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Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2011 - Institute for Advanced Studies

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36<br />

Tab. 3.6<br />

Indikatoren zur Außenwirtschaft a)<br />

2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 2012<br />

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %<br />

Exporte, real<br />

Waren 8,5 2,3 – 16,3 15,2 8,8 3,0<br />

Dienstleistungen 5,0 5,2 2,2 6,1 2,0 2,5<br />

Importe, real<br />

Waren 5,7 3,7 – 9,8 12,8 9,2 4,2<br />

Dienstleistungen 4,2 1,9 – 6,6 7,7 1,3 3,6<br />

Terms of Trade 0,5 – 1,5 3,8 – 2,0 – 2,9 0,0<br />

in Mrd. Euro<br />

Außenbeitrag, nominal 170,0 154,2 118,5 135,5 116,4 106,6<br />

Leistungsbilanzsaldo b) 181,2 154,8 133,7 141,1 121,0 113,0<br />

a)<br />

In der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. – b) In<br />

der Abgrenzung der Zahlungsbilanzstatistik.<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt; Deutsche Bundesbank; Berechnungen<br />

der <strong>Institute</strong>; <strong>2011</strong> und 2012: Prognose der <strong>Institute</strong>.<br />

GD <strong>Herbst</strong> <strong>2011</strong><br />

Besonders die Absatzaussichten der Exportwirtschaft<br />

haben sich aufgrund der weltweiten<br />

Konjunkturschwäche deutlich eingetrübt.<br />

Die zu erwartende Abnahme der Kapazitätsauslastung,<br />

verbunden mit Gewinneinbußen,<br />

wird viele exportierende Unternehmen<br />

veranlassen, geplante Erweiterungsinvestitionen<br />

zunächst zurückzustellen.<br />

Die konsumnahen Produzenten werden<br />

bei einem nur mäßig steigenden Konsum<br />

und etwa durchschnittlich ausgelasteten Kapazitäten<br />

ihre Investitionen wohl kaum ausweiten.<br />

Lediglich die Investitionsbudgets für<br />

Baumaschinen und -geräte dürften zunehmen,<br />

da die Unternehmen des Baugewerbes<br />

eine überdurchschnittlich hohe Geräteauslastung<br />

melden und die Produktion in<br />

diesem Sektor weiter anziehen wird.<br />

Wegen der konjunkturellen Schwächephase in vielen Abnehmerländern<br />

sind die Möglichkeiten der Überwälzung steigender<br />

Lohnstückkosten aber begrenzt, will man keine allzu<br />

großen Absatzeinbußen hinnehmen. Im laufenden Jahr<br />

werden die Exportpreise wohl um 2,5 %, im kommenden<br />

Jahr nur noch um 0,5 % zulegen. Vor diesem Hintergrund<br />

dürften sich die Terms of Trade, die sich in diesem Jahr spürbar<br />

verschlechtert haben, im kommenden Jahr kaum verändern<br />

(Tab. 3.6).<br />

Vorübergehende Flaute bei den Ausrüstungs -<br />

investitionen<br />

Die Investitionskonjunktur war bis zur Jahresmitte sehr lebhaft.<br />

Im zweiten Quartal <strong>2011</strong> legten die Ausrüstungsinvestitionen<br />

um 1,7 % und damit nur wenig schwächer zu als<br />

im Quartal zuvor. Stimuliert von den seit geraumer Zeit sehr<br />

niedrigen Zinsen und der insbesondere in der Industrie bereits<br />

überdurchschnittlichen und weiter zunehmenden Kapazitätsauslastung<br />

wurden verstärkt Erweiterungsinvestitionen<br />

vorgenommen.<br />

Ab dem Frühjahr 2012 dürfte die Investitionskonjunktur<br />

wieder anspringen. Mit der von den <strong>Institute</strong>n<br />

unterstellten allmählichen Beruhigung der Lage an den<br />

Finanzmärkten wird auch die Verunsicherung bei den Unternehmen<br />

abnehmen. Zurückgestellte Investitionen werden<br />

dann zügig nachgeholt. Das Finanzierungsumfeld wird diese<br />

Tendenzen stützen: Die Gewinne dürften merklich steigen,<br />

und die Finanzierungsbedingungen werden voraussichtlich<br />

günstig bleiben. Insgesamt nehmen die Ausrüstungsinvestitionen<br />

im Jahr <strong>2011</strong> voraussichtlich um 9,6 %<br />

zu; im kommenden Jahr wird der Anstieg, auch wegen des<br />

statistischen Unterhangs zu Jahresbeginn, wohl lediglich<br />

3,3 % betragen (Abb. 3.4).<br />

Bauinvestitionen bleiben aufwärts gerichtet<br />

Im Prognosezeitraum werden die Unternehmen wohl zurückhaltender<br />

agieren. Zwar scheint die Investitionstätigkeit<br />

im dritten Quartal intakt gewesen zu sein. So nahmen die<br />

Inlandsumsätze der Investitionsgüterhersteller nochmals<br />

deutlich zu und ihre Auftragsbestände waren sehr hoch. 14<br />

Allerdings dürften die erhöhte Unsicherheit und ungünstige<br />

Erwartungen die Investitionsbereitschaft der Unternehmen<br />

im kommenden Winterhalbjahr deutlich dämpfen. Zwar<br />

waren die Auftragseingänge bei den Investitionsgüterherstellern<br />

aus dem Inland bis zuletzt tendenziell aufwärts gerichtet,<br />

jedoch ist bei einer deutlichen Abschwächung der<br />

Konjunktur üblicherweise mit Stornierungen zu rechnen.<br />

14 Die Reichweite der vorhandenen Bestellungen hat laut ifo Konjunkturtest<br />

bis zuletzt zugenommen und liegt derzeitig im Durchschnitt des Investitionsgütergewerbes<br />

bei 4, im Maschinenbau sogar bei etwa 4½ Produktionsmonaten.<br />

62<br />

54<br />

46<br />

38<br />

30<br />

22<br />

Abb. 3.4<br />

Reale Investitionen in Ausrüstungen<br />

Saison- und kalenderbereinigter Verlauf<br />

Verkettete Volumenangaben in Mrd. Euro %<br />

10,5%<br />

laufende Rate a)<br />

Jahresdurchschnitt b)<br />

Mrd. Euro<br />

3,6%<br />

-22,8%<br />

10,5%<br />

2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 2012<br />

a) Veränderung gegenüber dem Vorquartal in % (rechte Skala).<br />

b) Zahlenangaben: Veränderung der Ursprungswerte gegenüber dem Vorjahr.<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt; Berechnungen der <strong>Institute</strong>; ab 3. Quartal <strong>2011</strong>:<br />

Prognose der <strong>Institute</strong>.<br />

9,6% 3,3%<br />

Die Bauinvestitionen sind seit Mitte 2009 in der Tendenz<br />

deutlich gestiegen. Zwar ging die Baunachfrage zuletzt zurück.<br />

Dies ist aber wohl nur eine kurzfristige Gegenbewegung<br />

zum kräftigen ersten Quartal, in dem witterungsbedingte<br />

Ausfälle vom Ende des vergangenen Jahres aufge-<br />

Prognosezeitraum<br />

GD <strong>Herbst</strong> <strong>2011</strong><br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

GD <strong>Herbst</strong> <strong>2011</strong>

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