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Mitteilungen - DAV Ulm

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Werner Lindmair<br />

Fachübungsleiter<br />

Skibergsteigen<br />

Mit vier Wochen hatte ich meine erste wichtige<br />

„Bergprägung“ im Leben. Geboren in Münster/<br />

Westfalen wurde ich ins schöne Berchtesgaden<br />

umgesiedelt. So gabs die ersten Schritte auf<br />

Ski hinterm Haus mit drei Jahren. In meiner<br />

Jugend fehlte mir dann allerdings der Wunsch,<br />

wie meine beiden älteren Brüder Skirennen zu<br />

fahren. Im unserem Topskigebiet, dem Jenner,<br />

gab es aber so gut wie keine Hänge, die nicht<br />

von uns dreien befahren wurden. Auf die erste<br />

Skitour, wenn man sie so nennen darf, ging es<br />

mit 16. Mit Alpinski und Alpinskistiefel gute zwei<br />

Stunden die Ski zum Purtschellerhaus tragen.<br />

Was waren das für Zeiten …<br />

Danach kam dann auf einen Slalomski die<br />

erste Silvretta Skitourenbindung und dem<br />

klassischen Tourengehen stand somit nichts<br />

mehr im Wege. Nach zwei Jahren bei den<br />

Gebirgsjägern in Berchtesgaden verschlug es<br />

mich fast 9 Jahre nach Bayreuth. Im Studium<br />

der Sportökonomie war dann Ski Alpin<br />

meine Schwerpunksportart. In den ersten drei<br />

Jahren war ich allerdings so häufig auf Alpinski<br />

unterwegs, dass die rechte Lust aufs Pisteln<br />

verloren ging. Aufgrund der Entfernung zu den<br />

Alpen begann ich winters mit dem Mountainbiken<br />

oder war im Fichtelgebirge mit Langlaufski<br />

unterwegs.<br />

Durch Studienkollegen angesteckt waren die<br />

nächsten Jahre durch z.T. extreme Ausdauerevents<br />

gekennzeichnet. Rennrad, Mountainbike<br />

und Laufen waren die Sportarten zum Austoben.<br />

Ein Studienjahr im Nordosten und Nordwestens<br />

Englands, sowie ein dreimonatiges<br />

Praktikum bei Outward Bound im Lake Distrikt<br />

waren ebenfalls von einigen Mountainbike-<br />

20<br />

Werner Lindmair<br />

Fachübungsleiter Skibergsteigen<br />

Email: lindmair@gmx.net<br />

rennen geprägt. Allerdings lernte ich es bei<br />

Outward Bound auch wieder die zu lieben,<br />

zu Fuß die Berge – ok Hügel – Englands auf<br />

Mehrtagesexpeditionen zu durchwandern.<br />

Mit Ausbilderkollegen wurde auch die ein<br />

und andere Wand mit selbstgelegten Klemmkeilen<br />

gesichert erklommen.<br />

Der erste Berufseinstieg in München war die<br />

ersten Jahre wieder von diversen Rennrad- und<br />

Mountainbikeevents geprägt. Im Winter zog es<br />

mich aber mehr und mehr mit den Tourenski in<br />

die Berge. Mit einer beruflichen Veränderung<br />

nach <strong>Ulm</strong> gerieten allerdings die sportlichen<br />

Aktivitäten vollends für drei Jahre in den Hintergrund.<br />

Glücklicherweise lernte ich dann Sigi<br />

Graf kennen, der mich bzgl. Skitouren an Diede<br />

Roser verwies. Meine „Karriere“ beim <strong>DAV</strong><br />

<strong>Ulm</strong> hatte begonnen. Auf den Touren mit Diede<br />

Roser und Claus Deufel fühlte ich mich sofort<br />

richtig wohl.<br />

Ein weiteres Highlight im ersten Jahr war die<br />

Teilnahme bei Eberhard Pfeil in Birchetsgump.<br />

Der Höhepunkt mit den <strong>Ulm</strong>ern war sicher<br />

2009 die „fast“ Besteigung des Mt. Blanc.<br />

Mittlerweile bin ich auch im „schwäbischen“<br />

angekommen und weiß, was es bedeutet, wenn<br />

Reinhard zum „kittl rah do“ stehen bleibt.<br />

Als nach drei Wintern Claus erzählte, man suche<br />

Tourenführernachwuchs und hätte dabei auch<br />

an mich gedacht, war ich sofort interessiert.<br />

Im Winter 2008/2009 absolvierte ich die beiden<br />

Fachübungsleiterkurse erfolgreich und hatte<br />

dort mein persönliches „coming out“.<br />

Beim zweiten Lehrgang auf der Heidelberger<br />

Hütte kam am Vorabend der LVS-Prüfung ein<br />

Nachprüfling von einer der drei Münchner Sektionen.<br />

Nachdem er abends unser Gruppentreiben<br />

zwei Stunden verfolgte, sollte er sich<br />

zu guter letzt noch kurz vorstellen. Dies tat er,<br />

sagte am Ende, er finde, dass die Gruppe einen<br />

Wer – Wann – Was<br />

tollen Eindruck macht und sei froh, dass<br />

kein Berchtesgad’ner Skiprolet dabei wäre …<br />

im Raum minutenlanges Gelächter!<br />

Nachdem mich mein Bergführer zum Abschluss<br />

des FÜL-Lehrgangs mit den Worten<br />

verabschiedete, er freue sich sehr, mich auf<br />

einem Skihochtourenführer-Kurs zu sehen,<br />

ist diese Weiterbildung ein persönliches Ziel.<br />

Allerdings nimmt mich seit Oktober 2009<br />

mein Sohn sehr in Beschlag und die Sünden<br />

so manchen sportlichen Treibens gehen am<br />

Körper ebenfalls nicht ganz spurlos vorüber.<br />

So passiert es, dass ich gerne bei einer Co-<br />

Führung die „Gruppe Roser“ übernehme.<br />

Ich wünsche euch allen einen unfallfreien und<br />

hoffentlich noch Schneereichen Winter.<br />

Der Berchtesgad’ner Skiprolet<br />

Werner Lindmair<br />

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