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03/2011 - Scoach Europa AG

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Coach<br />

weniger gleich sind. Daneben gibt es aber noch<br />

eine zweite Gruppe von Ausdrucksformen, nämlich<br />

idiosynkratische nonverbale Verhaltensweisen.<br />

Dabei handelt es sich um Signale, die<br />

bei jedem Menschen mehr oder weniger ausgeprägt<br />

sind. Um ein Gespür für idiosynkratische<br />

Gesten zu bekommen, sollte man erst einmal<br />

bei jenen Menschen nach Verhaltensmustern<br />

Ausschau halten, mit denen man regelmäßig<br />

verkehrt (Freunde oder Mitarbeiter).<br />

5. Gebot: Sie sollten im Umgang mit anderen<br />

versuchen, ihr Normalverhalten zu ermitteln.<br />

Um eine Vorstellung vom Normalverhalten der<br />

Menschen zu bekommen, mit denen man regelmäßig<br />

interagiert, muss man wissen, wie<br />

sie gewöhnlich aussehen, sitzen, wo sie ihre<br />

Hände ablegen, wie sie ihre Füße hinstellen.<br />

Es empfiehlt sich, ihre Körperhaltung und normale<br />

Mimik, ihre Kopfhaltung und sogar die<br />

Stelle, an der sie normalerweise persönliche<br />

Gegenstände wie ihre Geldbörse platzieren, zu<br />

kennen. Sie sollten in der Lage sein, zwischen<br />

einem „normalen“ und einem „angespannten“<br />

Gesichtsausdruck zu unterscheiden<br />

6. Gebot: Sie sollten versuchen, immer nach<br />

multiplen Botschaften Ausschau zu halten –<br />

Verhaltensweisen, die in Kombination oder<br />

in Folge auftreten. Ganz deutlich werden die<br />

Dinge, wenn Sie multiple Botschaften oder eine<br />

ganze Reihe körperlicher Verhaltensweisen sehen,<br />

auf die Sie sich verlassen können. Diese<br />

Signale fügen sich zusammen wie die Teile eines<br />

Puzzles. Je mehr Puzzleteile Sie besitzen,<br />

desto besser stehen die Chancen, dass Sie<br />

sie zu einem stimmigen Gesamtbild ergänzen<br />

können. Wenn ich beispielsweise sehe, wie ein<br />

geschäftlicher Mitbewerber Verhaltensweisen<br />

zeigt, die auf Stress hindeuten, und kurz darauf<br />

Gesten erkenne, mit denen er sich selbst zu beruhigen<br />

versucht, kann ich mir ziemlich sicher<br />

sein, dass er sein Angebot aus einer Position<br />

der Schwäche heraus unterbreitet.<br />

7. Gebot: Sie sollten nach Verhaltensänderungen<br />

Ausschau halten, die auf eine Veränderung<br />

der Gedanken, Gefühle, Interessen oder<br />

Absichten hinweisen. Plötzliche Veränderungen<br />

des Verhaltens können darauf hinweisen,<br />

dass jemand Informationen verarbeitet oder<br />

auf emotionale Ereignisse reagiert. Wenn man<br />

eine schlechte Nachricht erhält oder etwas Belastendes<br />

sieht, spiegelt der Körper diese Veränderung<br />

sofort wider.<br />

8. Gebot: Sie sollten lernen, falsche oder irreführende<br />

nonverbale Signale zu erkennen. Um<br />

sicher zwischen authentischen und irreführenden<br />

Hinweisen unterscheiden zu können, bedarf<br />

es einiger Übung und Erfahrung.<br />

9. Gebot: Sie sollten den Unterschied zwischen<br />

Behagen und Unbehagen erkennen.<br />

Fast mein ganzes Erwachsenenleben lang<br />

habe ich mich mit nonverbalem Verhalten befasst<br />

und ich bin zu dem Schluss gekommen,<br />

dass wir uns vor allem auf zweierlei konzentrieren<br />

sollten: Behagen und Unbehagen.<br />

10. Gebot: Sie sollten diskret sein, wenn<br />

Sie andere beobachten. Die Analyse nonverbalen<br />

Verhaltens macht es erforderlich, Menschen<br />

zu beobachten und ihre nichtsprachlichen<br />

Verhaltensweisen zu studieren. Bei der Beobachtung<br />

anderer sollten Sie jedoch vermeiden,<br />

Ihre Absichten offenkundig zu machen. Viele<br />

Anfänger, die gerade lernen, nonverbale Hinweise<br />

zu deuten, neigen dazu, ihr Gegenüber<br />

anzustarren. Ein solch aufdringliches Vorgehen<br />

ist natürlich nicht empfehlenswert. Im Idealfall<br />

beobachten Sie andere, ohne dass diese es<br />

überhaupt merken. Mit anderen Worten: Gehen<br />

Sie unauffällig vor.<br />

Buchtipp<br />

Joe Navarro<br />

Menschen lesen<br />

Ein FBI-Agent erklärt, wie man<br />

Körpersprache entschlüsselt<br />

mvg Verlag<br />

ISBN 978-3-86882-213-7<br />

272 Seiten<br />

16,95 Euro<br />

Expertenbeitrag<br />

Joe Navarro<br />

war 25 Jahre<br />

FBI-Agent. Bei der<br />

Aufklärung seiner<br />

teilweise spektakulären<br />

Fälle<br />

machte er sich auch immer wieder<br />

die Kenntnisse nonverbaler<br />

Kommunikation zunutze.<br />

www.scoach.de 31

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