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DEKRA-Abnahme – 91180 Heideck · Selingstadt 2 ... - Donaukurier

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VERLAGSVERÖFFENTLICHUNG DK Nr. 160, Freitag, 11. Juli 2008 Seite 62<br />

Der Challenge ist seine Marke: Ein erfolgreicher Ironman-Nachfolger ist das Vermächtnis von Herbert Walchshöfer für den Triathlon-<br />

LandkreisRoth. In diesen Wettkampf steckte er all seine Kraft und machte das Rennen auch zum Symbol seines Lebens. Foto: J. Münch<br />

Ein Leben voller Herausforderungen<br />

„Danke Herbert“: Zum Gedenken an Challenge-Gründer Herbert Walchshöfer<br />

Von Jochen Münch<br />

Roth (HK) Der 25. Oktober 2007<br />

ist für den Triathlon-Landkreis<br />

Roth ein Tag der Trauer: Herbert<br />

Walchshöfer, der Gründer und<br />

Veranstalter des Quelle Challenge<br />

Roth starb im vergangenen<br />

Jahr nach schwerer Krankheit<br />

im Alter von 58 Jahren.<br />

Der Challenge sollte es sein,<br />

das englische Wort für Herausforderung.<br />

Als Herbert Walchshöfer<br />

noch der Teilhaber einer<br />

Nürnberger Werbeagentur war<br />

und erst auf dem Weg zum Triathlon-Organisator,<br />

da grübelte<br />

er gründlich über den neuen<br />

Namen. Denn das berühmte<br />

Rother Rennen sollte schon<br />

bald das seine werden. Sein<br />

langjähriger Weggefährte Detlef<br />

Kühnel hatte die Ironman-<br />

Lizenz nach vielen Jahren aufgekündigt,<br />

sich damit auch als<br />

Triathlon-Veranstalter verabschiedet.<br />

Was aber Walchshöfer<br />

zu dieser Zeit nicht ahnen<br />

konnte: Der Challenge sollte<br />

nicht nur zu einem erfolgreichen<br />

Ironman-Nachfolger, son-<br />

dern auch zum Symbol seines<br />

weiteren Lebens werden.<br />

Die erste Herausforderung<br />

für Herbert Walchshöfer, den<br />

Triathlon-Veranstalter, das war<br />

die Challenge-Premiere im Jahr<br />

2002. In all den Ironman-Jahren<br />

war der ehemalige stellvertretende<br />

Geschäftsführer der<br />

Nürnberger Congress- und<br />

Tourismuszentrale als Presseund<br />

Streckensprecher stets im<br />

Schatten von Detlef Kühnel<br />

geblieben. Plötzlich stand er<br />

selbst im Rampenlicht und<br />

musste zunächst sogar um sein<br />

Rennen zittern. Ohne das<br />

Ironman-Emblem fehlte fast<br />

die Hälfte aller Langdistanztriathleten<br />

im Vergleich zu den<br />

vorherigen Jahren. Doch dann<br />

setzte Walchshöfer die Idee der<br />

Triathlon-Staffeln in die Tat<br />

um, was zusammen mit der<br />

einmalige Atmosphäre des Rother<br />

Rennens sogar für neue<br />

Rekordzahlen in den darauffolgenden<br />

Jahren sorgte.<br />

Die Freude über den großen<br />

Aufschwung des Quelle Challenge<br />

Roth konnte Herbert<br />

Walchshöfer jedoch nicht un-<br />

getrübt genießen: 2003 diagnostizierten<br />

die Ärzte eine ebenso<br />

seltene wie schwere Lungenkrankheit,<br />

in deren Endstadium<br />

das Organ komplett versagte.<br />

Das Warten auf eine Spenderlunge<br />

wurde für die gesamte<br />

Familie mit Frau Alice, Sohn<br />

Felix und Tochter Kathrin zu<br />

einer harten Geduldsprobe.<br />

Erst im letzten Moment wurde<br />

eine Spenderlunge gefunden,<br />

und gerade noch rechtzeitig<br />

wurde Herbert Walchshöfer<br />

mit dem Hubschrauber zur<br />

Operation nach München<br />

transportiert. Den Tag der<br />

Transplantation im Januar<br />

2005 feierte er daraufhin als<br />

seinen zweiten Geburtstag.<br />

Das Leben mit der transplantierten<br />

Lunge wurde jedoch zur<br />

nächsten Herausforderung des<br />

Herbert Walchshöfer. Viele<br />

Komplikationen verhinderten,<br />

dass er wie erhofft zu Kräften<br />

kam. Statt dessen folgte ein<br />

Krankenhaus-Aufenthalt nach<br />

dem anderen, denn die Spenderlunge<br />

wurde immer schwächer.<br />

Von seiner internationalen<br />

Triathlon-Familie verab-<br />

schiedete sich Herbert Walchshöfer<br />

schon vor zwei Jahren,<br />

als er im Rollstuhl zur Finisherparty<br />

im Rother Triathlonpark<br />

gebracht wurde. „Danke<br />

Herbert“, dieser Schriftzug im<br />

Ziel strahlte im Dunkel der<br />

Nacht, bevor das große Feuerwerk<br />

den fünften Quelle Challenge<br />

Roth beendete.<br />

Im vergangenen Jahr saß<br />

Herbert Walchshöfer dann nur<br />

noch als stiller Beobachter<br />

unter einem kleinen Zeltdach<br />

im Zielbereich. Still, aber zufrieden,<br />

weil seine Familie mit<br />

den vielen Helfern wieder<br />

einen rundum gelungenen<br />

Wettkampf auf die Beine gestellt<br />

hatte <strong>–</strong> so, wie er sich<br />

es wünschte. Sein Sohn Felix,<br />

den er längst zum Rennleiter<br />

gemacht hatte, nahm die erfolgreichen<br />

Triathleten in Empfang,<br />

die es nach einem langen<br />

Tag und einem weiten Weg<br />

völlig entkräftet, aber überglücklich<br />

ins Ziel geschafft hatten.<br />

Ein glückliches Ende seines<br />

eigenen Challenge war<br />

Herbert Walchshöfer hingegen<br />

nicht vergönnt.

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