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FIRMENKUNDENGESCHÄFT<br />
in Anspruch genommen haben, in Höhe von<br />
2,1 (auf alle Sparkassen hochgerechnet 3,7)<br />
Mrd. Euro haben. 168 Kunden oder entsprechend<br />
rund 720 Mio. Euro Volumen davon<br />
weisen eine Rating-Klasse von über 8 vor.<br />
Je Kunde betragen die Kreditforderungen<br />
durchschnittlich 4,6 Mio. Euro. Bei einem<br />
Schei tern von Anschlussfinanzierungen fälliger<br />
Mezzanine-Tranchen wären damit auch<br />
eigene Kredite gefährdet.<br />
Einen Anschlussfinanzierungsbedarf<br />
haben voraussichtlich rund 200 Kunden. Der<br />
Mittelbedarf wird auf insgesamt etwa 700<br />
(hochgerechnet 1 200) Mio. Euro geschätzt.<br />
Auf allein 80 Kunden in Rating-Klassen über<br />
8 entfallen davon rund 300 (520) Mio. Euro.<br />
Je Kunde beträgt der Bedarf durchschnittlich<br />
3,5 Mio. Euro.<br />
Sparkassen sehen dabei sowohl einen<br />
Fremd- <strong>als</strong> auch Eigenkapitalfinanzierungsbedarf<br />
dieser Unternehmen. Bei knapp 120<br />
Kunden rechnen die Sparkassen mit einem<br />
Eigenkapitalfinanzierungsbedarf von 320<br />
(550) Mio. Euro. Das durchschnittliche Volumen<br />
beträgt 2,7 Mio. Euro je Kunde. Nicht<br />
unerwartet liegt dieser Bedarf mit etwa 180<br />
(320) Mio. Euro bei über 50 Kunden im Bereich<br />
der schlechteren Bonitäten. Zudem bezifferten<br />
die an der Umfrage teilnehmenden<br />
Sparkassen den Bedarf an Ko-Investments<br />
(regional oder überregional) zur Risikoteilung<br />
für Eigenkapitalfinanzierungen für<br />
gut 70 Kunden auf etwa 210 Mio. Euro.<br />
Die Ergebnisse der Umfrage hat eine Arbeitsgruppe<br />
„Eigenkapital“ beim DSGV ausgewertet,<br />
die in dieser Entwicklung kritische<br />
wie auch geschäftspolitisch interessante<br />
Aspekte sieht. Kritisch ist ihr Urteil in den<br />
Fällen, in denen eine An schluss finanzierung<br />
gefährdet ist. Andererseits sieht sie auch<br />
eine Chance für Akquisitionen von Kunden<br />
guter Bonität. An schlussfinanzierungen<br />
auslaufender Schuldscheine mit Fremdkapital<br />
werden im Prinzip <strong>als</strong> eher nicht<br />
problematisch eingestuft. In Einzelfällen<br />
kann es angesichts einer möglicherweise<br />
veränderten, negativen Bilanzsituation teilweise<br />
auch erforderlich werden, Eigenkapitalfinanzierungen<br />
vorzunehmen. In etlichen<br />
Fällen dürften im Rahmen der Anschlussfinanzierung<br />
Eigenkapital oder (Individual-)<br />
Mezzanine benötigt werden. Grundsätzlich<br />
stehen in der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
entsprechende Produktangebote zur Verfügung.<br />
Allerdings sind die wenigsten Beteiligungsgesellschaften<br />
der Gruppe in der<br />
Lage, größere Einzelrisiken zu übernehmen.<br />
Daher äußerten etliche Sparkassen auch,<br />
Bedarf nach Ko-Finanzierungen zu haben.<br />
Diese Situation hat am Markt für Unternehmenskredite<br />
offensichtlich bereits dazu<br />
geführt, dass vor allem Privatbanken Unternehmen<br />
guter Bonität verstärkt Offerten für<br />
Anschlussfinanzierungen machen oder sie<br />
damit zu akquirieren versuchen. Unternehmen<br />
mit mittlerer Bonität, die keine Angebote<br />
erhalten, aber auch Kreditkunden von<br />
Sparkassen sind, könnten dadurch in eine<br />
kritische Finanzierungssituation geraten.<br />
Zudem ist an mögliche Reputationsschäden<br />
aufgrund einer Verweigerung der Anschlussfinanzierung<br />
zu denken.<br />
In ihrem eigenen Interesse sollten Sparkassen<br />
daher Finanzierungsmöglichkeiten<br />
für diese Firmen prüfen. Anschlussfinanzierungen<br />
fälliger Programm-Mezzanine<br />
sind zwar kein generelles flächendeckendes<br />
Problem, in Fällen größerer Eigenkapitaltranchen<br />
aber kann es ratsam sein, im regionalen<br />
Verbund sicherzustellen, dass eine Finanzierung<br />
etwa durch Ko-Investments oder<br />
Kooperationen möglich ist.<br />
Ergebnisse der PWC-Studie<br />
Eine im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums<br />
durchgeführte Studie von<br />
PriceWaterhouseCoopers 4 kommt zu dem<br />
Schluss, dass von den Unternehmen, die eine<br />
Anschlussfinanzierung benötigen,<br />
> 35 bis 45 % keine Probleme haben werden,<br />
da sie über genügend Liquidität bzw. ein<br />
ausreichendes Finanzierungsangebot<br />
verfügen.<br />
> 45 bis 55 % wirtschaftlich grundsätzlich<br />
hinreichend stabil sind, sie aber Eigenkapital<br />
benötigen, ohne dass klar ist, ob sie<br />
die erforderlichen Mittel angesichts der<br />
aktuellen Angebotstruktur finden werden,<br />
> 5 bis 15 % sogenannte Problemengagements<br />
mit hohem Insolvenzrisiko sind.<br />
Die Überprüfung der Unternehmensangaben<br />
ergab zudem, dass einige der befragten<br />
Unternehmen ihre Situation weniger kritisch<br />
sehen, <strong>als</strong> es ihre Zahlen zulassen. Grundsätzlich<br />
aber sieht PWC kein strukturelles<br />
Marktversagen. Entsprechende Finanzierungsangebote<br />
seien auch im Eigenkapitalbereich<br />
am Markt vorhanden. Allerdings<br />
erkennen auch die Unternehmensberater die<br />
typische Marktasymmetrie, dass Angebote<br />
überwiegend bonitätsstarken Unternehmen<br />
gemacht würden, Nachfrage aber tendenziell<br />
von bonitätsschwächeren Unternehmen zu<br />
erwarten sei. Investorenerwartungen, aber<br />
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Betriebswirtschaftliche Blätter 11|2011<br />
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