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Michael Schönfeld Entwicklung eines branchenspezifischen - EconBiz

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<strong>Entwicklung</strong> <strong>eines</strong> <strong>branchenspezifischen</strong> Weiterbildungskonzepts am Beispiel<br />

der Holzverarbeitung in Nordrhein-Westfalen<br />

1 Problemstellung<br />

Die Weiterbildung von Beschäftigten gewinnt zunehmend an Bedeutung für den Strukturwandel.<br />

Die meisten deutschen Unternehmen haben dies erkannt. So ist die Teilnehmerzahl an<br />

Weiterbildungsveranstaltungen trotz der Rezession im Jahr 1992 um 15 % gestiegen, die Zahl<br />

der über- und außerbetrieblichen Weiterbildungsveranstaltungen nahm 1992 um 16 % zu. Die<br />

Teilnahme des eigenen Aus- und Weiterbildungspersonals wurde sogar um 103 % gesteigert. 1<br />

Dennoch - oder gerade deswegen - sind Defizite in der Weiterbildungslandschaft nicht zu<br />

übersehen.<br />

Nur wenige Großbetriebe 2 können den Bedarf an Weiterbildung ausschließlich intern abdecken;<br />

viele, insbesondere kleine und mittlere Betriebe sind allein nicht in der Lage, diese Aufgabe voll<br />

zu bewältigen. Daß die Arbeitnehmer dieser Betriebe geringere Chancen der beruflichen<br />

Weiterbildung haben als die Beschäftigten in Großbetrieben, ist aus unterschiedlichen Untersuchungen<br />

bekannt. Das Fehlen der notwendigen Weiterbildungsinfrastruktur in Klein- und<br />

Mittelbetrieben schlägt sich darüber hinaus auch in einem Übergewicht außerbetrieblicher<br />

Weiterbildungsmaßnahmen nieder: Während einige Personalabteilungen großer Betriebe eigene,<br />

gegebenenfalls auch speziell auf den betrieblichen Bedarf ausgerichtete Maßnahmen planen und<br />

durchführen können, lassen vor allem kleine und mittlere Betriebe ihre Beschäftigten überwiegend<br />

an den auf dem Weiterbildungsmarkt angebotenen Veranstaltungen teilnehmen.<br />

Dieses Übergewicht externer Veranstaltungen bei vielen Betrieben ist durchaus nicht unproblematisch:<br />

Die standardisierten Veranstaltungen von Weiterbildungsträgern können spezielle<br />

betriebliche Bedürfnisse in der Regel nicht hinreichend abdecken; die betriebliche Umsetzbarkeit<br />

des Gelernten ist schwer abzusichern; die Intransparenz des Weiterbildungsmarktes erschwert<br />

die Auswahl geeigneter Veranstaltungen; der konkrete Weiterbildungsbedarf und die benötigten<br />

Lehrinhalte können häufig in kleinen und mittleren Betrieben nicht ausreichend klar definiert<br />

werden, so daß zur angestrebten Problemlösung ungeeignete Maßnahmen ausgewählt werden.<br />

1<br />

Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln veröffentlichte die Zahlen des "Kuratoriums der Deutschen<br />

Wirtschaft" in "Kurs Direkt aktuell", Heft Nr. 5, 1993.<br />

2 Gerade im Bereich der Weiterbildung sind auch Betriebe mit 1.000 Beschäftigten noch eher mittelständischen<br />

Unternehmen vergleichbar strukturiert. Eine feste Grenze in diesem Bereich zu ziehen ist daher problematisch.<br />

5

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