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Diagnostik im Dialog - Roche Diagnostics

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Mamma- und Magenkarzinomen, als<br />

Vorrausetzung für eine HerceptinT-Therapie<br />

bei entsprechendem Tumortyp, war<br />

der Einstieg in die Personalisierte Medizin.<br />

Heute erfolgt bereits bei verschiedenen<br />

Krankheitsbildern eine individualisierte<br />

Therapie, abhängig davon, welche<br />

spezifischen Moleküle expr<strong>im</strong>iert werden.<br />

Die qualitative, die semiquantitative und<br />

die quantitative Erhebung <strong>im</strong>munhistochemischer<br />

Parameter ist von erheblicher<br />

therapeutischer Bedeutung. Daher war es<br />

erforderlich, die Sensitivität und Spezifität<br />

der Immunhistochemie zu erhöhen.<br />

Halbautomatischen Geräten folgte die<br />

flächenhafte Einführung geschlossener,<br />

vollautomatisierter Systeme. Dadurch<br />

wurden mögliche Qualitätsabweichungen<br />

<strong>im</strong> Rahmen der technischen Bearbeitung<br />

el<strong>im</strong>iniert. Die Entwicklung <strong>im</strong>munhistochemischer<br />

Systeme mit kontinuierlicher<br />

Probenzuführung folgte den Anforderungen<br />

an moderne histopathologische<br />

Labors: schnelle und präzise Bearbeitung<br />

bei laufend neuem Probeneingang.<br />

Ein Problem bei der Quantifizierung<br />

<strong>im</strong>munhistochemischer Befunde stellt<br />

nach wie vor die Inter- und Intra observervariabilität<br />

dar. Diese beeinträchtigt z.T.<br />

erheblich die Ergebnisqualität <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Targettherapie, da die exakte<br />

