkontrolle. Diese s<strong>in</strong>d jedoch unterschiedlich. In Alternativsystemen muss <strong>in</strong> der Regel der<br />

Tierbereich betreten werden und <strong>in</strong> Volierenhaltungen kann e<strong>in</strong>e Kontrolle <strong>in</strong> höheren Etagen<br />

schwieriger se<strong>in</strong>, allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die Nester i.d.R. gut zugänglich. In Käfiganlagen mit vielen<br />

Käfigetagen ist die Kontrolle <strong>in</strong> den oberen Etagen schwierig. Erschwerend ist hier auch die<br />

schlechte Beleuchtung bzw. E<strong>in</strong>sichtbarkeit bei tieferen Käfigen (z.B. <strong>in</strong> die Legenester).<br />

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