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Mitteilungen - DAV Ulm

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arc‘teryx –<br />

Evolution in<br />

Von den Fans kultisch verehrt, von der<br />

Konkurrenz unverholen bewundert:<br />

Die kanadische Edelschmiede arc‘teryx<br />

schafft es regelmäßig, aus abgedrehten<br />

Ideen perfekte produkte zu machen.<br />

Wie bekommen die das hin?<br />

Um das heraus zu bekommen, wollen<br />

wir den erfolgreichsten Neuzugang im<br />

Sport Sohn Sortiment einmal genauer<br />

unter die Lupe nehmen. Holger genießt den Powder in<br />

seinem Sidewinder Jacket<br />

Los ging es im Jahre 1989, als Mike Blenkarn,<br />

Dave Lane und Jeremy Guard – allesamt<br />

fanatische Mountainbiker und Kletterer der<br />

Szene Vancouvers und gnadenlose Perfektionisten<br />

– die Firma aus der Taufe hoben.<br />

Anfangs noch unter dem Namen „Rock Solid<br />

Manufacturing“ fertigten sie den sogenannten<br />

„Shoulder Yoke“, ein unscheinbares, aber<br />

unglaublich raffiniertes Tragepolster mit<br />

dem man sein Mountainbike über unfahrbare<br />

Passagen tragen konnte.<br />

Für den endgültigen Firmennamen stand<br />

dann 1991 der im bayerischen Altmühltal<br />

gefundenen Urvogel Archaeopteryx Pate.<br />

Dieser hatte als erstes Tier Federn entwickelt<br />

und somit die Evolution einen großen<br />

Schritt vorangetrieben. Der Name wurde auf<br />

Arc‘teryx gekürzt und der Knochensalat das<br />

krakelige Firmenlogo.<br />

Der Slogan „Evolution in Action“ gibt für<br />

die Kanadier auch die Marschrichtung vor:<br />

Dinge optisch und funktional perfektionieren –<br />

ohne modischen Schnickschnack!<br />

Die Wurzeln der<br />

Firma Arc‘teryx –<br />

perfekte Klettergurte<br />

Das Arc‘teryx Office Gebäude mit der<br />

Design-Abteilung im ersten Stock.<br />

Der erste Clou unter neuem Namen war im<br />

Jahr 1993 der erste per Thermo-Molding hergestellte<br />

Klettergurt. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

waren Klettergurte ausschließlich genäht –<br />

Komfort war für die Kletterer ein Fremdwort.<br />

Die Prototypen des „Vapor“ wurden den Gerüchten<br />

nach mittels eines Ikea-Papierkorbs<br />

und eines Pizzaofens angefertigt. Nach vielen<br />

Rückschlägen – Thermo-Molding ist ein<br />

hochkomplexes Verfahren, bei dem verschieden<br />

dichte Schäume unter Hitze und Druck<br />

in eine körpergerechte Form „gebacken“<br />

werden – revolutionierte der Gurt den Markt!<br />

Der wohl nur logische, nächste Schritt im<br />

Jahr darauf waren Rucksäcke mit thermogeformtem<br />

Tragesystem. Bis heute gehören<br />

die Vertreter der „Bora“-Serie zu den Ultra-<br />

Klassikern in der anspruchsvollen Trekkingund<br />

Expeditionsszene. In unserer Rucksackabteilung<br />

sind mit den Modellen Axios und<br />

Silo zwei kleinere Verwandte der Boras auf<br />

Lager! Probetragen – der Unterschied ist<br />

spürbar!<br />

Ein Blick ins Design in Vancouver<br />

Das Arcteryx Alpha LT Jacket –<br />

365 Gramm pure Perfektion<br />

Der absolute Horror der Mitbewerber<br />

wurde dann 1998 Wirklichkeit, als Arc‘teryx<br />

seine erste Bekleidungsserie auf den Markt<br />

brachte.<br />

Am auffälligsten waren hierbei die heute<br />

allgegenwärtigen „Watertight Zips“, wasserfeste<br />

Reißverschlüsse, an denen sich bereits<br />

zuvor schon Firmen wie W.L. Gore und YKK<br />

die Zähne ausgebissen hatten. Dort wo die<br />

Weltmarktführer in Sachen „wasserdicht“<br />

und Reißverschlüsse aufgaben, gab Mike<br />

Blenkarn Gas und werkelte mit Bügeleisen,<br />

Nudelmaschine und jeder Menge Polyurethan<br />

so lange herum, bis es schließlich funktionierte.<br />

Dank der damals neuartigen Konstruktion<br />

sparen wir uns heute, durch das Wegfallen<br />

von Abdeckleisten an Front- und Taschenzips,<br />

jede Menge Gewicht und Packvolumen.<br />

Die Firma YKK produziert Mikes Zipper, die<br />

aus der Outdoor-Szene heute nicht mehr weg<br />

zu denken sind. Damit alles auch wirklich<br />

perfekt wurde, bekam der Reißverschluss-<br />

Mastermind Mike<br />

Blenkarn at work<br />

Mit Arc‘teryx am<br />

8.000er – Helga (im<br />

Theta-Jacket) und Bib<br />

am Nanga Parbat<br />

Tipps – Trends – Ideen<br />

schieber gleich noch eine handgemachte<br />

„Zippergarage“ – eine Kunst, die auch heute<br />

nur wenige Hersteller wirklich beherrschen.<br />

Auch in Sachen Schnitte gab es eine Revolution!<br />

Das Team um Tom Fayle warf das<br />

damalige Standarddesign der Bergjacken,<br />

das in der Regel der Form eines Kartoffelsacks<br />

recht nahe kam, über Bord und<br />

entwickelte körpernahe Schnittformen, die<br />

wesentlich mehr Bewegungsfreiheit boten.<br />

Toms Denkweise in Sachen Textilien war im<br />

wahrsten Sinne dreidimensional! Plötzlich gab<br />

es Nähte an Stellen, an denen vorher noch<br />

nie welche waren – und umgekehrt! Die Teile<br />

passten wie eine zweite Haut, boten ideale<br />

Bewegungsfreiheit und sahen zu allem Überfluss<br />

auch noch toll aus!<br />

Bei der Verarbeitung natürlich wieder Perfektionismus<br />

pur!<br />

Für den Hersteller teuer und aufwändig,<br />

für den Kunden kaum sichtbar und nicht zu<br />

spüren ist die Stichdichte der Nähte. Durch<br />

die um 50 % je Inch erhöhte Stichdichte verbessern<br />

die Qualitätsfanatiker von Arc‘teryx<br />

die Haltbarkeit und die Präzision der Nähte<br />

erheblich. Um diese Nähte nun noch perfekt<br />

zu tapen werden nur 8 bzw. 13 mm breite<br />

„Tiny Tapes“ verwendet, was durch die minimale<br />

Nahtzugabe von 1,6 mm erst möglich<br />

wird und eine entsprechend sorgfältige Verarbeitung<br />

voraussetzt.<br />

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