Michael Schönfeld Entwicklung eines branchenspezifischen - EconBiz
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Quelle: eigene Erhebung<br />
Die Holzverarbeitung ist - wie fast das gesamte Verarbeitende Gewerbe - noch immer eine<br />
„Männerdomäne“. In etwas mehr als 89 % der Betriebe liegt der Anteil der männlichen Beschäftigten<br />
bei über 70 % - in 39 % der Fälle sogar über 90 %. Beschäftigungsformen wie Teilzeit (in<br />
48,8 % der Unternehmen nicht vorhanden), geringfügige (54,9 % nicht) und befristete Beschäftigung<br />
(81,1 % nicht) spielen in den Unternehmen keine entscheidende Rolle. Wenn diese<br />
Instrumente überhaupt genutzt werden, ist die davon betroffene Beschäftigtenzahl sehr gering<br />
(unter 10 % der Beschäftigten).<br />
Hochqualifizierte Mitarbeiter werden vor allem im Produktionsbereich von nur wenigen<br />
Unternehmen eingesetzt. In 63,7 % der Unternehmen wird mindestens ein (Fach-) Hochschulabsolvent<br />
beschäftigt, wobei in 22 % dieser Fälle die Zahl eins auch nicht überschritten wird.<br />
Qualifizierte Angestellte in den Bereichen Technik, Produktion und Labor sind sogar nur von<br />
47,6 % der Betriebe vorhanden. Zurückzuführen sind diese geringen Zahlen auf die Betriebsgrößen.<br />
Kleine Unternehmen können sich qualifiziertes Personal häufig finanziell nicht leisten,<br />
gleichzeitig sind sie für diese Personengruppe auch weniger interessant, da die Verdienstmöglichkeiten<br />
und Aufstiegsperspektiven geringer sind als in Großunternehmen.<br />
In fast 90 % aller befragten Betriebe ist in erster Linie die Geschäftsleitung für das Personalwesen<br />
zuständig. Eigene Personalabteilungen haben nur 9 % der Unternehmen. Dies ist ein für diese<br />
Betriebsgrößen typisches Ergebnis. Da das Personalwesen nur eine unter vielen anderen<br />
Aufgaben der Geschäftsführung ist, wird Personalplanung auch nur in geringem Maße betrieben.<br />
Durchschnittlich über 50 % der befragten Unternehmen haben für ihre Beschäftigtengruppen<br />
keinerlei formale Planung. Die wichtigsten eingesetzten Instrumente sind die Arbeitsplatzbeschreibung<br />
und die Personalbeurteilung. Weiterbildungsplanung, Nachfolgeplanung und<br />
Aufstiegsplanung werden für fast alle Beschäftigtengruppen von weniger als 10 % der Betriebe<br />
eingesetzt. Je geringer das Bildungsniveau der Arbeitnehmer ist, desto eher verzichten die<br />
Unternehmen auf eine Personalplanung.<br />
Bedingt durch die geringen Betriebsgrößen ist auch lediglich in 29,1 % der Unternehmen ein<br />
Betriebsrat vorhanden, und nur knapp 32 % sind Mitglied in einem Arbeitgeberverband. Bei den<br />
befragten Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten sind 55,8 % im Arbeitgeberverband, bei<br />
Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten sind es gerade noch 17,5 %. Am häufigsten<br />
wurde von den verbandlich organisierten Betrieben der Hauptverband Holz- und Kunststoff als<br />
Vertretung genannt.<br />
Betriebsvereinbarungen zu Personalfragen sind aus diesen Gründen eher Ausnahmen. Während<br />
eine Reihe von Unternehmen immerhin individuelle oder betriebsübliche Regelungen trifft,<br />
existieren vor allem zur Aus- und Weiterbildung in der Mehrzahl der Unternehmen keinerlei<br />
Regelungen (Ausbildung 53 % und Weiterbildung 63,4 %).