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2013 Januar / Lebenshilfe Freising / Tausendfüßler-Magazin

Sonderausgabe zur Eröffnung des neu gebauten Bildungszentrums Gartenstraße in Freising

Sonderausgabe zur Eröffnung des neu gebauten Bildungszentrums Gartenstraße in Freising

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Dezember/<strong>Januar</strong> 2012/13 // 22. Jahrgang<br />

TAUSENDFÜßLER<br />

Das <strong>Magazin</strong> der<br />

Sonderausgabe<br />

Feierliche Eröffnung des<br />

Bildungszentrums Gartenstraße


Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

2 Vorwort<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA:<br />

Eröffnung des BiG<br />

3 Mit Inklusion in die Zukunft<br />

6 Von der Fröbelschule zum<br />

Bildungszentrum Gartenstraße<br />

10 Durchs Sonnentor ins<br />

neue Bildungszentrum<br />

12 Ein offenes Haus für alle Kinder<br />

17 Das Kinderhaus stellt sich vor<br />

18 Hort: Begegnung fördert die Inklusion<br />

19 Eine Schule für alle<br />

22 Tagesstätte: Fördern zwischen Therapie<br />

und Spülmaschine<br />

24 Berufsschulstufe: Arbeitspraxis vom<br />

Flughafen bis zum Naturgarten<br />

26 Fachdienst: Teilhabe konkret werden lassen<br />

28 Erstmals Mensch mit Behinderung<br />

Vorstand der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

HELFEN HILFT<br />

30 „Ich bin begeistert,<br />

und die anderen Eltern auch“<br />

31 VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

25 IMPRESSUM<br />

Das Aktuellste zur <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> finden Sie:<br />

AUF UNSERER HOMEPAGE:<br />

Internet: www.lebenshilfe-fs.de<br />

IN FACEBOOK:<br />

www.facebook.com/lebenshilfefreising<br />

diese Ausgabe des <strong>Tausendfüßler</strong>s,<br />

den Sie gerade in den<br />

Händen halten, hat diesmal einen<br />

ganz besonderen Schwerpunkt<br />

– die Geschichte eines<br />

Neubaus. Im September dieses<br />

Jahres wurde unser neues Zentrum<br />

an der Gartenstraße 42,<br />

an dem bis vor zwei Jahren die<br />

Fröbelschule der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Freising</strong> stand, eröffnet. Nach<br />

einer zweijährigen Bauzeit<br />

>> MONIKA HASLBERGER sind wir pünktlich zum Beginn<br />

des Schuljahres 2012/13 mit<br />

unserem neuen Bildungszentrum fertig geworden.<br />

Mit dieser Festschrift möchten wir Ihnen noch einmal einen<br />

Einblick geben in den gesamten Ablauf dieser zwei Jahre, beginnend<br />

mit dem Auszug der Kinder aus der Fröbelschule in<br />

die Containeranlage in Lerchenfeld, den Abriss des alten Gebäudes,<br />

die zweijährige Bauphase und den Wiedereinzug der<br />

Kinder und Jugendlichen ins neue Haus.<br />

Wir stellen Ihnen die Einrichtungen vor, die hier im neuen<br />

Bildungszentrum Gartenstraße (BiG) untergebracht sind.<br />

Neben den schon traditionellen Einrichtungen, die die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Freising</strong> schon seit Beginn ihres Bestehens betreibt,<br />

bieten wir erstmals auch eine Kinderkrippe und einen integrativen<br />

Kinderhort an.<br />

Insgesamt ist hier ein attraktives, helles und farblich sehr<br />

ansprechendes Haus entstanden, das uns als <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Freising</strong> die Möglichkeit gibt, neue Wege zu gehen. Wir wollen<br />

unser Haus öffnen für alle Kinder und Jugendliche, mit<br />

und ohne Behinderung. Wie uns das gelingen kann und welche<br />

Ideen und Konzepte es dazu gibt, werden Sie auf den<br />

nächsten Seiten lesen können.<br />

Mein Dank geht an dieser Stelle an alle, die zum Gelingen des<br />

Projekts beigetragen haben, die Architekten, die Baufirmen, die<br />

Bauleiter und die Geschäftsführung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>.<br />

Herzlichst Ihre<br />

Monika Haslberger<br />

1. Vorsitzende<br />

2 // VORWORT


Mit Inklusion in die Zukunft<br />

>> FRANZ BURGER<br />

Geschäftsführer Franz Burger über das neue Bildungszentrum Gartenstraße<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Geschäftsführer Burger beantwortet<br />

Fragen zum neuen Bildungszentrum<br />

Gartenstraße. Das heißt abgekürzt:<br />

BiG. Er sagt: Wir haben die alte Fröbelschule<br />

neu bauen müssen. Das Haus<br />

war zu kaputt. Im neuen BiG ist jetzt<br />

viel Platz. Jetzt sollen auch Kinder und<br />

Jugendliche ohne Behinderung ins BiG<br />

kommen. Alle können zusammen lernen<br />

und spielen. Aber die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

braucht jetzt Spenden zum Abbezahlen<br />

des BiG. Bei vielen Veranstaltungen sollen<br />

viele Gäste ins Haus kommen.<br />

FRAGE: Was waren die Gründe<br />

für die Errichtung des Bildungszentrums<br />

GartenstraSSe?<br />

Franz Burger: Der Vorgängerbau, die sogenannte<br />

Fröbelschule, hatte schwere Bauschäden, die eine gesundheitliche<br />

Gefährdung unserer Kinder und Jugendlichen<br />

befürchten ließen. Die Regierung von Oberbayern<br />

entschied nach eingehender Prüfung, dass eine<br />

Sanierung wegen der hohen Kosten nicht gefördert<br />

werde, sondern stattdessen auf einen Neubau zu entscheiden<br />

sei. Das war ein Ergebnis, das auch wir so gesehen<br />

hatten. Wichtig war uns für die Neukonzeption,<br />

dass das Haus zukunftsfähig ist, also die Entwicklungen,<br />

die aufgrund der Inklusionsdebatte zu erwarten<br />

sind, eingeplant werden. So sind Räume für eine integrative<br />

Krippe und einen integrativen Hort errichtet<br />

worden. Aber auch die Schul- und Tagesstättenräume<br />

sind so bemessen, dass gemeinsamer Unterricht oder<br />

gemeinsame Freizeit von Kindern und Jugendlichen<br />

mit und ohne Behinderung jederzeit möglich sind.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 3


Ist ein solcher Bau im Zeitalter der<br />

Inklusion noch zeitgemäSS?<br />

Der Bau ist unsere Antwort auf die Frage der Inklusion.<br />

Sicher wird es Kinder geben, die ohne Nachteile<br />

für ihre Entwicklung in einer Regeleinrichtung, also<br />

einem ganz normalen Kindergarten oder einer Grundund<br />

Mittelschulklasse gefördert werden können. Ist<br />

der Förderbedarf aber höher, dann besteht die Gefahr,<br />

dass die Regeleinrichtung überfordert ist oder der behinderte<br />

Mensch nicht die ausreichende Förderung für<br />

seine Entwicklung erhält. Und es besteht schnell die<br />

Gefahr, dass behinderte Kinder in „inklusionsfähige“<br />

und „nicht inklusionsfähige“ eingeteilt werden, also die<br />

Exklusion in der Inklusion. Mit unserem Neubau fördern<br />

wir einen Mittelweg, der die Vorteile des Lernens<br />

von Fitten und der Teilhabe mit einer bestmöglichen<br />

Förderung verbindet. Man darf nicht vergessen, dass<br />

das Haus eine behindertengerechte Infrastruktur bietet,<br />

angefangen vom Therapiebad über medizinische<br />

Räume und die gesamte Barrierefreiheit des Hauses.<br />

Auch die personelle Anbindung durch den Zentralen<br />

Fachdienst ist gewährleistet und geht weit über das hinaus,<br />

was in einer Regeleinrichtung möglich ist.<br />

Wie holt die <strong>Lebenshilfe</strong> Kinder und<br />

Jugendliche ohne Behinderung ins Haus?<br />

Seit September besuchen bereits etwa 45 Kinder ohne<br />

Behinderung unsere integrativen Einrichtungen, in<br />

diesen sind sie sogar in der Überzahl. Das unterscheidet<br />

den Neubau von der alten Fröbelschule. Spannend<br />

wird es jetzt, wie die Entwicklung im Schul- und Tagesstättenbereich<br />

aussieht. Ich habe mich in meiner Zeit<br />

als Ausschussvorsitzender des Landesverbandes bei<br />

der Politik immer dafür eingesetzt, dass sich die Förderschulen<br />

für Kinder und Jugendliche ohne Behinderung<br />

öffnen können und dass sie das Profil Inklusionsschule<br />

erhalten. Leider sind die gesetzlichen Voraussetzungen<br />

hierfür bis heute nicht geschaffen, aber ich bin da guter<br />

Dinge und könnte mir vorstellen, dass dies bis zum<br />

kommenden Schuljahr umgesetzt ist. Dann könnten<br />

wir Klassen führen, in denen je eine Sonderschul-LehrerIn<br />

und eine Grundschul-LehrerIn gemeinsam unterrichten.<br />

Nur brauchen wir dafür besondere Rahmenbedingungen<br />

wie eine niedrigere Klassenstärke oder<br />

spezielle Vorbereitungsstunden für die beteiligten<br />

Lehrkräfte. Auch hierfür muss die Politik die Vorausset-<br />

4 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


zungen schaffen. Aber auch unsere beiden Tagesstätten<br />

müssen sich neue Wege überlegen, vor allem dann,<br />

wenn wirklich mehr Schüler ohne Behinderung unser<br />

Haus besuchen. Auch hier brauchen wir politische Unterstützung.<br />

Haben die Tagesstätten denn Zukunft?<br />

Davon bin ich absolut überzeugt. Gerade der hohe Förderbedarf<br />

bei Kindern- und Jugendlichen mit geistiger<br />

Behinderung erfordert mehr als eine Halbtagsversorgung.<br />

In über vier Jahrzehnten hat sich die Leistungsfähigkeit<br />

der bayerischen Tagesstätten bewährt, die<br />

Menschen mit Behinderung vor allem auf eine künftige<br />

selbstbestimmte Lebensführung vorbereiten. Für ihre<br />

Errichtung hatten betroffene Eltern vor Jahrzehnten<br />

mit Erfolg gekämpft. Es besteht in Fachkreisen und in<br />

der Politik Übereinstimmung, dass die Kombination<br />

von Schule und Tagesstätte leistungsfähiger als eine<br />

Ganztagsschule ist, und deshalb will auch niemand die<br />

Ganztagsschule im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung.<br />

Auch bei uns besuchen über 90 Prozent der<br />

Schülerinnen und Schüler unserer Heilpädagogische<br />

Tagesstätte.<br />

5,5 Millionen Euro muss die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Freising</strong> selbst finanzieren. Macht<br />

