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Heft-DVD<br />
NixOS<br />
1 Grub mag es nicht, wenn Sie ihn in eine Partition einsperren. 2 Alles in Butter: Die Installation gelang ohne Fehlermeldungen.<br />
Filesystem Hierarchy Standard: Die anfangs<br />
nur <strong>für</strong> Linux entwickelte Richtlinie zum Untergliedern<br />
der Ordner eines unixoiden Betriebssystems.<br />
Kurze Zeit später adaptierten<br />
unter anderem die BSD-Systeme. Er gilt als<br />
einer der Grundpfeiler des Systems. Die<br />
Linux Foundation betreut das Projekt.<br />
Für andere Distributionen wäre eine solche<br />
Strategie absolut tabu. Gemäß dem<br />
Standard verteilt sich der Inhalt eines<br />
Softwarepakets meist mehr oder weniger<br />
gleichmäßig über die Unterverzeichnisse<br />
der Systemwurzel und /usr.<br />
NixOS dagegen liefert seine Pakete so<br />
aus, dass die Dateien nach der Installation<br />
in einem einzigen Verzeichnis beieinander<br />
bleiben. Wie das funktioniert,<br />
zeigt ein Test der am 1. Mai erschienenen<br />
ersten Version NixOS 14.04.<br />
Nichts Neues<br />
3 Nichts ist, wie es war; Dateien sind nur noch Pappkameraden.<br />
NixOS bietet verschiedene Medien an.<br />
Die <strong>für</strong> 32 oder 64 Bit verfügbaren CD-<br />
Images passen tatsächlich noch auf eine<br />
CD, während die meisten anderen Distributionen<br />
längst auf DVDs umgestellt haben.<br />
Im Test kam die 64-Bit-Version zum<br />
Einsatz. Neben den Live-CDs gibt es eine<br />
Minimal-Installations-CD mit etwa<br />
300 MByte Umfang sowie eine Appliance<br />
<strong>für</strong> Virtualbox, die Sie direkt in der virtuellen<br />
Maschine starten.<br />
Als Standard-Desktop dient KDE, das<br />
aber auf einem etwas verzwickten Weg<br />
startet. Zunächst sehen Sie nur eine Befehlszeile.<br />
Hier erhalten Sie die Anweisung,<br />
sich als Root ohne Passwort anzumelden<br />
und dann den Befehl start display‐manager<br />
einzugeben. Die Oberfläche<br />
startet dann prompt in der recht aktuellen<br />
Version 4.12.4. Der Desktop-Ordner<br />
fehlt in der Voreinstellung, wodurch<br />
die Arbeitsfläche ziemlich leer wirkt.<br />
Dem <strong>für</strong> heutige Verhältnisse viel zu<br />
kleinen Image sind einige weitere Einschränkungen<br />
geschuldet. Das Live-System<br />
bietet zwar gerade noch die Möglichkeit,<br />
die deutsche Tastaturbelegung<br />
einzustellen, aber eine Lokalisierung des<br />
Desktops fehlt völlig. Ohne Englischkenntnisse<br />
kommen Sie also nicht weit.<br />
Die Auswahl an Software bleibt im<br />
Live-Modus ebenfalls sehr eingeschränkt.<br />
Programme <strong>für</strong> den Büroalltag fehlen völlig,<br />
ebenso ein Mailclient, und als Webbrowser<br />
muss Konqueror genügen. Zum<br />
Surfen müssen Sie aber erst einmal ins<br />
Netz kommen – das KDE-interne Tool<br />
zum Konfigurieren von WLAN und mobilem<br />
Breitband suchen Sie vergeblich.<br />
Immerhin gelingt es, nachträglich im<br />
Live-Betrieb Pakete zu installieren, was<br />
einen ersten Blick auf die Paketverwaltung<br />
ermöglicht. Mit dem Befehl<br />
14 www.linux-user.de<br />
07.2014