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Kooperationsfähigkeit - sprich-mit-mir.at

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Das aktuelle Verständnis von Elternzusammenarbeit sollte im Wesentlichen auf der<br />

Überzeugung aufbauen, dass das wichtigste Mittel und die grundlegende Methode<br />

des angestrebten Miteinanders das lebendige, echte Gespräch ist. Ohne<br />

individuellen „Draht“ zu Eltern verkommen Begegnungsanlässe wie Feste zu<br />

oberflächliche Unterhaltung oder Elternabende zu austauschbaren<br />

Inform<strong>at</strong>ionsveranstaltungen (vgl. Randow-Barthel, 1998). Interkulturelle<br />

Elternzusammenarbeit ist ein kontinuierlicher Prozess. Was einem heute<br />

angemessen erscheint, ist vielleicht morgen schon nicht mehr durchführbar. Wenige<br />

Elemente der Elterzusammenarbeit verändern sich nicht und sollten auch nicht<br />

verändert werden. Sie bilden den Rahmen der Zusammenarbeit und bieten Eltern<br />

und Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern eine gute Sicherheit. Die im Folgenden<br />

vorgestellten Methoden sind in vielen Kindergärten erprobt worden, jedoch nicht<br />

übertragbar auf alle Einrichtungen bzw. Institutionen<br />

Der Eintritt in den Kindergarten ist eine besondere Situ<strong>at</strong>ion für fremdsprachige<br />

Kinder und deren Eltern. Die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und<br />

Kindergarten ist nicht in allen Herkunftsländern in der uns bekannten Form üblich.<br />

Der Übertritt eines Kindes von der Familie in den Kindergarten braucht besonders<br />

sorgfältige Gestaltung, wenn das Kind zum ersten Mal einen Kindergarten der<br />

„anderen“ Kultur und Sprache besucht. Den Eltern kann dieser bedeutsame Schritt<br />

erleichtert werden, indem z.B. die Kindergartenleitung oder die<br />

Kindergartenpädagogin bzw. der -pädagoge gleich zu Beginn darauf hinweisen, dass<br />

man in der Einrichtung schon Erfahrung <strong>mit</strong> Familien unterschiedlichster<br />

N<strong>at</strong>ionalitäten h<strong>at</strong> und dadurch auch gewisse kulturspezifische Sitten und Gebräuche<br />

kennt. Wohlwollen und Offenheit schaffen eine aufgeschlossene Atmosphäre, die<br />

auch Eltern <strong>mit</strong> geringen Deutschkenntnissen ermuntert, Fragen zu stellen,<br />

Bedürfnisse zu artikulieren und auch weiterhin das Gespräch <strong>mit</strong> der<br />

Kindergartenpädagogin bzw. dem -pädagogen zu suchen.<br />

Für eine positive Beziehung ist es weiters hilfreich, wenn die Kindergartenpädagogin<br />

bzw. der -pädagoge nicht nur erwartet, dass sich die Eltern um die deutsche Sprache<br />

bemühen, sondern wenn sie selbst auch einige Worte in den Sprachen der Kinder<br />

und Familien lernt, z.B. „Guten Tag“, „Auf Wiedersehen“, „Wie geht es Ihnen?“ u.Ä.<br />

Dabei geht es vor allem darum, den Eltern zu signalisieren: „Sie sind <strong>mir</strong> wichtig, ich<br />

schätze Ihr Sprache und Kultur, ich bemühe mich um Sie“.<br />

Nicht nur die Beziehungsebene zwischen Eltern und Kindergartenpädagogin bzw.<br />

dem Kindergartenpädagogen, sondern auch Elemente der Raumgestaltung (im<br />

Sinne von „institutioneller Botschaft“, die so ver<strong>mit</strong>telt wird) tragen zur Schaffung von<br />

positiver Atmosphäre bei:<br />

• Wie freundlich ist der Eingang gestaltet?<br />

• Werden die im Kindergarten gesprochenen Sprachen „sichtbar“ gemacht?<br />

Gibt es Grußformeln in mehreren Sprachen? Informiert z.B. eine Liste, welche<br />

Sprachen in der Kindergartengruppe gesprochen werden? Gibt es zwei- oder<br />

mehrsprachige Mitteilungen am Inform<strong>at</strong>ionsbrett?<br />

• Werden Gegenstände aus den verschiedenen Kulturen ausgestellt?<br />

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