Ihnen das nicht Sorgen für die Zukunft?<br />

Ich nenne es eine Herausforderung, da der Eigenanteil<br />

überwiegend über Kredite abgewickelt wird. Der Kostenanteil<br />

fällt voll auf den Bauteil der Heilpädagogischen<br />

Tagesstätten, für die der Bezirk Oberbayern die<br />

laufende Finanzierung übernimmt. Zwar können wir<br />

die Kreditzinsen dem Bezirk gegenüber geltend machen,<br />

die Abfinanzierung über die Jahre müssen wir jedoch<br />

hauptsächlich aus Spendenmitteln selbst leisten.<br />

Auch wichtige Projekte wie z.B. ein Snoezelenraum, der<br />

überhaupt nicht förderfähig ist, müssen wir selbst finanzieren.<br />

Deshalb werden wir in Zukunft verstärkt um<br />

Spenden werben und auch Benefizveranstaltungen im<br />

Haus durchführen. Damit wollen wir nicht nur Spender<br />

aktivieren, sondern auch eine Öffnung unseres Hauses<br />

erreichen. Das soll Eltern und ihren Kindern mit Behinderung<br />

etwas die Angst vor einer „geschlossenen Behinderteneinrichtung“<br />

nehmen und bei Menschen ohne<br />

Behinderung Berührungsängste abbauen. Ich halte den<br />

Bau deshalb für einen wichtigen Beitrag zur Inklusion.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 5


Von der Fröbelschule zum<br />

Bildungszentrum Gartenstraße<br />

Projektleiter Manfred Renner zum Gebäude: Planung – Bau – Firmen<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Manfred Renner war der Projekt-Leiter vom BiG.<br />

Über zwei Jahre lang hat er entscheiden müssen,<br />

was gemacht wird und wie es gemacht<br />

wird: Der Abbruch der alten Fröbelschule, der<br />

Umzug von Lehrern und Betreuern und von<br />

Kinder und Jugendlichen in eine Container-<br />

Stadt, der Bau des neuen BiG. Das war eine<br />

schwierige Aufgabe. Und alles hat viel Geld<br />

gekostet.<br />

Die bestehende Fröbelschule, ein Gebäudekomplex<br />

aus den 1970er Jahren, wurde nach der Auslagerung<br />

der Schülerinnen und Schüler in eine Containerschule<br />

an der Erdinger Straße in <strong>Freising</strong>-Lerchenfeld im September/Oktober<br />

2010 rückgebaut. Die im Bestandskomplex<br />

befindliche Schwimm- und Turnhalle wurde<br />

vom Rückbau verschont und umfangreich kernsaniert.<br />

Der Vorstand der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e.V. beschloss<br />

im August 2007 die Errichtung eines Neubaus – unter<br />

Genehmigungsvorbehalt. Die Planungsleistungen<br />

wurde in einem VOF-Verfahren Anfang 2008 vergeben.<br />

Am 11. Dezember 2008 wurde das Raumprogramm<br />

schulaufsichtlich genehmigt und am 24. März 2009 die<br />

Wirtschaftlichkeit eines Neubaus von der Regierung<br />

von Oberbayern festgestellt. Die Baugenehmigung<br />

durch die Stadt <strong>Freising</strong> wurde am 30. September 2010<br />

erteilt. Nachdem der Landkreis <strong>Freising</strong> sich bereiterklärt<br />

hatte, die Vorfinanzierung des Schulneubaus zu<br />

übernehmen, konnte in den Sommerferien 2010 die<br />

gesamte Maßnahme starten.<br />

6 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


„ICH FREUE MICH, dass wir<br />

den Neubau in der angestrebten<br />

Bauzeit fertigstellen konnten<br />

und wünsche allen, die im<br />

Bildungszentrum Gartenstraße<br />

ein und aus gehen, dass sie sich<br />

geborgen und wohl fühlen.“<br />

Projektleiter Manfred<br />

Renner (hier bei einer Baubesprechung<br />

mit Bereichsleiterin<br />

Hildegard Waldinger)<br />

Die MaSSnahme bestand aus folgenden Bauteilen bzw. Nutzungseinheiten:<br />

Neubau<br />

Sanierung<br />

Heilpädagogische Tagesstätte (HPT), Schule einschließlich schulvorbereitender<br />

Einrichtung (SVE), Kinderkrippe<br />

Schwimmhalle<br />

Turnhalle<br />

Projektbeteiligte<br />

Projektsteuerung<br />

Objektplanung/-überwachung<br />

Freianlagen<br />

Tragwerksplanung<br />

Technische Ausrüstung<br />

Technische Ausrüstung<br />

Bauphysik<br />

Brandschutz<br />

Bodenuntersuchung/Schadstoffe<br />

Sicherheits- und Gesundheitskoordination (SiGeKo)<br />

Stein Projektmanagement GmbH & Co. KG<br />

80636 München<br />

Wacker Planungsgesellschaft mbH & Co. KG<br />

85405 Nandlstadt<br />

Majuntke GmbH & Co. KG,<br />

84048 Mainburg-Aufhausen<br />

Ostermair und Pollich – Ing.-Büro für Baustatik<br />

85356 <strong>Freising</strong><br />

HLS Ing.-Büro M. Vogt GmbH<br />

85356 <strong>Freising</strong><br />

ELT R. Wieder Ing.-Verb. IAP – Ingenieure und Planer<br />

85435 Erding<br />

Dr.-Ing. M. Mrziglod-Hund<br />

67655 Kaiserslautern<br />

Brandschutzservice Zobel<br />

85399 Hallbergmoos<br />

Büro für Geotechnik und Umweltfragen GbR<br />

85386 Eching<br />

Architekturbüro Reinhold Simon<br />

85406 Zolling<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 7


Kosten gemäSS fachlicher Billigung vom 1. August 2011<br />

Neubau<br />

Schule HPT Kinderkrippe Gesamt<br />

Hauptnutzflächen 3.094,75 m² 1.372,08 m² 225,65 m² 4.692,48 m²<br />

Anteil 65,95% 29,24% 4,81% 100,00%<br />

Kostenanteil 12.194.843,23 € 5.406.672,75 € 889.172,43 € 18.490.688,41 €<br />

Kosten Aufzug 130.000,00 € 90.000,00 € 220.000,00 €<br />

Gesamt 12.324.843,23 € 5.496.672,75 € 889.172,43 € 18.710.688,41 €<br />

Sanierung<br />

Kostengruppen Schwimmhalle Turnhalle<br />

KGR 200-600 1.109.686,01 € 852.142,41 €<br />

KGR 700 204.525,00 € 177.367,50 €<br />

KGR 200-700 1.314.211,01 € 1.029.509,91 €<br />

Zusammenstellung:<br />

Manfred Renner<br />

Projektleiter Bildungszentrum Gartenstraße<br />

Bereichsleiter Verwaltung und Dienstleistung<br />

8 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Finanzierungsplan<br />

Gesamt Schule HPT Kinderkrippe<br />

Förderung<br />

Freistaat Bayern<br />

14.668.564,15 € 14.668.564,15 €<br />

Aktion Mensch 250.000,00 € 250.000,00 €<br />

Stadt <strong>Freising</strong> 889.172,43 €<br />

Eigenmittel 246.672,75 € 246.672,75 €<br />

Kreditaufnahme 5.000.000,00 € 4.500.000,00 €<br />

Summe 21.054.409,33 € 14.668.564,15 € 5.496.672,75 € 889.172,43 €<br />

Rahmentermine / Meilensteine<br />

Aufstellung Containeranlage Mai bis August 2010<br />

Nutzungsbeginn Containeranlage ab September 2010<br />

Rückbau Fröbelschule ab September 2010<br />

Baubeginn Neubaumaßnahme ab November 2010<br />

Baubeginn Sanierungsmaßnahme ab Juni 2011<br />

Fertigstellung Gesamtmaßnahme August 2012<br />

Nutzungsbeginn September 2012<br />

Rückbau Containeranlage September bis Dezember 2012<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 9


Durchs Sonnentor ins<br />

neue Bildungszentrum<br />

Entwurfsideen der Künstlerin Rosali Schweizer zur Windskulptur<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Gleich neben dem Eingang zum BiG steht das<br />

Sonnentor. Das ist ein Kunstwerk von Frau Rosali<br />

Schweizer. An silbernen Rohren sind viele bunte<br />

Glasplatten. Die können sich im Wind auch<br />

drehen. Das soll Spaß machen. Wie durch ein<br />

Tor können alle Kinder und Erwachsene mit und<br />

ohne Behinderung ins BiG aus und ein gehen.<br />

Die Idee<br />

Die Idee, ein Tor zu erschaffen, kam schnell und eindeutig.<br />

Ein Tor, offen für alle, ein Tor offen in wirklich alle<br />

Richtungen: Von außen nach innen – von innen nach<br />

außen, auch mit der Möglichkeit zum Abbiegen, zum<br />

Kurven drehen. Ein Tor für Kleine und Große, ein Tor für<br />

graue Tage und für Sonnenschein.<br />

Die Aufgabe<br />

Für das neue Förderzentrum der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />

e.V. soll zum Thema „Inklusion“ ein Kunstwerk entstehen.<br />

In dem Zentrum werden sich kleine Kinder,<br />

Schüler, Jugendliche und Erwachsene treffen, um zu<br />

spielen, um zu lernen, um zu lachen und weinen – um<br />

zu leben. Die Architektur des neuen Gebäudes ist klar<br />

und offen, die schönen Innengärten laden ein zum Bewegen,<br />

Sehen, Riechen und Fühlen. Der Platz, an dem<br />

das Kunstwerk entstehen soll, befindet sich am Haupteingang<br />

des neuen Zentrums. Das Kunstwerk soll die<br />

Menschen, die vorbeikommen neugierig machen und<br />

zur Teilhabe einladen. Es soll Symbol sein, für das was<br />

im Inneren des Gebäudes gelebt wird, es steht für Offenheit,<br />

Vielfalt und Fröhlichkeit.<br />

Die Konstruktion<br />

Die Konstruktion ist klar und gerade, sie korrespondiert<br />

mit der Architektur des Gebäudes. Drei Rahmen aus<br />

Edelstahlrohr (Ø 80 mm) sind stabil im Boden mit Fundamenten<br />

verankert. Der größte Rahmen (Höhe 5,4 m<br />

und Breite 5,8 m) steht parallel zum Gebäude.<br />

Der mittlere Rahmen (Höhe 4,4 m und Breite 4,3 m)<br />

steht strahlenförmig mit einem Winkel von 35 Grad zu<br />

dem größten Rahmen. Der kleinste Rahmen (Höhe 3,4<br />

m und Breite 2,8 m) hat im Verhältnis zum mittleren Rahmen<br />

wieder eine Drehung um 35 Grad. So ergibt sich für<br />

den Betrachter aus jeder Position ein offenes Tor.<br />

Ab einer Höhe von ca. 2,8 m sind rechteckige Acrylglasplatten<br />

an den Senkrechten und Waagrechten der<br />

Rahmen so angebracht, dass sie sich um die Edelstahlrohre<br />

drehen können. Zwei sich gegenüberliegende<br />

10 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


KÜNSTLERIN ROSALIE SCHWEIZER<br />

bei der Montage des „Sonnentors“<br />

Das Sonnentor<br />

Ist<br />

fröhlich<br />

beweglich<br />

farbig<br />

veränderbar<br />

Acrylplatten sind – auch wenn sie unterschiedlich Maße haben –<br />

immer in Balance. Es gibt keine „schwere“ Seite, die Plattenpaare<br />

können in jeder Position verweilen und reagieren in ihrer Balance<br />

auf den kleinsten Windhauch. Die Gleitlager, die die Plattenpaare<br />

verbinden, sind aus einer speziellen Bronze gefertigt, sie<br />

sind äußerst langlebig, stabil und wartungsfrei.<br />

Die Acrylplatten sind zu einem großen Teil farbig und durchsichtig,<br />

bei Sonnenlicht oder entsprechender Beleuchtung lassen<br />

sie farbige Schatten in der Umgebung tanzen. Einige Acrylglasplatten<br />

werden aus undurchsichtigem, farbigem Material<br />

sein, diese Flächen werden auch bei grauen Wetterverhältnissen<br />

deutlich sichtbar sein. Im Bereich ihrer Befestigung an der Metallkonstruktion<br />

werden die Kunststoffplatten mit einer bruchsicheren,<br />

durchsichtigen Folie überzogen, so dass im Falle eines<br />

Bruches – sollte zum Beispiel ein Fußball ins Sonnentor gekickt<br />

werden – keine Bruchstücke nach unten fallen.<br />

Damit das Spiel der farbigen Schatten seine volle Wirkung zeigen<br />

kann, wird der Boden um die Windskulptur aus hellen Granitsteinen<br />

bestehen. In die Bodenfläche werden zwei Schwünge<br />

aus fast weißen Steinen eingearbeitet. Die Schwünge ergeben<br />

sich aus der Konstruktion der Positionierung der drei Rahmen.<br />

Sie sind ein Abbild für die Dynamik der Skulptur und laden ein,<br />

sich durch die offenen Tor zu schwingen. Wünschenswert sind<br />

zwei Bodenscheinwerfer, so dass eine Beleuchtung des Tores<br />

bei Dunkelheit möglich ist.<br />

Rosalie Schweizer<br />

Künstlerin<br />

es schenkt jedem Blick ein neues Bild<br />

es ist (licht)durchlässig<br />

es macht Lust darauf, zum Himmel zu schauen<br />

es fordert auf, seinen farbigen Schatten<br />

am Boden zu folgen<br />

es ist dynamisch und doch stabil<br />

es ist in Balance<br />

es ist langsam<br />

es überrascht<br />

es reflektiert<br />

es schult die Wahrnehmung<br />

es macht Wolken bunt<br />

es lässt Kunst erleben<br />

es spielt – mit Leichtigkeit<br />

Das Sonnentor<br />

Lädt ein<br />

Zum<br />

Treffen<br />

Warten<br />

Toben<br />

Spielen<br />

Träumen<br />

Lernen<br />

Wundern


Ein offenes Haus für alle Kinder<br />

Bereichsleiterin Hildegard Waldinger zum Konzept des BiG<br />

>> HILDEGARD WALDINGER<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Hildegard Waldinger leitet den Bereich Bildung<br />

und Erziehung bei der <strong>Lebenshilfe</strong>. Sie hat sich<br />

mit ihren MitarbeiterInnen viele Gedanken gemacht:<br />

Was kann man im BiG alles besser machen?<br />

Jetzt sollen hier Kinder und Jugendliche<br />

mit und ohne Behinderung zusammen leben<br />

und lernen. Alle sollen die Hilfe bekommen, die<br />

sie brauchen.<br />

1. Ausgangssituation<br />

• 2008 im Zuge einer internen Umstrukturierung wurde<br />

der Bereich Bildung und Erziehung um die Integrationskindergärten<br />

erweitert und bekam eine freigestellte<br />

Bereichsleitung. Der Neubau von Schule und<br />

Tagesstätte war bereits abgeschlossen. Bald danach<br />

wurde die UN-Behindertenrechtskonvention auch von<br />

Deutschland ratifiziert, und Inklusion im Bildungsbereich<br />

war in aller Munde.<br />

• Jetzt galt es, das neue Haus für eine ungewisse Zukunft<br />

zu planen.<br />

• Erfahrung mit Integration gab es in der <strong>Lebenshilfe</strong> bei<br />

Kindergärten, Schule und Krippe seit vielen Jahren. Die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>, unterstützt von aktiven Eltern, war<br />

politisch und auch in der Umsetzung Vorkämpfer bezüglich<br />

der Integration und hat viele Modelle erprobt.<br />

• Der Umzug für zwei Jahre in eine Containeranlage im<br />

Stadtteil Lerchenfeld und die Neuverhandlung der<br />

Heilpädagogischen Tagesstätte standen an und wurden<br />

überraschend gut bewältigt.<br />

12 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Wie sind wir vorgegangen und was haben wir erreicht?<br />

Stadt <strong>Freising</strong><br />

braucht Hortplätze<br />

Stadt <strong>Freising</strong><br />

braucht Krippenplätze<br />

Integrativer Hort<br />

2 Gruppen<br />

Gemietete Räume<br />

Seelisch behinderte Kinder neu bei uns<br />

Leitung: Elisabeth Kowoll<br />

Integrative Krippe<br />

2 Gruppen<br />

Baukosten finanziert durch die Stadt <strong>Freising</strong><br />

Leitung: Mandy Eschke<br />

Verhandlungen mit<br />

dem Kostenträger Jugendamt<br />

dauern an<br />

Heilpädagogischer<br />

Kindergarten (SVE + HPT/VSS)<br />

4 Gruppen<br />

Vorbereitung<br />

durch Quaka-Bausteine<br />

1 Jahr<br />

Finanziert über Regierung und<br />

Bezirk Oberbayern<br />

Leitung: Mandy Eschke<br />

2. Ziele<br />

• Wir wollen ein offenes Haus für alle Kinder werden<br />

und so Inklusion leben.<br />

• Bei uns sollen Kinder/Jugendliche mit und ohne Behinderung,<br />

Kinder verschiedener Nationalitäten und<br />

Religionen und verschiedener Altersstufen zusammen<br />

mit Mitarbeitern verschiedener Berufsgruppen<br />

gemeinsam leben und lernen.<br />

• Alle sollen sich wohlfühlen und angenommen sein.<br />

Jedes Kind / jeder Jugendliche erhält die Unterstützung,<br />

die Förderung und Forderung sowie die Rückzugsmöglichkeiten,<br />

die es braucht für eine gute und<br />

lebensbejahende Entwicklung.<br />

• Wir suchen die Zusammenarbeit mit Regelschulen,<br />

der Nachbarschaft, den verschiedenen <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Einrichtungen, der Öffentlichkeit und den Ämtern<br />

und Behörden, um die Akzeptanz für das „Anderssein“<br />

zu erhöhen.<br />

• Die Kinder mit Behinderung erhalten auch weiterhin<br />

unsere besondere Aufmerksamkeit und den notwendigen<br />

Schutz, um Überforderung zu vermeiden.<br />

• Wir engagieren uns in politischen Gremien und bei<br />

den Kostenträgern, um Grenzen auszuweiten und<br />

um Ausgrenzung vorzubeugen.<br />

• Wir bieten den Mitarbeitern Fortbildung, Weiterbildung<br />

und Supervision um auf fachlich hohem Niveau<br />

den Weg zur Inklusion mitzugehend und mitzutragen.<br />

• Wir wollen ein helles, lichtes, kindgerechtes Haus mit<br />

guten Hilfsmitteln für Kinder mit schweren Behinderungen,<br />

mit vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten,<br />

mit angenehmer Atmosphäre.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 13


Förderzentrum mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />

• 11 Klassen im Haus<br />

• 7 Außenklassen an 6 verschiedenen Regelschulen im Landkreis <strong>Freising</strong><br />

• Lehrer für 1 Klasse an der Profilschule „Inklusion“ St. Korbinian <strong>Freising</strong><br />

Finanziert von der Regierung von Oberbayern, zwischenfinanziert durch das Landratsamt <strong>Freising</strong><br />

Leitung: Björn Zaddach<br />

Trotz vieler politischer<br />

Verhandlungen ist es nicht<br />

gelungen, eine Regelpartnerklasse<br />

im Hause zu beginnen<br />

Antrag an Kultusministerium<br />

und Regierung von<br />

Oberbayern, zusammen mit<br />

dem Schulamt zur Verbesserung<br />

der Bedingungen<br />

für Partnerklassen<br />

Fortbildung für Regelschullehrer<br />

durch Mitarbeiter<br />

des Förderzentrums und<br />

viele Hospitationen<br />

Regierung genehmigt<br />

Außenklasse an Naturgarten<br />

Schönegge<br />

Regierung genehmigt<br />

Vermietung von Außenklassenräumen<br />

für den Hort<br />

14 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Heilpädagogische Tagesstätte GS/HS<br />

Mit 9 Gruppen im Hause und 3 Außengruppen in eigenen Räumen, getrennt von Schulräumen<br />

