Berufs-AG 9.Klasse Mittelschule Landshut â St.Nikola - sprungbrett ...
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<strong>Berufs</strong>-<strong>AG</strong> <strong>9.Klasse</strong> <strong>Mittelschule</strong> <strong>Landshut</strong> – <strong>St</strong>.<strong>Nikola</strong><br />
1. Ausgangssituation<br />
Die Regelklasse 9a der <strong>Mittelschule</strong> <strong>Landshut</strong> – <strong>St</strong>.<strong>Nikola</strong> besteht aus 20 Schülerinnen<br />
und Schülern, 12 Jungen und 8 Mädchen. Sie sind zwischen 15 und 17 Jahre alt.<br />
Der Schulsprengel umfasst einige sozial problematische Wohngebiete und ein sehr<br />
großer Anteil der Schüler (ca. 80%) unserer Schule hat einen Migrationshintergrund.<br />
In der Klasse sind Schüler deren Eltern aus 9 verschiedenen Nationen stammen.<br />
Oft sind die Eltern aufgrund ihrer schlechten Sprachkenntnisse nicht in der Lage ihre<br />
Kinder beim <strong>Berufs</strong>wahlprozess zu unterstützen. Etliche Schüler sind sich über den<br />
Ernst der Lage und die Folgen der <strong>Berufs</strong>wahl noch nicht ausreichend im Klaren.<br />
Im letzten Jahr blieb ein relativ großer Anteil der Abgänger ohne Ausbildungsstelle.<br />
Viele Schüler der letztjährigen Abschlussklassen haben deutlich zu wenig Engagement<br />
bei der Ausbildungsplatzsuche gezeigt.<br />
2. Projektidee<br />
In einer Planungskonferenz am Ende des letzten Schuljahrs wurden Konzepte für<br />
sinnvolle Arbeitsgemeinschaften erarbeitet. Für die <strong>Berufs</strong>-<strong>AG</strong> wurden von der<br />
Schulleitung <strong>St</strong>unden zur Verfügung gestellt und in die <strong>St</strong>undentafel integriert.<br />
Am Anfang des Schuljahrs wurden im Klassenverband Ideen gesammelt und<br />
Schwerpunkte der Arbeit gesetzt. Ziel sollte eine umfangreiche Informationsarbeit in<br />
möglichst vielen Bereichen der <strong>Berufs</strong>vorbereitung sein.<br />
Eine Kombination aus klassischen Informationsteams und verschiedenen praktischen<br />
Angeboten soll ein schlüssiges Gesamtkonzept ergeben.
3. Ablauf<br />
Die Klasse wurde in 7 Gruppen eingeteilt und es wurden erste Ziele für die jeweiligen<br />
Gruppen formuliert.<br />
• Gruppe Arbeitsagentur: Diese Gruppe soll dafür sorgen, dass ein steter<br />
Informationsaustausch mit unserer <strong>Berufs</strong>beraterin aus der Arbeitsagentur<br />
stattfindet. Die Schüler haben regelmäßig Kontakt mit der Beraterin, besorgen<br />
aktuelle Flyer aus dem BIZ und arbeiten die Informationen für die<br />
Klassenkameraden auf. Außerdem werden die regelmäßig angebotenen<br />
Informationsveranstaltungen zu für unsere Schüler interessante Berufe und<br />
Ausbildungsrichtungen besucht.<br />
• Gruppe Externe Experten: Diese Gruppe hat den Auftrag Kontakt zu<br />
Personen herzustellen, welche in die Klasse kommen können und „echte“<br />
Informationen aus der <strong>Berufs</strong>welt bringen. Der Schwerpunkt liegt auf Kontakt<br />
zu ehemaligen Schülern die sich in der Ausbildung befinden. Außerdem sollen<br />
Ausbilder aus Betrieben und Lehrkräfte aus der benachbarten <strong>Berufs</strong>schule für<br />
Vorträge gewonnen werden.<br />
• Gruppe <strong>St</strong>ellenmarkt: Aufgabe dieser Gruppe ist es einen Überblick über den<br />
aktuellen Lehrstellenmarkt in und um <strong>Landshut</strong> zu erstellen und aktuell zu<br />
halten. Dies geschieht hauptsächlich über die Internetplattform<br />
www.meinestadt.de, die Seiten der Arbeitsagentur und die lokale Presse. Ein<br />
weiterer Punkt mit dem sich diese Schüler beschäftigen, ist das Sammeln von<br />
Betrieben, die als Praktikumsbetriebe Schüler aufnehmen und eventuell auch<br />
ausbilden. Diese Liste wird bereits aus dem letzten Jahr weitergeführt und an<br />
die 8. und <strong>9.Klasse</strong>n ausgegeben, die auf Praktikumssuche sind.<br />
• Gruppe Bedarfssituation: Für diese Gruppe waren vor allem die Mitschüler<br />
als Forschungsobjekt gefragt. Es wurden Fragebögen erstellt um die Top-10-<br />
Berufe unserer Schüler zu ermitteln. Nach der Auswertung der<br />
Fragebogenaktion wurden zu den beliebtesten Berufen Informationsplakate<br />
erstellt, die einen Überblick über diese Berufe (Ausbildungsdauer, Inhalte,<br />
Vergütung, etc.) vermitteln sollten. Derzeit arbeiteten die Schüler an einer Liste<br />
von Ausbildungsbetrieben, die diese Berufe in und um <strong>Landshut</strong> ausbilden.<br />
Hier werden Adressen für Bewerbungsschreiben gesammelt und die Betriebe<br />
kurz vorgestellt.
