14.06.2014 Aufrufe

Diagnostik im Dialog - Roche Diagnostics

Diagnostik im Dialog - Roche Diagnostics

Diagnostik im Dialog - Roche Diagnostics

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

8. bis 13. SSW deutlich. Unter Berücksichtigung<br />

dieser Tatsache ist die 11. SSW der<br />

beste Kompromiss, wenn alle Untersuchungen<br />

an einem Termin durchgeführt<br />

werden (Tab. 2).<br />

Untersuchung<br />

in<br />

Detektionsrate<br />

für Trisomie 21<br />

SSW 11 92 %<br />

SSW 12 86 %<br />

SSW 13 80 %<br />

Tab. 2 : Detektionsrate für Trisomie 21 in<br />

Abhängigkeit vom Untersuchungszeitpunkt bei<br />

einer falsch positiven Rate von 3 %<br />

Standardisierte Ultraschallaufnahme eines Föten<br />

entwickelt. Die individuellen Messwerte<br />

der Kenngrößen werden hier als Differenz<br />

vom Median einer Referenzpopulation<br />

(Difference of Extremness, DOE) berechnet.<br />

Die Risikoermittlung erfolgt ebenfalls<br />

über ein komplexes Verfahren. Auf Populationsbasis<br />

ergeben beide Methoden vergleichbare<br />

Ergebnisse. Im Fall von Extremen,<br />

z.B. hohes Körpergewicht, kann<br />

es zu divergierenden Aussagen kommen.<br />

Entsprechende Patienten-individuelle<br />

Anpassungen sind für das Programm der<br />

FMF-Deutschland in Vorbereitung.<br />

Wie wird das Ergebnis mitgeteilt?<br />

Das Ergebnis wird als Wahrscheinlichkeit<br />

ausgedrückt und in sogenannte Risikoklassen<br />

eingeteilt, die unterschiedliche<br />

Vorschläge zur weiteren Abklärung beinhalten.<br />

O Hohes Risiko: Risiko ist 1:50 und<br />

höher (bzw. 1:230 und höher <strong>im</strong> PRC-<br />

Programm der FMF-Deutschland). In<br />

diese Risikoklasse fallen etwa 1,5 %<br />

aller Screeninguntersuchungen und<br />

85 % aller Fälle mit Trisomie 21. Für<br />

diese Schwangeren wird eine Empfehlung<br />

zu invasiven Maßnahmen wie<br />

Chorionzottenbiopsie oder Amniozentese<br />

ausgegeben. Dabei werden<br />

fetale Zellen für die direkte Chromosomenanalyse<br />

gewonnen.<br />

O Intermediäres Risiko: Risiko ist<br />

1:51 – 1:100 (bzw. 1:231 – 1:1106 <strong>im</strong><br />

PRC-Programm). In diese Risikoklasse<br />

fallen 15 % aller untersuchten<br />

Schwangeren und 14 % aller Fälle mit<br />

Trisomie 21. Empfohlen wird eine<br />

erweiterte Ultraschalluntersuchung,<br />

mit Messung z.B. des fetalen Nasenbeins,<br />

des Kiefer-Gesichtswinkels<br />

und / oder Parametern des fetalen<br />

Kreislaufs. Ist das Risiko unter Bewertung<br />

dieser zusätzlichen Kriterien<br />

1:100 oder größer, wird ebenfalls<br />

ein invasives Vorgehen empfohlen,<br />

ansonsten gelten die Empfehlungen<br />

für die Gruppe mit niedrigem Risiko.<br />

O Niedriges Risiko: Risiko ist kleiner<br />

als 1:1 000 (bzw. kleiner als 1:1 106<br />

<strong>im</strong> PRC-Programm). In diese Risikogruppe<br />

fallen 83,5 % aller untersuchten<br />

Schwangeren und 1 % aller Fälle<br />

mit Trisomie 21. Die Zuordnung der<br />

Schwangeren in die niedrige Risikogruppe<br />

schließt ein Kind mit Trisomie<br />

zu 99 % aus. Eine invasive Abklärung<br />

in dieser Gruppe erscheint nicht<br />

sinnvoll, da bei einer Komplikationsrate<br />

von 1 % mehr gesunde Kinder<br />

geschädigt als betroffene gefunden<br />

würden.<br />

Wann sollte das Screening erfolgen?<br />

Die Trennschärfe, mit der die einzelnen<br />

Kenngrößen des Ersttr<strong>im</strong>ester-Screenings<br />

am besten zwischen betroffenen und nicht<br />

betroffenen Schwangerschaften differenzieren<br />

können, ist zeitlich verschieden<br />

und verändert sich <strong>im</strong> Zeitraum von der<br />

Wie wird die Qualität sichergestellt?<br />

Sowohl an die Ultraschallmessungen<br />

als auch an die Laboruntersuchungen<br />

sind sehr hohe Qualitätsanforderungen<br />

gestellt. Die Messgenauigkeit für die<br />

Nackentransparenz liegt <strong>im</strong> 1/10-mm-<br />

Bereich. Um diese Genauigkeit zu erreichen,<br />

muss die Messung in hohem Maße<br />

standardisiert sein. Dies betrifft den<br />

Bildausschnitt, die Körperhaltung des<br />

Feten, die Schnittebene der Messung<br />

und die Positionierung der Messmarken<br />

(Abb.).<br />

Labore, die Untersuchungen für das Ersttr<strong>im</strong>ester-Screening<br />

durchführen (freies<br />

β-hCG und PAPP-A), müssen neben der<br />

Teilnahme an den UKNEQAS-Ringversuchen<br />

nachweisen, dass<br />

O vorgegebene Variationskoeffizienten<br />

(CV) für die Messungen von Tag zu<br />

Tag eingehalten werden (Tab. 3). In<br />

Abhängigkeit von der Analytkonzentration<br />

der Ringversuchsprobe liegen<br />

die Grenzen der CVs bei 3 – 4 %.<br />

Wichtiger Faktor dafür ist auch die<br />

Qualität der eingesetzten Testmethode<br />

(s.a. Beitrag „Ersttr<strong>im</strong>ester-Screening:<br />

Weniger invasive Untersuchungen“ in<br />

diesem Heft).<br />

O die gemessenen Werte <strong>im</strong> Ringversuch<br />

innerhalb von 10 % des Methoden-<br />

Vergleichswerts liegen<br />

O die Mediane über alle Patientenmesswerte<br />

des Labors innerhalb der Grenzen<br />

von MOM 1,0 +/– 10 % liegen<br />

Die FMF führt ein jährliches Zertifizierungs-<br />

bzw. Rezertifizierungsverfahren<br />

für die Ultraschalluntersucher durch,<br />

um sicherzustellen, dass die aufgestellten<br />

Untersuchungsregeln eingehalten<br />

werden. Nur bei erfolgreicher Zertifizie­<br />

Ausgabe 30 • 10/2010 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!