Finanziert über den Bezirk Oberbayern und die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />

Leitung: Mechthild Hirte<br />

Neuverhandlung HPT<br />

für die Zeit im Container<br />

Neuverhandlung für den<br />

Neubau eingereicht<br />

Politische Gremienarbeit<br />

zur Weiterentwicklung der<br />

HPT in Richtung Inklusion<br />

Positionspapier der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Bayern (Tagung 2012)<br />

Heimaufsicht genehmigt<br />

Räume der Außengruppe<br />

in Eching<br />

Heilpädagogische Tagesstätte BSS<br />

2 Gruppen im Hause<br />

1 Außengruppe Naturgarten Schönegge<br />

Eigene Einrichtung, um die Belange des jungen Erwachsenen besser vertreten zu können<br />

Finanziert über den Bezirk Oberbayern<br />

Leitung: Andrea Breu<br />

Naturgarten Schönegge ist<br />

nach lagen und zähen Verhandlungen<br />

genehmigt<br />

Schulpartnerschaft<br />

mit dem Flughafen<br />

und viele Praktikumsplätze<br />

Schülerfirma<br />

mit der Mittelschule<br />

Paul Gerhardt<br />

am Flughafen<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 15


Zentraler Fachdienst<br />

Medizinischer und heilpädagogischer Fachdienst<br />

Eigene Einrichtung, um die Förderung der Kinder in den HPT-Gruppen<br />

besser und gezielter abstimmen zu können.<br />

Finanziert über den Bezirk Oberbayern und die Krankenkassen<br />

Leitung: Annette Martin<br />

Eigenes Konzept<br />

wurde erarbeitet<br />

- Partnerfachdienst<br />

- Projektnachmittag<br />

Projekt Inklusionsassistenz<br />

und Berufsorientierung<br />

individuell und Vorbereitung<br />

Machen Sie sich selber ein Bild von<br />

der Atmosphäre des Hauses:<br />

Unser „Bildungszentrum Gartenstraße“ ist fertig, am 13.<br />

September 2012 war der erste Tag für die Kinder und<br />

Jugendlichen.<br />

Mich freut, dass sich die Kinder sichtlich wohlfühlen, täglich<br />

Eltern ein- und ausgehen, Vereine und andere Organisationen<br />

Turn- und Schwimmhalle an den Randzeiten<br />

mit nutzen, die MSH (Mobile sonderpädagogische<br />

Hilfen für Regelkindertageseinrichtungen) ein Büro im<br />

Haus haben, ab <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong> der „Lern im Puls“ Lernförderung<br />

und Lerntherapie für Kinder aus verschiedenen<br />

Regelschulen bei uns anbietet und dass unsere 1. Klasse<br />

zweimal pro Woche gemeinsam Unterricht macht mit<br />

der 1. Klasse in der Grundschule Vötting.<br />

Wir planen ab <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong>, wenn wir ganz angekommen<br />

und alle Mängel beseitigt sind, einen begleiteten<br />

Prozess zu starten, zur inklusiven Entwicklung des Bildungszentrums<br />

Gartenstraße und zur Gestaltung eines<br />

guten Miteinanders aller Einrichtungen im Haus.<br />

16 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Das Kinderhaus<br />

stellt sich vor<br />

Integrative Krippe und Heilpädagogischer<br />

Kindergarten im BiG<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Im neuen BiG gibt es ein Kinderhaus.<br />

Es ist gebaut wie ein halber Kreis. In der<br />

Mitte gibt es eine runde Halle, wo sich<br />

alle treffen können. Hier spielen und<br />

lernen Kinder in der neuen Krippe und<br />

im Kindergarten.<br />

Im neuen Bildungszentrum Gartenstraße haben wir<br />

nun ein „eigenes Haus“ bekommen. Darin untergebracht<br />

sind der Heilpädagogische Kindergarten und<br />

die Integrative Kinderkrippe. In diesem Betreuungsjahr<br />

2012/13 haben wir zwei integrative Kinderkrippengruppen<br />

mit momentan zehn und elf Kindern und vier<br />

HPK-Gruppen mit je neun Kindern.<br />

Betreut werden die Kinder von insgesamt 26 Mitarbeiterinnen,<br />

zu denen Erzieherinnen, Heilpädagoginnen,<br />

Heilerziehungspflegerinnen, Sonderschullehrer,<br />

Kinderpflegerinnen, Mitarbeiterinnen der WfbM und<br />

Praktikantinnen mit unterschiedlichen Berufszielen<br />

(z.B. FSJ, SPS, FOS) gehören.<br />

Der Heilpädagogische Kindergarten bietet für Kinder<br />

mit Förderbedarf ab dem vollendeten dritten Lebensjahr<br />

bis zum Schuleintritt, und die integrative Kinderkrippe<br />

für Kinder von ein bis drei Jahren, eine umfassende<br />

Ganztagsbetreuung. In kleinen überschaubaren<br />

Gruppen eröffnen wir den Kindern gute Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und verhelfen ihnen zu einem hohen<br />

Maß an Selbstverwirklichung und sozialer Integration.<br />

Ziel ist es, Kinder entsprechend ihrem Förderbedarf<br />

durch gezielte heil- und sonderpädagogische Maßnahmen<br />

auf den Besuch im Kindergarten, integrativen<br />

Kindergarten oder der Schule vorzubereiten. Zusätzlich<br />

werden je nach Bedarf therapeutische Leistungen<br />

– medizinische und heilpädagogische – angeboten.<br />

Die wesentliche Richtlinie unseres Arbeitens ist der<br />

Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP). Für<br />

die Auswahl von Bildungsinhalten kann auch der Lehrplan<br />

für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />

als Orientierung dienen. Lernen findet bei uns vorwiegend<br />

spielerisch und situationsgebunden statt.<br />

Besonders zu erwähnen ist im Kinderhaus unsere<br />

schöne, große runde Aula. Sie ist der „Schnittpunkt“ aller<br />

Aktivitäten im Haus und Treffpunkt von Kinderkrippe<br />

und Kindergarten. Wir nutzen diese mit speziellen<br />

Spiel-Themen-Ecken, feiern gemeinsam Jahresfeste<br />

und Geburtstage. Durch den engen täglichen Kontakt<br />

haben die Kinder der jeweiligen Altersgruppe die Möglichkeit,<br />

ihre sozialen Kompetenzen wie z.B. Rücksichtnahme,<br />

Hilfsbereitschaft, Integration zu trainieren und<br />

zu erweitern, sowie ihrer Neugier und ihrem Wissensund<br />

Nachahmungsdrang frei nachzukommen.<br />

Ein großes Dankeschön auch für die wunderschönen<br />

Gruppenräume mit dazugehörigen Intensivräumen<br />

und die ausreichend und großzügig gestalteten Nutzund<br />

Nebenräume, die Küchen und das Elterncafe im<br />

Haus. Die lange Zeit im Container hat sich gelohnt! Die<br />

Kinder im Kinderhaus fühlen sich wohl, die Mitarbeiter<br />

auch. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten sind alle gut<br />

„angekommen“ und auch ein bisschen stolz, in einem<br />

ganz neuen Haus zu arbeiten.<br />

Mandy Eschke und die Mitarbeiterinnen<br />

im Kinderhaus des BiG<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 17


Alltägliche Begegnung<br />

fördert die Inklusion<br />

Der Integrative Hort im BiG<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

In den Hort im BiG gehen viele Kinder nach der<br />

Schule. Sie kommen aus fast allen Grund-Schulen<br />

in <strong>Freising</strong>. Elisabeth Kowoll, die Leiterin des<br />

Horts, sagt: Kinder mit und ohne Behinderung<br />

können sich so jeden Tag begegnen.<br />

Das ist für alle gut.<br />

Der Integrative Hort ist eine neue Einrichtung der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Freising</strong> e.V., die im September 2012 im Bildungszentrum<br />

Gartenstraße eröffnet wurde. Unsere<br />

Einrichtung besuchen Kinder im Grundschulalter, um<br />

nachmittags im Anschluss an die Schule gemeinsam<br />

zu spielen und zu lernen. Insgesamt können bis zu 34<br />

Kinder in zwei Gruppen betreut und gefördert werden.<br />

Die Gruppen sind mit jeweils drei pädagogischen Kräften<br />

besetzt, die sich aus den Berufsgruppen Erzieherin,<br />

Heilpädagogin, Heilerziehungspflegerin, Pädagogin<br />

und Kinderpflegerin zusammensetzen.<br />

Eine Besonderheit unseres Integrativen Horts ist,<br />

dass Kinder fast aller <strong>Freising</strong>er Grundschulen, des<br />

Sonderpädagogischen Förderzentrums Pulling und<br />

des Förderzentrums der <strong>Lebenshilfe</strong> gemeinsam den<br />

Hort besuchen. Kinder mit und ohne Behinderung verbringen<br />

ihre Lern- und Freizeit gemeinsam, lernen vonund<br />

miteinander. Eine Innovation ist hier sicher, dass<br />

Kinder ohne Behinderung und deren Eltern täglich ein<br />

Haus besuchen, in dem überwiegend behinderte Kinder<br />

und Jugendliche betreut werden. Hier findet Begegnung<br />

und Aufeinanderzugehen jeden Tag in einem<br />

alltäglichen Kontext statt. Vorbehalte und Unsicherheiten<br />

können abgebaut werden, Gemeinsames wird<br />

entdeckt und kann wachsen. Wir freuen uns darüber,<br />

hiermit die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft<br />

ein kleines Stück weit voran bringen zu können.<br />

Elisabeth Kowoll<br />

Leiterin Integrativer Hort<br />

18 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Eine Schule für alle<br />

Das Förderzentrum geistige Entwicklung im BiG<br />

Lernen in den Jahrgängen 1 bis 9<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Schulleiter Björn Zaddach stellt seine<br />