• Gruppe Vorstellungsgespräch: Hier werden Tipps und Ratschläge für ein<br />
gelungenes Bewerbungsgespräch gesammelt und in Rollenspielen aktiv<br />
eingeübt. So werden angemessenes Auftreten, Antworten auf übliche Fragen,<br />
Gesprächsführung und korrekte Kleidung behandelt und erläutert. Dies wird<br />
zur besseren Kontrolle und Analyse auf Video aufgenommen und besprochen.<br />
Am Ende des Jahres, zwischen Prüfungen und Entlassung, sind noch Aktionen<br />
in den 8.Klassen geplant um diese auf anstehende Vorstellungsgespräche<br />
vorzubereiten.<br />
• Gruppe Bewerbung: Diese Gruppe hat den Auftrag ihre Mitschüler beim<br />
Erstellen von Bewerbungsunterlagen zu unterstützen. Es werden<br />
Musterbewerbungen und Lebensläufe erstellt. Auf Infoplakaten wurden diese<br />
im Klassenraum aufgehängt. Das Hilfsangebot für Bewerbungsschreiben<br />
wurde bereits von Schülern aus der Parallelklasse genutzt.<br />
Gemeinsames Erstellen von Bewerbungsschreiben mit Schülern der Parallelklasse<br />
• Gruppe Projekt: Von den in dieser Gruppe arbeitenden Schülern wurde ein<br />
Projekt erarbeitet. Es wird ein internationales Buffet erstellt, das im Rahmen<br />
einer Abendveranstaltung einen Zuschuss zur Abschlussfahrt erwirtschaften<br />
soll. Die Schüler erstellen den Arbeitsplan und haben verschiedene<br />
Arbeitsgruppen eingeteilt, die von dieser Organisationsgruppe koordiniert<br />
werden.<br />
4. Zielgruppe<br />
Regelklasse der <strong>Mittelschule</strong> <strong>Landshut</strong> – <strong>St</strong>.<strong>Nikola</strong> mit 20 Schülern, 8 Mädchen und<br />
12 Jungen.
5. Erfolge der Maßnahme<br />
5.1 Schülerinnen und Schüler<br />
Am meisten profitieren die Schülerinnen und Schüler durch folgende Aspekte:<br />
• Intensive Beschäftigung mit dem <strong>Berufs</strong>wahlprozess ermöglicht einen besseren<br />
Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten.<br />
• Kontakt zu verschiedenen Betrieben bzw. zur Arbeitsagentur bietet einen steten<br />
Informationsfluss von reellen Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
• Information erfolgt nicht nur über <strong>Berufs</strong>berater und Lehrkräfte, sondern wird<br />
von Schülerexperten geliefert.<br />
• Konkrete Hilfe durch Unterstützungsangebote – auch klassen- und<br />
jahrgangsübergreifend.<br />
5.2 Schule und Lehrkräfte<br />
Durch das Erstellen von Informationsmaterial und der verschiedenen Listen zu<br />
Lehrstellen und Praktikumsbetrieben können nachfolgende Klassen auf eine breite<br />
Basis setzen und diese nutzen und erweitern.<br />
Durch den Kontakt zur Wirtschaft wird eine angestrebte Betriebspartnerschaft<br />
erleichtert. Es werden Kontakte hergestellt auf die weiter gebaut werden soll.<br />
6. Evaluation und Ausblick<br />
Die <strong>AG</strong> hat ihren Zweck zum Teil schon erfüllt, da sie die Schüler zu einer intensiven<br />
Auseinandersetzung mit der Thematik gebracht hat. Durch die zusätzliche <strong>St</strong>unde<br />
konnten viele Bereiche, die sonst nur relativ kurz in AWT oder Deutsch thematisiert<br />
werden konnten, sehr ausführlich und weit über das normale Unterrichtsniveau hinaus<br />
erarbeitet werden.<br />
Durch eine Fortführung des Projekts in den folgenden Klassen können die Ergebnisse<br />
erweitert und verbessert werden. Durch eine mögliche Überarbeitung und Ausweitung<br />
des Konzepts kann ein wichtiger Hilfspfeiler für unsere Schüler entstehen.