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Michael Schönfeld Entwicklung eines branchenspezifischen - EconBiz

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Quelle: eigene Erhebung<br />

Dementsprechend sind die Gründe für die Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen auch<br />

eher reaktiv als vorsorgend. Die Anpassung an technische <strong>Entwicklung</strong>en wird von 66,7 % der<br />

Unternehmen als wichtig oder sehr wichtig angesehen. Weitere wichtige Gründe sind die<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit (55,9 %) und die Anpassung an organisatorische <strong>Entwicklung</strong>en.<br />

Die Überwindung des Fachkräftemangels durch Weiterbildung dagegen spielt bei 61,3<br />

% der Unternehmen keine Rolle. Gleiches gilt für die Eröffnung von Aufstiegschancen für<br />

Mitarbeiter - 62,4 % halten dies für unwichtig - und die Vorbereitung einer betrieblichen<br />

Expansion, der 64,5 % keine Bedeutung zumessen.<br />

Bedingt durch die geringen Betriebsgrößen sind auch nur wenige Betriebe in der Lage, Weiterbildung<br />

ohne die Hilfe externer Einrichtungen durchzuführen. Von den Unternehmen, die<br />

angegeben haben, daß sie Weiterbildung betreiben, haben nur 30,2 % schon einmal innerbetriebliche<br />

Veranstaltungen ohne die Beteiligung Externer veranstaltet. Ebenfalls bei 30,2 %<br />

der Unternehmen liegt der Anteil der außerbetrieblichen Maßnahmen aber bei 75 % und darüber.<br />

Die wichtigsten Ansprechpartner für die Unternehmen sind dabei die Kammern - 82,8 % der<br />

weiterbildenden Unternehmen haben bereits mit diesen zusammengearbeitet - und Hersteller<br />

bzw. Lieferanten, die zu 60,9 % schon einmal für die Unternehmen tätig waren. Alle anderen<br />

potentiellen Bildungseinrichtungen (private Träger, Schulen, Volkshochschulen etc.) liegen zum<br />

Teil deutlich unter 50 %.<br />

Je höher die Vorbildung der Beschäftigten ist, desto eher werden sie in den befragten Unternehmen<br />

für Weiterbildungsmaßnahmen berücksichtigt. Außerdem werden Angestellte tendenziell<br />

eher einbezogen als Arbeiter. Dies entspricht auch dem durchschnittlichen Weiterbildungsverhalten<br />

in Deutschland (Berichtssystem Weiterbildung 5/93). Die Gründe dafür kommen<br />

sowohl von den Betrieben als auch von den Beschäftigten selbst. Je höher qualifiziert ein<br />

Mitarbeiter ist, desto teurer wird in der Regel das Auffinden und die Einarbeitung <strong>eines</strong> gleichwertigen<br />

Ersatzes. Daher sind Betriebe eher bereit, in diese Mitarbeiter zu investieren. Gleichzeitig<br />

haben hochqualifizierte Beschäftigte längere Ausbildungszeiten hinter sich und sind<br />

tendenziell eher mit dem lebensbegleitenden 12 Lernen vertraut. Wie in vielen anderen Branchen<br />

auch, besteht in der Holzverarbeitung die Gefahr, daß gering qualifizierte Beschäftigte auf Dauer<br />

aus dem ersten Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden.<br />

Die Unternehmen wurden auch danach gefragt, welche Hemmnisse sie für die Weiterbildung<br />

sehen. Für die Mehrheit ist dabei ein doppeltes Kostenargument entscheidend: Zum einen sind<br />

aus ihrer Sicht die Weiterbildungsmaßnahmen zu teuer, zum anderen sind die Kosten für die<br />

Freistellung von Beschäftigten zu hoch (Abbildung 8).<br />

12 Der Begriff des „lebenslangen“ Lernens ist im offiziellen Sprachgebrauch (z.B. Bundesanstalt für Arbeit, BIBB)<br />

durch den Begriff des lebensbegleitenden Lernens ersetzt worden. Mit „lebenslang“ werde zu sehr eine Strafe<br />

assoziiert.

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