Schule im BiG vor. Hier lernen Schüler<br />

alles, was man wissen muss. Dann<br />

kann man später ohne viel Hilfe leben.<br />

Man lernt zum Beispiel, wie man gut<br />

wohnt und einkauft. Was man arbeiten<br />

kann und was man in der Freizeit tolles<br />

machen kann.<br />

Das Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige<br />

Entwicklung besteht im Oktober 2012 aus 159 Schülern<br />

in 18 Klassen und 38 Kindern in vier SVE-Gruppen.<br />

Der Unterricht in der staatlich anerkannten Schule wird<br />

in erster Linie durch Sonderschullehrer, unterstützt<br />

durch Heilpädagogische Förderlehrer, erteilt. Für den<br />

Fachunterricht in Hauswirtschaft, Textilarbeit, Werken<br />

und Sport stehen Fachlehrer zur Verfügung.<br />

Die Aufgabe des Förderzentrums besteht laut geltendem<br />

Lehrplan darin, ein Lernumfeld zu gestalten, in<br />

dem Kinder und Jugendliche ihre Persönlichkeit selbstbestimmt<br />

entfalten können. Ihnen soll ermöglicht werden,<br />

soziale Zugehörigkeit zu erleben, Umwelt zu erfahren,<br />

Wissen zu erwerben und selbständig zu handeln.<br />

Die Schule setzt diesen Bildungsauftrag wie folgt um:<br />

Erleben sozialer Zugehörigkeit<br />

• Schulintern: Arbeit nach dem Konzept der sozialwirksamen<br />

Schule; die geltenden Regeln werden mit<br />

den Schülern im Klassenrat, in Schulforen und Klassensprecherversammlungen<br />

gemeinsam erarbeitet<br />

und auf deren Einhaltung geachtet. Alle gemeinsamen<br />

Vorhaben werden mit den Schülern geplant. So<br />

soll die Schule den Schülern als Gemeinschaft wahrnehmbar<br />

sein.<br />

• Kooperation mit anderen Schulen: Fünf der 18 Klassen<br />

sind Partnerklassen an verschiedenen Schulen<br />

im Landkreis. In unterschiedlichem Umfang findet<br />

über die soziale Gemeinschaft am jeweiligen Schul-<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 19


standort auch gemeinsamer Unterricht statt. Die Partnerklassen<br />

der jeweiligen Schulen werden zu den eigenen<br />

Schulfeiern eingeladen. Die Sportfeste werden<br />

in Kooperation mit anderen Schulen durchgeführt.<br />

• Besondere Kooperationen: Die 1. Klasse hat an zwei<br />

Tagen gemeinsamen Unterricht mit der 1. Klasse einer<br />

Grundschule. Die 9. Klasse hat eine Schülerfirma<br />

gemeinsam mit einer Gruppe der Imma-Mack-<br />

Realschule Eching.<br />

Förderung der Umwelterfahrung<br />

• Nutzung der vielfältigen Möglichkeiten der verschiedenen<br />

Fachräume wie Turn- und Schwimmhalle,<br />

Metall-, Holz-, Tonwerkraum, Küche sowie des Außengeländes<br />

mit diversen Spielgeräten, Wahrnehmungsparcours,<br />

Sportplatz in der gemeinsamen<br />

Hofpause<br />

• Lernen außer Haus: Mobilitätstraining, Einkaufstraining,<br />

Besuch öffentlicher Einrichtungen<br />

• Ausflüge und Schullandheimfahrten, Besuche von<br />

Events in der Region<br />

Wissensvermittlung<br />

Die Schülerschaft besitzt, wie in dieser Schulart üblich,<br />

äußerst unterschiedliche Lernfähigkeiten. Etliche Schüler<br />

können Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen<br />

und sind lebenspraktisch selbständig. Andere Schüler<br />

sind auf konkret-anschauliche Inhalte angewiesen.<br />

Viele Schüler haben zusätzliche körperliche Behinderungen<br />

und Sinnesbeeinträchtigungen. Um diesen<br />

verschiedenen Lernbedürfnissen gerecht zu werden,<br />

arbeiten wir viel mit Freiarbeitsmaterial. Derzeit wird<br />

eine Lernwerkstatt aufgebaut, in der Lernmaterialien<br />

zu allen Kulturtechniken im Leistungsspektrum der<br />

1. bis 4. Klasse Grundschule, Sinnesmaterialien und<br />

lebenspraktische Übungen erprobt werden können,<br />

Für Schüler mit erhöhtem Förderbedarf finden parallel<br />

zum Klassenunterricht an vier Tagen für zwei Stunden<br />

basale Lernangebote statt.<br />

Selbsttätigkeit<br />

Nicht nur in der Freiarbeit spielt materialgebundenes<br />

Lernen eine große Rolle. Das Lernmaterial ist so konstruiert,<br />

dass sich die Schüler damit selbsttätig auseinandersetzen<br />

können. Auch mit den Spielgeräten im Außengelände<br />

sollen sich alle Schüler selbständig damit<br />

auseinandersetzen können. Die Förderung der lebenspraktischen<br />

Praxis wie Toilettentraining, Esstraining,<br />

intensiver Einsatz von Kommunikationshilfen, Mobilitäts-<br />

und Einkaufstraining spielt eine große Rolle im<br />

Unterricht. Hier wird besonders eng mit den über die<br />

Heilpädagogische Tagesstätte angestellten Therapeuten<br />

zusammengearbeitet. Selbständigkeit wird auch<br />

gelehrt durch die Übertragung von Ämtern an Schüler<br />

wie die Verwaltung des Spieleschuppens. Im Übergang<br />

in die Berufsschulstufe beginnen wir, die Schüler auf<br />

das Instrument der Persönlichen Lebensplanung vorzubereiten<br />

und helfen ihnen dabei, soweit wie möglich<br />

anfallende Entscheidungen gemeinsam mit ihren Erziehungsberechtigten<br />

zu treffen.<br />

20 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Lernen in den Jahrgängen 10 bis 12<br />

Die Schüler im 10. bis 12. Schuljahr besuchen die Berufsschulstufe.<br />

Diese drei Schuljahre sind ein eigener Schulabschnitt<br />

mit einem eigenständigen Lehrplan. Aufgabe<br />

der Schule ist in diesen drei Jahren, Schüler zu einem<br />

selbstbestimmten Leben zu befähigen und die Teilhabe<br />

als Bürger innerhalb der Gesellschaft zu ermöglichen.<br />

Diese Zielsetzung wird umgesetzt durch:<br />

Das 10. Schulbesuchsjahr ist als Vorbereitungsjahr<br />

ausgelagert in eine Bio-Gärtnerei. Die Schülerinnen und<br />

Schüler lernen ein Berufsfeld umfassend kennen. Sie<br />

machen vielfältige Erfahrungen mit eigenen arbeitsbezogenen<br />

Kompetenzen, können Erfahrungen mit Tieren<br />

machen, ihre Sozialkompetenz im Umgang mit den<br />

verschiedenen Mitarbeitern und weiteren Personen auf<br />

dem Hof trainieren und in einem wesentlich offeneren<br />

Kontext lernen, Freizeit selbständig zu gestalten.<br />

Die Schüler im 11. und 12. Schulbesuchsjahr machen<br />

Erfahrungen mit verschiedenen Arbeitsfeldern an einem<br />

wöchentlichen ganztägigen Arbeitsangebot, dem<br />

Praxistag, und in einem 14-tägigen Praktikum in beiden<br />

Jahren. Beides wird gemeinsam mit der Heilpädagogischen<br />

Tagesstätte der Berufsschulstufe gestaltet.<br />

Auf den Auszug aus dem Elternhaus werden sie<br />

durch vielen lebenspraktischen Unterricht wie Wäschepflege,<br />

dem Üben der selbständigen Zubereitung von<br />

Mahlzeiten oder Raumpflege vorbereitet. Schullandheime<br />

werden in Selbstversorgerhäusern durchgeführt.<br />

Zur Vorbereitung auf eine selbständige Gestaltung<br />

der Freizeit findet Unterricht auch in Freizeitzentren<br />

statt. In Kooperation mit der Offenen Behindertenarbeit<br />

können Jugendliche dort nach Schul- und Tagesstättenende<br />

ihre persönliche freie Zeit verbringen.<br />

Soweit Bedarf besteht, findet Mobilitätstraining<br />

statt, um zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

zu befähigen.<br />

Das Projekt Schülerzeitung bereitet auf die kritische<br />

Nutzung der Medien vor.<br />

Im Rahmen der Klassen- und Schulsprecherwahlen<br />

findet politische und rechtliche Aufklärung statt.<br />

Ab dem 11. Schulbesuchsjahr arbeiten wir eng mit<br />

der Agentur für Arbeit zusammen, um den richtigen<br />

späteren Arbeitsplatz zu finden. Gemeinsam wird<br />

entschieden, ob ein Arbeitsplatz in der Werkstatt für<br />

behinderte Menschen, ein Arbeitsplatz in einer Integrationsfirma<br />

oder ein Platz auf dem freien Arbeitsmarkt<br />

die geeignete Perspektive ist. Werkstatt und Integrationsbetriebe<br />

besitzt die <strong>Lebenshilfe</strong> selbst. Der Integrationsfachdienst<br />

München-<strong>Freising</strong> hilft bei der Suche<br />

nach einer Arbeitsstelle und dem Training der Kompetenzen,<br />

die zum Bewältigen der Arbeiten notwendig<br />

sind. Die Schule oder andere Einrichtungen in der<br />

Gartenstraße 42 unterhalten Kontakte zu etlichen Betrieben,<br />

in denen die Schülerfirma, ein Praxistag oder<br />

ein Praktikum stattfinden kann und die gegebenenfalls<br />

geeignete Schulabgänger übernehmen.<br />

Nicht alle Schüler müssen die drei Jahre Berufsschulstufe<br />

durchlaufen. Wenn die Chance auf einen Wechsel<br />

in eine Sonderberufsschule besteht, bereiten wir den<br />

Schüler auch zu einem früheren Zeitpunkt darauf vor.<br />

Björn Zaddach<br />

Schulleiter<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 21


Fördern zwischen Therapie<br />

und Spülmaschine<br />

Die Heilpädagogische Tagesstätte im BiG<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Mechthild Hirte leitet die HPT im BiG. Dorthin<br />

