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Michael Schönfeld Entwicklung eines branchenspezifischen - EconBiz

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Die Polstermöbelindustrie dagegen bekommt langsam das Absinken der privaten Konsumnachfrage<br />

zu spüren. 1994 verzeichnete diese Branche ein Nullwachstum. Erschwerend wirkt sich der<br />

zunehmende Importdruck auf die Branche aus (1994 +7,2 %). Billiglohnländer des ehemaligen<br />

Ostblocks - Tschechien, Ungarn und Polen - drängen vor allem auf den Niedrigpreismarkt. Der<br />

Import aus diesen Ländern stieg 1994 um +12,1 % 9 an. Einige deutsche Hersteller (z.B. die<br />

Schieder-Gruppe) haben bereits Unternehmensteile in diese Länder ausgegliedert, was sich<br />

zusätzlich negativ auf die Beschäftigung in Deutschland ausgewirkt hat. Der Verband der<br />

deutschen Möbelindustrie (VDM) schätzt, daß beispielsweise bereits 80 % der Importe aus Polen<br />

aus der Produktion deutscher Hersteller stammen (Wirtschaftswoche Nr. 4, 21.1.94).<br />

Besonders vom Umsatzrückgang betroffen sind die Büromöbelhersteller (ca. -20 % im ersten<br />

Halbjahr 1994). Hier wirken sich vor allem die zunehmende Finanzknappheit der öffentlichen<br />

Haushalte und die seit Anfang der 90er Jahre stagnierende Konjunktur negativ aus. Ersatzinvestitionen<br />

in den Unternehmen und Behörden werden immer weiter nach hinten verschoben.<br />

Ein Ende dieser <strong>Entwicklung</strong> ist noch nicht absehbar.<br />

Zusätzlich steht fast die gesamte Branche unter einem extremen Preisdruck. In Deutschland<br />

existieren auf dem Möbelmarkt sehr starke Einkaufsverbände, deren Konzentration noch weiter<br />

fortschreitet. Der Möbelmarkt wird in vielen Bereichen also von der Nachfrageseite dominiert.<br />

Der Geschäftsführer von Porta-Möbel, Dr. Alfred Knobloch, kritisiert in diesem Zusammenhang<br />

die deutschen Möbelhersteller (Möbelmarkt 1/94): Die Möbelhersteller lassen sich seit Jahren<br />

auf den Preiskampf ein, anstatt auf Markenware zu setzen. Der Anteil der Markenware im<br />

Möbelfachhandel beträgt nur ca. 12 %. Der Preiskampf führt aber unweigerlich zu mangelnder<br />

Qualität. Als Beispiel führt er den Preis für Eckbankgruppen an, der sich von 1970 bis 1994<br />

praktisch nicht verändert hat. Gespart wurde ausschließlich an der Qualität.<br />

9<br />

Die Gesamtsumme der Importe aus den ehemaligen Ostblockstaaten (2,1 Mrd. DM in 1994) liegt sogar über der<br />

der EFTA-Staaten (1,26 Mrd. DM in 1994).<br />

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