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Kleingruppenhaltung - in Rheinland-Pfalz

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) Wenn kle<strong>in</strong>e Tiergruppen die <strong>in</strong>sgesamt zur Verfügung stehende E<strong>in</strong>streufläche<br />

angeblich schlechter aufteilen können als große – weshalb ist dann <strong>in</strong> den Käfigen der<br />

<strong>Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung</strong> der E<strong>in</strong>streubereich mit 90 cm² je Henne um fast zwei Drittel<br />

kle<strong>in</strong>er als <strong>in</strong> der Boden- und Volierenhaltung mit 250 cm², obwohl sich <strong>in</strong> der<br />

<strong>Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung</strong> maximal 60, <strong>in</strong> der Boden- und Volierenhaltung dagegen<br />

Hunderte von Tieren diesen Bereich teilen?<br />

c) Die Bundesregierung beruft sich auf S. 43 ihrer Stellungnahme darauf, die<br />

Gruppennester <strong>in</strong> der <strong>Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung</strong> bräuchten je Henne nicht größer zu se<strong>in</strong> als<br />

<strong>in</strong> der Boden- und Volierenhaltung, obwohl sich auch hier <strong>in</strong> den Käfigen maximal 60<br />

Hennen das Gruppennest aufteilen, <strong>in</strong> der Boden- und Volierenhaltung dagegen<br />

Hunderte.<br />

Unabhängig davon, wie man zur „Omnibus“-Theorie steht, ersche<strong>in</strong>t es widersprüchlich, sie<br />

nur dort gelten zu lassen, wo sie sich sche<strong>in</strong>bar zur Rechtfertigung der <strong>Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung</strong><br />

eignet, sie aber dort nicht zu erwähnen, wo sie zu e<strong>in</strong>em gegenteiligen Ergebnis führen<br />

müsste, d.h. sich eigentlich e<strong>in</strong> höherer Platzbedarf ableiten lassen müsste.<br />

VII. Irreführende Platzangaben und -berechnungen<br />

1.)<br />

Unrichtig ist, wenn auf S. 11 der Stellungnahme der Bundesregierung gesagt wird, dass für<br />

e<strong>in</strong>e „ausreichende Bewegung“ der Hennen e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>dest-Flächenangebot von 856 cm² je<br />

Henne genüge. Denn die dort angegebenen Quellen beziehen sich jeweils auf e<strong>in</strong>e<br />

Untersuchung von Dawk<strong>in</strong>s und Hardie (1989). Diese haben jedoch Fortbewegung als solche<br />

gar nicht quantifiziert. Der Wert von 856 cm² wurde angegeben als Mittelwert für Scharren <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>zelkäfigen, bei Spannen von 655 – 1.217 cm². Die Maxima liegen also über dem<br />

angegebenen Wert. Für verschiedene Käfigvarianten mit bis zu vier Hennen wurden Werte<br />

von 540 – 1.005 cm² je Tier angegeben. Die gleichen Autoren nannten für Flügelschlagen<br />

e<strong>in</strong>en deutlich höheren Platzbedarf von durchschnittlich 1.876 cm² (1.085 - 2.606,<br />

E<strong>in</strong>zelkäfige; 860 – 1.980 cm² <strong>in</strong> Gruppenkäfigen). Daraus geht hervor, dass für andere<br />

Verhaltensweisen e<strong>in</strong> z.T. erheblich höherer Platzbedarf besteht.<br />

„Dawk<strong>in</strong>s and Hardie (1989) estimated the need of space for ground scratch<strong>in</strong>g as 856cm² (range 655-<br />

1217cm²) per hen.” (EFSA 2005, S. 55).<br />

Dazu, dass das Flügelschlagen <strong>in</strong> der <strong>Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung</strong> wegen der ger<strong>in</strong>gen Höhe und der<br />

Gefahr des Anstoßens nicht oder nur sehr selten gezeigt wird, s. oben II. 4).<br />

2.)<br />

Der auf S. 11 der Stellungnahme der Bundesregierung angestellte Vergleich – die gesamte<br />

Grundfläche <strong>in</strong> der <strong>Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung</strong> sei 12,5mal größer als im ausgestalteten Käfig nach<br />

der EG-Richtl<strong>in</strong>ie 1999/74 – ist irreführend. In der europäischen Praxis gibt es ke<strong>in</strong>e<br />

ausgestalteten Käfige mit nur 2.000 cm², denn diese könnten nur (2.000 : 750 =) 2,666, also 2<br />

Hennen aufnehmen und wären aufgrund der vielen Abtrennungen unwirtschaftlich.<br />

Diejenigen Käfigmodelle, die von deutschen Herstellern auf der Grundlage der EG-Richtl<strong>in</strong>ie<br />

angeboten werden, s<strong>in</strong>d für 20, 40 oder auch 60 Hennen konzipiert und unterscheiden sich<br />

deshalb <strong>in</strong> ihrer Gesamtfläche deutlich weniger von denen, die <strong>in</strong> Deutschland als<br />

<strong>Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung</strong> vermarktet werden.<br />

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