gehen Kinder und Jugendliche am Nachmittag,<br />

wenn die Schule aus ist. Alle freuen sich<br />

über neue Räume nur für die HPT. 103 Kinder<br />

bekommen hier Hilfe für das Leben außerhalb<br />

der Schule.<br />

Um die Mittagszeit stürmen fröhliche Gruppen aufgeweckter<br />

Kinder und Jugendliche vom Klassenzimmertrakt<br />

des Bildungszentrums in den Trakt der Heilpädagogischen<br />

Tagesstätte. Der Weg ist eigentlich nicht weit.<br />

Von einem Gebäudeteil in den anderen muss man gerade<br />

mal die Aula durchqueren. Und dennoch wird durch den<br />

„Ortswechsel“ den Kindern und Jugendlichen eindeutig<br />

signalisiert: Die Schule ist aus, die Tagesstätte fängt an!<br />

Das ist für die HPT eine große Neuerung im neuen<br />

Haus! Bisher waren die HPT-Gruppen meist im Nebenraum<br />

eines Klassenzimmers untergebracht, es war sehr<br />

eng, und man musste sich gut mit den „Nachbarn“ arrangieren.<br />

Nun beginnt eine ganz neue HPT-Ära: Die<br />

neuen Gruppenräume sind schön groß und hell und<br />

verfügen sogar über einen eigenen Nebenraum mit<br />

Küchenzeile und Spülmaschine! Besonders positiv wirken<br />

die Schallschutzdecken in allen Räumen, die zu einer<br />

ruhigen und gedämpften Akustik beitragen. Auch<br />

die Vorbereitung durch die Gruppenteams kann nun<br />

ungestört und konzentriert am Vormittag stattfinden.<br />

Alle – die Kinder, die Jugendlichen und die Erwachsenen<br />

– sind glücklich und zufrieden!<br />

Heilpädagogische Gruppenund<br />

Einzelarbeit<br />

In einer Atmosphäre der Sicherheit und Geborgenheit<br />

fördern wir die Kinder und Jugendlichen vor allem<br />

darin, ein positives Selbstkonzept sowie Sozialkompetenz<br />

zu entwickeln und soweit wie möglich ein Le-<br />

22 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


en in Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und<br />

sozialer Integration zu führen. Der Schwerpunkt unserer<br />

Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen liegt<br />

in der heilpädagogischen Gruppenarbeit wie auch in<br />

der Einzelförderung. Nach einem individuell erstellten<br />

Förderplan werden alle Entwicklungsbereiche<br />

berücksichtigt. Dabei setzen wir an den individuellen<br />

Stärken und Fähigkeiten des Einzelnen an. Regelmäßig<br />

stimmen wir die Förderziele mit den Eltern, den<br />

TherapeutInnen unseres Fachdienstes sowie dem<br />

Schulpersonal ab.<br />

Das interdisziplinäre Team<br />

Für die pädagogische Betreuung und ganzheitliche<br />

Förderung der Kinder und Jugendlichen sorgt<br />

ein kompetentes Gruppenteam von ErzieherInnen,<br />

HeilerziehungspflegerInnen, HeilpädagogInnen, KinderpflegerInnen,<br />

HeilerziehungspflegehelferInnen<br />

sowie zusätzlichen BetreuungshelferInnen und PraktikantInnen.<br />

Zusätzlich wird die Arbeit mit den Kinder<br />

und Jugendlichen unterstützt durch die Fachkräfte<br />

des Zentralen Fachdienstes aus den Bereichen Ergotherapie,<br />

Physiotherapie, Sprachtherapie/Logopädie,<br />

Musiktherapie, Kunsttherapie, Tanztherapie, Heilpädagogik,<br />

Sozialpädagogik, Psychologie (siehe hierzu<br />

eigenen Beitrag).<br />

Anzahl Kinder und Gruppen<br />

In der Heilpädagogischen Tagesstätte der Grund- und<br />

Hauptschulstufe (GSS/HSS) betreuen wir derzeit 103<br />

Kinder und Jugendliche. Bei einer Gruppengröße von<br />

maximal neun verteilen sich die Kinder und Jugendlichen<br />

auf aktuell zwölf Gruppen – davon drei Außengruppen<br />

(Grund-/Mittelschule Zolling, Grund-/Mittelschule<br />

Eching, Realschule Eching) und neun Gruppen<br />

im neuen Haus in der Gartenstraße.<br />

Mechthild Hirte<br />

Leitung Heilpädagogische Tagesstätte<br />

FREISINGER STADTWERKE VERSORGUNGS-GMBH<br />

Wippenhauser Str. 19 n 85354 <strong>Freising</strong> n Tel.: (0 81 61)1 83-0<br />

Fax: 183-138 n info@stw-freising.de n www.stw-freising.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag bis Donnerstag 7.30 Uhr – 16.30 Uhr<br />

Freitag<br />

7.30 Uhr – 12.00 Uhr<br />

kein<br />

Atomstrom<br />

Wir sind für Sie da<br />

Wir versorgen <strong>Freising</strong> mit Strom, Gas, Wärme<br />

und Wasser. Im Unternehmensverbund der<br />

Stadtwerke <strong>Freising</strong> betreiben wir die Stadtbusse<br />

und Parkhäuser sowie das Frei- und Hallenbad.<br />

Auch das <strong>Freising</strong>er Umland versorgen wir<br />

zuverlässig und günstig mit Strom.<br />

Wir bieten Ihnen kompetente Beratung<br />

und einen umfangreichen persönlichen<br />

Service vor Ort.<br />

Haben Sie Fragen – rufen Sie uns an<br />

oder besuchen Sie unsere Kundeninformation<br />

in der Wippenhauser Straße 19.<br />

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Arbeitspraxis vom Flughafen<br />

bis zum Naturgarten<br />

Die Heilpädagogische Tagesstätte der Berufsschulstufe im BiG<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Die jungen Erwachsenen im BiG gehen<br />

in die Berufsschulstufe. Die leitet Andrea<br />

Breu. Hier lernt man ganz viel für Beruf<br />

und Leben: auf dem Bauernhof, am Flughafen,<br />

beim Wohnen und Freizeit machen.<br />

Alles Wissenswerte in Kürze<br />

24 Jugendliche werden im Betreuungsjahr 2012/13<br />

begleitet von:<br />

• sechs Fachkräften (ErzieherInnen, HEPs)<br />

• drei KinderpflegerInnen<br />

• zwei IndividualbegleiterInnen<br />

Sie finden uns<br />

• BT 1 in der Außengruppe am Naturgarten<br />

Schönegge, Nandlstadt<br />

• BT 2 und BT 3 in der Gartenstr. 42, 85354 <strong>Freising</strong>,<br />

2. Obergeschoß<br />

Unsere Öffnungszeiten<br />

• Montag bis Donnerstag: 13.00 bis 16.45 Uhr<br />

• Freitag: 11.30 bis 15.00 Uhr<br />

24 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


IMPRESSUM<br />

Unser Tagesablauf<br />

• Mittagessen ab 13 Uhr mit anschließender Zeit für Toilette, Freizeit, Pausengestaltung<br />

• Ab 14.30 Uhr beginnt unsere „Nachmittagseinheit“ bis 16.15 bzw. 14.45 Uhr<br />

• Jeder Tagesstättentag schließt mit einer Reflexionsrunde ab.<br />

Unser Wochenplan<br />

• Montag: Projekttag (Interessengruppen: zurzeit Klettern, Musik, Kunst, Entspannung,<br />

gesunde Ernährung)<br />

• Dienstag: Praxistag (Arbeitstag in Kooperation mit der Schule)<br />

• Mittwoch bis Freitag: individuelle Gestaltung je nach Tagesstättengruppe<br />

Wir bieten<br />

• Ferienangebot in den Herbst-, Faschings-, Oster-, Pfingst- und Sommerferien<br />

• Freizeitangebote an Samstagen (Besuch Nacht der Musik, Uferlos)<br />

• Zwei Zukunftskonferenzen pro Jahr für Eltern und Jugendliche gemeinsam<br />

• Jährliche Infoabende zum Thema Volljährigkeit und Wohnen<br />

Unser Fachdienst<br />

Unser Fachdienst bietet verschiedene Angebote von medizinischer Therapie<br />

über Musik-, Tanz- und Kunsttherapie bis hin zu Mobilitätstraining und Praktikumsbegleitung.<br />

Andrea Breu<br />

Leiterin HPT der Berufsschulsstufe<br />

Möchten Sie etwas schreiben, haben Sie einen<br />

Themenvorschlag oder können Sie als Interviewpartner<br />

zur Verfügung stehen? Rufen Sie uns<br />

in der Geschäftsstelle der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />

an, Tel.: 08161 - 4830 - 124. Über Ihre Mitarbeit<br />

würden wir uns sehr freuen.<br />

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe:<br />

1. März <strong>2013</strong><br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e.V.<br />

Gartenstraße 57<br />

85354 <strong>Freising</strong><br />

Tel.: 08161- 4830 - 0<br />

Fax: 08161- 4830 - 130<br />

www.lebenshilfe-fs.de<br />

info@lebenshilfe-fs.de<br />

VERANTWORTLICH:<br />

Franz Burger, Geschäftsführer<br />

REDAKTION:<br />

Dr. Martin Weindl,<br />

Stabsstelle für Kommunikation<br />

und Öffentlichkeitsarbeit<br />

GESTALTUNG UND DRUCK ÜBER:<br />

werkBLICK, grafik & design<br />

Martin Hansen<br />

www.werk-blick.de<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

Vierteljährlich an alle Mitglieder und<br />

MitarbeiterInnen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />

sowie für Förderer und Freunde.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 25


Teilhabe konkret werden lassen<br />

Entwicklungsförderung individuell durch den Zentralen Fachdienst im BiG<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Annette Martin leitet den Fachdienst im BiG.<br />