quantitative Aussage zur Expression der<br />

individuellen diagnostischen Targets Voraussetzung<br />

für eine opt<strong>im</strong>ale Therapie ist.<br />

Computergestützte morphometrische<br />

Analysesysteme (z.B. Ventana Image Analysis<br />

System / VIAS) min<strong>im</strong>ieren subjektive<br />

Fehler. Sie liefern individuelle Quantifizierungsverfahren<br />

und unterstützen<br />

unter anderem<br />

O die präzise Evaluierung des<br />

HER2 / neu-Status<br />

O die qualitative und quantitative Beurteilung<br />

des Hormonrezeptorstatus<br />

O die exakte Best<strong>im</strong>mung der Proliferationsrate<br />

litätsmanagement. Dazu gehört z.B. die<br />

stetige Nachverfolgbarkeit aller verwendeten<br />

Reagenzien, einschließlich Haltbarkeitskontrollen.<br />

Ventana BenchMark Ultra: Automatische<br />

Bearbeitung von bis zu 30 Proben gleichzeitig<br />

Neue Entwicklungen in der Molekularpathologie<br />

Seit mehr als 10 Jahren ergänzt die<br />

molekularpathologische <strong>Diagnostik</strong> das<br />

methodische Spektrum. Im Wesentlichen<br />

haben zwei Methoden Einzug in<br />

den diagnostischen Alltag gehalten: die<br />

Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) und<br />

die in-situ-Hybridisierung. Unter Nutzung<br />

sogenannter Bio-Chips oder -Strips<br />

werden beide Methoden kombiniert. Die<br />

Hybridisierung von PCR-Produkten auf<br />

Bio-Chips ermöglicht<br />

O die Subtypisierung von Erregern –<br />

eine wichtige Information für die<br />

opt<strong>im</strong>ale Therapiewahl<br />

O Nukleinsäuresequenzen bis zum<br />

einzelnen DNA-Basenaustausch kostengünstig<br />

zu identifizieren, ohne aufwendige<br />

Sequenzierung<br />

Die Detektion von in-situ-Hybridisierungsprodukten<br />

erforderte in der<br />

Vergangenheit fluoreszenmikroskopische<br />

Techniken. Neuere Entwicklungen<br />

ermöglichen die Identifizierung mittels<br />

konventioneller Lichtmikroskopie auf<br />

Basis histochemischer Techniken. Neben<br />

den klassischen histochemischen Detektionsverfahren<br />

wie Peroxidase- oder alkalische<br />

Phospahatase-Technik, kommt auch<br />

die Immunogold-Silber-Technik (SISH)<br />

in der diagnostischen Routine zum<br />

Tragen. Der Pathologe kann jetzt einen<br />

molekularpathologischen Test präzise<br />

Die Einbindung der beschriebenen Analysenmethoden<br />

in Pathologie-Informationssysteme<br />

bildet eine wesentliche Basis<br />

für das Qualitätsmanagement in großen<br />

Pathologie-Einheiten. Effiziente Workflowlösungen<br />

sparen durch die automatisierte,<br />

papierlose Dokumentation<br />

manuelle Arbeitsschritte und erfüllen die<br />

Anforderungen an ein zeitgemäßes Quaauswerten,<br />

ohne seinen Arbeitsplatz – das<br />

Lichtmikroskop – zu verlassen. Das spart<br />

Arztarbeitszeit.<br />

ISH-Techniken erlauben nicht nur die<br />

Detektion von Genamplifikationen sondern<br />

auch von Translokationsereignissen.<br />

Dafür werden s<strong>im</strong>ultan zwei Hybridisierungen<br />

mit unterschiedlichen Reaktionsprodukten<br />

durchgeführt, wobei entweder<br />

Split-Sonden oder Fusionssonden eingesetzt<br />

werden. Diese Methoden spielen z.B.<br />

in der Lymphomdiagnostik aber auch in<br />

der Beurteilung spezifischer Translokationen<br />

in Weichgewebstumoren eine<br />

Rolle.<br />

Eine ganz aktuelle Innovation in der<br />

Molekularpathologie stellen massenspektrometrische<br />

Methoden dar. Erste<br />

Publikationen zeigen die Anwendungsmöglichkeit<br />

bei Gewebeschnitten. In den<br />

vergangenen Jahren wurden bereits die<br />

Voraussetzungen für die Durchführung<br />

der MALDI-TOF-Massenspektrometrie*<br />

am Paraffinschnitt geschaffen. Der neueste<br />

Zweig dieser Entwicklung ist das<br />

„MALDI-TOF-Imaging“. Dies gestattet<br />

nicht nur Aussagen zum Proteom, sondern<br />

auch spezifische Masse / Ladungsverhältnisse<br />

best<strong>im</strong>mten Lokalisationen<br />

<strong>im</strong> Schnitt zuzuordnen und deren<br />

Quantität darzustellen. Die potenziellen<br />

Anwendungsgebiete in der Pathologie<br />

sind vielfältig, z.B.:<br />

O Objektivierung und Präzisierung der<br />

Diagnose von Tumoren<br />

O objektives Tumor-Grading<br />

O Quantifizierung verschiedener Biomarker<br />

O Detektion von Metaboliten <strong>im</strong><br />

Gewebe<br />

O präzise Diagnose von therapierelevanten<br />

Amyloidsubtypen<br />

O exakte Einordnung des zeitlichen<br />

Ablaufs degenerativer Prozesse, da<br />

bei akuten Entzündungszuständen<br />

oder nach Traumata andere Moleküle<br />

expr<strong>im</strong>iert werden als in der chronischen<br />

Phase pathologischer Reaktionen<br />

Die Methode „in-situ-Proteomics“ wird<br />

in der Zukunft individuelle Interpretationsmöglichkeiten<br />

in der histopathologischen<br />

<strong>Diagnostik</strong> ergänzen und zur weiteren<br />

Objektivierung und Präzisierung<br />

histopathologischer Diagnosen beitragen.<br />

Ausgabe 30 • 10/2010 5

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