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Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2011 - Institute for Advanced Studies

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dierte zu Jahresbeginn noch kräftig, verlor aber im weiteren<br />

Jahresverlauf an Tempo.<br />

Die Arbeitslosigkeit ging in fast allen Ländern zurück. Angesichts<br />

der sich verlangsamenden wirtschaftlichen Dynamik<br />

wird sich der Abbau der Arbeitslosigkeit im Prognosezeitraum<br />

jedoch zunehmend abschwächen.<br />

Die Inflationsraten waren zuletzt leicht rückläufig, nachdem<br />

sie bis zur Jahresmitte zumeist noch angestiegen waren.<br />

Diese Entwicklung wird sich, von außerordentlichen Einflüssen<br />

durch den Rohölpreis abgesehen, im Prognosezeitraum<br />

<strong>for</strong>tsetzen. Die Notenbanken sahen zumeist wenig<br />

Veranlassung für Zinsänderungen. Eine Ausnahme war Polen,<br />

wo die Zentralbank bei der robusten heimischen Nachfrage<br />

und kräftig expandierenden Exporten den Leitzins<br />

mehrfach, insgesamt um einen Prozentpunkt auf 4,5 %, angehoben<br />

hat. Weitere Zinserhöhungen sind bis zum Ende<br />

des Jahres aufgrund einer schwächeren Wirtschaftsdynamik<br />

eher unwahrscheinlich.<br />

Die Finanzpolitik fährt generell einen restriktiven Kurs, die<br />

Budgetdefizite verringerten sich bereits im vergangenen<br />

Jahr zumeist, wenn auch nicht in Polen, wo sich das Defizit<br />

abermals ausgeweitet hat und mit knapp 8 % in Relation<br />

zum Bruttoinlandsprodukt auf hohem Niveau liegt.<br />

Konsolidierungsmaßnahmen werden die Defizite in der Region<br />

im kommenden Jahr weiter verringern, in einer Reihe<br />

von Ländern wird die Neuverschuldung dann unter der<br />

3 %-Marke liegen.<br />

Im Prognosezeitraum dürfte das Expansionstempo in den<br />

meisten Ländern aufgrund der erwarteten konjunkturellen<br />

Eintrübung in Westeuropa zurückgehen. Vonseiten der privaten<br />

Haushalte sind nur geringe Impulse zu erwarten, zumal<br />

die jüngste Abwertung von Währungen der Region gegenüber<br />

dem Schweizer Franken die Schuldenlast vieler privater<br />

Haushalte erhöht. Denn in den vergangenen Jahren<br />

wurden vor allem Hypothekenkredite häufig in Franken aufgenommen.<br />

Wegen der zuletzt gestiegenen Risikoaversion<br />

ist mit schwachen Kapitalzuflüssen und einer restriktiveren<br />

Kreditvergabe in die Region zu rechnen.<br />

Einige mittel- und osteuropäische Länder werden von der<br />

Absenkung des Anteils des nationalen Finanzierungsbeitrags<br />

der EU-Fördermittel von derzeit 15 auf 5 % profitieren.<br />

Der zu erwartende Anstieg der Absorptionsquote dürfte<br />

zu zusätzlichen Impulsen bei den Investitionen führen. Insgesamt<br />

wird das Bruttoinlandsprodukt in Mittel- und Osteuropa<br />

durchschnittlich um 2,8 % in diesem und um 2,7 %<br />

im nächsten Jahr zunehmen.<br />

GD <strong>Herbst</strong> <strong>2011</strong>

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