Hier hilft man Kindern und Jugendlichen. Sie<br />

sollen entdecken, was sie alles gut können:<br />

beim Lernen und Arbeiten, beim Wohnen und<br />

in der Freizeit. Viele Fachleute helfen zusammen,<br />

damit das klappt.<br />

Der Rahmen des ZFD<br />

Der Zentrale Fachdienst (ZFD) ist eine eigenständige Einrichtung,<br />

aber organisatorisch in die Heilpädagogische<br />

Tagesstätte eingebunden. Alle Kinder, Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen der Heilpädagogischen Tagesstätte<br />

erhalten eine Förderung des ZFD. Gruppenintern und<br />

gruppenübergreifend finden Einzel- und Gruppenförderung<br />

statt. Außerdem steht der ZFD auch für Bezugspersonen<br />

wie Eltern, Angehörige aber auch für das Gruppenpersonal<br />

beratend zur Verfügung. Weitere externe<br />

Kooperationspartner wie Ärzte, Ämter, Firmen usw. sind<br />

in die Arbeit des Fachdienstes ebenfalls einbezogen.<br />

Inhalte und Ziele der Arbeit des ZFD<br />

Der ZFD unterstützt die Kinder und Jugendlichen dabei,<br />

die eigene Behinderung anzunehmen und sich selber<br />

als eigenständige und verantwortlich handelnde<br />

Personen zu erkennen, eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

zu erweitern und diese einzusetzen.<br />

Ziel ist es, für die Kinder und Jugendlichen ein selbstbestimmtes,<br />

erfülltes und zufriedenes Leben inmitten<br />

der Gesellschaft zu ermöglichen. Das kann z.B. erreicht<br />

werden durch:<br />

• Ausbilden und Erkennen von persönlichen Stärken,<br />

Fähigkeiten und Interessen<br />

• Stärken der Eigenverantwortung im Denken und<br />

Handeln<br />

26 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


• Training von Fähigkeiten zur Alltagsbewältigung<br />

• Stärkung des Selbstwertes und der Selbstständigkeit<br />

Inhaltlich umfasst das Förderangebot folgende Bereiche:<br />

Arbeit/Bildung, Freizeit, Wohnen, Selbstversorgung<br />

und alle weiteren Aktivitäten des Alltags.<br />

Die Arbeit des ZFD orientiert sich am Bedarf eines<br />

jeden Kindes und setzt individuelle Schwerpunkte. Die<br />

Arbeit des ZFD ist geprägt von Ganzheitlichkeit, Interdisziplinarität,<br />

Entwicklungs-, Ressourcen- und Familienorientierung.<br />

Diese Punkte werden als Voraussetzung für<br />

weitmöglichste Eigenverantwortlichkeit im Denken und<br />

Handeln in allen Lebensbereichen angesehen.<br />

Der ZFD setzt sich zusammen aus medizinischen und<br />

heilpädagogischen TherapeutInnen bzw. Fachkräften.<br />

Aktuell sind 22 MitarbeiterInnen im ZFD tätig, dazu<br />

kommen noch drei Kooppraxen. Das sind elf Mitarbeiterinnen<br />

im medizinischen Fachdienst und neun MitarbeiterInnen<br />

im heilpädagogisch-psychologischen<br />

Fachdienst. Eine Stelle ist noch zu besetzen.<br />

Leitgedanke<br />

Wir sollten uns weniger bemühen,<br />

den Weg für unsere Kinder vorzubereiten<br />

als unsere Kinder für den<br />

Weg.<br />

oder<br />

„Damit Teilhabe gelingt“ konkret<br />

werden lassen.<br />

Der medizinische Fachdienst<br />

Der medizinische Fachdienst kann nur tätig werden<br />

auf Verordnung des Arztes und behandelt die Kinder<br />

entsprechend der vom Arzt festgelegten Diagnose. Die<br />

Kostenträger sind die Krankenkassen der jeweiligen<br />

Kinder und Jugendlichen. Die Arbeitsfelder des medizinischen<br />

Fachdienstes sind Physiotherapie, Logopädie<br />

/ Sprachtherapie und Ergotherapie.<br />

Der heilpädagogisch-psychologische<br />

Fachdienst<br />

Die verschiedenen Angebote des heilpädagogischpsychologischen<br />

Fachdienstes sind Bestandteil eines<br />

Platzes in der HPT. Unterschiedliche Professionen aus<br />

dem heilpädagogsich-psychologischen Bereich stimmen<br />

Förderinhalte mit den Fachkräften in den HPT-<br />

Gruppen ab. Diese reichen von kreativen Methoden<br />

wie der Musik- und der Kunsttherapie bis zu sozialpädagogisch-psychologischen<br />

Herangehensweisen, von<br />

alltagspraktischen Inhalten bis zur unterstützten Kommunikation.<br />

Zusätzlich zu diesen Angeboten steht der<br />

ZFD als Partner-Fachdienst einer Gruppe der Tagesstätte<br />

zur Verfügung. Somit bildet er eine Brücke zwischen<br />

Fachdienst und Tagesstättengruppe.<br />

Die Vision des ZFD<br />

„Wenn einer allein träumt, ist es nur ein Traum. Wenn<br />

viele gemeinsam träumen, ist es der Anfang einer neuen<br />

Wirklichkeit!“ (Friedensreich Hundertwasser)<br />

Der ZFD versteht sich als Wegbegleiter der Inklusion<br />

und wünscht sich im Zuge der inklusiven gesellschaftlichen<br />

Entwicklung mit der Öffnung der <strong>Lebenshilfe</strong>eigenen<br />

Schule und Tagesstätte auch eine Öffnung der<br />

eigenen Angebote nach außen. Das bedeutet: Assistenz<br />

für jeden an der Stelle, an der er/sie diese benötigt,<br />

an der er/sie lernt, lebt und arbeitet.<br />

Zur Umsetzung dieser Vision benötigen wir flexiblere<br />

Rahmenbedingungen, die eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit allen beteiligten Kooperationspartnern<br />

ermöglichen und daraus resultierend die am<br />

Unterstützungsbedarf orientierte Assistenz im Sinne<br />

eines maximal inklusiven Lebens aller Menschen in<br />

unserer Gesellschaft.<br />

Annette Martin<br />

Leiterin Zentraler Fachdienst<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 27


Erstmals Mensch mit Behinderung<br />

Vorstand der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Stefan Weinzierl gewählt / Mitgliederversammlung in der Aula des BiG<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> sollen Menschen<br />

mit Behinderung überall dabei sein. Sie sollen<br />

mitreden können und mitentscheiden. Jetzt<br />

wurde ein Mensch mit Behinderung zum ersten<br />

Mal in den Vorstand gewählt. Es ist Stefan<br />

Weinzierl. Er gehört zur WfbM und empfängt<br />

Gäste in der Geschäftsstelle der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

Jetzt kann Stefan Weinzierl im Vorstand die<br />

ganz wichtigen Sachen mitentscheiden. Er<br />

freut sich sehr darauf.<br />

Ein knappes „Ja“ markiert einen weiteren Meilenstein<br />

in der Geschichte der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>. Das „Ja“<br />

kam von Stefan Weinzierl, der damit die Frage beantwortete,<br />

ob er die Wahl in den Vorstand der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Freising</strong> e.V. annehme. Mit der erstmaligen Aufnahme<br />

eines Menschen mit Behinderung in das oberste Gremium<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> in <strong>Freising</strong> entsprach die Mitgliederversammlung<br />

am 24. Oktober 2012 in der Aula<br />

des neu gebauten Bildungszentrums Gartenstraße in<br />

<strong>Freising</strong> mehreren Forderungen: dem zukunftsweisenden<br />

Leitbild aus dem Jahr 2011, in dem ausdrücklich<br />

betont wird: „Menschen mit Behinderung sind Experten<br />

in eigener Sache. In allen Gremien der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

sind immer auch Menschen mit Behinderung beteiligt.“<br />

Ganz konkret wird auch der aktuellen <strong>Lebenshilfe</strong>-Vereinssatzung<br />

entsprochen, in der gefordert wird,<br />

dass von den Vorstandsmitgliedern „mindestens einer<br />

28 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


ein Mensch mit Behinderung aus einer Einrichtung der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> sein sollte.“<br />

Alle diese Bedingungen sind mit der Wahl des<br />

25-jährigen Stefan Weinzierl in den Vorstand erfüllt:<br />

„Ich freue mich sehr, dass ich es geworden bin. Ich<br />

kann es gar nicht sagen, wie ich mich freue“, äußerte<br />

er sich später im Gespräch. Mit absoluter Mehrheit<br />

setzte sich der in Moosburg lebende Mitarbeiter der<br />

Werkstätten für behinderten Menschen im Außeneinsatz<br />

am Empfang der <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschäftsstelle<br />

gegen zwei Damen und einen Herrn als Mitbewerber<br />

durch. Jetzt will sich Weinzierl natürlich vor allem für<br />

die Belange der Menschen mit Behinderung einsetzen,<br />

mitreden und mitbestimmen. Sein Kampf für die<br />

Gerechtigkeit liegt ihm in Fleisch und Blut, ist Weinzierl<br />

doch auch geprüfter Fußball-Schiedsrichter, teilt<br />

seine Kollegen für die Spiele ein und pfeift selbst Jugendmannschaften<br />

im ganzen Landkreis.<br />

Die Nachwahl zum <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorstand war ein<br />

Höhepunkt der Mitgliederversammlung des Vereins.<br />

Die 1. Vorsitzende Monika Haslberger präsentierte einen<br />

Abriss des vergangenen Vereinsjahrs, in dessen<br />

größtem Projekt, dem Neubau des Bildungszentrums<br />

Gartenstraße, über 50 Vereinsmitglieder versammelt<br />

waren. Geschäftsführer Franz Burger erläuterte das<br />

operative Geschäft und die Wirtschaftskennzahlen des<br />

30-Millionen-Haushalts in Dienst von rund 1300 Betreuten<br />

in der ganzen Region. Werkstätten-Geschäftsführer<br />

Albert Wittmann berichtete von der erfüllten<br />

Arbeit und der neu zertifizierten Ausbildung für seine<br />

Angestellten mit Behinderung. Schatzmeister Oliver<br />

Klingeberger und Revisor Werner Groth berichteten<br />

von der ordnungsgemäßen Haushaltsführung, so dass<br />

der Vorstand erwartungsgemäß entlastet wurde.<br />

Nach vielen Zahlen freuten sich die <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Mitglieder auf die Ehrung von Elisabeth Mayer. Klaus<br />

Meyer, der Stellvertretende Vorsitzende des <strong>Lebenshilfe</strong>-Landesverbands<br />

Bayern, verlieh ihr die Ehrennadel<br />

in Silber, die höchste Auszeichnung der <strong>Lebenshilfe</strong> in<br />

Bayern. Die geehrte Elisabeth Mayer war bis vor kurzem<br />

Vorsitzende des Elternbeirates der Werkstätten<br />

für behinderte Menschen Erding und <strong>Freising</strong> GmbH.<br />

Die Mutter einer inzwischen erwachsenen Tochter<br />

mit Behinderung, ist seit 1991 in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />

aktiv, bis 1998 war sie Mitglied im Vorstand. Frau<br />

Mayer war auch langjährig Vorsitzende des Elternbeirats<br />

der Fröbelschule. „Was Elisabeth Mayer besonders<br />

auszeichnet, ist ihr Engagement gerade für die Eltern<br />

in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>, gerade in einer Zeit, in der<br />

