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Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2011 - Institute for Advanced Studies

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hinter den Erwartungen zurück. Dies gilt insbesondere für<br />

Investitionen zur Erschließung neuer Ölfelder und anderer<br />

Rohstoffvorkommen. Haupttriebkraft der Expansion war<br />

zuletzt der private Konsum, der trotz inflationsbedingt geringerer<br />

Realeinkommenszuwächse kräftig zulegte. Seit<br />

geraumer Zeit expandieren die Importe erheblich schneller<br />

als die Exporte, die zuletzt kaum noch zunahmen. Ein<br />

wesentlicher Grund dafür ist die starke reale Aufwertung<br />

des Rubel, die sich seit Anfang des Jahres 2009 auf nahezu<br />

40 % beläuft.<br />

Die Inflationsrate, welche zu Beginn des Jahres noch bei<br />

9,6 % gelegen hatte und bis Mitte des Jahres auf diesem<br />

hohen Niveau verharrte, sank im August auf 8,2 %. Nachdem<br />

die Zentralbank ihren Leitzins Ende April nochmals<br />

um 25 Basispunkte auf 8,25 % angehoben hatte, verzichtete<br />

sie danach auf weitere Zinserhöhungen. Da zu erwarten<br />

ist, dass der Inflationsdruck im weiteren Jahresverlauf<br />

nachlässt, dürfte es vorerst auch keine weiteren Zinserhöhungen<br />

geben.<br />

Die wirtschaftliche Expansion in Russland dürfte kurzfristig<br />

durch eine Reihe von fiskalischen Maßnahmen im Zusammenhang<br />

mit den anstehenden Wahlen angeregt werden.<br />

So sollen Renten und andere Sozialleistungen kräftig<br />

erhöht werden. Die starke internationale Nachfrage nach<br />

Rohstoffen und der hohe Ölpreis werden die Entwicklung<br />

der russischen Wirtschaft im Prognosezeitraum weiter stützen.<br />

Das Volumen der russischen Exporte wird allerdings<br />

wegen des geringen Wachstums der Ölproduktion nur langsam<br />

steigen. Getragen wird die konjunkturelle Expansion<br />

vor allem durch den öffentlichen und privaten Konsum.<br />

Gleichzeitig dürfte sich die Dynamik der Investitionen angesichts<br />

der im historischen Vergleich nach wie vor niedrigen<br />

Zinsen beschleunigen. Alles in allem wird das Bruttoinlandsprodukt<br />

wohl in diesem und im nächsten Jahr um<br />

knapp 4 % steigen. Risiken gehen von der Entwicklung<br />

an den Finanzmärkten aus, vor allem aber von der Entwicklung<br />

des Ölpreises.<br />

GD <strong>Herbst</strong> <strong>2011</strong>

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