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2013 Januar / Lebenshilfe Freising / Tausendfüßler-Magazin

Sonderausgabe zur Eröffnung des neu gebauten Bildungszentrums Gartenstraße in Freising

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Ist ein solcher Bau im Zeitalter der<br />

Inklusion noch zeitgemäSS?<br />

Der Bau ist unsere Antwort auf die Frage der Inklusion.<br />

Sicher wird es Kinder geben, die ohne Nachteile<br />

für ihre Entwicklung in einer Regeleinrichtung, also<br />

einem ganz normalen Kindergarten oder einer Grundund<br />

Mittelschulklasse gefördert werden können. Ist<br />

der Förderbedarf aber höher, dann besteht die Gefahr,<br />

dass die Regeleinrichtung überfordert ist oder der behinderte<br />

Mensch nicht die ausreichende Förderung für<br />

seine Entwicklung erhält. Und es besteht schnell die<br />

Gefahr, dass behinderte Kinder in „inklusionsfähige“<br />

und „nicht inklusionsfähige“ eingeteilt werden, also die<br />

Exklusion in der Inklusion. Mit unserem Neubau fördern<br />

wir einen Mittelweg, der die Vorteile des Lernens<br />

von Fitten und der Teilhabe mit einer bestmöglichen<br />

Förderung verbindet. Man darf nicht vergessen, dass<br />

das Haus eine behindertengerechte Infrastruktur bietet,<br />

angefangen vom Therapiebad über medizinische<br />

Räume und die gesamte Barrierefreiheit des Hauses.<br />

Auch die personelle Anbindung durch den Zentralen<br />

Fachdienst ist gewährleistet und geht weit über das hinaus,<br />

was in einer Regeleinrichtung möglich ist.<br />

Wie holt die <strong>Lebenshilfe</strong> Kinder und<br />

Jugendliche ohne Behinderung ins Haus?<br />

Seit September besuchen bereits etwa 45 Kinder ohne<br />

Behinderung unsere integrativen Einrichtungen, in<br />

diesen sind sie sogar in der Überzahl. Das unterscheidet<br />

den Neubau von der alten Fröbelschule. Spannend<br />

wird es jetzt, wie die Entwicklung im Schul- und Tagesstättenbereich<br />

aussieht. Ich habe mich in meiner Zeit<br />

als Ausschussvorsitzender des Landesverbandes bei<br />

der Politik immer dafür eingesetzt, dass sich die Förderschulen<br />

für Kinder und Jugendliche ohne Behinderung<br />

öffnen können und dass sie das Profil Inklusionsschule<br />

erhalten. Leider sind die gesetzlichen Voraussetzungen<br />

hierfür bis heute nicht geschaffen, aber ich bin da guter<br />

Dinge und könnte mir vorstellen, dass dies bis zum<br />

kommenden Schuljahr umgesetzt ist. Dann könnten<br />

wir Klassen führen, in denen je eine Sonderschul-LehrerIn<br />

und eine Grundschul-LehrerIn gemeinsam unterrichten.<br />

Nur brauchen wir dafür besondere Rahmenbedingungen<br />

wie eine niedrigere Klassenstärke oder<br />

spezielle Vorbereitungsstunden für die beteiligten<br />

Lehrkräfte. Auch hierfür muss die Politik die Vorausset-<br />

4 // HAUPTSACHE – DAS THEMA

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