>> NEU-VORSTAND Stefan Weinzierl und 1. Vorsitzende<br />

Monika Haslberger direkt nach der Wahl<br />

>> EHRENNADEL UND BLUMEN: 2. Vorsitzender Dr. Günter<br />

Knobel, Stv. Landesvorsitzender Klaus Meyer, die geehrte<br />

Elisabeth Mayer, 1. Vorsitzende Monika Haslberger<br />

es immer schwieriger wird, Eltern zu motivieren, sich<br />

einzubringen und präsent zu sein. Elisabeth Mayer ist<br />

ein Beispiel dafür, dass man über viele Jahre hinweg<br />

etwas tun kann“, sagte der Stellvertretende Landesvorsitzende<br />

Klaus Meyer in seiner Laudatio.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 29


„Ich bin begeistert,<br />

und die anderen Eltern auch“<br />

Spenden für das BiG auch weiterhin wichtig<br />

IN LEICHTER SPRACHE:<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> kann nicht immer alles bezahlen,<br />

was für Menschen mit Behinderung gut ist.<br />

Deshalb bittet die <strong>Lebenshilfe</strong> andere Leute um<br />

Geld. Das heißt dann Spenden. Mit diesem Geld<br />

wird jetzt das BiG noch besser: Kinder und Jugendliche<br />

bekommen zum Beispiel ein Traumland<br />

zum Entspannen mit Licht und Musik.<br />

„Ich bin begeistert, und die anderen Eltern auch“… so<br />

freut sich Petra Müller aus <strong>Freising</strong>, Mutter des vierjährigen<br />

Max, über das neu gebaute Bildungszentrum Gartenstraße.<br />

Nach einem Jahr im Container konnte der<br />

kleine Max endlich in den Neubau seines Heilpädagogischen<br />

Kindergartens einziehen. „Das Riesengebäude<br />

und die Außenanlage sind toll“, sagt Frau Müller weiter.<br />

„Es gibt nun viel mehr therapeutische Möglichkeiten<br />

für die Kinder, und die Räume sind größer, so dass sich<br />

die Kinder mehr bewegen können.“<br />

Der Kindergarten für Kinder mit besonderem Förderbedarf<br />

ist zusammen mit der Schule der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Freising</strong> und deren Heilpädagogischen Tagesstätte in<br />

den letzten Monaten neu er- und eingerichtet worden.<br />

Etwa 140 Kinder und Jugendliche mit Behinderung<br />

werden hier nun nach Unterrichtsende von einem<br />

Team aus Therapeuten in ihren individuellen Stärken<br />

und Fähigkeiten gefördert. Beim gemeinsamen Mittagessen,<br />

Spielen, Musizieren und Werken lernen sie<br />

vieles für das tägliche Miteinander.<br />

Einen Großteil der Kosten für die Ausstattung der<br />

Therapie- und Gruppenräume trägt die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Freising</strong> selbst. Nur Dank Ihrer Spenden konnten wir<br />

daher das meiste im BiG, das auf die besonderen Bedürfnisse<br />

von Kindern mit Behinderung ausgelegt<br />

ist, realisieren. So gibt es z.B. einen Fühlparcours, auf<br />

dem die Kinder und Jugendlichen barfuß verschiedene<br />

Bodenbeläge fühlen können, und die Therapieräume<br />

sind mit dem meisten Notwendigen ausgestattet.<br />

30 // HELFEN HILFT


Herzlichen Dank dafür an alle, die uns hier so tatkräftig<br />

unterstützt haben.<br />

Aber es fehlen auch noch viele Therapiegeräte. So<br />

könnte ein Snoezelenraum durch seine angenehme Atmosphäre<br />

den Kindern und Jugendlichen bei der Entspannung<br />

helfen und ist sehr gut geeignet, die Wahrnehmung<br />

über die Basissinne und so soziales Verhalten und<br />

komplexere Fähigkeiten zu fördern.<br />

Daher freuen wir uns auch weiterhin über Ihre Spende,<br />

mit der Sie helfen, dass die Kinder und Jugendlichen in<br />

der Heilpädagogischen Tagesstätte<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />

• weiterhin in gut ausgestatteten<br />

Therapieräumen<br />

optimal und individuell gefördert<br />

und betreut werden<br />

können.<br />

• sich im Garten mit geeigneten<br />

Spielgeräten austoben<br />

können.<br />

• lächelnd in ihre Zukunft blicken<br />

können.<br />

Gern weisen wir in geeigneter<br />

Weise auf Ihre Unterstützung<br />

hin und stellen uns<br />

dabei auf Ihre Wünsche und<br />

Anregungen ein.<br />

Für Rückfragen<br />

stehen wir Ihne<br />

gerne zur<br />

Verfügung:<br />

Von Grund auf innovativ und effizient<br />

Mit über 25 Jahren Erfahrung und innovativer Technologie ist Kanalbau Weiher GmbH Ihr<br />

zuverlässiger und effizienter Partner für den Bau und die Sanierung von Kanälen. Natürlich<br />

in jeder Art, jeder Größe und in jeder Dimension. Wir freuen uns auf Ihre Herausforderung!<br />

Unsere Leistungen<br />

im Überblick:<br />

■ Erstellen von Hauptkanälen, Hausanschlüssen<br />

oder Grundleitungen<br />

jeglicher Art und Größe<br />

■ Ausführung von Rigolen-Versickerungs-<br />

und Regenwassernutzungsanlagen<br />

■ Einbau von Kleinklär- und Hebeanlagen<br />

in jeder Dimension<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />

Christine Gediga<br />

Ref. Fundraising<br />

Gartenstraße 57<br />

85354 <strong>Freising</strong><br />

Tel. 08161 / 4830-159<br />

christine.gediga@lebenshilfe-fs.de<br />

www.lebenshilfe-fs.de<br />

Konto:<br />

Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />

Sparkasse <strong>Freising</strong><br />

Konto 30 700<br />

BLZ 700 510 03<br />

Effiziente Kanalsanierung<br />

■ Kanalbefahrung mit Videodokumentation<br />

nach ATV-Richtlinie<br />

■ Kanal-Dichteprüfung von Abwasserleitungen<br />

nach EN 1610<br />

■ Kanal-Reinigung mit Motorspirale<br />

oder über Hochdruckspülverfahren<br />

■ Kanal-Instandsetzung über Inlinerund<br />

Partlinersanierung<br />

■ Dichtheitsprüfung von Bestands- und<br />

Neuanlagen<br />

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Tel.: 08141-35758-3<br />

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Bei Unzustellbarkeit Anschriftenberichtigungskarte! Bei Umzug Anschriftenberichtigungskarte!<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e.V.<br />

Gartenstraße 57<br />

85354 <strong>Freising</strong><br />

Tel.: 08161- 4830-0<br />

Fax: 08161- 4830-130<br />

www.lebenshilfe-fs.de<br />

info@lebenshilfe-fs.de<br />

Veranstaltungskalender<br />

TERMIN VERANSTALTUNG VERANSTALTER/ORT<br />

Do, 29.11.<br />

11 Uhr<br />

Sa, 1.12.<br />

10-15 Uhr<br />

Sa, 1.12.<br />

21 Uhr<br />

So, 16.12.<br />

14.30 Uhr<br />

November 2012<br />

– <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />

So, 16.12.<br />

14.30 Uhr<br />

Festakt zur Eröffnung des<br />

Bildungszentrums Gartenstraße<br />

Tag der offenen Tür im Bildungszentrum<br />

Gartenstraße und Christkindlmarkt der<br />

Werkstätten für behinderte Menschen<br />

Konzert der <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Band „Meister Aubeck“<br />

Weihnachtsfeier von Anneliese-Schweinberger-Haus<br />

und Förderstätte Moosburg<br />

Ausstellung „Kleine Häppchen“ mit<br />

Werken von Künstlerinnen und Künstlern<br />

aus der Förderstätte Moosburg<br />

Weihnachtsfeier von Anneliese-Schweinberger-Haus<br />

und Förderstätte Moosburg<br />

BiG, Gartenstr. 42, <strong>Freising</strong><br />

BiG, Gartenstr. 42,<br />

WfbM, Gartenstr. 40, <strong>Freising</strong><br />

Jazzclub Hirsch, Auf dem Gries 8, Moosburg<br />

ASH/FöSt, Schlesierstr. 13/15, Moosburg<br />

Kaffeemanufaktur, Weingraben 32, Moosburg<br />

ASH/FöSt, Schlesierstr. 13/15, Moosburg<br />

Vorschau <strong>2013</strong><br />

Mo, 21.1.<br />

17 Uhr<br />

Fr, 12.04.<br />

18 Uhr<br />

„Öffentliche Redaktionssitzung“<br />

zum <strong>Tausendfüßler</strong><br />

Frühjahrsempfang mit der neuen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Bundesvorsitzenden<br />

Bundesministerin a.D. Ulla Schmidt<br />

VivaVita, Gartenstr. 57, <strong>Freising</strong><br />

VivaVita, Gartenstr. 57, <strong>Freising</strong><br />

Wir machen den TausendfüSSler<br />

noch bunter – mit Ihrer Hilfe!<br />

An alle Mitglieder<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />

Der <strong>Tausendfüßler</strong> informiert Sie –<br />

Menschen mit Behinderung, Angehörige,<br />

Vereinsmitglieder, Freunde<br />

und Förderer sowie MitarbeiterInnen<br />

– viermal im Jahr über neue Projekte,<br />

Aktionen und Veranstaltungen bei<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>.<br />

Damit die Themen noch bunter und<br />

„näher am Menschen“ sind und auch<br />

Sie selbst sich einbringen können, laden<br />

wir Sie gern zu einer „öffentlichen<br />

Redaktionssitzung“ ein. Hier können<br />

Sie Ihre Wünsche äußern, Themen anbieten<br />

oder Ihre Mitarbeit anmelden.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Termin ist Montag, 21. <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />

um 17 Uhr in unserem Restaurant<br />

VivaVita, Gartenstraße 57<br />

in <strong>Freising</strong>.<br />

Bitte melden Sie sich<br />

bis 16.1.13 an bei<br />

Dr. Martin Weindl, Referent<br />

für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tel 08161 / 4830-124<br />

E-Mail: martin.weindl@<br />

lebenshilfe-fs.de<br />

Das Protokoll der Mitgliederversammlung vom<br />

24.10.12 senden wir Ihnen auf Wunsch gerne<br />

zu. Bitte senden Sie eine E-Mail unter dem<br />

Stichwort „Protokoll Mitgliederversammlung“<br />

an maria.oberprieler@lebenshilfe-fs.de

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