VERLAGSVERÖFFENTLICHUNG DK Nr. 160, Freitag, 11. Juli 2008 Seite 12 Von Lisa Hahn Ruhepol mit Antriebskraft Seine Familie gibt Markus Forster die Energie für große Anstrengungen Hilpoltstein (HK) Er war schon deutscher Duathlonmeister, Ironman-Sieger, Hawaii-Siebter und im vergangenen Jahr auch Siebter beim Challenge: Der gebürtige Rother Markus Forster (Startnummer 7) scheint seine Triathlon-Karriere lässig mit dem Familienleben und dem Beruf als Kaminkehrermeister zu vereinen. Doch das geht natürlich nicht ohne Unterstützung. „Manchmal ist es schon schwer, vor allem mit Kind“, sagt Forsters Ehefrau Andrea. „Eigentlich ist es aber nur Einteilungssache. Wir kommen nicht zu kurz.“ Obwohl sich Markus Forster (33) schon über das gesamte Frühjahr hinweg sehr intensiv auf den Challenge vorbereitet hat. Schließlich versucht er seine Langdistanz- Bestzeit, die er erst im vergangenen Jahr in 8:20 Stunden aufstellte, gleich noch einmal zu unterbieten und den Titel des deutschen Mannschaftsmeisters mit dem TV Thalmässing zu verteidigen. Forster ist zuversichtlich, seine Ziele zu erreichen. „Die Vorbereitungen laufen sehr gut“, was zuletzt ein zweiter Platz beim Bonn-Triathlon bestätigte. Um sich für die große Herausforderung in Roth in Form zu bringen, fährt Forster rund 300 bis 400 Kilometer pro Woche mit dem Rennrad, mindestens. Am liebsten düst der gebürtige Rother dabei durch die Spalter Gegend. „Da ist es wellig und bergig, das gefällt mir am besten.“ Hinzu kommen 70 bis 80 Laufkilometer pro Woche, und im Ansbacher Freibad legt er darüber hinaus zehn bis zwölf Kilometer pro Woche zurück. Sehr diszipliniert, obwohl das Schwimmen <strong>–</strong>kein Wunder für einen ehemaligen deutschen Duathlonmeister im Laufen und Radfahren <strong>–</strong>nicht seine stärkste Dis- ziplin ist. „Wenn das vorbei ist, geht der Wettkampf für mich erst richtig los.“ Wie beim Ironman 2006 in Wisconsin/USA, wo Forster nur als Vierzigster aus dem Wasser stieg, dann aber die drittschnellste Radzeit und den einzigen Marathon unter drei Stunden hinlegte und schließlich nach 9:07 Stunden seinen ersten Ironman-Sieg feierte. Ein weiterer möglicher Höhepunkt seiner Karriere blieb dem Burgoberbacher im ver- gangenen Jahr dagegen verwehrt. Wenige Wochen vor der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii, für die er sich mit seinem Sieg in Wisconsin qualifiziert und wo er 2002 schon einmal als Siebter geglänzt hatte, holte ihn ein unachtsamer Autofahrer vom Rad. Forsters gebrochener Daumen musste sich sechs Wochen lang eingegipst erholen. „Das war keine optimale Vorbereitung“, und so fiel Hawaii ins Wasser. Apropos Vorbereitung: Ob- Bestzeit: Als siebtschnellster Starter erreicht Markus Forster im vergangenen Jahr nach 8:20 Stunden den Rother Triathlonpark. Eine weitere persönliche Bestmarke soll gleich am Sonntag folgen. Foto: J. Münch wohl Markus Forster zweifelsfrei zu den Toptriathleten zählt, verzichtet er auf einen strengen Ernährungsplan. „Ich esse bloß keine fetten Sachen.“ Und auch beim Alkohol passt er auf. Am Abend mal ein Radler mit Freunden, das gehe schon, aber sonst „hält man sich schon sehr zurück.“ Für eine sportgerechte Ernährung sorgt seine Frau ohnehin, die täglich gesunde Mahlzeit kocht. „Tut uns ja auch gut“, sagt Andrea Forster und meint damit sich und ihren zweijährigen Sohn Tom. Der ist auch schon sportlich, „fetzt gerne rum und ist sehr beweglich“, berichtet Papa Forster stolz. Trotzdem will er nicht unbedingt einen weiteren Triathleten im Hause Forster heranziehen. Sein Sohn solle einmal frei entscheiden, welchen Sport er ausüben will <strong>–</strong> wobei sich Markus Forster insgeheim schon wünscht, dass er irgendwann wenigstens einmal mit seinem Sohn trainiert. Mutter Andrea macht dagegen gar keinen Sport. Aber gerade das findet ihr Mann gut: „Du bist mein Ruhepol“, sagt er oft zu ihr, zumal Andrea Forster absolut positiv hinter der Sportleidenschaft ihres Mannes steht. Bei jedem Wettkampf versucht die gelernte Reiseverkehrskauffrau dabei zu sein. Nun auch mit Sohn Tom, obwohl es etwas schwieriger ist als zuvor. „Beim Schwimmstart bin ich heuer nicht dabei. Das wäre zu viel Aufwand“, sagt Andrea Forster, die auch von Anfang an wusste, dass sie sich mit einem leidenschaftlichen Sportler einlässt. Kennengelernt hat sie ihren Mann vor sechs Jahren nämlich im Reisebüro, wo sie arbeitete und einen Flug für ihn buchte <strong>–</strong>ins Trainingslager. Für die 40 Kilometer lange Strecke von Burgoberbach nach Roth reicht Markus und Andrea Forster dagegen die Familienkutsche. Anmeldung für Challenge 2009 ab Sonntag möglich Hilpoltstein/Roth (HK) Nach dem Challenge ist vor dem Challenge: Auch im nächsten Jahr wird der Quelle Challenge Roth am zweiten Juli-Sonntag ausgetragen. Der Wettkampftermin ist somit der 12. Juli 2009. Für das Jahr 2010 wird sich der Renntermin dagegen auf den dritten Juli-Sonntag verschieben (18. Juli 2010). Einerseits wollen die Veranstalter nicht mit dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft am 11. Juli 2010 kollidieren. Andererseits ist der Challenge dann ein großer Bestandteil der Feierlichkeiten zum großen Stadtjubiläum „950 Jahre Roth“. Die Anmeldelisten für den 8. Quelle Challenge Roth am 12. Juli 2009 werden bereits am kommenden Wochenende -in der Nacht von Samstag auf Sonntag um Mitternacht <strong>–</strong>im Internet unter www.challengeroth.de freigeschaltet. Weil der größte Langdistanztriathlon der Welt wohl wieder in kürzester Zeit ausgebucht sein wird, haben die Teilnehmer auch in diesem Jahr die Gelegenheit, sich schon bei der Siegerehrung gleich für 2009 anzumelden. Restliche Startplätze aus dem ausländischen werden erneut im Rahmen einer Charity- Aktion am Nikolaustag vergeben, wobei der Erlös für einen guten Zweck gespendet wird.
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